Familie und andere Krankheiten

Dabei
14 Jul 2008
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#1
Hey liebe User,

Nun habe ich ein ernstes Problem. Allerdings geht es dabei ausnahmsweise nicht um die Liebe, sondern muss mir generell was von der Seele schreiben, um die Wut rauszulassen, weil ich dazu hier wenige Möglichkeiten habe.

Es betrifft wie der Titel schon verrät, meine Familie. Ja, ich bekenne. Ich wohne noch zuhause, doch genau da setze ich schon an. Ich hab mir eigentlich schon so gut wie fest vorgenommen auszuziehen. Innerhalb unserer Familie ist aber im Sommer letzten Jahres eine Situation auf uns zu gekommen, mit der wir alle nicht gerechnet hätten. Die Nerven liegen blank, es ist harte Arbeit, Zusammenhalt ist laut meiner damaligen Psychologin extrem wichtig. Damit hat sich das natürlich alles ein bisschen nach hinten verschoben und ich dachte mir, komm was solls, bin ich jetzt eben für meinen Bruder da. Tue das ja auch mit Leib und Seele gern! Das ganze veröffentlichen tue ich nicht so gern, aber hauptsächlich geht es um einen lebensgefährlichen Unfall.
Ich überspringe so einige gravierende Aspekte, die es in meiner Familie normalerweise auch anzusprechen gilt um gleich zum Punkt zu kommen und den Thread nich so ausarten zu lassen. Im Laufe der Beiträge kann ja jeder noch spezielle Fragen kundtun, die ich, wenn sie nicht zu weit gehen, gerne beantworten werde.

Kurzum: Ich wurde vorhin raus geschickt, als ein Zitat: "nutzloses etwas, dass nur frisst und auf das niemand Lust hat." Klar, normale Familie halt, könnte man jetzt sagen. Nur ist DAS lediglich der Tropfen auf dem heißen Stein, es ist noch harmlos und weitaus schlimmeres habe ich erlebt.

Mich belastet dieses Problem ungemein, da ich hier nie zu 100% willkommen bin. Dadurch dass ich ja nicht jünger werde, habe ich das Gefühl abgeschoben zu werden, damit meine Eltern eben eine Sorge weniger haben. Ist es das beste auszuziehen ? Dazu gehört ne Menge Arbeit, Verantwortung und Reife. Ob ich der Aufgabe gewachsen bin gilt es also erstmal zu klären.

Dabei fühle ich mich aber auch gleichzeitig meinem Bruder gegenüber verpflichtet, doch letztlich ist es "ihr" Kind ganz brutal ausgedrückt und würde ihm gern helfen. Eine Ausrede um nicht auszuziehen soll das jetzt aber keineswegs darstellen. Ich würde es sogar begrüßen endlich weg zu ziehen, aber ma so eben ist das halt nicht. Zuflucht und Ablenkung finde ich dann gott sei dank bei Freundin bzw. Freunden. Aber ich möchte auch gerne einen Ort in meinem Leben "mein Zuhause" nennen, ich denke viele Menschen hier, besonders die schon ausgezogen sind, kennen das Gefühl. Ich nämlich nicht! :086:

Über Meinungen würde ich mich unglaublich freuen
 
Dabei
5 Nov 2007
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#2
Hallo chrissel,

aus meiner nicht ganz so fremden Erfahrung, kann ich dir nur raten aus zu ziehn.
Das ist der erste Schritt in die Unabhängigkeit und das Gefühl "frei" zu sein.
Und fange an Abstand zu bekommen, es ist schwer, sehr schwer sogar, da will ich dir gar nichts erst von Blümchen erzählen.

Es gibt soviele Möglichkeiten und Hilfen die du bekommen kannst, wenn du ersteinmal ausgezogen bist.
Dabei stellt sich auch erstmal meine Frage wie alt bist du?
Weil es gibt auch da wieder gewisse einschränkungen die man leider in Deutschland einhalten muss. Ich kann da nur aus dem Nähkästchen sprechen.

Aber was ich dir da sagen kann ist, bleib am Ball, es wird sich für dich lohnen.

Gruß Zoe
 
Dabei
17 Okt 2008
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#3
Meine Meinung: Zieh aus. Der "aufgabe" gewachsen wirst du schon sein. Wenn ich mich an damals erinnere hab ich mir die ganze sache sogar schwieriger vorgestellt als sie ist.

Und der Erfahrungsbericht meiner jüngeren schwester fällt ähnlich aus. SIe ist auch mehr oder weniger als "flucht" ausgezogen und würde nie zurück nach hause. Zufällig hatten wir das Thema erst gestern im Chat.

Für deinen Bruder kannst du auch dann noch da sein. Nicht mehr 24 stunden sondern eben mal nur ein paar auf besuch. In Familienfragen muss man klar zusammen helfen aber nicht bis zur selbstaufopferung.
 
Dabei
14 Jul 2008
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#4
Vielen Dank für deine schnelle Antwort, Zoe. Ich bin 20 Jahre alt . . .

Auch dir Chaoticle, vielen Dank. Ja, ich glaube auch. Mittlerweile schreien alle Rufe mal wieder dafür. Problem ist jetzt natürlich wie geh ichs an. Ich würd mir am liebsten ne Wohnung bei der Uni suchen, so kann ich jeden morgen laufen, halt mich gesund, kann das Auto stehen lassen und spar ne Menge Geld somit. Meine Eltern werden allerdings einen Teufel tun, das zu unterstützen. Wenns nach ihnen geht, käme ich ja nach einer Woche schon heulend wieder. Aber eher verrecke ich an Hunger, als dass ich dann nochmal dort einziehen will.

Ich hab kein Problem damit so spartanisch und bescheiden wie möglich zu leben, hauptsache ich habe meine Ehre, meinen Stolz, meine Selbstachtung wieder. Es ist einfach unglaublich wie man hier manchmal getreten wird, obwohl man alles getan hat, was man konnte, der Familie eine gute "dritte" Stütze zu sein.
 
Dabei
24 Apr 2008
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#5
Kurzum: Ich wurde vorhin raus geschickt, als ein Zitat: "nutzloses etwas, dass nur frisst und auf das niemand Lust hat."
Das sind wirklich sehr "liebevolle" Worte, die dir das entgegen geschmissen wurden und ich halte das auch nicht für Ausdrücke in einer normalen Familie. Sicher gibt es immer mal wieder Stress in einer Familie und man ist bestimmten Äußerungen gegen die eigene Person konfrontiert, aber das degradiert dich ja als "Sohn zweiter Klasse", eher eine Art Betriebsunfall. Kein Wunder das dich sowas schockiert. Wäre wohl bei jedem so.

Aber ich möchte auch gerne einen Ort in meinem Leben "mein Zuhause" nennen, ich denke viele Menschen hier, besonders die schon ausgezogen sind, kennen das Gefühl. Ich nämlich nicht! :086:
Hm, ich bin schon lange von zu Hause ausgezogen, kann aber letztlich nichts mein zu Hause nennen. Wenn du Freunde bzw. Freundin hast, ist das schon etwas gutes auf was du zurückgreifen kannst.
Du studierst, wenn ich das richtig sehe und somit hast du recht, dass ein Auszug nicht eben leicht ist. Ich weiß nicht, inwieweit deine Familie dich unterstützen muss, wenn du dir ein WG-Zimmer nehmen würdest oder könntest. Über diese Sachen hast du dich bestimmt schon informiert.
Wäre es generell möglich?
 
Dabei
14 Jul 2008
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#6
Genau, Schneemond. Betriebsunfall, besser kann man es gar nicht treffen. Vielen Dank ! Wenn man danach geht, ist dieser Begriff sogar nicht weit von der Realität entfernt. naja. . . egal, ich hol zu sehr aus.^^

Ich studiere, richtig. Aber natürlich wär ich nicht der erste Student der ausziehen würde, prinzipiell ist das möglich. Aber eine WG zu gründen, dazu habe ich leider weder Leute noch Lust. Denn wenn ich Pech habe, käme ich vom Regen in die Traufe, dann frustet man sich gegenseitig wieder an. Ich glaub das beste ist, erstmal allein zu leben und mit sich selbst klar zu kommen.

Informiert hab ich mich wie wild. Aber auf Unterstützung könnte ich deftig scheißen. Mein Vater würd mich eiskalt mein Zimmer allein runtertragen, mit der Bitte, ich solle doch die Tür von außen schließen.
 
Dabei
24 Apr 2008
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#7
Genau, Schneemond. Betriebsunfall, besser kann man es gar nicht treffen. Vielen Dank ! Wenn man danach geht, ist dieser Begriff sogar nicht weit von der Realität entfernt. naja. . . egal, ich hol zu sehr aus.^^
Nicht grämen. ;)

Musst du denn eine neue WG eröffnen? Gibt es keine Zimmer die noch zur Verfügung stehen?

Aber auf Unterstützung könnte ich deftig scheißen. Mein Vater würd mich eiskalt mein Zimmer allein runtertragen, mit der Bitte, ich solle doch die Tür von außen schließen.
Es geht nicht um die Frage des Wollens vielmehr um die Frage des Müssens. Also der rein finanzielle Aspekt. Das dich deine Familie anscheinend nicht sehr achtet, kommt ja schon in deiner Schreibweise durch. Somit müsstest du dich in Sachen Gewissensbisse und Ausnutzen eventueller familiärer Bindungen nicht allzu sehr schämen.
 
Dabei
14 Jul 2008
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#8
Leider nein. Ich müsste eine neue gründen und manche kenne ich noch nicht einmal gut genug, als dass ich mit denen zusammen wohnen könnte. Aber wie dem auch sei, wenn , ja dann müsste ich eine gründen. Eine bestehende WG kenn ich zur Zeit nicht.

Der finanzielle Aspekt . . . Wie genau ist das gemeint ? Also ich würd natürlich mein Zimmer mitnehmen, sodass ich keinerlei Möbel zahlen müsste. Aber eine Küche würde mir wohl nicht geschenkt und wirklich Geld herzaubern dafür kann ich nicht. Bliebe mir also das Mensaessen (bezahlbar), aber nach wie vor dann keine Küche. Bafög würde sich ja dann ändern, aber auf einen geringen Betrag , wegen der hohen Verdienste meiner Erzeuger.
 
Dabei
24 Apr 2008
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#9
Der finanzielle Aspekt . . . Wie genau ist das gemeint ?
Ich meine die finanzielle Unterstützung durch deine Eltern auch wenn sie sich dagegen sperren würden (Miete usw.). Also das du wegen "Unzumutbarkeit" ausziehst und du nicht allein auf deinen Kosten hängenbleibst. Normalerweise würde man das ja als Kind nicht machen, seine Eltern derart zu belasten und die Kosten möglichst gering halten, aber von harmonischen Familienverhältnissen kann bei dir ja wohl nicht die Rede sein. Ich kenne leider die Rechtslage nicht, daher die Frage an dich, ob du sie kennst und ob du das überhaupt in Erwägung ziehen würdest.
 
Dabei
14 Jul 2008
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#10
Also so weit ich mich informiert habe, steht dem Kind die finanzielle Unterstützung bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres zu. Wenn es noch kein eigenes Einkommen hat, dann auch Kindergeld.

Ja, ich glaube, wenns jetzt hart auf hart käme, müsste man sie auf Unterhalt verklagen.
 
Dabei
24 Apr 2008
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#11
Die Frage ist, ob die Situation denn für dich noch erträglich ist. Schließlich dauert das Studium ja noch eine ganze Weile. Bist du denn ständig mit solchen Aussagen konfrontiert? Ständiges runterputzen ist ja auch nicht zuträglich für den Erfolg und die Noten.
Darum sagte ich ja, das eine deratige Konfrontation nur dann sein sollte, wenn man sich generell in und mit der Familie überworfen hat. Förderlich für die Harmonie ist das nicht. Auf Verständnis und Unterstützung kannst du ohne dies wohl aber nicht hoffen. Dazu sind die Aussagen zu hart.
 
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Ronja83

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#12
Hey chrissel, ich bin auch mit 20 ausgezogen und da war es auch alle höchste Eisenbahn. Das bis dato leicht angespannte Verhältnis zu meinen Eltern, hat sich dann auch wieder wunderbar entspannt.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#13
Also so weit ich mich informiert habe, steht dem Kind die finanzielle Unterstützung bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres zu. Wenn es noch kein eigenes Einkommen hat, dann auch Kindergeld.

Ja, ich glaube, wenns jetzt hart auf hart käme, müsste man sie auf Unterhalt verklagen.
Das ist richtig. Die Eltern sind bis zum vollendeten 25. Lebensjahr unterhaltspflichtig. Solltest du unter 25 ausziehn wollen, musst du dich an bestimmte Behörden wenden damit du in eine WG oder sogar eine kleine Wohnung bekommst.

Zusätzlich bekommst du das "Betreute Wohnen", und nein es ist nicht das wie es da steht.
Viele Menschen denken, da wird man kontrolliert oder das ist nur für Behinderte Menschen oder sonst der gleichen. Das ist nicht so.
"Betreutes Wohnen" heißt lediglich das du ein bis zwei Betreuer zu dir nach Hause kommen (wenn du allein oder in einer WG wohnst) und dir den Start ins Leben helfen, wie zum Beispiel: Viele Junge Leute sind mit Geld überfordert haben Schulden etc, die sogenannten Betreuer helfen dir dabei davon weg zukommen, oder es gibt Betreuer die dir helfen die Wohung auf Vordermann zu kriegen, es gibt Betreuer für die ganzen Behördengänge etc.
Spich es wird alles nach deinen Bedürfnissen gerichtet.
Es ist eine gute Sache und ich denke für dich würde sich das dann für die erste Zeit lohnen.?!

Nichts desto trotz wird der Gang zu den Behörden nicht leicht.
Und hey wenn du nen Zimmer in einer WG findest, ist es doch umso besser...hast nicht soo viel kosten wie in einer Wohnung allein. Aber das muss man für sich selber ausmachen.

Gruß Zoe
 
Dabei
9 Okt 2008
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#14
Betreutes Wohnen auch wenn chrissel schon 20 ist ? Ich kenn das von meinem Sohn, als er noch keine 18 war und weil er erst betreut und gewohnt und nun ne eigene Wohnung hat, und im Moment geht er regelmässig zu seinen Sozialarbeitern in eine Einrichtung, aber mein Sohn ist auch ein hardcore Problemfall, anders als chrissel...

Ich würd die Eltern auf Unterhalt klagen, müssen sie dir solange du noch studierst oder in der Ausbildung bist eh zahlen, und hört sich schlimmer an, als es ist.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#15
Jap das geht auch noch mit 20..auch mit 24 oder 38 oder 45 oder oder oder :)
Und es ist dabei egal ob "hardcore" oder nicht.

Und wenn alles nicht fruchtet, dann würd ich auch schauen das du gegen deine Eltern angehst.
 
Dabei
9 Okt 2008
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#16
Und wenn alles nicht fruchtet, dann würd ich auch schauen das du gegen deine Eltern angehst.
Man meint immer das wäre alles unnett, ich hab aber jetzt die Erfahrung mit meinen Eltern gemacht, das die weit weniger Skrupel besitzen als ich, der alte Mann hat uns angezeigt und wir sind Geld losgeworden, und haben ne Strafe bekommen inkl. 3 Jahren Bewährung.
Ich hätte Ihn in den letzten 40 jahren so oft anzeigen können und mir gedacht ach komm das tut man nicht, nun der Fehler passiert mir nie wieder, krümmt der mir nur ein Haar oder sieht mich schief an, zeig ich Ihn an.

Und da ich genau wie du chrissel, immer der depp in der Familie war, hab ich nu auch mit denen fertig !

Also mach dich locker, und setz dich durch, die würden auch nicht lange fackeln.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#17
Na mensch Api, ob man das so verallgemeinern und auch auf Chrissels Eltern ausdehnen kann?

Wenn Du DIch in Ruhe nochmal umsiehst nach ner Wohnung und vielleicht was findest (oder ein WG-Zimmer) und dann Deinen Eltern sagst, Du würdest ja gerne ausziehen, was sie dazu meinen und Du Deine Bedenken wegen des Finanziellen ansprichst - was würden die sagen? Natürlich müsste es ne Situation sein, in der die nicht geradre aufbebracht und wütend und Dich zum Nichtsnutz degradiert und rausgeschmissen haben. Du studierst, so nichtsnutzig kannst Du nicht sein, sonst hättest Du Deinen Studienplatz nicht. Und ich kann mir fast nicht vorstellen, dass keiner Deiner Eltern je auf Dich stolz ist und auch mal Dich im Blick hat und Dir wohlgesonnen ist. Oder sollte es doch so unmenschliche Eltern geben?
 
Dabei
18 Dez 2009
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#19
Manchmal mag das sein, aber in Chrissels Fall seh ich das noch nicht für absolut gegeben. Ich hoffe noch auf das, was irgendwer weiter oben schon geschrieben hatte: dass wenn er auszieht, sich das das familiäre Verhältnis wieder entspannt und hoffentlich die Beziehung zu seinen Eltern wieder besser wird. Ich wünsch ihm das zumindest. (Und hoffe, seine Eltern sind nicht so i....., dass sie das nicht auch so machen werden. Du scheinst ja echt voll in die Sch... gegriffen zu haben, was Deine ELtern angeht. Ich hoffe noch, dass Chrissel es da besser hat.)
 
Dabei
17 Okt 2008
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#20
Wenn ich mich nicht täusche hat hrissel seine eltern früher schon öfters mal nebensächlich erwähnt (?). Dann seh ich das so wie Api. Bin mir nur nicht hundert pro sicher was mein armes altes hirn da zusammensetzt :mrgreen: ich kann mich auch irren.
 
Dabei
10 Jan 2009
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#21
Ich kenne jetzt Deine familiären Verhältnisse nicht, aber ich kann dazu nur sagen, dass meine auch nicht gerade rosig waren / sind (bezieht sich nur auf meine Mutter) und ich auch schon mal ganz kurz vor der Unterhaltsklage war...aber ich hab´s dann auch nicht durchgezogen, weil ich mir einfach die ganzen damit verbundenen Probleme ersparen wollte. Dazu kommt, dass dann einfach klar gewesen wäre, dass sich das Verhältnis zu ihr nie mehr entspannen würde, wenn ich so etwas tue. Und sie hat eh schon immer versucht, mir das Leben schwer zu machen - das wäre dann nur ausgeartet. Deshalb muss so etwas schon gut überlegt sein und Du solltest Dir auch überlegen ob Du mit den etwaigen Konsequenzen leben könntest.

Zum Finanziellen: Du hast ja geschrieben, dass Du BaföG bekommst. Das würde sich auch ein wenig erhöhen, wenn Du alleine wohnst. Dazu kommt, dass das Kindergeld jeden Monat dann erst mal an Dich gehen könnte, da Du ja nicht mehr zu Hause wohnst. Zusätzlich könntest Du ja auch noch nen 400€ Job annehmen, wenn sich das mit Deinem Studium vereinbaren lässt.

Gibt es denn bei Dir an der Uni keine Studentenwohnheime? Die sind sehr günstig, inkl. aller Nebenkosten (und Internet) zahlt man da i.d.R. zw. 250€ und 300€ pro Monat (je nach Stadt) und Du sparst Dir auch den Weg zur Uni. Küche ist da meistens auch dabei (entweder im Zimmer ne kleine, oder Gemeinschaftsküche).
Natürlich musst Du da evtl. auf die Warteliste, weil die Studentenbuden sehr beliebt sind, aber nen Versuch wäre es wert. Bei uns wendet man sich in solchen Fällen an das Studentenwerk. Die helfen auch bei finanziellen und rechtlichen Fragen kostenlos weiter.

In jedem Fall würde ich auch zum Ausziehen raten. Und so schwierig ist das nicht, ich bin mir sicher, dass Du damit ohne Probleme klar kommen würdest.

Zum Thema Unterhalt wollte ich noch folgendes sagen: soweit ich informiert bin, gilt das nicht pauschal bis zum 25. Lebensjahr, sondern bis die erste Ausbildung abgeschlossen ist (war z.B. bei mir schon mit 23 eine klassische Lehre und für´s Studium hab ich jetzt keinen Anspruch mehr).
Außerdem wollte ich damals sicher gehen, dass ich mich im Fall der Fälle auch ohne elterliche Unterstützung versorgen kann. Denn was machst Du, wenn sie jetzt einen bestimmten Betrag pro monat zusagen und dann plötzlich im Streit nicht mehr bereit sind zu zahlen? Dann stehst Du da und kannst Deine Miete plötzlich nicht mehr bezahlen weil das Geld fehlt, oder bist ständig unter Druck ein "gutes Verhältnis" zu wahren, damit es nicht zur Streichung der Kohle kommt...das wär mir persönlich zu doof gewesen.
 
Dabei
17 Okt 2008
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#22
Zum Thema Unterhalt wollte ich noch folgendes sagen: soweit ich informiert bin, gilt das nicht pauschal bis zum 25. Lebensjahr, sondern bis die erste Ausbildung abgeschlossen ist
Das mit dem bis zum 25 Lebensjahr ist zumindest die Grenze bis zu der einen der Staat zwingen kann bei den Eltern zu wohnen wenn man Arbeitslos ist. Will man schon früher weg muss man triftige Gründe vorweisen wieso es unhaltbar wäre bei seinen Eltern zu bleiben. Das weiß ich weil ichs selbst durch hab. Sollte aber leicht sein. Ich selbst hatte hilfe von einem Sozialarbeiter und Chrissel könnte (sollte das bei Studenten auch angewendet werden) sicher ein kurzes Schreiben seiner oben angesprochenen Therapeutin bekommen das ein Auszug aus Therapeutischer Sicht wichtig ist. Und schon ist er "frei".
 
Dabei
18 Dez 2009
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#23
Chrissel ist ja aber nicht arbeitslos sondern Student und somit gilt diese Einschränkung nicht für ihn. Wenn es da eine gäbe, dann nur seitens des Bafög-Amtes. Da ist mir aber keine bekannt. Anderen vielleicht? Ansonsten könnte er ja auch da erstmal hinwandern und nicht fragen, sondern sagen: ich ziehe aus, ab dann und dann hab ich Mietkosten in Höhe von X - und dann gucken, was die sagen. Bestimmt: ja bitte, dann haben sie hier ein Formblatt und tragen alles ein. Wenn da nicht Fragen zu Gründen des Auszugs drin stehen, gibt es da auch keine Begrenzung. Anderenfalls müsste er sich natürlich damit auseinander setzen, was er vorweisen muss, um ausziehen zu dürfen. Vielleicht mal googeln. Wobei der Tipp vom Chaot dann sicher auch ne gangbare Variante ist.
 
Dabei
14 Jul 2008
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#24
Vielen Dank für die weiteren Antworten.

Zur Zeit habe ich ja keine Therapeutin mehr. Ich hatte mal eine, kam wohl aus meinem Thread nicht richtig hervor. Ein Nebenjob ist wohl unumgänglich. Erstmal muss ich diesen bekommen, wobei dieser aber nicht zu viel Zeit beanspruchen darf. Das Studium ist verdammt hart und folgt einem straffen Zeitplan. Es dient lediglich als Bafög Zuschuss und darf nicht mehr als 2x die Woche sein.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#25
Viel Erfolg bei der Jobsuche. Das packst Du schon. Studentische Hilfskräfte werden ja eigentlich gern eingestellt...
 
Dabei
14 Jul 2008
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#26
So also vom Anliegen flys her, =)

Hui, also im großen und ganzen hat sich die Situation ganz schön gelegt.... Es kam zu einer dicken Aussprache, bei der mein Vater tatsächlich mal Vernunft zeigte und nach einer Lösung suchte. Als er in meinen Augen wirklich las, dass ich ausziehen wollte und dass sein Verhalten trotz all meiner Bemühungen der Familie und meinem Bruder speziell zu helfen fehl am Platze waren, gab er zu, dass ich ihm dann doch eine große Hilfe bin und er eigentlich sehr dankbar ist für das was ich bisher getan habe und immer jederzeit und selbstverständlich tue.
Ich bin da auch nicht gerade der nachtragende Mensch der noch Salz in die Wunde kippt oder einen schlafenden Riesen weckt. Aber seit diesem Gespräch ist wirklich einiges verändert und das Gefühl ein nutzloses Etwas zu sein, hat sich scheinbar eingestellt. Ich werde erstmal ein Praktikum die Tage machen und dann vorerst hier weiter wohnen. Im Moment ist die Situation mit meinem Bruder noch so holprig, dass eine weiter Hilfskraft benötigt wird und dafür bin ich sehr gerne da und möchte dann auch nicht ausziehen, wenn ich ganz ehrlich bin. Immerhin ist die ganze Geschichte nichtmal ein Jahr her und gar nicht vorauszusehen wohin die ganze Geschichte noch geht. Das Studium wird nach wie vor fortgesetzt. :mrgreen:
 
Dabei
24 Apr 2008
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#27
Ich hoffe für dich und dein Selbstbild, dass dir die (mittlerweile) Wertschätzung von deiner Familie erhalten bleibt. Schade, dass man die manchmal nur unter Zwang erfährt. Wie ich lese, hast du die Kurve gekriegt. Und es ist dir ja auch nicht egal gewesen.
Hoffe deine Familie weiß dich nicht nur unter diesem Druck zu schätzen. Da hat man ja leider anderes gelesen.
 
Dabei
18 Dez 2009
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Hey, das sind ja absolute Good News und freut mich voll! Zum Glück fällt mir da aber dann doch noch n Thema ein, zu dem Du mir dann mal noch n paar Zeilen bei Gelegenheit zukommen lassen kannst, so dass ich dann mal in *räusper* freudiger Erwartung bleibe. Ansonsten: Genieß Deine Semesterferien! Ich hoffe, die Prüfungen sind alle gut gelaufen.
 
Dabei
14 Jul 2008
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#29
Offtopic:

Die Ergebnisse hängen noch nicht aus *daumen drück* :mrgreen:


Ich danke euch! Hoffe auch, dass das der nötige Wendepunkt war.
 

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