"Erstes Mal" haben ohne feste Beziehung = Gefahr, verletzt zu werden?

Dabei
17 Jan 2023
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#1
Hallo :giggle:

Zuerst ein paar allgemeine Infos:
Ich bin 18 und lernte mit 17 am Geburtstagsfest eines gemeinsamen Kumpels einen Mann kennen. Er wohnt 5 Zugfahrstunden von mir entfernt, studiert das Gleiche wie ich und wird bald 24. Wir verstanden uns von Anfang an sehr gut, ich war jedoch damals nicht sehr angetan von seiner für mich etwas voreiligen (jedoch sehr lieben und respektvollen) Nähe.

Wir gingen zusammen wandern, was mein Interesse an ihm extrem steigerte, da ich ihn besser kennenlernen konnte und merkte, wie überraschend gut wir zusammen reden können, wie gleich unsere Interessen und Ansichten sind und wie unglaublich lieb er ist. Ich ging komplett verliebt und sehr erwartungsvoll nach Hause.

Einen Monat später erzählte er mir, dass er mit einer anderen Frau in einer polyamoren Beziehung ist (sie war gleichzeitig mit anderen Männern zusammen, er damals noch nicht), was für mich zuerst ein Schock und eine Enttäuschung war, da ich mir eine monogame Beziehung vorgestellt hatte. Am gleichen Tag wollte er mich küssen, ich wollte aber nicht. Ich zeigte ihm mein Desinteresse und wandte mich von ihm ab. Ich glaubte, er würde das ohnehin "nicht ernst meinen" und als ich einige Monate später ein starkes Bedürfnis nach Nähe hatte, entschied ich mich, ihm zu schreiben und ihn um ein Küsschen zu bitten.

Ich wollte mich keinesfalls in ihn verlieben, ich wollte lediglich meinen Kummer vergessen und wusste, dass ich bei ihm liebevoll behandelt werden würde. Das ist nun drei Monate her.

Seither hat es sich so entwickelt, dass wir einander regelmässig übers Wochenende besuchen, uns sagen, dass wir verliebt ineinander sind, uns gegenseitig unseren Eltern vorstellen, beide eine hohe Priorität beim anderen haben und eigentlich genau das tun, was "normale" Pärchen so tun. Wie gesagt, es lief nichts nach Plan. Ich entwickelte sehr starke Gefühle und je besser ich ihn kennenlerne, desto stärker werden sie.

Seine Polyamorie ist für mich persönlich manchmal ein leicht unangenehmer Gedanke (vor allem, wenn er die Frau erwähnt). Für mich überwiegt aber das Positive an unserer "Beziehung", weshalb ich damit umzugehen versuche (was mir nicht besonders schwer fällt). Schlussendlich ist das Einzige, das wir wirklich besitzen, die hier verbrachte Zeit.

Wir sind auch intim zusammen (sehr gefühlvoll, emotional und leidenschaftlich - so etwas habe ich noch nie erlebt). Er ist sehr vorsichtig, um mich nicht zu Dingen zu drängen, die ich nicht tun möchte. Er sagte aber auch, dass er (wenn er könnte) absolut alles mit mir tun würde (und kommuniziert sein Bedürfnis nach Sex mit mir) - was ich gerne gehört habe ;). Ich denke oft daran und habe den Wunsch, mit ihm auch diese Grenze zu überschreiten...

Für ihn ist dies aber nicht die erste richtige Erfahrung in dieser Hinsicht (bei mir aber schon), wir sind nicht in einer festen Beziehung und alle, die ich bis jetzt um Rat gefragt habe, sagten mir, ich solle keinen Sex mit ihm haben um Verletzungen zu verhindern. Die Vorstellung, dass mich diese Erfahrung noch verliebter und emotional von ihm noch abhängiger und verletzlicher machen könnte macht mir Angst, da die Sicherheit einer monogamen, festen Beziehung bei uns nicht vorhanden ist. Gleichzeitig fühle ich mich bereit dafür und bin mir sicher, dass er mich auf keinen Fall verletzen will und ein sehr empathischer Mensch ist.

Ich bin nun ein bisschen hin- und hergerissen, da ich einerseits gerne würde, andererseits aber auch die oben genannten Befürchtungen habe. (über Sicherheit wegen Geschlechtskrankheiten bin ich sehr gut informiert)

Ich wollte mir nun objektiven Rat holen, der nicht von Eltern oder anderen Familienmitgliedern stammt (ohne den beschützerischen Aspekt) :geek:.

Vielen Dank fürs Durchlesen und Antworten!!
 
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Dabei
22 Mrz 2021
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#4
Du bist 18 und somit für dein Tun und Lassen selbst verantwortlich.
Wenn du meinst, er ist der Richtige - dann los.
Wenn nicht - dann nicht.
Du musst wissen, ob du damit klarkommst, die Gespielin Nr. Soundsoviel für einen Mann zu sein, der woanders selbst nur der Gespiele Nr. Soundsoviel ist.
Du musst wissen, ob du monoamor und in fester Beziehung sein möchtest oder dich verbiegen willst, damit eine wildfremde Frau ihren "polyamoren" Lebensstil pflegen kann.
Du musst letztlich wissen, wieviel du dir wert bist.
 
Dabei
17 Jan 2023
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#5
Du bist 18 und somit für dein Tun und Lassen selbst verantwortlich.
Wenn du meinst, er ist der Richtige - dann los.
Wenn nicht - dann nicht.
Also einfach aufs eigene Urteilsvermögen verlassen - Danke :giggle: naja, vielleicht sollte ich noch sagen, dass ich da eben auch meine eigenen Pro- und Kontragedanken habe und da nicht wirklich eine Seite überwiegt, weshalb ich mich selbst verunsichere. Deshalb hoffe ich auf andere Meinungen und evtl. andere Gedanken, die mir bisher nicht eingefallen sind...
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#6
Meine Mutter hat in solchen Patt-Situationen immer zu mir gesagt: "Wenn/ solange du dir unsicher bist, ob du etwas machen sollst oder nicht, dann lass es." Damit bin ich immer gut gefahren.

Was die Polyamorie angeht: Ich persönlich finde es etwas schwierig, so ins Beziehungsleben einzusteigen, da das selbst bei lebenserfahren Menschen fast immer doch zu Konflikten führt. Es ist eben doch nicht so einfach, in einer eher monogam orientierten Gesellschaft da ganz cool alle anerzogenen Vorstellungen fallen zu lassen und sich souverän einem solchen Experiment hinzugeben.
Was ich einen ganz schlechten Grund fände (das sehe ich bei dir aber nicht): Zähneknirschend mitmachen, obwohl man ein Problem damit hat, weil man den Menschen sonst verlieren würde.
Was ich auch nicht sinnvoll finde (das könnte bei dir eher der Fall sein): Die Tatsache, dass da noch eine "Konkurrentin" da ist, verdrängen. Das kommt ggf wie ein Bumerang zurück.
Übrigens weiß ich nicht, ob das bisschen Sex, was über die bereits gelebten Intimitäten hinausgeht, noch den Ausschlag gibt. Ich finde es einen gewissen Selbstbetrug zu sagen: Wir sind intim miteinander, aber Sex darf er erst von mir bekommen, wenn (...) Die Grenzen sind da fließend, und Gefühle, die über sexuelle Anziehung hinausgehen, sind ja schon entstanden.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#8
Ey, es ist nur Sex und man liest da schon, dass du richtig Bock hast. Auch dieses ganze "erste Mal" - Ding ist so ein unnötiger aufgeblasener Mist. Und eigentlich schlaft ihr auch schon miteinander, oder? Es geht nur um diesen Penetrationsakt? Ob du mit ihm schläfst oder nicht, dich wird das mit seiner offenen Beziehung so oder so stören, es stört dich jetzt schon, du bist jetzt schon emotional involviert, es macht keinen Unterschied, was da von ihm wo in dir drin ist, deine Verliebtheit liegt nicht in deiner Vulva und dein Herz ist da quasi schon angezählt - aber wenn du Bock auf Sex hast..!! 💕
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#9
Und eigentlich schlaft ihr auch schon miteinander, oder? Es geht nur um diesen Penetrationsakt? Ob du mit ihm schläfst oder nicht, dich wird das mit seiner offenen Beziehung so oder so stören, es stört dich jetzt schon, du bist jetzt schon emotional involviert, es macht keinen Unterschied, was da von ihm wo in dir drin ist, deine Verliebtheit liegt nicht in deiner Vulva und dein Herz ist da quasi schon angezählt
Genau was ich meinte, nur plakativer ausgedrückt :LOL:
 
Dabei
9 Feb 2021
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#10
Du musst wissen, ob du damit klarkommst, die Gespielin Nr. Soundsoviel für einen Mann zu sein, der woanders selbst nur der Gespiele Nr. Soundsoviel ist.
Du musst wissen, ob du monoamor und in fester Beziehung sein möchtest oder dich verbiegen willst, damit eine wildfremde Frau ihren "polyamoren" Lebensstil pflegen kann.
Du musst letztlich wissen, wieviel du dir wert bist.
Für mich kommt dieser Teil so vor als würdest du ihr unterschwellig sagen wollen, dass sie ihren Wert reduziert, wenn sie nun mit ihm Sex hat, gepaart mit der Ausrede "Aber musst DU ja wissen". Am Sex sollten in der Regel beide Spaß haben und er dient nicht nur zum Entertainment des Mannes ;) Frau reduziert auch nicht ihren Wert nur weil sie Lust hat und dieser Lust nachgeht. Richtig ist natürlich der Teil, dass du liebe @spacedinosaur31, nichts tust, womit du dich unwohl fühlst und dich auf eine Phantasievorstellung versteifst. Denke jetzt nicht, dass du ihn mit dem Sex auf die monogame Schiene bringst und sei einfach (einfacher gesagt als getan) realistisch.
Ey, es ist nur Sex und man liest da schon, dass du richtig Bock hast. Auch dieses ganze "erste Mal" - Ding ist so ein unnötiger aufgeblasener Mist. Und eigentlich schlaft ihr auch schon miteinander, oder? Es geht nur um diesen Penetrationsakt? Ob du mit ihm schläfst oder nicht, dich wird das mit seiner offenen Beziehung so oder so stören, es stört dich jetzt schon, du bist jetzt schon emotional involviert, es macht keinen Unterschied, was da von ihm wo in dir drin ist, deine Verliebtheit liegt nicht in deiner Vulva und dein Herz ist da quasi schon angezählt - aber wenn du Bock auf Sex hast..!! 💕
Da gehe ich zu 100% mit. Wenn du Lust hast, dann Go for it! Das ist per se auch nichts, wofür du dich in 20 Jahren schämen musst. Entweder kann du dich mit der Polyamory anfreunden oder nicht und dann musst du es sowie früher oder später beenden. Daran ändert der Sex aber nicht.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#11
Statistisch gesehen bleibt kaum jemand mit seinem ersten Partner zusammen - auch nicht bei monogamen Beziehungen. Und ja, Sex kann Gefühle vertiefen und eine Trennung noch schwerer machen. Insofern wäre es sinnvoller, nie Sex zu haben. Und sich nie zu verlieben. Denn auch wenn es bis ans Lebensende hält - es tut irgendwann weh. Spätestens wenn Dein Partner stirbt.

Andererseits - wenn das Ende eh irgendwann kommt, warum dann nicht alles mitnehmen, was man aus der Sache rausholen kann? Sind die 10 Wochen Schmerz nicht besser zu ertragen, wenn man vorher 20 Wochen Glück hatte?

Du siehst, es gibt genug Gründe dafür und dagegen. Entscheiden musst Du. Und zwar für Dich. Hast Du Lust, mit ihm zu schlafen - auch in dem Wissen, dass er irgendwann weg sein wird, und Dein nächster Freund dann "nur" der zweite sein wird? Dann mach es. Die Schmerzen am Ende hast Du eh sicher, Du hängst emotional sowieso schon zu tief drin.

PS: So als nicht-verknallter Mensch würde ich sagen "Schieß den Kerl in den Wind, Du findest was Besseres, insbesondere einen, der Single ist und in der Nähe lebt". Aber mit Deiner rosaroten Brille kannst Du Dir eh nicht vorstellen, dass es was Besseres gibt als ihn ...
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#12
Statistisch gesehen bleibt kaum jemand mit seinem ersten Partner zusammen - auch nicht bei monogamen Beziehungen.
Das stimmt , das schreib ich auch immer, wenn es darum geht, dass etwas vielleicht nicht auf ewig hält. Was ist schon ewig? Aber ich finde schon, dass es noch ein Unterschied macht, ob man nacheinander oder gleichzeitig unterschiedliche Partner hat. Mit diesem "gleichzeitig" kommen nach meinem Eindruck eher wenig Menschen längerfristig klar. Häufig will auch nur einer von beiden wirklich polyamor leben, und der andere macht halt mit, weil er den Menschen sonst (gleich) verlieren würde. Und wenn das dann der 1. Beziehungsversuch ist, naja ... Aber die TE macht auf mich einen recht reflektierten Eindruck, die wird sich schon nicht blind in ihr Unglück stürzen und sich damit ihr ganzes restliches Beziehungsleben versauen.
Andererseits - wenn das Ende eh irgendwann kommt, warum dann nicht alles mitnehmen, was man aus der Sache rausholen kann? Sind die 10 Wochen Schmerz nicht besser zu ertragen, wenn man vorher 20 Wochen Glück hatte?
Da würden mir schon verschiedene Punkte einfallen, die man in so eine Abwägung einstellen könnte. Aber:
Aber mit Deiner rosaroten Brille kannst Du Dir eh nicht vorstellen, dass es was Besseres gibt als ihn ...
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#13
Offtopic:

Für mich kommt dieser Teil so vor als würdest du ihr unterschwellig sagen wollen, dass sie ihren Wert reduziert, wenn sie nun mit ihm Sex hat, gepaart mit der Ausrede "Aber musst DU ja wissen".
Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe - nicht jedoch dafür, wie du es (miss)verstehen möchtest.
Im übrigen ist gegen die rosarote Brille kein Kraut gewachsen, und deshalb wird @spacedinosaur31 es schon machen.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#15
Okay, also noch mal - ach ja, und
Aber die TE macht auf mich einen recht reflektierten Eindruck,
Auf mich wirkt sie alles andere als reflektiert, sondern für eine 18jährige sogar ausgesprochen unreif.

@spacedinosaur31 , du möchtest eine monogame Beziehung.
Schon da verstehe ich nicht, wie ein Poly dann für dich überhaupt ein Thema sein kann und gleich so sehr, dass ihr miteinander auch intim seid.

Andersrum finde ich es genauso unverständlich:
Du bist also mit jemandem intim, ihr kennt bereits die Eltern des anderen und sagt einander, ihr seid ineinander verliebt. Und du möchtest mit ihm deinen ersten GV erleben.
Aber du legst großen Wert darauf, festzustellen, dass ihr in keiner festen Beziehung seid - obwohl du eine feste monogame Beziehung möchtest.

Und dann fragst du überall Außenstehende diesbezüglich nach Rat, obwohl du mit 18 für das, was du an/mit/in deinem Körper tust und wen du was an/mit/in deinem Körper tun lässt, absolut allein entscheiden kannst, darfst und auch musst.

Wenn dir dieses erste Mal so viel bedeutet, dann warte damit bis zu einer Beziehung, die deinen Normen entspricht. Die wirst du mit diesem Mann jedoch nicht haben, denn der ist poly.
Ist dir dieses erste Mal doch nicht ganz so wichtig, dann ist es überflüssig, andere zu fragen. Mach's einfach. Doch überlege dir, dass das, was du sagst, mit dem, was du tust, nicht übereinstimmt.

Aus eigener Empfindung - lange ist's her - kann ich dir sagen, dass mein erstes Mal für mich was ganz Besonderes war, auch wenn ich mir darüber im Vorfeld lange nicht solche Gedanken gemacht habe wie du.
Aber für mich war's was Besonderes und eben nicht Polyamorie hingegen hat seit jeher in meiner Welt keinen Platz. Partnerschaft bedeutet bei mir automatisch monogam, also entweder monogam oder gar nicht. Eine von vielen mag ich nicht sein. Wer andere will, der muss mich nicht haben. So war ich schon immer und bin es nach wie vor.

Aber ich bin ja auch keine coole 18jährige, sondern ein uncooles Fossil von 53. 😄
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#16
Auf mich wirkt sie alles andere als reflektiert, sondern für eine 18jährige sogar ausgesprochen unreif.
Woran machst du das fest? Sie macht sich intensiv Gedanken und möchte dabei Gedanken Unbeteiligter miteinbeziehen. Und wenn jemand schon mit 18 feststellt, dass es vielleicht noch Optionen außerhalb des festen Gefüges gibt, in dem er/ sie erzogen wurde, finde ich das eher reif, obwohl natürlich beides ok ist (im festen Gefüge bleiben oder Experimente machen).
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#18
An ihrer Unlogik und ihrem Zug, ihre intimsten Wünsche und Empfindungen von irgendwem anderem abhängig zu machen.
Wenn sie von sich sagt, monoamor zu sein und sich 'ne monoamore Beziehung zu wünschen - warum dann nicht bei dieser Meinung bleiben? Warum mit 'nem Poly experimentieren müssen? Warum sich für ihn zu einer von mehreren machen? Bringt doch letztlich nur Kummer, den man sich bereits vorab hätte ersparen können.
Übrigens ist das die Meinung der 18jährigen, die ich mal war. Ich sehe es immer noch so.
 
Dabei
9 Feb 2021
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#19
Nach den weiteren Kommentaren bin ich mir ziemlich sicher hier nichts missverstanden zu haben. Wir dürfen natürlich unterschiedlicher Meinung sein und der richtige Umgang damit gehört zur Reife dazu. Zur Reife gehört (offensichtlich) auch mehr als die Tatsache, ob da vorne nun eine 1, 2 oder gar eine 5 steht.
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Zu einer reifen Herangehensweise gehört auch dazu seine Wünsche ggf. zu hinterfragen. Also im Bezug auf Monogamie und Polyamory: Will ich Exklusivität, weil ich das Gefühl habe, dass es von der Gesellschaft so gefordert wird? Habe ich Sorge, verurteilt zu werden und unangebrachte Kommentare hören zu müssen? Passt es in meine Weltanschauung, dass man mehr als eine Person lieben kann? .... Diese Fragen sind nicht einfach zu beantworten und es wird mit Sicherheit auch nicht einfacher, wenn es die erste Erfahrung mit einer Beziehung ist. Wobei wir hier auch ziemlich abgedriftet sind. Es ging ja in erster Linie darum ob du dein erstes Mal mit dieser Person haben solltest oder nicht. MMn hast du dir die Frage schon selbst beantwortet:

Ich denke oft daran und habe den Wunsch, mit ihm auch diese Grenze zu überschreiten... Für ihn ist dies aber nicht die erste richtige Erfahrung in dieser Hinsicht (bei mir aber schon), wir sind nicht in einer festen Beziehung und alle, die ich bis jetzt um Rat gefragt habe, sagten mir, ich solle keinen Sex mit ihm haben um Verletzungen zu verhindern.
Und da kommen wir halt eher zu dem Stellenwert des ersten Mals. Das erste Mal ist immer was Besonderes, doch der Wert wird nicht davon bestimmt, ob du es mit der Liebe deines Lebens hast, die dich bis an dein Lebensende begleitet oder nicht. In dem Fall kannst du fast nur verlieren, siehe:

Statistisch gesehen bleibt kaum jemand mit seinem ersten Partner zusammen - auch nicht bei monogamen Beziehungen. Und ja, Sex kann Gefühle vertiefen und eine Trennung noch schwerer machen. Insofern wäre es sinnvoller, nie Sex zu haben. Und sich nie zu verlieben. Denn auch wenn es bis ans Lebensende hält - es tut irgendwann weh. Spätestens wenn Dein Partner stirbt.
Ganz schmerzfrei wirst du nicht durchs Leben kommen. Und mal ganz Fernab jeglicher Objektivität: Mein erstes Mal ist für mich auch besonders und da werde ich auch immer noch mal anders drüber denken. Ja ich war damals mit diesem Mann in einer festen, monogamen Beziehung, aber wie u vielleicht raushören kannst ist diese vorbei und das Ende war jetzt auch nichts das rosigste. Was den Moment aber besonders gemacht hat, war zum einen natürlich der Moment an sich, aber zum anderen auch, dass ich da jemanden hatte dem ich vertrauen konnte. Jemand der auf mich Rücksicht genommen hat und bei dem ich mich fallen lassen konnte. Aber ansonsten wird Sex mMn, wie Zufallsgenerator schon geschrieben hat, in der Hinsicht viel zu sehr aufgeblasen, als dass es scheinbar verwerflich ist diese Lust zu verspüren, ohne Beziehung seiner Lust nachzugehen und am besten noch eine "hohe" Anzahl an Sexualpartnern zu haben. Es ist völlig in Ordnung, wenn für andere Sex als höchster Ausdruck der Liebe angesehen wird und für manche halt in eine monogame Beziehung oder sogar erst in die Ehe gehört. Das muss jeder individuell entscheiden und das wird dir hier keiner abnehmen können.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#20
Das muss jeder individuell entscheiden und das wird dir hier keiner abnehmen können.
Meine Rede.
Aber wer mit 16 schon wählen dürfen will, um Politik zu machen und somit über andere zu bestimmen, der sollte mit 18 längst imstande sein, im eigenen allerpersönlichsten Lebensbereich 'ne klare Anschauung für sich selbst zu haben und diese auch entsprechend konsequent zu leben. Sich selbst treu zu bleiben.
Und somit bedeutet "Ich möchte fest und mono" eben genau das Gegenteil von "Ich möchte locker und poly".
 
Dabei
24 Sep 2017
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#21
Aber wer mit 16 schon wählen dürfen will, um Politik zu machen und somit über andere zu bestimmen, der sollte mit 18 längst imstande sein, im eigenen allerpersönlichsten Lebensbereich 'ne klare Anschauung für sich selbst zu haben und diese auch entsprechend konsequent zu leben.
Haha, wo kommt das denn her?
Finde schon sehr reflektiert und erwachsen, wie @spacedinosaur31 drauf ist. Und reflektieren ist ja schon viel mehr wert als konsequent leben zu wollen, niemand von uns lebt konsequent, noch nicht einmal (immer) in so einem abgetrennten Bereich wie Beziehungen.
Außerdem gehören Erfahrungen und uch Fehler dazu um herauszufinden, was einem wichtig ist.
 
Dabei
15 Jun 2019
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#22
Die Entscheidung mit ihm dein erstes Mal zu haben, kann dir keiner abnehmen. Ich möchte dich aber ganz dezent darauf hinweisen, falls du dich für den Sex mit ihm entscheidest an Verhütung zu denken. Erstens bist du erst 18 und da wird eine Schwangerschaft eh kaum in deine Lebensplanung passen. Zweitens weißt du, dass er polyamor ist, also wahrscheinlich häufiger mal wechselnde Sexualpartner hat. Egal wie lieb er sich verhält, du kannst einfach nicht wissen, wo er sein Ding vorher stecken hatte - bitte bestehe deshalb darauf, dass ihr mit Kondom verhütet.

Ansonsten finde ich, musst du deinen Bauch entscheiden lassen. Es ist egal, was andere darüber denken. Wenn du der Meinung bist, dass er der Richtige für dein erstes Mal ist, dass du dich bei ihm sicher und wohlfühlst, dass du dich selbst bereit dazu fühlst, dann tu es. Wenn du dir selbst nicht zu 100 % sicher bist, warte lieber.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#23
Aus Erfahrung und Überlegung.
Mit 14 zum Beispiel darf in Deutschland jeder rechtswirksam entscheiden, ob er religiös sein will oder nicht.
Mit 16 - wie gesagt - soll bereits Politik mitbestimmt werden dürfen; es wird in manchen Bundesländern bereits praktiziert.
Mit 18 aber ist man noch nicht imstande, über Begriffe und deren Bedeutung nachzudenken - etwa "poly-", "mono-" und "intim-" - und sich über das eigene Intimleben im klaren zu sein.

Gleichfalls "haha".
 
Dabei
15 Jun 2019
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#24
Mit 18 aber ist man noch nicht imstande, sich über das eigene Intimleben im klaren zu sein.
Das eine hat mit dem anderen doch gar nichts zu tun. Ob und wenn ja welcher Religionsgemeinschaft ich mich zugehörig fühle oder welcher Partei ich meine Stimme geb, kann ich ganz rational entscheiden. Ich finde sogar, dass die Stimme der jungen Leute in der Politik noch viel zu wenig gehört wird.

Im Intimleben geht's aber nicht um rationale Entscheidungen. Es gibt kein "richtig" und kein "falsch" und deshalb ist es völlig in Ordnung, wenn man sich unsicher ist, andere Meinungen anhören möchte. Übrigens egal, ob man 16 ist oder 66. Auch erwachsene Leute können manchmal unsicher sein, Zweifel haben, Schwierigkeiten sich zu entscheiden.
 
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22 Mrz 2021
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#25
Im Intimleben geht's aber nicht um rationale Entscheidungen.
Ausgerechnet dort am allermeisten! Und mit "intim" ist nicht zwingend "sexuell" gemeint.
Aber ausgerechnet im aller-aller-allerpersönlichsten Bereich sind rationale Entscheidungen besonders wichtig! Etwa, ob und warum und inwieweit man irgendwelche Neigungen ausleben muss. Und ob man sich fortpflanzen oder selbiges verhüten möchte und was, wenn's trotz Verhütung passiert? Und eben auch, ob man für den Partner eine(r) von vielen gleichzeitig oder exklusiv sein will.
 
Dabei
15 Jun 2019
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#26
Etwa, ob und warum und inwieweit man irgendwelche Neigungen ausleben muss.
Gerade das entscheidet man nicht rational. Zu welchem Menschen man sich hingezogen fühlt ist keine bewusste Entscheidung. Wäre für viele wahrscheinlich super, wenn es so einfach wäre, aber so funktioniert Liebe nicht. Es geht um Gefühle und die sind nicht rational. Würden wir an die Partnerwahl rational herangehen, wären wir wohl noch im 19. Jahrhundert, als man aus Gründen der Ehre oder des Wohlstands geheiratet hat, aber nicht aus Liebe.

Und ob man sich fortpflanzen oder selbiges verhüten möchte und was, wenn's trotz Verhütung passiert?
Das hat doch mit der Frage, ob die TE mit diesem Mann ihr erstes Mal nichts zu tun. Im Übrigen hat sie ja genau darüber auch Gedanken geäußert. Ihr Verhalten finde ich deshalb sehr reflektiert und erwachsen.
 
Dabei
9 Feb 2021
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#27
Ich weiß nicht was so schwer daran ist beim Thema zu bleiben. In der Frage steht:
"Erstes Mal" haben ohne feste Beziehung = Gefahr, verletzt zu werden?
Da steht nirgends: Soll ich eine Beziehung mit ihm eingehen, damit ich Sex haben darf? Da steht auch nirgends: "Ab wann darf ich wählen?", "Findet ihr mich unreif?" und "Könnt ihr bitte mir unterschwellige Sticheleien bezüglich meiner Reife und meinem Wert zukommen lassen, wenn ich ggf. nicht eurer Weltanschauung entspreche?"


Im Intimleben geht's aber nicht um rationale Entscheidungen. Es gibt kein "richtig" und kein "falsch" und deshalb ist es völlig in Ordnung, wenn man sich unsicher ist, andere Meinungen anhören möchte. Übrigens egal, ob man 16 ist oder 66. Auch erwachsene Leute können manchmal unsicher sein, Zweifel haben, Schwierigkeiten sich zu entscheiden.
Genau und dafür ist das Forum da :) Wären wir mit 18 plötzlich allwissende und perfekte Menschen, dann wäre das Leben auch ziemlich langweilig.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#28
Ich weiß nicht was so schwer daran ist beim Thema zu bleiben. In der Frage steht:
"Erstes Mal" haben ohne feste Beziehung = Gefahr, verletzt zu werden?
Und aus den Antworten mehrerer völlig unterschiedlicher Foristen - auch von mir - geht klar hervor, dass sie das letztlich selbst entscheiden muss und wird.

Aber warum zitierst du etwas, was ich hier geschrieben habe, in einem völlig anderen Themenfaden und in einem völlig anderen Zusammenhang? Sieht so dein "Beim-Thema-Bleiben" aus?
 
Dabei
6 Mrz 2013
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7.511
#30
Aber wer mit 16 schon wählen dürfen will, um Politik zu machen und somit über andere zu bestimmen, der sollte mit 18 längst imstande sein, im eigenen allerpersönlichsten Lebensbereich 'ne klare Anschauung für sich selbst zu haben und diese auch entsprechend konsequent zu leben. Sich selbst treu zu bleiben.
Mit 14 zum Beispiel darf in Deutschland jeder rechtswirksam entscheiden, ob er religiös sein will oder nicht.
Mit 18 aber ist man noch nicht imstande, über Begriffe und deren Bedeutung nachzudenken - etwa "poly-", "mono-" und "intim-" - und sich über das eigene Intimleben im klaren zu sein.
keiner muss mit 16 Politik machen, abgesehen davon dass ein Kreuz bei einer Wahl noch kein "Bestimmen über andere" ist, keiner muss sich in welchem Alter auch immer mit dem Thema Religion auseinandersetzen, und schon gar nicht ist irgendwer verpflichtet, mit 18 eine festgefügte Meinung zu der von ihm bevorzugten Lebens-/ Beziehungsform zu haben und daran bis an sein Lebensende festzuhalten.

Diese Art von Seitenhieben ist übrigens auch nicht hilfreich für eine TE, die sich zu einem persönlichen Thema hier Gedanken macht.
 
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