Ein paar Ratschläge für mich?

U

Unregistriert

Gast
#1
Hallo ihr Lieben,
ich brauche ein paar nette Worte und vielleicht ein paar Tipps oder Ratschläge. Bin vor kurzem in eine andere Stadt gezogen und dementsprechend ist mein Freundeskreis noch sehr klein.
Vor einem Monat hat mein Freund mit mir schluss gemacht. Es war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Wir waren gute 3 Monate zusammen und die Zeit war sehr schön. Es gab nur ein klitzekleines Problem. Wir sind Kollegen. In den 3 Monaten haben wir uns nie gestritten oder hatten Meinungsverschiedenheiten. Es lief alles glatt. Wir haben eine Woche zusammen Urlaub auf Rügen gemacht, weil er dort noch nie war. Gut, das Wetter war nicht so optimal, aber das ist Nebensache. 2 Tage nachdem wir wieder zurück aus dem Urlaub war, bin ich zu ihm gefahren, weil ich den Nachmittag mit ihm verbringen wollte. Wir sind spazieren gegangen. Nach ein paar Schritten sagte er dann zu mir: "Wir haben uns ja nun 'ne Weile nicht gesehen. In der Zeit habe ich viel nachgedacht, auch über uns." An dieser Stelle hatte ich im Gefühl was als nächste folgt. Er sagte weiterhin: "Es ist das Beste, wenn ich die Beziehung beende. Du brauchst dir aber keine Vorwürfe machen, es liegt nur an mir. Ich habe das Gefühl, dass ich dir nicht so viel geben kann, wie du mir gegeben hast. Ich fühle mich irgendwie beziehungsunfähig." Für mich klangen seine Argumente wie Ausreden. Das hab ich ihm auch gesagt. Ich hab ihm gesagt, dass mir noch nie jemand so viel gegeben hat wie er und ich habe ihn gefragt, woher er weiß, dass er beziehungsunfähig ist, wenn er noch nie eine freundin hatte (er ist 24). Er konnte mir also keinen driftigen Grund nennen und das hab ich ihm auch gesagt, dass ich es nicht verstehe.
Bin dann in einer Nacht- und Nebelaktion 700km zu meinen Eltern gefahren. Von "zu Hause" aus hab ich ihm eine E-mail geschrieben, mit der Bitte, es mir noch einmal zu erklären. Seine Antwort war, dass er schon länger der Meinung war (schon vor unserem gemeinsamen Urlaub), dass ich mich nicht genug für seine Hobbies interessieren würde (ich persönlich sehe es nicht so) und das es so nicht mehr funktionieren würde. Habe ihm geschrieben, dass ich seine Entscheidung akzeptiere und mich für die schöne Zeit bedanke.
Nun ist ein Monat vergangen, ohne, dass ich ihm im Betrieb begegnet bin (außer einmal, da hab ich ihm seine sachen, die er bei noch hatte zurück gegeben). Wir haben nur E-mail-Kontakt (während der Arbeitszeit). Mal schreibt er mich zu erst an, mal ich. Letzten Freitag bin ich ihm, oder er mir, mehrmals über den Weg gelaufen. Wir hatten uns für Freitag Nachmittag verabredet, weil ich Werkzeug brauchte. Ich war ungefähr eine Stunde bei ihm. er hat sich so verhalten, als wäre nichts gewesen, er wollte mir helfen, was ich aber ablehnte und er fragte ganz betroffen, ob ich schon gehen wolle, als ich fertig war. Das Wochenende hab ich eher schlecht als recht überstanden. Habe mich vorm Fernsehr gelangweilt. Am Montag ist er mir wieder wie aus heiterem Himmel über den Weg gelaufen. Er hatte mich in der Mittagspause auf ein Stück Kuchen in sein Büro eingeladen und wir haben uns völlig normal unterhalten und unsere Späßchen gemacht.
Bis eben dachte ich, ich hätte ihn endlich verdrängt oder vergessen. Pustekuchen! Dem Kopf ist es klar, dass wir getrennt sind, aber nicht dem Herzen. Nach einer langen Zeit hab ich mal wieder 'ne Heulattacke bekommen.
Was mich jetzt noch total verunsichert ist die Aussage einer Kollegin, die seine Familie und ihn sehr gut kennt und mit der ich mich super verstehe. Sie meint, dass er nicht weiß was er will. Er hat auch noch an der Trennung zu knabbern (sie sieht es daran, dass er wohl nicht mehr so häufig lacht, wie vorher). Sie ist der Meinung, dass er bald einsieht, dass er einen Fehler gemacht hat.
Irgendwie macht mir diese Kollegin Hoffnungen, dass er wirklich zurück kommt, aber mein Kopf sagt mir dass das nicht pasieren wird, ich solle ihn vergessen. Da ich aber überhaupt kein Kopfmensch binund eher "aus dem Bauch heraus" entscheide, zerreißt es mich.

Liebe Grüße
 
Dabei
11 Aug 2007
Beiträge
32
#2
Hallo Jane Doe!

Ich will dazu gar nicht soviel schreiben, aber ich finde, Du siehst die Sache doch recht klar.
Ich finde deine Reaktion, ihm zu sagen, dass Du seine Entscheidung respektierst und dich bei ihm für die schöne Zeit zu bedanken, sehr reif.

Ich kann dir nur sagen: Höre auf dein Herz was gut für dich ist. Unter der Prämisse, dass er sich gegen die Beziehung mit dir entschieden hat. (Was er ja ganz klar hat)

Offenbar ist er in der Zwickmühle, dich zu mögen und den Kontakt mit dir zu genießen, aber die Beziehung mit dir scheint zu viel zu sein.
Es ist so dieses Prinzip "...aber wir können ja Freunde bleiben"; was für denjenigen, der es ausspricht heißt "Ich bin emotional so weit mit dir durch, dass mich der Kontakt nicht quält" und für denjenigen, der liebt, einen Schlag zwischen die Augen bedeutet.

Wenn dir der Kontakt an der Arbeit mit ihm gut tut (als Kontakt mit einem super netten Arbeitskollegen) mach das; wenn nicht reduzier ihn auf das für den job nötige absolute Mindestmaß.

Was nützt es, wenn Du lecker Kuchen mit ihm ißt, dich dabei großartig fühlst und dein Herz sich danach nach ihm verzehrt?

Ich wünsche dir einen Mann, der mit einem deutlichen JA in Worten und Taten zu dir steht.

Alles Gute für dich

KnottyS

p.S.: Vielleicht wäre es besser, deiner tollen Arbeitskollegin in den Allerwertesten zu treten. Pah, er lacht nicht mehr so oft wie früher... :eusa_doh:
 
Dabei
26 Apr 2007
Beiträge
1.058
Alter
43
#3
Hallo Unregistrierte!

Ich kann sehr gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Ich hatte eine ähnliche Situation dieses Jahr im April/Mai.

Wichtig ist als erstes, daß Du wirklich Abstand von ihm bekommst. Es kann immer sein, daß er zurück kommt. Aber nur sehr selten (leider). Finde Dich damit ab, daß er nicht mehr zurück kommt, dann tut es nicht mehr so weh. Und Deine Hoffnungen werden nicht mehr enttäuscht.

Mir hat es geholfen in dieser Zeit wütend auf ihn zu sein. Denn wenn Du Dir immer wieder gedanken um ihn machst, machst Du Dich selbst damit nur fertig.

Ich kann Dir ein sehr gutes Buch empfehlen. Es heißt: "Wenn der Partner geht" von einer Autorin namens Wolf. Sie ist Psychologin und hat sehr gute Tips.

Mir hat es beim lesen sehr geholfen und mit jedem Mal und jeder Übung die ich gemacht habe, kam mehr Kraft zurück.

Probier es einfach mal aus. Vielleicht hilft es Dir ja auch.

Ich wünsche Dir viel Glück, Kraft und Mut.
 

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