Eifersucht und Schuld

Dabei
25 Apr 2008
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#61
Boah!
habe jetzt nochmal alles in Ruhe durchgelesen und muss sagen, hier geht ja einiges drunter und drüber. Sowohl thematisch als auch umgangstechnisch.
Macht es da Sinn, einen Versuch zu starten, sachlich weiter zu diskutieren?
 
Dabei
7 Jan 2009
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#62
@Strassenkatze
Du kannst aus den Beiträgen hier doch gar keine Schlüsse darauf ziehen, ob der Verfasser Gewalterfahrungen gemacht hat oder nicht.

@Spooky
Du hast da was missverstanden: Es ging mir (und ich glaube auch Triwi) nie nur um Kinder. Unschuldiges Opfer kann jeder werden! Zum Beispiel auch ein Mensch - jeden Alters - der im Park spazieren geht und dort vergewaltigt wird, wie angeführt...
 
Dabei
25 Apr 2008
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#63
Unschuldiges Opfer kann jeder werden!
Und das in zweischneidiger Sache: Einmal das kleine, schulterhängende "opferposige" Menschlein, das solche Sachen ja selber herauf beschwört (Achtung: Bittere Ironie!) wie auch der Typ, der ganz groß, ganz gerade herumläuft und damit einen Angriffspunkt für Gestalten bietet, die vor ihren Kumpels zeigen müssen, dass sie sich auch an so etwas trauen. Okay, kein Beispiel für eine Vergewaltigung. Aber für eine gepflegte U-Bahn-Schlägerei.
 
Dabei
27 Aug 2008
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#64
Unschuldig.... weshalb kann niemand von Euch endlich dieses Wort aus der Diskussion streichen. Ich denke kaum jemand bezweifelt dass der "Täter" schuldhaft handelt und das Opfer nicht "verantwortlich" für seine Taten ist.
Aber niemandem ist damit geholfen, wenn man die eigene Mitwirkung daran Opfer zu werden einfach als nicht existent definiert.
Und wenn diese Diskussion sinnhaft bleiben soll, denke ich, dass man die Gewaltopfer eben aussen vor lassen sollte. Das führt doch nur zu Streit.

Denn ja, der Mann in der U-Bahn trägt ebenfalls dazu bei Opfer zu werden. Denn würde es nicht so sein, wäre es ein anderer oder sogar keiner geworden. Und dann hätten immer alle anderen Macht über das eigene Leben nur man selber nicht. Ist aber schon komisch, wenn immer nur andere bestimmen wie das eigene Leben aussieht. Aber weil niemand bewusst und absichtlich zum Opfer wird, bedeutet das nicht, dass er nicht dazu beiträgt. Aber weil Opfer von Gewaltverbrechen eben mit ganz anderen und schwerwiegenderen Konsequenzen leben (wenn sie überleben) müssen, als jemand der "nur" ausgenutzt wird, ist es wohl sinnvoll einfach die Diskussionen an dieser Stelle zu trennen. Denn wenn jemand keine Job bekommt weil er mit seiner Ausstrahlung einen potentiellen Arbeitgeber abschreckt, dann wird er nicht als unschuldiges Opfer gesehen, wird aber deswegen verprügelt schon - man kann aber nicht die Ursache-Wirkung als Existent annehmen, wenn die Wirkung "harmlos" ist und als nicht existent wenn sie "schlimm" ist.

Deswegen kann so eine Diskussion in meinen Augen nur sinnvoll sein, wenn man die Gewaltopfer aussen vor läßt oder statt dessen sich darüber unterhält, ob wir denn nun auf irgendwas in unserem Leben selber Einfluss haben sobald eine Interaktion mit anderen Menschen stattfindet. Und wer denn dann und warum bestimmt was passiert, wenn man selber keinen Einfluss hat.
 
Dabei
25 Apr 2008
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#65
Spooky, ich schrieb schon mal, dass ich mit einigen Deiner Argumente konform gehe. Aber Du machst es einem echt schwer.
Ich wollte mit meinem Beispiel eines verdeutlichen: Manchmal kann alles falsch sein. Da ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.
Fahre ich sturzbetrunken in der U-Bahn nach Hause und stelle zu Hause fest, meine Brieftasche ist geklaut: selber schuld.
Laufe ich mit eingezogenen Schultern und ängstlichem Blick nach Hause und bekomme von ´nem Typen was auf´s Maul: selber schuld.
Bin ich der Leader, habe ´ne große Klappe, biete Reiz- und Angriffspunkte: selber schuld.
Was ist die Konsequenz? Nicht mehr nachts U-Bahn fahren? Um so konsequent allem aus dem Wege zu gehen? Okay, wäre eine Lösung. Aber kein Leben mehr. Und hätte nach Deiner Intention nur zu Folge, dass jemand anders Opfer wird. Also opfere ich mich entweder auf oder verschließe meine Augen.
Beides stellt für mich keinen gangbaren Weg dar.

Aber wie gesagt, Du stellst auch Aspekte dar, die ich durchaus nachvollziehen kann. Wenn jemand (wie selber erlebt) einen Mann hat, der einen regelmäßig prügelt, eines Tages mit dickem Verband auf Arbeit kommt, weil der Mann nun auch mit einem Messer auf denjenigen losgeht, über Nacht einen neuen, weit entfernten Arbeitsplatz bekommt und dazu eine weit entfernte Wohnung( nach Übergangszeit im Frauenhaus) und dann zwei Monate später wieder zu diesem Mann zurückzieht, hat dieser jemand sich seine Opferrolle wohl völlig bewußt selber ausgesucht.
Aber das kann man einfach nicht verallgemeinern. Es gibt natürlich Menschen, die sich immer wieder in ihre "Rolle" hineinfinden, zurückziehen.
Aber viele werden auch einfach Opfer der Umstände. Geraten ganz plötzlich in Umstände bzw. Situationen, die durch keinerlei Einstellung oder Geisteshaltung hervorgerufen wurden.
Okay, das sind dann doch eher Gewaltopfer, zugeb muss.
Zu dem eigentlichen Thema (viel weiter unten): Wenn ich Sch*** im Bett bin, muss ich mich nicht wundern, wenn sich mein Partner jemanden sucht, der besser vö*** kann. Wenn ich jeden Tag nur vor der Glotze sitze, muss ich mich nicht wundern, wenn mein Partner sich jemanden sucht (auf jemanden herein fällt), der sie/ihn zum Candle-Light-Dinner in einem 5-Sterne-Restaurant einlädt. Insofern hast Du natürlich Recht, dass ich nicht unschuldig an so einer Situation bin.
Aber könnte ich nicht erwarten, dass mein Partner vorher mit mir darüber spricht, was er erwartet bzw. vermisst? Wenn der Gegenüber gar keinen Versuch startet, mit mir über Defizite zu reden, sondern gleich entsprechende Konsequenzen ergreift, läuft doch doch grundsätzlich was falsch. Damit lässt er mir doch gar keine Chancen, Einfluss zu nehmen. Einfluss auf mein eigenes Handeln, um ihn von entsprechendem Gegen-Handeln abzuhalten.
 
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Dabei
9 Okt 2008
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#66
Aber könnte ich nicht erwarten, dass mein Partner vorher mit mir darüber spricht, was er erwartet bzw. vermisst? Wenn der Gegenüber gar keinen Versuch startet, mit mir über Defizite zu reden, sondern gleich entsprechende Konsequenzen ergreift, läuft doch doch grundsätzlich was falsch. Damit lässt er mir doch gar keine Chancen, Einfluss zu nehmen. Einfluss auf mein eigenes Handeln, um ihn von entsprechendem Gegen-Handeln abzuhalten.
Ich denke wenn es so läuft und der Partner sich abwendet, ohne ne Chance zu geben,...ist es feigheit...vor ungemütlichen Themen, keine Liebe....man wird ausgetauscht wie ne Glühbirne, oder aber man selbst macht die Augen zu in der Hoffnung es läuft ewig so weiter und will den Abgrund nicht sehn.
 

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