Die Sache mit der Liebe?

Dabei
18 Aug 2009
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#1
Hey,
auch ich benötige euren Rat :)
Ich bin nun seit einem halben Jahr mit meinem Freund zusammen und im Grunde genommen verläuft unsere Beziehung doch recht gut. Wobei ich erwähnen sollte, dass ich seit Beginn unserer Beziehung keine tiefgründigen Gefühle für ihn hege – ich bin kein Mensch, der sich schnell verliebt, es nicht einmal kennen gelernt habe und ja, womöglich liebe ich ihn doch, nur auf eine andere, sonderbare Weise. Schmetterlinge flattern mir nicht im Bauch herum, ich kann es sehr gut ertragen, wenn wir uns Tagelang nicht sehen und wenn ich bei ihm bin, fühlt es sich an, als ob es einfach so sein muss – wenn ihr versteht was ich meine. Da ist nichts Besonderes, Aufregendes. Na ja, wer schreibt uns auch vor, wie sich Liebe anfühlen muss.
Ich kann damit leben, weil ich aufgrund des Verbleibs der guten alten rosaroten Brille alles realistischer angehe und nicht über Makel und Dissonanzen hinwegsehe…ich kann nicht enttäuscht werden. Aber manchmal wünsche ich mir die rosarote Brille, trotz dem Fall, dass ich dann irgendwann brutal von der siebten Wolke gestoßen werde.
Er schläft bis Nachmittags und ist dann immer noch müde…dabei hat er seit drei Monaten nichts zu tun. Im Oktober erst beginnt er sein Erstsemester und die Zeit bis dahin, verbringt er mit schlafen. Oft habe ich ihn bereits darauf angesprochen, doch eine Städtereise zu unternehmen, in einem Restaurant zu essen, eine Fahrradtour an den Rhein zu machen oder einfach im Baggersee schwimmen zu gehen – das Wetter ist derzeit so schön, das sollte man doch auskosten. Aber nein, er lehnt ab. Viel lieber ist er abends unterwegs, im Kino, mit einer DVD daheim oder in irgendeinen Club. Schön, sage ich da, das können wir doch kombinieren. Tagsüber eine Fahrradtour, abends dann noch in einen Club, so kostet man den Tag aus…außerdem haben wir ab Oktober nicht mehr so viel Freizeit.
Aber nein, er sei dann viel zu fertig, außerdem verabscheue er den Tag. Ich habe ihn dann doch recht spöttisch entgegengeschleudert, was er denn an dem Tag verabscheuen könne, wenn er bis fünf Uhr nachmittags schläft?
Zudem haben wir über einen Urlaub nachgedacht. Natürlich kam ich nicht umhin, wieder zu sticheln. So von wegen, dass es wohl doch viel günstiger wäre, wenn ich allein fahren würde, da es für ihn doch keinen Unterschied zwischen Heimatland und Ausland geben würde, schließlich verschliefe er da auch den ganzen Tag. Er hat da groß geprotzt, in der Art, aber er würde dann nachts voll aufdrehen. Hab ich gelacht.
Ich weiß, dass es Kleinigkeiten sind, aber sie nerven mich. Ich bin ein unternehmungslustiger Mensch und er führt sich auf wie ein alter Mann, der längst ins Seniorenheim gehört, dabei ist er erst zweiundzwanzig Jahre alt!
Und auch wenn wir dann zusammen sind – selbstverständlich abends – ist er nicht fit, er bemüht sich, ja, weil ich ihn immer wieder darauf anspreche, was für ein armer Greis er doch sei. Immer wieder verspotte ich ihn und werde ab und zu richtig gemein. Ich weiß, dass das unangebracht ist und nicht in eine Beziehung gehört, aber in diesen Momenten interessiert mich das relativ wenig. Ich will gemein sein, das ist kindisch, ja. Immer bin ich es, die sich zurücknimmt und versucht, sich mit den gegebenen Umständen zu arrangieren. Ich kann ihn nicht ändern, ich will das auch nicht.
Glücklicherweise sieht er ein, dass es so nicht weitergehen kann, doch ändern tut er nichts. Es frustriert mich regelrecht. So kommt es zurzeit öfters vor, dass ich ihm absage und mit Freunden bis spät in die Nacht was unternehme – eben das, was ich auch gerne mit ihm gemacht hätte.
Er ist selbstverständlich verletzt, aber mei, ich habe ihm oft genug gesagt, dass ich noch etwas erleben will, ich bin noch jung, Herrgott, und nicht bereit, allabendlich vor dem Fernseher zu sitzen und einen Schal nach dem anderen zu stricken – im überzogenem Sinne. Warum ich dann noch mit ihm zusammen bin, wenn mich eine Beziehung schon frustriert? Weil er abgesehen von dem Makel und noch zwei, drei anderen, wirklich ein toller Mensch ist, den ich gerne weiterhin in meinem Leben haben möchte. Er besitzt genau die Eigenschaften, die ich mir an einem Mann wünsche und ich wäre schön doof, wenn ich sie nicht den Makeln übertrumpfen würde.
Dennoch…ich bin hin- und hergerissen.
Denn da wäre noch eine pikante Sache.
Wir haben uns mit dem Sex lange Zeit gelassen und als es schließlich zu dem kam, hat sich unser Verhalten verändert. Er überschüttet mich regelrecht mit Liebe und will am liebsten jede Sekunde wissen, wo ich mich aufhalte, wie es mir geht, usw. Ist ja auch süß und ich fühle mich auch irgendwie geschmeichelt, nur bin ich diejenige, die sich zurückzieht, am liebsten aufstehen und gehen will, müsste ich nicht mit dem Fahrrad nachts mehrere Kilometer durch den Wald nach Hause fahren, die bei Telefonaten den dringenden Wunsch verspürt nach fünfzehn Minuten aufzulegen und erleichtert ist, wenn er oder ich verhindert bin und es nicht zu einem Treffen kommen kann.
Hier kommt verstärkt der Gedanke auf, dass ich ihn wohl niemals geliebt habe, aber vielleicht ist es auch nur eine Phase?
Ich weiß nicht weiter.
Ich will ihn nicht verlassen und nein, ganz bestimmt nicht der Gewohnheit wegen – zumindest bilde ich mir das ein xD
Irgendetwas ist da, nur weiß ich nicht was.
Er ist witzig, mit ihm kann ich über alles reden, er ist zuvorkommend und liebevoll und es macht Spaß, meinen Verstand mit seinen zu messen…das ist mir wichtig, er ist mir wichtig, doch liebe ich ihn nicht und das ist genau das, was mich allmählich auffrisst.
Was soll ich nur tun?

LG
 
Dabei
11 Jun 2007
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#2
also das was du beschreibst ist für mich gar nicht üblich.deshalb ist es schwer für mich dir einen rat zu geben. aber dass du keine schmetterlinge im bauch hast kann möglicherweise normal sein. ich hatte sie bisher immer, aber vll gibt es ja leute bei denen das nicht (immer) so ist. nur wenn du schon nach einem halben jahr sagst, dass du ihn nicht liebst und seine liebe dich ein wenig erdrückt, dann ist die beziehung meiner meinung nach schon fragwürdig. vor allem am anfrang der beziehung will man ja auch viel miteinander unternehmen.deshalb finde ich es auch komisch, dass dein freund immer nur zuhause bleiben will und schläft. und vor allem wenn er ja auch total deinen vorstellungen entspricht, ist es schwierig zu sagen, warum du so fühlst. ich würde an deiner stelle noch ein wenig abwarten bis sich deine gefühle wieder ein wenig sortieren. vielleicht ist es ja wirklich nur eine phase. sorry...ich weis mein kommentar ist nicht sehr hilfreich, aber mir fällt es schwer dir da weiterzuhelfen :)
 
Dabei
14 Mai 2009
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#3
Ich gehöre auch zu den Menschen wo Schmetterlinge im Bauch habe allerdings hatte die auch noch nicht so oft, glaub bis jetzt gabs 3 Männer wo so was bei mir aus lösten.

Ja und zu den restlichen hatte ich so beziehungen wie Du mit Deinem Freund. Halt nie sehr lange :) weil einfach das kribbeln fehlte.

Ich denke mal Du magst ihn sehr gerne als Freund aber mehr auch nicht.
Ich finde das auch schade für Dich weil man sollte einfach mehr fühlen wenn man nen Partner hat das gibt einem ja selber auch ein tolles Gefühl.

Ich denke Dir gehts alleine genau so gut und vielleicht kommt doch noch der Mann bei dem es kribbelt, und auch er hat ne Partnerin verdient wo ihn vom ganzen Herzen liebt.
 
Dabei
9 Okt 2008
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#4
So wie du das beschreibst seid Ihr bestenfalls Freunde, aber eben auch nicht mehr. Als Paar geht das nicht lange gut mit euch, weil du jetzt schon abgenervt bist.
 
M

margret

Gast
#5
ah deine anfängliche beschreibung...geht mir genauso..war genaugenommen nur einmal anders und daraus wurde nichts.

dass du von ihm genervt bist kann ich verstehen, er hält ja quasi dein leben auf irgendwo.

ich kann dir nur raten deinen weg zu gehen, ob er nun dabei ist oder nicht.
 
Dabei
18 Aug 2009
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#6
Danke für eure Antworten^^

Vermutlich habt ihr recht. Ich denke nur immer wieder, dass es vielleicht doch mit dem kribbelnden Gefühl klappen könnte, dass es sich bei mir eben viel später einstellt. Ich weiß, dass ist übertriebener Optimismus oder verzweifelte Hoffnung xD Aber wer will, dass eine ansonsten gute Beziehung scheitert? Und es stimmt, ohne ihn wäre ich genauso glücklich...wobei ich hier ja eigentlich nicht von Glück sprechen kann *seufz*
Ach ist das ein Mist.
 
Dabei
17 Aug 2009
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#7
Da stell ich mir die Frage ob der Tag denn bis in die letzte Minute verplant werden muss. Es gibt da viele junge übereifrige Frauen, die wirkliche jede Sekunde was machen müssen. Arbeit, Lernen, Arabischkurs, Tanzkurs, Yoga Abends in die Lounge am WE ne Städtetour durch Madrid und das and 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag. Du sagst er geht Abends weg und unternimmt halt liebe in den Abendstunden etwas, warum gehst du dann ohne ihn weg? Ein ernsthafte Beziehung ist etwas, dass von Zweisamkeit lebt und nicht zwischen Tür und Angel praktiziert werden kann auf dem Weg von eine tollen Veranstaltung zu der Nächsten. Du bist einfach noch ein junges Mädchen, dass noch viel lernen muss und erleben will, da ist es nicht schlecht Single zu sein um alles mitnehmen zu können. Ein paar Jahre später mit ein wenig mehr Reife wird auch das Beziehungsleben ergiebiger für dich sein.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#8
Wenn Menschen in meinem Alter eine Beziehung so empfinden wie du das bei euch schilderst, dann muß das kein schlechtes Zeichen sein. Einfach deshalb, weil das Alter andere Prioritäten und Ansprüche hat.

Aber eine junge Frau in deinem Alter? Das darf nicht wahr sein. Ich finde, ihr solltet eine Beziehungspause einlegen, euch mal für eine Zeit trennen. Um zu sehen, wie es euch dann geht. Was ihr am anderen vermißt oder nicht vermißt. Und dann entscheiden, ob du so wirklich zusammen bleiben willst. Du mußt an eine Beziehung einen Anspruch stellen.
 
Dabei
18 Aug 2009
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#10
Es ist möglich, dass dem so ist, doch gehöre ich nicht zu den von dir so treffend beschriebenen Frauen, Scarface. Ich streite nicht ab, dass ich gerne zwei Aktivitäten miteinander verbinde und sehe darin auch nichts Falsches. Ich gehe abends ohne ihn deshalb weg, weil er seit einer geraumen Zeit (genauer gesagt, seit knapp einem Monat) von einer seltsamen Krankheit befallen ist, die ihn an sein dunkles Kämmerlein bindet. Das mag jetzt ziemlich herzlos klingen, doch so ernst ist es nicht - zumindest nicht mit seiner "Krankheit". Ihm ist schwindelig und kann sich deshalb nicht von seinen schützenden vier Wänden entfernen. Anfangs habe ich mir Sorgen gemacht und war auch für ihn da, doch mittlerweile kommt mir der Verdacht auf, dass er diese Bequemlichkeit regelrecht genießt und auskostet und es macht mich wütend, dass er nichts an seiner Situation zu verändern versucht. Sogar seine Ärztin hat ihm geraten, sich leicht sportlich zu betätigen und wie verfolgt er ihren Rat? Schläft bis Nachmittags und ist dann immer noch müde. Zwar versichert er mir immer wieder, dass ihm die ganze Situation ankotzt und er dagegen etwas unternehmen will, aber ich sehe ja, was genau er tut.
Na ja gut, vllt legt sich das tatsächlich iwann, aber wie wird es erst sein, wenn er studiert, wenn er schon bei jeder Kleinigkeit erschöpft zusammenbricht? Ich mag mir das ja gar nicht ausmalen.
Womöglich bin ich noch nicht reif für eine feste Beziehung, doch genauso gut kann es sein, dass es mit ihm nicht möglich ist - schließlich hatte ich vor ihm Freunde, mit denen ich durchaus glücklich war und denen meine Art das Leben zu genießen, bekannt war und es mit mir teilten.
Warum ich es dann mit ihm versuche? Wie gesagt, er hat seine Vorzüge.
Eine Beziehungspause...in gewisser Weise hatten wir die schon. Ich hatte zu meinen Verwandten reisen müssen und hatten uns knapp zwei Wochen nicht sehen können. Vermisst habe ich ihn nicht. Ich bin allerdings kein Mensch, der vor Sehnsucht zergeht, wenn er einmal von seinem Liebsten getrennt ist und sich ins Kissen weint. Ich genieße die Zeit, nehme das mit, was ich bekommen kann und denke nicht an den Freund daheim, meine Gefühle konzentrieren sich darauf, was vor ihnen liegt und wenn ich dann wieder bei meinem Freund sein kann, freue ich mich. Sicher, einen "getrennten Urlaub" kann man nicht mit einer Beziehungspause gleichsetzen, doch im Grunde würde ich mich ähnlich verhalten. Nach der Pause würde ich ihm sagen: "Hey, ich habe dich nicht vermisst. Freue mich aber dich zu sehen, wollen wir uns jetzt küssen?" So in der Art.
Wie lautet die Diagnose?
 
Dabei
5 Nov 2007
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#11
Ob du noch nicht reif für eine feste Beziehung bist? Auf mich wirkt das, was du beschreibst nicht so. Eher schon, dass ihr vielleicht doch nicht zusammen passt, aber die Zeit wird es zeigen.

Aber du sagst ja auch, dass dir was an ihm liegt, dass du dich auch freust, ihn wieder zu sehen. Und für mich ist das eher ein gutes Zeichen, dass du nicht so sehr auf die Beziehung und auf ihn fixiert bist, dass du in diesem Sinn unabhängig bist, ein Stück aus dir selber lebst. Das ist eher gut für eine Beziehung. Zu viel Nähe kann bedrängend wirken, die Liebe sogar abtöten. Auf Dauer gehen Beziehungen, die nur auf sich fixiert sind, meist nicht gut. Der Mensch ist vor allem dann zufrieden, wenn er mit sich im reinen ist, dann ist er auch beziehungsfähig.

So wie du es beschreibst, ist er ja selber mit seinem Verhalten unzufrieden, wenn er zum Beispiel so lange schläft, nichts macht und unternimmt. Aber dafür bist du nicht verantwortlich. Da muß er an sich arbeiten und das verändern. Das kann ihm niemand abnehmen. Du kannst ihn ermuntern, aber machen muß er es selber.
 
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Ronja83

Gast
#12
lass ihn doch erstmal anfangen zu studieren, dann kriegt er schon nen geregelten rhythmus und lernt seine FREI-zeit wieder besser zu schätzen. desweiteren gibt es einfach so "nachtmenschen" und du solltest vielleicht auch mal überlegen wie er zu DIR steht, die glücklich vergebenen männer die ich kenne, drehen (auch wenn sie müde sind) total auf wenn sie mit ihrer "traumfrau" zusammen sind...
 

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