Hey,
auch ich benötige euren Rat
Ich bin nun seit einem halben Jahr mit meinem Freund zusammen und im Grunde genommen verläuft unsere Beziehung doch recht gut. Wobei ich erwähnen sollte, dass ich seit Beginn unserer Beziehung keine tiefgründigen Gefühle für ihn hege – ich bin kein Mensch, der sich schnell verliebt, es nicht einmal kennen gelernt habe und ja, womöglich liebe ich ihn doch, nur auf eine andere, sonderbare Weise. Schmetterlinge flattern mir nicht im Bauch herum, ich kann es sehr gut ertragen, wenn wir uns Tagelang nicht sehen und wenn ich bei ihm bin, fühlt es sich an, als ob es einfach so sein muss – wenn ihr versteht was ich meine. Da ist nichts Besonderes, Aufregendes. Na ja, wer schreibt uns auch vor, wie sich Liebe anfühlen muss.
Ich kann damit leben, weil ich aufgrund des Verbleibs der guten alten rosaroten Brille alles realistischer angehe und nicht über Makel und Dissonanzen hinwegsehe…ich kann nicht enttäuscht werden. Aber manchmal wünsche ich mir die rosarote Brille, trotz dem Fall, dass ich dann irgendwann brutal von der siebten Wolke gestoßen werde.
Er schläft bis Nachmittags und ist dann immer noch müde…dabei hat er seit drei Monaten nichts zu tun. Im Oktober erst beginnt er sein Erstsemester und die Zeit bis dahin, verbringt er mit schlafen. Oft habe ich ihn bereits darauf angesprochen, doch eine Städtereise zu unternehmen, in einem Restaurant zu essen, eine Fahrradtour an den Rhein zu machen oder einfach im Baggersee schwimmen zu gehen – das Wetter ist derzeit so schön, das sollte man doch auskosten. Aber nein, er lehnt ab. Viel lieber ist er abends unterwegs, im Kino, mit einer DVD daheim oder in irgendeinen Club. Schön, sage ich da, das können wir doch kombinieren. Tagsüber eine Fahrradtour, abends dann noch in einen Club, so kostet man den Tag aus…außerdem haben wir ab Oktober nicht mehr so viel Freizeit.
Aber nein, er sei dann viel zu fertig, außerdem verabscheue er den Tag. Ich habe ihn dann doch recht spöttisch entgegengeschleudert, was er denn an dem Tag verabscheuen könne, wenn er bis fünf Uhr nachmittags schläft?
Zudem haben wir über einen Urlaub nachgedacht. Natürlich kam ich nicht umhin, wieder zu sticheln. So von wegen, dass es wohl doch viel günstiger wäre, wenn ich allein fahren würde, da es für ihn doch keinen Unterschied zwischen Heimatland und Ausland geben würde, schließlich verschliefe er da auch den ganzen Tag. Er hat da groß geprotzt, in der Art, aber er würde dann nachts voll aufdrehen. Hab ich gelacht.
Ich weiß, dass es Kleinigkeiten sind, aber sie nerven mich. Ich bin ein unternehmungslustiger Mensch und er führt sich auf wie ein alter Mann, der längst ins Seniorenheim gehört, dabei ist er erst zweiundzwanzig Jahre alt!
Und auch wenn wir dann zusammen sind – selbstverständlich abends – ist er nicht fit, er bemüht sich, ja, weil ich ihn immer wieder darauf anspreche, was für ein armer Greis er doch sei. Immer wieder verspotte ich ihn und werde ab und zu richtig gemein. Ich weiß, dass das unangebracht ist und nicht in eine Beziehung gehört, aber in diesen Momenten interessiert mich das relativ wenig. Ich will gemein sein, das ist kindisch, ja. Immer bin ich es, die sich zurücknimmt und versucht, sich mit den gegebenen Umständen zu arrangieren. Ich kann ihn nicht ändern, ich will das auch nicht.
Glücklicherweise sieht er ein, dass es so nicht weitergehen kann, doch ändern tut er nichts. Es frustriert mich regelrecht. So kommt es zurzeit öfters vor, dass ich ihm absage und mit Freunden bis spät in die Nacht was unternehme – eben das, was ich auch gerne mit ihm gemacht hätte.
Er ist selbstverständlich verletzt, aber mei, ich habe ihm oft genug gesagt, dass ich noch etwas erleben will, ich bin noch jung, Herrgott, und nicht bereit, allabendlich vor dem Fernseher zu sitzen und einen Schal nach dem anderen zu stricken – im überzogenem Sinne. Warum ich dann noch mit ihm zusammen bin, wenn mich eine Beziehung schon frustriert? Weil er abgesehen von dem Makel und noch zwei, drei anderen, wirklich ein toller Mensch ist, den ich gerne weiterhin in meinem Leben haben möchte. Er besitzt genau die Eigenschaften, die ich mir an einem Mann wünsche und ich wäre schön doof, wenn ich sie nicht den Makeln übertrumpfen würde.
Dennoch…ich bin hin- und hergerissen.
Denn da wäre noch eine pikante Sache.
Wir haben uns mit dem Sex lange Zeit gelassen und als es schließlich zu dem kam, hat sich unser Verhalten verändert. Er überschüttet mich regelrecht mit Liebe und will am liebsten jede Sekunde wissen, wo ich mich aufhalte, wie es mir geht, usw. Ist ja auch süß und ich fühle mich auch irgendwie geschmeichelt, nur bin ich diejenige, die sich zurückzieht, am liebsten aufstehen und gehen will, müsste ich nicht mit dem Fahrrad nachts mehrere Kilometer durch den Wald nach Hause fahren, die bei Telefonaten den dringenden Wunsch verspürt nach fünfzehn Minuten aufzulegen und erleichtert ist, wenn er oder ich verhindert bin und es nicht zu einem Treffen kommen kann.
Hier kommt verstärkt der Gedanke auf, dass ich ihn wohl niemals geliebt habe, aber vielleicht ist es auch nur eine Phase?
Ich weiß nicht weiter.
Ich will ihn nicht verlassen und nein, ganz bestimmt nicht der Gewohnheit wegen – zumindest bilde ich mir das ein xD
Irgendetwas ist da, nur weiß ich nicht was.
Er ist witzig, mit ihm kann ich über alles reden, er ist zuvorkommend und liebevoll und es macht Spaß, meinen Verstand mit seinen zu messen…das ist mir wichtig, er ist mir wichtig, doch liebe ich ihn nicht und das ist genau das, was mich allmählich auffrisst.
Was soll ich nur tun?
LG
auch ich benötige euren Rat
Ich bin nun seit einem halben Jahr mit meinem Freund zusammen und im Grunde genommen verläuft unsere Beziehung doch recht gut. Wobei ich erwähnen sollte, dass ich seit Beginn unserer Beziehung keine tiefgründigen Gefühle für ihn hege – ich bin kein Mensch, der sich schnell verliebt, es nicht einmal kennen gelernt habe und ja, womöglich liebe ich ihn doch, nur auf eine andere, sonderbare Weise. Schmetterlinge flattern mir nicht im Bauch herum, ich kann es sehr gut ertragen, wenn wir uns Tagelang nicht sehen und wenn ich bei ihm bin, fühlt es sich an, als ob es einfach so sein muss – wenn ihr versteht was ich meine. Da ist nichts Besonderes, Aufregendes. Na ja, wer schreibt uns auch vor, wie sich Liebe anfühlen muss.
Ich kann damit leben, weil ich aufgrund des Verbleibs der guten alten rosaroten Brille alles realistischer angehe und nicht über Makel und Dissonanzen hinwegsehe…ich kann nicht enttäuscht werden. Aber manchmal wünsche ich mir die rosarote Brille, trotz dem Fall, dass ich dann irgendwann brutal von der siebten Wolke gestoßen werde.
Er schläft bis Nachmittags und ist dann immer noch müde…dabei hat er seit drei Monaten nichts zu tun. Im Oktober erst beginnt er sein Erstsemester und die Zeit bis dahin, verbringt er mit schlafen. Oft habe ich ihn bereits darauf angesprochen, doch eine Städtereise zu unternehmen, in einem Restaurant zu essen, eine Fahrradtour an den Rhein zu machen oder einfach im Baggersee schwimmen zu gehen – das Wetter ist derzeit so schön, das sollte man doch auskosten. Aber nein, er lehnt ab. Viel lieber ist er abends unterwegs, im Kino, mit einer DVD daheim oder in irgendeinen Club. Schön, sage ich da, das können wir doch kombinieren. Tagsüber eine Fahrradtour, abends dann noch in einen Club, so kostet man den Tag aus…außerdem haben wir ab Oktober nicht mehr so viel Freizeit.
Aber nein, er sei dann viel zu fertig, außerdem verabscheue er den Tag. Ich habe ihn dann doch recht spöttisch entgegengeschleudert, was er denn an dem Tag verabscheuen könne, wenn er bis fünf Uhr nachmittags schläft?
Zudem haben wir über einen Urlaub nachgedacht. Natürlich kam ich nicht umhin, wieder zu sticheln. So von wegen, dass es wohl doch viel günstiger wäre, wenn ich allein fahren würde, da es für ihn doch keinen Unterschied zwischen Heimatland und Ausland geben würde, schließlich verschliefe er da auch den ganzen Tag. Er hat da groß geprotzt, in der Art, aber er würde dann nachts voll aufdrehen. Hab ich gelacht.
Ich weiß, dass es Kleinigkeiten sind, aber sie nerven mich. Ich bin ein unternehmungslustiger Mensch und er führt sich auf wie ein alter Mann, der längst ins Seniorenheim gehört, dabei ist er erst zweiundzwanzig Jahre alt!
Und auch wenn wir dann zusammen sind – selbstverständlich abends – ist er nicht fit, er bemüht sich, ja, weil ich ihn immer wieder darauf anspreche, was für ein armer Greis er doch sei. Immer wieder verspotte ich ihn und werde ab und zu richtig gemein. Ich weiß, dass das unangebracht ist und nicht in eine Beziehung gehört, aber in diesen Momenten interessiert mich das relativ wenig. Ich will gemein sein, das ist kindisch, ja. Immer bin ich es, die sich zurücknimmt und versucht, sich mit den gegebenen Umständen zu arrangieren. Ich kann ihn nicht ändern, ich will das auch nicht.
Glücklicherweise sieht er ein, dass es so nicht weitergehen kann, doch ändern tut er nichts. Es frustriert mich regelrecht. So kommt es zurzeit öfters vor, dass ich ihm absage und mit Freunden bis spät in die Nacht was unternehme – eben das, was ich auch gerne mit ihm gemacht hätte.
Er ist selbstverständlich verletzt, aber mei, ich habe ihm oft genug gesagt, dass ich noch etwas erleben will, ich bin noch jung, Herrgott, und nicht bereit, allabendlich vor dem Fernseher zu sitzen und einen Schal nach dem anderen zu stricken – im überzogenem Sinne. Warum ich dann noch mit ihm zusammen bin, wenn mich eine Beziehung schon frustriert? Weil er abgesehen von dem Makel und noch zwei, drei anderen, wirklich ein toller Mensch ist, den ich gerne weiterhin in meinem Leben haben möchte. Er besitzt genau die Eigenschaften, die ich mir an einem Mann wünsche und ich wäre schön doof, wenn ich sie nicht den Makeln übertrumpfen würde.
Dennoch…ich bin hin- und hergerissen.
Denn da wäre noch eine pikante Sache.
Wir haben uns mit dem Sex lange Zeit gelassen und als es schließlich zu dem kam, hat sich unser Verhalten verändert. Er überschüttet mich regelrecht mit Liebe und will am liebsten jede Sekunde wissen, wo ich mich aufhalte, wie es mir geht, usw. Ist ja auch süß und ich fühle mich auch irgendwie geschmeichelt, nur bin ich diejenige, die sich zurückzieht, am liebsten aufstehen und gehen will, müsste ich nicht mit dem Fahrrad nachts mehrere Kilometer durch den Wald nach Hause fahren, die bei Telefonaten den dringenden Wunsch verspürt nach fünfzehn Minuten aufzulegen und erleichtert ist, wenn er oder ich verhindert bin und es nicht zu einem Treffen kommen kann.
Hier kommt verstärkt der Gedanke auf, dass ich ihn wohl niemals geliebt habe, aber vielleicht ist es auch nur eine Phase?
Ich weiß nicht weiter.
Ich will ihn nicht verlassen und nein, ganz bestimmt nicht der Gewohnheit wegen – zumindest bilde ich mir das ein xD
Irgendetwas ist da, nur weiß ich nicht was.
Er ist witzig, mit ihm kann ich über alles reden, er ist zuvorkommend und liebevoll und es macht Spaß, meinen Verstand mit seinen zu messen…das ist mir wichtig, er ist mir wichtig, doch liebe ich ihn nicht und das ist genau das, was mich allmählich auffrisst.
Was soll ich nur tun?
LG