Die befürchtete Gleichgültigkeit hat eingesetzt

Dabei
6 Feb 2013
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#1
Geht es einigen von euch auch so ?
Was kann ich tun, um meine Ehe noch in die richtige Bahn zu lenken?


Meine Geschichte:
Mein Mann und ich (beide 37) sind seit 15 Jahren ein Paar und seit 10 verheiratet (keine Kinder). Wir haben uns an der Uni kennengelernt, waren eine Weile in einer größeren Klicke in gleichen Kreisen unterwegs, zuerst nur befreundet, dann wurde immer mehr daraus. Wir sind grundverschieden, ich eher der temperamentvolle Typ (bin gebürtige Italienerin), er der ruhige stoische Deutsche. Wir verkörpern das Klischee in Vollkommenheit. Aber er hat genau das was ich brauche, er bringt mich runter und ich ihn zum lachen.

Da wir beide beruflich sehr eingespannt sind, verlaufen unsere Leben (seit ca. 5 J. recht intensiv) in zwei Parallelwelten, er hat seinen Beruf, den er über alles liebt und ständig im Ausland ist. Ich liebe meinen Beruf auch, arbeiten auch viel, verreise aber nur bundesweit. Wir haben einen gemeinsamen, aber auch einen getrennten Freundeskreis. Bin der Meinung, dass der Partner nicht alles abdecken kann und muss, also suche ich mir für manche Unternehmungen die Leute aus die auch Lust darauf haben. Es stört mich nicht, wenn er mal keine Lust hat auf Sport etc.

Die ganzen Jahre haben wir wunderbar zusammengehalten, er sagte mir ständig wie sehr er mich liebt und ich sagte es ihm auch. Wir haben auch unsere Freizeit stets miteinander verbracht, dann kamen Freunde dran. Es gab ein WIR, heute sitzen zwei ICH`s am Tisch.

Heutzutage ist es so, dass er (wenn überhaupt) 1x im Monat nach Hause kommt, ich hole ihn vom Flughafen ab, er erzählt mir von den Erfolgen und von den Mißerfolgen, ich erzähle ihm von meinen Erfolgen und Mißerfolgen (langweiliger gehts nicht, wie zwei 60-jährige). Am Tisch wird ausschließlich geschwiegen, er glotzt in sein Tablet, ich in meine Zeitung. Am Montag fahre ich ihn wieder zum Flughafen, thats it. Es ist schon vorgekommen, dass ich schon "Essen gehen mit Freunden" ausgemacht habe, er dann müde war und zu Hause blieb, ich trotzdem gefahren bin (ich weiß, ich weiche schon euren Steinen aus).

Eine Freundin hat mich neulich "befragt" wie ich das schaffe (Leben ohne meinen Mann) sie wäre schon nach 3 Tagen am Durchdrehen. Ich habe nur mit den Schultern gezuckt und an meine vielen Termine in den kommenden 3 Wochen gedacht.

Die neuste Entwicklung ist, dass er eine 10 Jahre jüngere "Kollegin" gekriegt hat, die das "Mäuschen" spielt und alle Kollegen um den Finger wickelt. Alle sind verheiratet in seinem Team, sie auch. Er spricht sehr liebevoll von ihr wie von einem kleinen Mädchen. Ich habe neulich einen Scherz gemacht, er würde sich wie ein verliebter Gockel benehmen und soll aufpassen, dass ihn ihr "Schützenvereinbursche aus Niederbayern" nicht erschießt. Ich habe gelacht, ER NICHT. Sonst lacht er immer.

Manche würden jetzt gleich meinen, ich bin eifersüchtig, aber das Problem ist ein ganz anderes: ES IST MIR SCHLICHT UND ERGRIFFEN WURSCHT, es fühlt sich eher so an als ob ich warte dass er einen Fehler macht, dann wäre ich sauber raus und nicht am Scheitern unserer Beziehung schuld. Ich bin so furchtbar, ich schäme mich.

Anderseits würde ich mir wünschen, er lässt mich nicht gehen ? Ja nun was will denn diese Frau ? ;-)

Kennt das jemand ? Was würdet ihr tun? Romantische Luxus-Urlaube etc. haben bisher nicht viel gebracht, er "hatte seine Arbeit dabei" und ich war ständig am telefonieren...soviel zum Thema das Geld macht glücklich.

Ich danke euch für jede einzelne Meinung !!!
M.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#2
Hallo,
Ich habe erstmal ein paar fragen noch.
Was genau meinst du mit er ist dir wurscht? Ist er dir einfach fern/fremd? oder ist er dir mittlerweile "zu langweilig"?
Streitet ihr? Wie war das in den Jahren davor hatet ihr dort regelmäßig streit und jetzt garnicht mehr? Oder ist es ehr anderst?

Ich kann nur von mir jetzt ausgehen und finde eure Ausgangsvoraussetzungen eigentlich nicht so schlecht.
Meine langjährige Freundin und ich waren auch sehr unterschiedlich, sie war beruflich viel unterwegs und es gab phasen da haben wir uns nur sehr selten gesehen. Ich fand das eigentlich sehr schön weil dann nie so der Alltag reingekommen ist.
So wie du es beschreibst klingt es als hätte der euch jetzt doch ein wenig eingeholt.
Macht vieleicht einfach mal etwas beklopptes, keine lang geplanten romantischen Luxus Urlaube sondern irgendwas spontanes einfach was anderes.
Vielleicht etwas das euch beiden neu ist. Geht klettern, Kartfahren, in die Berghütte gibt ja unzählige Möglichkeiten. Einfach wo ihr zeit miteinander verbringt keine Arbeit keines Handys.
Sowas würde ich wohl probieren.
 
Dabei
6 Feb 2013
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#3
Erstmal danke für die vielen guten Tipps, wir kommen uns schon etwas alt vor, wir sind beide gut sportlich unterwegs, aber du hast recht, es ist immer das Gleiche.

Mit "es ist mir wurscht", habe ich gemeint, dass ich sein Verhalten lächerlich finde und wenn ich daran denke nur lachen kann. Diese Kollegin kenne ich, Null Charme, kein Sexipil, ein Mädchen vom Lande, aber halt süüüüß wie Honig und dann redet sie wie eine 10jährige mit einer ganz piepsigen Stimme + Dialekt. Ich hab nichts gegen sie als Person, abeeeer diese Art, wenn die bei mir in der Arbeit wäre, würde sie in einer Woche baden gehen. Er ist Projektleiter und muss zwangsläufig sehr viel Zeit mit ihr verbringen, weil sie noch eingearbeitet wird und sie lobt jaaa meinen Mann dann über den grünen Klee, er ist ihr Mentor, ihr Vorbild, das tut ihm natürlich gut. Ich dagegen bin sehr kritisch und betrachte eine gute fachliche Kompetenz in unseren Jobs als selbstverständlich, was gibt`s da zu loben. Ich muss sagen, dass ich auch einen leitenden Job habe und von mir auch einiges abverlangt wird.

Ich nehme die Sache nicht ernst und ihn wohl damit auch nicht. Das finde ich schlimm. Jemand anderes würde wahrscheinlich eine Szene machen. Den Freundinnen habe ich es nicht erzählt, weil die Freundeskreise sich mit den Kollegenkreisen schon überschneiden und ich will ihn echt nicht in eine unangenehme Situation bringen. Es ist auch noch nichts passiert.

Gestritten haben wir fast nie, es gab keine Gründe. Ich hätte mir manchmal mehr Pepp von ihm gewünscht, aber dann hätte ich auch einen Italiener heiraten können. Besser nicht, wir hätten uns dann bestimmt gegenseitig umgebracht. ;-)
 
Dabei
9 Okt 2008
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#4
Wenn man das so liest, kommt mir eher der Gedanke das du eifersüchtig auf die Zeit
bist die die beiden zusammen verbringen.

Das was du nebenher an einzel Aktivitäten hast und eher mit Freunden unternimmst, ist normal....das mache ich nicht anders.

Der Partner kann nicht alles abdecken, und erzwungene Gemeinsamkeit zu der er nur mitkäme gegen seinen Willen und es uns beiden nicht taugt wäre auch nicht das wahre.

Allerdings muß es eine Zeit zusammen geben in der man wirklich zusammen ist, und da gehört echt konsequent alles ausgeschaltet, Handy weg, Lap weg.

Wenn ich Freitags heim komme bleibt das handy unten im Hausflur, da kann mir dann jeder sms schicken und mich anrufen, ich kriegs oben in der Wohnung Gott sei dank nicht mit.

So eine Zeit müßt Ihr für euch pflegen und freihalten, euch bringt ein gemeinsamer Urlaub nichts, wenn ihr euch dann doch wieder ablenken laßt voneinander.

Irgendwann hat jeder mal Feierabend, Job hin oder her, die Kunst ist es abzuschalten ....es bricht nicht gleich alles zusammen. Man darf auch regelmässig Privatmensch sein.

Kümmer dich nicht um seine Kollegin, kümmer dich um Ihn, macht neue Regeln aus, und schaltet am Wochendende konsequent ab,, verbringt Zeit nur miteinander.
 
Dabei
6 Feb 2013
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#5
Ja das stimmt, wenn, dann auf die ZEIT die die beiden zusammen verbringen. Das ist vollkommen richtig.
Ich will auf ihm nicht so herumreiten, ich kann selber nur bedingt entspannen. Habe schon mal daran gedacht, einen Paartherapeuten einzuschalten, ich halte viel von so was, vor allem weil mir vor 2 Jahren bei einem schlimmen Schicksalsschlag gut geholfen wurde.
 
Dabei
9 Okt 2008
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#6
Dann macht das doch, ich hab vor ein paar Monaten ein Radiointerview mit einem Paartherapeuten mitgehört.

Da ging es unter anderem darum ob man der Liebe wenn sie in die Jahre gekommen ist neues Leben einhauchen kann.

Er sagte was interessantes, ja man kann, aber es braucht etwas das die Gefühle stark aufwirbelt,, etwas das man zusammen tut und das anstrengend ist.

Er sagte jeder muß für sich selbst ausmachen was anstrengend ist, für die einen ist es ein Bungeesprung zusammen, oder einen Berg besteigen, die Wohnung neu ausmalen.

Wichtig ist nur das man es als Paar tut, und das es so anstrengend ist das es zusammen schweißt.

Es ist auch wichtig Ziele zusammen zu haben,, 1. gemeinsames Haus....gemeinsames Kind ,, nen Hund anschaffen,.....auf nen Berg steigen.

Jeder Mensch braucht Ziele, und das braucht eine Beziehung auch.

Ich fühl mich manchmal wie in einer WG :D aber ich hab noch viel vor mit Ihm,, immer wenn ein Leerlauf droht, setzen wir uns neue Ziele.

Beim vorletzten Leerlauf kam unsere Heirat, dann die suche nach einer neuen kleinen Katze,........und so weiter so weiter....

Lernt was zusammen, macht den Segelschein, oder geht tauchen,....besteigt nen Berg....ich weiß nicht was euch beide begeistern könnte. Aber Ihr seid erst 37 da ist noch ne Menge drin.

Im Job aufzugehn ist was tolles, aber man muß auch abschalten können und privat neue Ziele ausmachen die beiden Spaß machen.

Geht zum Therapeuten aber ich bin mir ziemlich sicher der wird euch was ähnliches sagen.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#7
Erstmal danke für die vielen guten Tipps, wir kommen uns schon etwas alt vor, wir sind beide gut sportlich unterwegs, aber du hast recht, es ist immer das Gleiche.

Mit "es ist mir wurscht", habe ich gemeint, dass ich sein Verhalten lächerlich finde und wenn ich daran denke nur lachen kann. Diese Kollegin kenne ich, Null Charme, kein Sexipil, ein Mädchen vom Lande, aber halt süüüüß wie Honig und dann redet sie wie eine 10jährige mit einer ganz piepsigen Stimme + Dialekt. Ich hab nichts gegen sie als Person, abeeeer diese Art, wenn die bei mir in der Arbeit wäre, würde sie in einer Woche baden gehen. Er ist Projektleiter und muss zwangsläufig sehr viel Zeit mit ihr verbringen, weil sie noch eingearbeitet wird und sie lobt jaaa meinen Mann dann über den grünen Klee, er ist ihr Mentor, ihr Vorbild, das tut ihm natürlich gut. Ich dagegen bin sehr kritisch und betrachte eine gute fachliche Kompetenz in unseren Jobs als selbstverständlich, was gibt`s da zu loben. Ich muss sagen, dass ich auch einen leitenden Job habe und von mir auch einiges abverlangt wird.
OK,
Was findest du denn an seinem verhalten genau so lächerlich?
Naja er scheint sie toll zu finden, haben wir da nicht alle mal jemanden gehabt den wir, toll fanden oder den wir einfach gern hatten?
Das er es es mag wenn sie ihm komplimente macht oder ihn über den grünen Klee lobt. Naja wer hört nicht gerne komplimente?
Ich weiss nicht ob eifersüchtig das richtige wort ist.
Ich habe ehr den eindruck sie ist dir einfach unsympatisch, ist ja auch dein gutes recht, und du bist genervt das er ihr so viel von dir erzählt.
Sag ihm das vielleicht einfach mal ganz offen.
Oder lenke das gespräch einfach weg von der Arbeit.

Ich nehme die Sache nicht ernst und ihn wohl damit auch nicht. Das finde ich schlimm. Jemand anderes würde wahrscheinlich eine Szene machen. Den Freundinnen habe ich es nicht erzählt, weil die Freundeskreise sich mit den Kollegenkreisen schon überschneiden und ich will ihn echt nicht in eine unangenehme Situation bringen. Es ist auch noch nichts passiert.

Gestritten haben wir fast nie, es gab keine Gründe. Ich hätte mir manchmal mehr Pepp von ihm gewünscht, aber dann hätte ich auch einen Italiener heiraten können. Besser nicht, wir hätten uns dann bestimmt gegenseitig umgebracht. ;-)
Das klingt jetzt für mich danah als hättest du hast du das Gefühl du solltest eifersüchtig sein bist es aber nicht und das belasted dich?
Ich tu mich hier schwer. Ich kenne das nicht so von mir. Ich bin aber auch einfach kein sehr eifersüchtiger besitz ergreifender Typ.
Ich würde das daher hr positiv auffassen du weisst was du ihm zu bieten hast und bist in dir so sicher und gefestigt das du dir da keine sorgen machst wegen ihr.

OK also scheint da emotional alles normal zu sein.
Ich finde streit wird in Beziehungen oft zu negativ gesehen, einmal zeigt es das man sich für die Beziehung interssiert und dann ist es auch einfach ein ventil und kann sehr befreiend sein. Natürlich muss das alles im Rahmen verlaufen.
Aber wenn ihr euch früher schon fast nie gestritten habt und jetzt auch nicht scheint sich hier ja nichts verändert zu haben.

Womit wir dann allerdings, so ist mein eindruck. Wieder bei der Kollegin sind und dabei das ihr selbst nicht viel Zeit miteinander verbringt, was früher auch schon so war aber nie ein Thema war, jetzt allerdings schon. Wie ja hier jetzt auch schon gesagt wurde schaut ihr am besten wie ihr die Zeit die euch zur verfügung steht besser nutzen könnt.
 
Dabei
6 Feb 2013
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#8
Das hört sich sehr gut an, haben wir früher mal gemacht, das ist so lange her, vor 10 Jahren unser Haus gebaut u.a., alle anderen fanden das anstrengend, wie haben uns nur gefreut und waren voller Elan.

Ich weiß jetzt für meinen Teil, dass mein Mann vielleicht mit dieser Kollegin (auch wenn im übertragenen Sinne) genau das durchlebt, was du von der Paartherapie berichtest. Die lassen zusammen was Neues entstehen und es macht so glücklich wenn es klappt (er hat einen technischen Beruf). Vielleicht nimmt sie dabei meine Rolle ein, oder er lässt sie diese Rolle einnehmen. Aber ich verstehe langsam, auch wenn es meine kleine Handbuchpsychologie ist.

Wir wünschen uns ein Kind, es hat bisher nur nicht geklappt. Das hat mich furchtbar verunsichert, weil ich vor lauter Bäume kein Wald mehr gesehen habe. Meine Angst ist, dass ich alleine mit dem Kind zu Hause hocke und er nichts mit dem KInd zu tun hat, weil er ja nie da ist. Dass es ihn vielleicht animieren könnte, mehr Zeit zu Hause zu verbringen, dass es ihn nach Hause ziehen könnte, weil sein Kind auf ihn wartet, darauf habe ich aber nie gedacht. Silly me...

DANKE DIR !!!!!!!!!!!!
 
Dabei
9 Okt 2008
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#9
Na, bitte.....ein Kind das ist doch was. Ein Ziel !

Wenn es wirklich ein Wunschkind ist, wird er sich die Zeit nehmen.

Man darf Ihn nur nicht außen vor lassen, er gehört von Anfang an mit eingespannt :D
 
Dabei
6 Feb 2013
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#10
Guter Rat, DANKE, du hast mich durchschaut. :) Ich bin manchmal auch so ne "mama",ah lass das mache ich schon. Manchmal denke ich mir aber auch (ganz ehrlich): "Gott bevor er da in der Küche herumschmiert, nur damit er eingespannt wird, mache ich es lieber selber".
Aber mit dem Kind darf man das nicht mehr machen, du hast recht. Sonst wird es "mein Kind" und nicht "unser Kind".
 
Dabei
6 Feb 2013
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#11
OK,
Was findest du denn an seinem verhalten genau so lächerlich?
Naja er scheint sie toll zu finden, haben wir da nicht alle mal jemanden gehabt den wir, toll fanden oder den wir einfach gern hatten?
Das er es es mag wenn sie ihm komplimente macht oder ihn über den grünen Klee lobt. Naja wer hört nicht gerne komplimente?
Ich weiss nicht ob eifersüchtig das richtige wort ist.
Ich habe ehr den eindruck sie ist dir einfach unsympatisch, ist ja auch dein gutes recht, und du bist genervt das er ihr so viel von dir erzählt.
Sag ihm das vielleicht einfach mal ganz offen.
Oder lenke das gespräch einfach weg von der Arbeit.

Alles sehr sehr gute Fragen, hmmm...
Was ich an seinem Verhalten so lächerlich finde, ist dass er nicht merkt instrumentalisiert zu werden. Sie ist eine blutige Anfängerin, an sich völlig verunsichert, aber gerissen genug, anstatt mit Fleiß und Mühe sich ihre Lorbeeren zu verdienen, mit Klimper-Wimper in die Jahre gekommen Männern das Gefühl zu geben, sie wären toll und Vorbilder. Er glaubt es geht um ihn persönlich, dabei ist sie einfach eine gute Strategien und weiß wie man Köder aussetzt. Ich schätze Opportunismus im Job eh nicht besonders, früher oder später bricht das Kartenhaus zusammen. Auf Beton muss man bauen. ;-)
Ja ich weiss, klar hört jeder Komplimente immer, aber wenn ein Kompliment mit Hintergedanken kommt, dann lässt man sich doch verarschen, und das tut sie ja.
Und es stimmt, ICH MAG SIE NICHT, GAR NICHT, habe mich bei der Weihnachstfeier mit ihr unterhalten können, da ist nichts dahinter, und bei mir funktionieren ihre Klimper-Wimper Tricks nicht.
Ich habe es ihm auch gesagt, er hat sie wieder verteidigt. Ja, mein Mann mag generell pflegeleichtere Menschen lieben.

Und JAAA, ich sollte eifersüchtig sein, aber ich bin es nicht, ich kenne den Unterschied, ich war auch an sich nie so besonders eifersüchtig, weil wenn jemand fremdgehen will, dann tut er das, da kann man nichts machen. Und wenn er es tut, dann weiß ich Bescheid, dann ist er keine Träne wert. Und JAAA ich würde mich gerne auch mir ihm streiten, damit ein bißchen Leben reinkommt, wachrütteln. Aber er kann nicht streiten, er ist dann immer ganz erschrocken und fragt "ob wir jetzt eine Ehekrise haben", er wälzt sich dann im Bett hin-und-her und schaut mich in der Früh mit seinem Hundeblick an. Ich umarme ihn, wir küssen uns und gehen in die Arbeit. Eine Stunde später kommt eine SMS dass er mich liebt. Das Problem ist aber trotzdem da (das schreibe ich aber nicht mehr zurück). So streiten eine Italienerin und ein Deutscher. ;-)


 
Dabei
3 Feb 2013
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#12
Ja, da sind besonders wir Männer gerne mal anfällig für.
Sei nicht zu hart zu ihm er wird früher oder später sicher merken was ihre Beweggründe sind.

Wieso? Klar gehört ein klein wenig eifersucht vielleicht auch dazu. Aber du nimmst sie einfach nicht als konkurenz/bedrohung war (wieso auch schließlich kann sie mit dir ja nicht mithalten). Also kein grund eifersüchtig zu sein.
Das mit dem Streiten ist eine andere sache, würde da mich aber dann auch nicht zurück nehmen er wird ja das nach alle den Jahren doch sicher mal kapiert haben dass da dann einfach dein Temprament mit dir durchgeht und wer weiß vielleicht findet er ja seine "Eier" und bietet dir dann doch irgendwann mal die Stirn. ;)
 
Dabei
6 Feb 2013
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#13
Ha ha ha, da braucht er aber schon 2-3 Grappe...Wenn er nämlich angezwitschert ist, dann kommen schon so Scherze wie ich schicke gleich meine "camorra fratelli" los oder ich betreibe meine eigene "cosa nostra" usw. Gut damit habe ich ihm auch schon gedroht. Oh mann. :)
 
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Papatom

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#14
Hi,
na ja, mal losgelöst von der Kollegin. Eine Beziehung funktioniert nur, wenn man eine gemeinsame Basis hat. Etwas, was Euch dauerhaft verbindet. Das ist leider nicht nur "einfach" die Liebe zu einander. Das reicht nicht.

Bei Euch vermisse ich so etwas. Nicht nur, dass Ihr anscheinend so verschiedene Typen seit, Ihr gebt Euch auch gar keine Zeit für "Euch". Warum? Du sagst, er liebt seinen Job über alles. Du arbeitest auch viel und Ihr habt nur 1 Tag im Monat zusammen? Na kein Wunder....Ihr habt faktsich schon gar keine Beziehung mehr. Da ist es nicht verwunderlich, dass Ihr Euch auseinandergelbt habt....möglicherweise hast Du das Gefühl, Ihr kennt Euch gar nicht mehr richtig.

Seine Kollegin gibt ihm das, was er mit Dir nicht hat. Zeit. Und zwar Zeit UND seinen Job.

Ich denke, zum jetzigen Zeitpunkt wäre es ungünstig, ein Kind zu bekommen. Ein Kind kittet keine angeknackste Beziehung. Es verstärkt eher die vorhandenen Konflikte.

Vielleicht wäre es ganz gut, wenn Ihr Euch einfach mal zusammensetzt und Euch überlegt, was sich jeder von Euch eigentlich von seinem Leben und Eurer Beziehung erwartet. Dann rekapitulieren, ist das auch so? Wenn nicht, warum und läßt sich das ändern? Wenn nicht.......

Das mag etwas hart werden, aber ohne eine "Bestandsaufnahme" geht es meiner Meinung nach bei Euch nicht.

GRuß
 
Dabei
6 Feb 2013
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#15
Ja, da liegst du auch richtig, ich will mich gewiss nicht als Unschuldslamm darstellen, ich bemühe mich auch nicht ausreichend. Und du hast recht "wir haben gar keine Beziehung mehr", räumlich def. nicht, seelisch hängen wir bestimmt noch aneinander, wir sind uns nicht ganz egal. Auch meine Interpretation von "mir ist egal dass er einen weiblichen Fan in der Arbeit hat und warum ist das so" kann ich jetzt besser verstehen und die Faktoren zusammenbringen, die dazu geführt haben.

Ja, und daran müssen wir jetzt ganz hart arbeiten. Ich für meinen Teil werde einen Paartherapeutentermin vorschlagen, weil ich einen Vermittler brauche. Und mein Mann hoffe ich bagatellisiert nicht alles herunter, weil es ihm peinlich ist zuzugeben dass er versagt hat. Ich gebe schon zu, dass ich versagt habe. So wie ich im Moment denke (Gleichgültigkeit) ist nicht das was ich ihm vor vielen Jahren vor dem Altar versprochen habe.
Der Kinderwunsch ist natürlich tiefstes Wunschdenken (ich bleibe dabei dass es mit ihm klappen kann, vorausgesetzt wir kriegen den "Beziehungs-Facelift" gut über die Bühne.) Demnächst wird eh nichts passieren, weil ich diese Woche auch viel bei den Ärzten war (hab Urlaub) und es gibt so einige medizinische Probleme bei mir zu lösen. Mein Körper gibt mir kein grünes Licht, das will auch was heißen und das kann ich gut respektieren.
 
Dabei
10 Feb 2013
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#16
Hi Mimizu,
es ist ziemlich fraglich, ob es eine gute Lösung ist, Kinder in die Welt zu setzen, wenn die Beziehung einen Knacks hat. Ich bin nur geringfügig älter als Du und derzeit halten mich nur die Kinder davon ab, meine Koffer zu packen. Glücklich ist aber was anderes. Menschen verändern sich, besonders nach 10 Jahren. Ich selbst bin derzeit ratlos, was ich tun soll.

In Deinem Artikel hab ich mich ziemlich gut wiedergefunden. Gleichgültigkeit ist genau das richtige Wort, auch bei uns. Irgendwann vor 3, 4, 5 Jahren scheint es, als ob der eine bei einer Kreuzung nach links abgebogen ist, während der andere immer noch auf der Hauptstraße grade aus fährt. Hmmm ...
 
P

Papatom

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#17
Moin,

finde gut, dass Du das so "nüchtern" siehst und erkennst, das was zu tun ist, aber Du auch Bereitschaft zeigst, das zu ändern. Ich kann nur hoffen, dass Dein Mann das auch so sieht. Gerade, wo Du sagst, er bagatellisiert gerne. Eine beliebte Schutzfunktion, um nicht auf etwas wirklich eingehen zu müssen. Grundsätzlich finde ich eine Paartherapie ja nicht verkehrt. Aber irgendwie hört man immer öfter, dass einem was nicht passt und der andere rennt sofort zum Therapeuten, um "das zu ändern".
Therapie ist oft hart und schmerzlich. Man erfährt Dinge, die man eigentlich nicht sogerne über sich hören möchte. Da bedarf es schon einer gehörigen Portion Leidensdruck, Einsicht und Willen, etwas zu bewegen und zu ändern. Hat er die? Was haben denn "normale" Gespräche ergeben? Habt Ihr überhaupt mal deutlich drüber geredet?
So nach dem Motte "So kann es nicht weitergehen, wenn es so bleibt, würdest DU wohl gehen"?

Grüße
 
Dabei
6 Feb 2013
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#18
Hallo Papatom,

mein Mann kommt an diesem WE nach Hause, ich werde mich an das Thema herantasten, aber ihm zuerst den Raum geben anzukommen. Er war jetzt wochenlang in Asien und da wird man von lauter Scheißfreundlichkeit richtig blöd (sorry so kommt es mir manchmal vor). Nach der Akklimatisierung werde ich schon das Thema ansprechen. Ich will ihm diesen Eintrag hier zeigen. Da wir uns schon sooo lange kennen, weiß ich dass die erste Reaktion gleich sein wird "willst du die Scheidung warum ? was habe ich denn getan". Das muss ich irgendwie "in den basischen Zustand bringen", sonst macht er zu und wälzt sich eine Nacht hin- und her. Diese Paartherapie muss ich ihm wie eine professionelle Dienstleistung verkaufen, unser Geld überlassen wir auch nicht dem Zufall sondern gehen zum Finanzberater also warum ist das mit unseren Herzen/Ehen anders. Habe auch schon ein "Therapeutenehepaar" ausgesucht, so hat er auch einen männlichen AP falls wichtig. Ich bin "therapieerfahren" und kenne schon meinen Mist, er wird glaube ich geschockt sein. Du hast mir geschrieben, wir sollten mal einfach rekapitulieren und dann weiterschauen. Genau das finde ich auch wichtig, nur wir alleine auf dem Sofa, ich weiß nicht...Falls er es ablehnt, weil ihm das Ganze peinlich ist (das ist es, ich weiß es schon) dann wird er es mir zuliebe machen, das weiß ich auch, das wäre schon mal ein großer Erfolg, ich zähle auf die Therapeuten, dass sie den Rest moderieren können.
Ansonsten hatten wir ein "normales Gespräch" zu diesem speziellen Thema noch nie, es ist unglaublich, aber wir hatten es geschafft das so hinzubiegen, dass "wieder alles in Ordnung" ist. Ich muss auch zugeben, dass ich wenn ich alleine bin "auch Zeit habe über Dinge nachzudenken", er ist da anders, meistens mit allem zufrieden und "das wird schon, komm her" = Originalton.
Ich will auch nicht gehen, ich erschrecke mich nur vor mir selbst, so kenne ich mich nicht, das ist nicht meine Art, dass mir prinzipiell irgendetwas egal ist, und dann so was. Er war/ist meine Seele und mein Alles, und dass ich jetzt so empfinde, finde ich schlimm.

LG
Mimizu
 
P

Papatom

Gast
#19
Hi,
gut. Halte daran fest und lass Dich dann nicht von der "Alles wird schon" Taktik einlullen. Es ist ja nicht so, dass immer etwas sein muss, man lebt sich halt auseinander. GErade bei Eurem Hintergrund.
Ich persönlich finde, eine Therapie ist auch manchmal gut, einfach mal moderiert das Verhalten des Partners zu erleben. Es muss nicht unbedingt so die "Erleuchtung" kommen. Aber zu hören, wie er über sich, Dich, Eure Beziehung denkt und redet, oder ob er überhaupt redet, sagt viel.

Wünsche Euch viel Glück

Grüße
 

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