Hallo,
ich bin 29, studiere, stehe am Ende meines Bachelors und bin mein Leben lang Single. Bis vor ein bis zwei Jahren hat mich das auch nicht wirklich gestört, aber mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, an dem sich für mich die Frage stellt wie es weiter gehen soll.
Ich bin von Natur aus ein sehr minimalistischer Mensch. Aktuell lebe ich von 450€ im Monat und davon bezahle ich alles was ich brauche: Krankenversicherung, Miete, Essen und meine Freizeitaktivitäten. Wenn ich will kann ich sehr gut haushalten und dadurch das ich beim Foodsharing mitmache, zahle ich im Monat selten mehr als 30€ für Lebensmittel. Mir geht es in der Hinsicht absolut gut und ich brauche letztlich nicht mehr. Zumindest bis ich 30 bin, dann erhöht sich nochmal der Beitrag für die Krankenkasse, welcher durch meinen Nebenjob nicht abgedeckt wird.
Nun fehlt mir irgendwie der Antrieb mein Studium zu Ende zu bringen. Ich weiß wie dumm es klingt, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl ich werde irgendwann schon jemanden kennenlernen mit dem es passt und wenn dann erstmal das Thema Familiengründung im Raum steht ist der Anreiz da sich zusammenzureißen und den nächsten Schritt zu gehen. Bei sehr vielen meiner männlichen Freunde war das so und auch mein Vater hat mir vor Jahren erzählt, dass ich der Hauptgrund war warum er im Studium als auch bei der Arbeitsplatzsuche einen Endspurt hingelegt hat. Es ist nie passiert, ich war nicht mal nah einer Beziehung geschweige denn in der Lage mal regelmäßig Sex zu haben.
Im Gegenteil, was das anging habe ich mich Zeit meines Lebens immer abmühen müssen. Einfach weil "klassisches" Flirten für mich nichts ist. Diese belanglosen Gespräche, die oft wenig Inhalt haben öden mich meist so sehr an, dass ich irgendwann die Lust verliere, selbst wenn mir 'ne Freundin gesteckt hat, dass mein Gegenüber voll auf mich abfährt. Smalltalk kann ich grundsätzlich nicht leiden und mit den Themen, die mich interessieren, wie Politik, Wirtschaft, Technik, Netzwelt, Videospiele oder Faulstich, Habermas, Heidegger komme ich meist nicht gut an. Es ist für mich dann wie ein Kampf, ausreichend Geduld zu beweisen und nicht an der Inhaltslosigkeit dieser Unterhaltungen innerlich zu sterben. Letztlich bin ich dann immer neidisch auf meinen schwulen Mitbewohner, der sich über 'ne App einfach zum Sex verabredet, was selten länger als 30 Minuten dauert.
Ich muss mich dann zusammenreißen nicht zum Erklärbär zu werden. Erstmal weil ich es selbst als unangenehm empfinde ständig ungefragt Leute zu belehren und dann raubt es mir zudem noch jede Art von sexueller Lust, weil wir dann kein Gespräch mehr auf Augenhöhe führen. Zurückzuführen ist das darauf, dass ich viel lese. Sei es Fachliteratur, Studien zu entsprechenden Themen oder auch populärwissenschaftliche Bücher, um einen Einstieg zu finden. In den Dingen, die mich interessieren kenne ich mich gut aus und außerhalb meines Freundeskreises habe ich wenige Menschen, die diese Leidenschaft bzw. diesen Wissensdurst in diesem Ausmaß teilen. Ansonsten treibe ich viel Sport, als Spielertrainer bei einem Bezirksligisten im Fußball.
Jetzt werden einige das alles gelesen haben und sich denken: Mach doch einfach deinen Abschluss, such dir 'nen Job und der Rest wird schon. Kann sein, dass das klappt, meine Erfahrung aus den letzten Bewerbungsgesprächen lassen mich allerdings zweifeln, denn trotz dessen das ich Bestnoten habe und für paar meiner Studienprojekte ausgezeichnet wurde, sind die meisten Stellen und damit einhergehenden Aufgaben sehr langweilig. Vieles davon würde ich mit einer 20 Stunden Woche locker schaffen, muss dann aber trotzdem 40 Stunden anwesend sein. Da gibt es dann auch keinen Verhandlungsspielraum stattdessen wird einem gesagt, dass man natürlich noch mehr Arbeit übernehmen kann, wenn einem das nicht reicht. Mehr Geld gibt es allerdings nicht.
Ich habe schon drei gute Freunde, die aufgrund von Bore-Out jetzt auf Staatskosten leben. Meine Befürchtung ist, dass es mir schnell genauso geht. Meine bisherigen Arbeitserfahrungen decken sich damit, denn selten habe ich mich wirklich gefordert gefühlt. Ähnlich wie beim Flirten wurde da eher meine Geduld auf die Probe gestellt, als mein können.
Bin gespannt auf euer Feedback, ich wollte sowas einfach mal mit Fremden teilen, da ich im Freundeskreis immer das selbe Feedback bekomme!
ich bin 29, studiere, stehe am Ende meines Bachelors und bin mein Leben lang Single. Bis vor ein bis zwei Jahren hat mich das auch nicht wirklich gestört, aber mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, an dem sich für mich die Frage stellt wie es weiter gehen soll.
Ich bin von Natur aus ein sehr minimalistischer Mensch. Aktuell lebe ich von 450€ im Monat und davon bezahle ich alles was ich brauche: Krankenversicherung, Miete, Essen und meine Freizeitaktivitäten. Wenn ich will kann ich sehr gut haushalten und dadurch das ich beim Foodsharing mitmache, zahle ich im Monat selten mehr als 30€ für Lebensmittel. Mir geht es in der Hinsicht absolut gut und ich brauche letztlich nicht mehr. Zumindest bis ich 30 bin, dann erhöht sich nochmal der Beitrag für die Krankenkasse, welcher durch meinen Nebenjob nicht abgedeckt wird.
Nun fehlt mir irgendwie der Antrieb mein Studium zu Ende zu bringen. Ich weiß wie dumm es klingt, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl ich werde irgendwann schon jemanden kennenlernen mit dem es passt und wenn dann erstmal das Thema Familiengründung im Raum steht ist der Anreiz da sich zusammenzureißen und den nächsten Schritt zu gehen. Bei sehr vielen meiner männlichen Freunde war das so und auch mein Vater hat mir vor Jahren erzählt, dass ich der Hauptgrund war warum er im Studium als auch bei der Arbeitsplatzsuche einen Endspurt hingelegt hat. Es ist nie passiert, ich war nicht mal nah einer Beziehung geschweige denn in der Lage mal regelmäßig Sex zu haben.
Im Gegenteil, was das anging habe ich mich Zeit meines Lebens immer abmühen müssen. Einfach weil "klassisches" Flirten für mich nichts ist. Diese belanglosen Gespräche, die oft wenig Inhalt haben öden mich meist so sehr an, dass ich irgendwann die Lust verliere, selbst wenn mir 'ne Freundin gesteckt hat, dass mein Gegenüber voll auf mich abfährt. Smalltalk kann ich grundsätzlich nicht leiden und mit den Themen, die mich interessieren, wie Politik, Wirtschaft, Technik, Netzwelt, Videospiele oder Faulstich, Habermas, Heidegger komme ich meist nicht gut an. Es ist für mich dann wie ein Kampf, ausreichend Geduld zu beweisen und nicht an der Inhaltslosigkeit dieser Unterhaltungen innerlich zu sterben. Letztlich bin ich dann immer neidisch auf meinen schwulen Mitbewohner, der sich über 'ne App einfach zum Sex verabredet, was selten länger als 30 Minuten dauert.
Ich muss mich dann zusammenreißen nicht zum Erklärbär zu werden. Erstmal weil ich es selbst als unangenehm empfinde ständig ungefragt Leute zu belehren und dann raubt es mir zudem noch jede Art von sexueller Lust, weil wir dann kein Gespräch mehr auf Augenhöhe führen. Zurückzuführen ist das darauf, dass ich viel lese. Sei es Fachliteratur, Studien zu entsprechenden Themen oder auch populärwissenschaftliche Bücher, um einen Einstieg zu finden. In den Dingen, die mich interessieren kenne ich mich gut aus und außerhalb meines Freundeskreises habe ich wenige Menschen, die diese Leidenschaft bzw. diesen Wissensdurst in diesem Ausmaß teilen. Ansonsten treibe ich viel Sport, als Spielertrainer bei einem Bezirksligisten im Fußball.
Jetzt werden einige das alles gelesen haben und sich denken: Mach doch einfach deinen Abschluss, such dir 'nen Job und der Rest wird schon. Kann sein, dass das klappt, meine Erfahrung aus den letzten Bewerbungsgesprächen lassen mich allerdings zweifeln, denn trotz dessen das ich Bestnoten habe und für paar meiner Studienprojekte ausgezeichnet wurde, sind die meisten Stellen und damit einhergehenden Aufgaben sehr langweilig. Vieles davon würde ich mit einer 20 Stunden Woche locker schaffen, muss dann aber trotzdem 40 Stunden anwesend sein. Da gibt es dann auch keinen Verhandlungsspielraum stattdessen wird einem gesagt, dass man natürlich noch mehr Arbeit übernehmen kann, wenn einem das nicht reicht. Mehr Geld gibt es allerdings nicht.
Ich habe schon drei gute Freunde, die aufgrund von Bore-Out jetzt auf Staatskosten leben. Meine Befürchtung ist, dass es mir schnell genauso geht. Meine bisherigen Arbeitserfahrungen decken sich damit, denn selten habe ich mich wirklich gefordert gefühlt. Ähnlich wie beim Flirten wurde da eher meine Geduld auf die Probe gestellt, als mein können.
Bin gespannt auf euer Feedback, ich wollte sowas einfach mal mit Fremden teilen, da ich im Freundeskreis immer das selbe Feedback bekomme!