Beziehung und Gesundheit

Dabei
5 Sep 2011
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#61
Offtopic:

Zu meinem Fall: Vermutlich. Aber ich habe den Jungen sofort gemocht, wir waren sofort auf einer Wellenlänge, das war extrem. Und er sah verdammt gut aus (ach ja, das gute alte Skype!). Ihm fehlte ein Bein, aber so what? Ich habe seine Prothese nur einmal gesehen. Jedenfalls steckte ich da sehr schnell sehr tief in einer Beziehung, die ich zumindest gern intensiviert hätte. Wie hätte ich mich da noch zurückziehen können?


Beim TS ist das natürlich auch nicht besser: Erfährt seine Freundin irgendwann davon, wird es für sie vermutlich sehr hässlich, weil sie emotional kompromittiert ist und an ihm hängt.

So etwas ist immer schwierig. Und natürlich wäre es einfacher, wenn man darüber gar nicht nachdenken müsste. Das gilt auch für den TS: Ob er nun schweigt oder redet, einer von beiden wird darunter leiden.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#62
Offtopic:

Zu meinem Fall: Vermutlich. Aber ich habe den Jungen sofort gemocht, wir waren sofort auf einer Wellenlänge, das war extrem. Und er sah verdammt gut aus (ach ja, das gute alte Skype!). Ihm fehlte ein Bein, aber so what? Ich habe seine Prothese nur einmal gesehen. Jedenfalls steckte ich da sehr schnell sehr tief in einer Beziehung, die ich zumindest gern intensiviert hätte. Wie hätte ich mich da noch zurückziehen können?
Bei solchen Dingen empfehle ich immer danach zu gehen, wie die eigene Grundstimmung ist. Wenn man allgemein gedrückter Stimmung ist, dann sollte man sich distanzieren. Wenn nicht, dann nicht. Eine Partnerschaft soll ja nicht unglücklich machen. In Deinem Fall wäre das schon deswegen sinnvoll gewesen, weil er Dich gar nicht mehr sehen wollte. Da sollte man Vernunftsentscheidungen treffen, selbst wenn es emotional schmerzt.

Ob er nun schweigt oder redet, einer von beiden wird darunter leiden.
So sehe ich das auch. Ich denke eben nur, man sollte zuerst an sich selbst denken. Wenn das eigene Leben dann auch noch signifikant gekürzt wird, dann umso mehr.
 
Dabei
8 Apr 2014
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#63
Schön, dass es wieder runter kommt, ich mag mich eigentlich auch nicht in solchen Tönen zoffen.

"Ob er nun schweigt oder redet, einer von beiden wird darunter leiden."

Nee kann sein muss aber nicht. Bei uns war es eine durchheulte Nacht und dann kam die Erkenntnis, "jetzt lassen wir es erst recht krachen". Das Thema war ab diesem Tag ausgeblendet und Ihr glaubt gar nicht wie befreiend das ist. Deshalb meine Einstellung mit dem Geständniss tut er was für sich. Kein verstecken mehr, einfach so sein wie man gerade fühlt. Da reicht schon ein Blick und sie weiß was mit mir los ist. Es gibt einfach die gedrückte Stimmung nicht mehr.

Es kommt natürlich auch auf den Termin an. "MissMackie" beim 2. Date hätte ich auch nicht darüber geredet. Für mich wäre der Zeitpunkt da gewesen als sie mir mitteilte, wenn sie morgen nach Hause fährt wird sie ihrem Ex-Mann sagen, dass sie auszieht. Mit dieser Eröffnung war es klar, wir wollen es miteinander versuchen. Ab diesem Zeitpunkt, muss/soll wie auch immer wissen was auf sie zukommt. Das hat gar nichts damit zu tun, dass selbst diese Entscheidung nicht auch widerrufbar wäre.

Psychische Erkrankung kann man durchaus eine bestimmte Zeit verheimlichen. Gerade Leute mit Depressionen sind Meister darin. Aber um so schlimmer kommt es dann. Habe dies bei einem befreundeten Paar, die neu zusammen gekommen sind, erlebt. Zwei Jahre hat er es geschafft und dann schlug die Depression voll zu.

J.B. es geht hier überhaupt nicht um Moral. Fairness wäre meine Ansatzpunkt und es geht darum wie man selbst behandelt werden möchte. Würde sich der TS wohl fühlen wenn sie die Krankheit hätte und er käme dann irgendwann auf den Trichter, ich glaube nicht. Ich bin einig mit Dir, dass es wichtig ist das er sich wohl fühlt. Ich bin mir aber sicher das verheimlichen bringt ihm keine Wohlgefühl. Denk doch mal an die Kindheit zurück, wie ist man herumgeschlichen wenn man was verbockt hat. Dann kam es raus, das Gewitter war unausbleiblich und danach war es wieder gut. Ich habe es zumindest so empfunden.

Ich gebe zu, der Schuss kann auch nach hinten los gehen und es tritt ein was er befürchtet. Aber dann ist es geklärt und man kann daran gehen, "neues Spiel neues Glück". Ich zumindest halte diese Denke für mega sinnvoll.

Ansonsten schließe ich MissMackie an, wir sollten mal auf eine "feedback" vom TS warten, oder????
 
Dabei
15 Mai 2011
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#64
es geht hier überhaupt nicht um Moral. Fairness wäre meine Ansatzpunkt und es geht darum wie man selbst behandelt werden möchte. Würde sich der TS wohl fühlen wenn sie die Krankheit hätte und er käme dann irgendwann auf den Trichter, ich glaube nicht.
Das ist Moral. Darum sagte ich ja auch, dass ich aus seiner Sicht spreche, nicht aus ihrer Sicht. Er darf sich gar nicht fragen, was im umgekehrten Fall wäre. Das würde ihn nur befangen machen. Er sollte lieber schauen, wobei er sich wohler fühlt, und das muss nicht immer die moralisch richtige Entscheidung sein.

Ich bin einig mit Dir, dass es wichtig ist das er sich wohl fühlt. Ich bin mir aber sicher das verheimlichen bringt ihm keine Wohlgefühl. Denk doch mal an die Kindheit zurück, wie ist man herumgeschlichen wenn man was verbockt hat. Dann kam es raus, das Gewitter war unausbleiblich und danach war es wieder gut. Ich habe es zumindest so empfunden.
Das kommt immer darauf an, wie sehr sich jemand davon einfangen lässt und letztendlich auf die eigene Sichtweise. Es gibt Menschen, die damit wirklich schlecht zurechtkommen (wobei ich denke, dass ein Erwachsener hierbei gefestigter als ein Kind ist), die sollten das dann auch sagen, weil ungeachtet der möglichen Nachteile die bloße Verschiwegenheit ihnen Probleme bereitet. Sofern aber jemand fähig ist, das auszublenden und zu sagen "Ich werde werde irgendwann sterben, es bringt mich nicht weiter, stets darüber nachzudenken" oder ein simples "Mein Problem, meine Entscheidung", dann wird er mit der Verschwiegenheit wahrscheinlich besser dran sein. Und dann spielt Fairness einfach keine Rolle. Weil es in dem Fall nichts mit fair zu tun hat, sondern er sieht seine Privatsphäre schlichtweg an erster Stelle. Und auch das muss ihm erlaubt sein.

Wichtig ist also die Einstellung des Fragestellers. Und wenn er wirklich in seinem Sinne entscheiden sollte, sollte er auch auf seine innere Einstellung hören und sich da nicht verbiegen lassen. Denn letztendlich muss er mit seiner Wahl leben, nicht einer von uns.
 

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