Altersunterschied

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1 Dez 2013
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#1
Hallo ihr Lieben,

ich habe mich schon kurz in der Mitgliedervorstellung vorgestellt.

Ich bin 28 Jahre alt und der aktuelle Mann meiner schlaflosen Nächte ist 25 Jahre älter als ich. Grundsätzlich bin ich eher der Typ Frau, der sich nicht gerne bindet. Ich gehe sogar davon aus, dass ich an Bindungsängsten leide. Kaum ein Beziehungsversuch überlebt die 3-Monats-Schwelle, wie ich sie nenne. Sobald es ernst oder brenzlich wird, bin ich auch schon wieder weg.

Dabei wünsche ich mir genauso sehr wie wir alle, so denke ich, eine langfristige Liebe und vor allen Dingen Geborgenheit. Das Gefühl angekommen zu sein.

Weil ich mich so ungern festlege, suche ich mir unbewusst immer wieder Männer, die ich eigentlich nicht haben kann. Die sind dann vergeben oder leben in anderen Ländern etc. So auch vor kurzem. Er, 41 Jahre alt und früherer Arbeitskollege ist vergeben. Wir landeten in der Kiste... nach einer durchfeierten Nacht. Ich dachte das wärs gewesen, doch dann wollte er mehr. Er wollte seine Beziehung für mich aufgeben, hatte sich schon eine eigene Wohnung angemietet, seiner langjährigen Freundin und seiner Familie alles erzählt. Über einige Monate haben wir uns getroffen und näher kennengelernt. Aber ich konnte nicht. Es ging einfach nicht, ich konnte mich nicht wirklich verlieben, obwohl er rein aus vernunft betrachtet, ein absoluter 6er im Lotto gewesen wäre. Ein toller Mann einfach, der mich mit Liebe und Zuneigung überschüttete, doch gefühlsmäßig blieb ich meilenweit von ihm entfernt.

In dieser Zeit lernte ich bei einem Seminar einen anderen Mann kennen. Schon als er dem Raum betreten hatte, ging es mir durch den Kopf "Wow was für ein Mann". Wir gingen erst einen Kaffee trinken, dann in den letzten fünf Wochen sehr häufig Essen oder auf ein Glas Wein. Ich wusste von Beginn an dass er 53 Jahre alt ist, dass uns 25 Jahre trennen. Wir führten tolle Gespräche und ich genoss die Treffen mit ihm sehr.

In der Zwischenzeit klärte ich mit dem 41-Jährigen, dass es einfach nicht funktioniert, dass meine Gefühle nicht mitspielen und er entschied sich bei seiner Freundin zu bleiben. Kündigte seine neue Wohnung und wir stehen nun nur noch rein freundschaftlich in Kontakt.

Der andere Mann lud mich dann vorletztes Wochenende zu sich nach Hause ein. Bis dahin lief alles rein platonisch ab. Doch als ich über Nacht blieb, verbrachten wir die Nacht gemeinsam. Und es war wunderschön. Dieses Wochenende war ich wieder bei ihm und ich bin mehr und mehr wie verzaubert von ihm.

Am liebsten möchte ich die Zeit mit ihm einfach nur genießen, ihn als Liebhaber sehen, ohne Verpflichtungen. Doch ich spüre, dass da mehr ist. Zumindest von meiner Seite. Er verunsichert mich, bringt mich durcheinander. Und wenn er nicht mehr da ist, dann vermisse ich ihn auch schon wieder. Heute habe ich den ganzen Tag nichts von ihm gehört und das hat mich fast wahnsinnig gemacht. So kenne ich mich selbst gar nicht. Bin ich doch diejenige die sonst bestimmt wo es langgeht und sich mal tagelang einfach mal nicht meldet. Und nun... ich habe Angst, Angst mich zu verlieben, Angst davor verletzt zu werden. So sehr ich möchte, dass es mir gut geht, es geht mir gerade ganz und gar nicht gut.

Als ich vorletzte Nacht neben ihm im Bett lag und er schon friedlich schlief, da kullerten bei mir die Tränen nur so herunter. Weil ich so glücklich und zugleich auch so unglücklich war.

Seit ich ihn kenne durchlebe ich eine reine Achterbahn der Gefühle. An den einen Tagen träume ich mich durch den Tag und an den anderen, so wie heute, da packen mich die Zweifel.

Was will ein Mann wie er von mir? Als was sieht er mich? Kann er mir das geben, wonach ich mich so sehr sehne? Laufe ich einem Phantom hinterher? Werde ich wieder davonlaufen, wenn es ernst werden sollte? Ist der großte Alterunterschied mit Gefühlen überhaupt zu überbrücken? Darf ich mich verlieben, obwohl ich davon ausgehen kann, dass es sich max. nur um einen Lebensabschnittgefährten handeln wird? Uns trennt nicht nur das Alter, sondern auch eine Gesellschaftsschicht. Komme ich damit überhaupt zurecht?

Gerade haben wir wieder ne Stunde telefoniert und obwohl das Gespräch wie immer sehr schön war... fühle ich mich gerade unglaublich allein und verunsichert.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#2
Kontrollfreak trifft auf den Fakt, dass Kontrolle nur Einbildung ist. Das Leben ist Risiko, das Leben ist ein Schuss ins Blaue. Diese ganzen Fragen sind nur ein erbärmlicher Versuch Deinerseits, die fehlende Kontrolle zu kompensieren. Klappt nicht. Eine Partnerschaft muss keine Einschränkung bedeuten, wenn sie erfüllend ist. Und das Weglaufen von einer Sache ist die feigste Art des Scheiterns.

Ergo: Hör auf zu denken. Denn, was bei Dir rauskommt, ist sowieso nur Quatsch mit Soße. Und hör auf zu kontrollieren. Was klappt, klappt. Was schiefgeht, geht schief. Das Leben besteht nicht aus Planung, sondern aus dem Moment. Also hör auf, die Made im Speck zu suchen oder zu glauben, Du würdest Dich einschränken. Denn das Gute am freien Willen ist, dass man immer gehen darf, wenn man nicht mehr will - selbst windige Feiglinge wie Du.
 

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