Altersunterschied und Kinderwunsch

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, dass ich hier auf Anregungen stoße, die mir vielleicht helfen könnten, folgendes Problem auch aus anderen Perspektiven beleuchten zu können.
Ich bin seit über einem Jahr in einer Beziehung mit einem wunderbaren Mann (36j, berufstätig, keine Kinder). Ich werde dieses Jahr 22 und ich habe mit ihm in diesem einen Jahr sehr viel durchgemacht. Das heißt, ich habe mit meiner Familie brechen müssen, als ich beschloss, mit ihm in einer Beziehung zu sein. Aus kulturellen Gründen war das für meine Familie nicht akzeptabel. Dass sie uns beiden mit Mord drohten, dafür gibt es keine Entschuldigung. Er war stets an meiner Seite und half, wo es ging. Mit meiner Familie werde ich wohl mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie mehr was zu tun haben, weil ich aufgrund meiner Lebensart nur ein Opfer bin, auf welches sie warten. Mir ist klar, dass ich nicht nur für diese Beziehung diese Schritte "gegen die Familie" gegangen bin, sondern für mich; für die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.

Es liegen 14 Jahre zwischen ihm und mir. Er weiß nicht, ob er später Kinder will. Mit mir sei er im Moment glücklich und ja ich spüre es sehr: Er liebt mich sehr, wie ich ihn auch.
Nach zwei Jahren habe ich meine Ausbildung abgeschlossen und müsste mich auf eine Stelle bewerben. Ich wünsche mir so sehr, eine Familie mit ihm gründen zu können, vielleicht sogar um den Verlust, den ich erfahren habe, zumindest teilweise ausgleichen zu können. Meine Kinder sollen, wie ich wünsche, auch noch einen jungen Papa erleben können. Doch er weiß nicht, ob er all das will .

Natürlich kann ich abwarten... bis ich irgendwann plus, minus 30 bin. Nur macht es mir Angst.

Wenn er es jetzt nicht weiß, was braucht er, um es später zu wissen? Er kann mir darauf keine Antwort geben.

Ich bin noch ziemlich jung. Aber dennoch drückt mich das Thema unheimlich und ich hoffe, dass ich hier auf Verständnis stoße.

Vorab vielen Dank für jede Hilfe.

Liebe Grüße

Moin
lass es erst mal locker angehen. Das war bestimmt eine schwere Zeit, genießt nun erst mal was Ihr habt....

Frage Dich mal ehrlich, warum jetzt mit 22 Kinder? Ich vermute, Du möchtest ihn unterbewußt an Dich binden, nach dem was Du erlebt hast. Das kommt dann auch so an und rüber und dann würde ich es auch ablehnen.....

Letztlich musst Du schauen, es gibt eben auch Menschen die möchten keine Kinder. Das muss man akzeptieren und im Zweifel seine Konsequenzen ziehen. Es wäre vielleicht auch besser gewesen, das vorher zu fragen, so generell,
bevor Du allle Brücken abbrichst....na egal, kannst Du nun auch nicht mehr ändern-

Sei aber mal bitte ehrlich. Denn wenn es eine "Bindungsmaßnahme" ist, wirst Du es unauthentisch rüberbringen. Das erzeugt dann Druck auf einer unguten Ebene.....die Ablehnung seinerseits kann dann auch unbewußt bei ihm auftreten,
ohne dass er es genau benennen kann.

Zudem klingt er etwas wie so ein Karrieremann Typ macher. Äußerungen wie

Warum die Zeitliche Einschränkung "im Moment"? Was soll das bedeuten? Morgen vielleicht nicht mehr?

Kann auch sein, dass er eh keine möchte, worauf das hin deutet. Denn mit 36 sollte man das grob sagen können. Dann passt es nicht und er ist einfach nicht der richtige.....

Grüße

Schwer vorstellbar,..so er dann mit ~44 in deinen Augen noch ein "junger Papa" ist....
Wenn er jetzt mit 36 noch nicht weiß, ob er später Kinder haben will,
...wird er es vermutlich mit 44 auch noch nicht wissen!

Das ist wahrlich für dich eine schwierige Entscheidung
...entweder abwarten... bis er sich irgendwann(als alter Papa) für Kinder entscheidet,
...oder deinerseits gänzlich auf Kinder zu verzichten..

Sowas ist heutzutage doch egal. Die Menschen - auch Männer - leben sehr lange, da hat sich die Bedeutung von "jung" massiv verschoben.

Für mich ist das einfach Pragmatismus. Ich bin auch glücklich mit meinem Freund, aber was weiß ich wie das in 1 Jahr sein wird? Jede Menge Beziehungen gehen auseinander, da könnte es auch mich treffen. Über mehr als den "Moment" kann ich keine Aussage treffen. Vielleicht sieht der Mann das auch so und mag kein Gesülze

Da allerdings könnte was dran sein.

Ich an deiner Stelle würde nach dem was ihr durchgemacht habt jetzt erst mal das Leben mit ihm genießen. Und wenn du dann merkst, dass es auf längere Sicht nicht passt - wegen Kindern oder was auch immer - kannst du dich immer noch distanzieren.

Hallo Twi-n-light
Hast du selber auch Kinder ?
Es kommt nicht auf die Befindlichkeit der Eltern an,ob Männer/Väter nun älter werden,
sondern auf die Befindlichkeit der Kinder mit solch wohlmöglich "altem" Vater!.....

In meiner Familie(ich 75) leben noch 5 Generationen....
Meine Frau und ich "erwarten" im Mai unseren 2. Urenkel

Ich denke, das Problem ist noch nicht akut, da du noch sehr jung bist. Du hast noch ewig Zeit und selbst mit 30 wärest du noch im guten Schnitt vom "Mama-werden".
Ich finde es auch nicht so problematisch, wenn der Vater etwas älter ist. Auch wenn ihr 14 Jahre auseinander seid - denn bei der Frau tickt die biologische Uhr schneller
als beim Mann. Aber das weisst du ja alles auch. An deiner Stelle würde ich mir noch etwas Zeit lassen, du kannst ihn Ende Jahr oder auch in 2 Jahren immer nochmals
darauf ansprechen. Die Frage ist einfach, ob du UNBEDINGT Kinder haben musst? Du wirkst sonst sehr glücklich mit diesem Mann......

Hier kommen zwei Punkte zusammen:

1. du hast mit deiner Familie gebrochen, nicht wegen der Beziehung, sondern weil du ein selbstbestimmtes Leben führen möchtest. Das ist gut und richtig, und ich finde dich sehr mutig und konsequent. Alle Achtung!!

2. Dein Kinderwunsch. Hierzu ist zu sagen: du bist noch sehr jung und hast noch jede Menge Zeit! Vor dem Hintergrund ist es nicht wichtig, dass dein (aktueller) Partner (jetzt noch) keine Kinder will. Wenn es dir gelingt, den Anspruch, deine Kinder sollten einen jungen Papa erleben, fallenzulassen, löst sich dein ganzes Problem in nichts auf.
Mach dir klar, dass Männer heutzutage häufig erst spät Vater werden, und wenn ihr gemeinsame Kinder haben solltet, haben sie halt eine junge Mutti und einen etwas älteren Papa. Der Altersunterschie relativiert sich mit der Zeit.

Wer weiß schon, was aus eurer Beziehung wird, unter welchen Umständen du leben wirst, wenn so mit 30 etwa deine Uhr allmählich zu ticken beginnt. DANN kannst du immer noch Konsequenzen ziehen, aber vielleicht hat sich das Thema dann schon längst erledigt?

Du solltest dich auch fragen, inwiefern dein Kinderwunsch mit dem Verlust deiner Familie zusammenhängt. Evenuell ist hier Aufarbeitung nötig bzw. sinnvoll, dabei denke ich an Psychotherapie. Damit will ich keinesfalls andeuten, dass du irgendwie "krank" bist, sondern dass es ein sehr großer Verlust ist, mit dem man erstmal klar kommen muss. Therapeuten haben da manchmal gute Ideen, und eine Therapie zu machen, bedeutet ja sich um sich zu kümmern und ist schon lange keine Schande mehr. Überleg dir das mal und tu dir was Gutes. Vielleicht löst sich dann ja der Kinderwunsch (vorerst) auf. Alles Gute für Dich!

Die Befindlichkeiten ändern sich aber mit der Zeit.

Heute wird (jedenfalls in meinem Umfeld) keiner mehr blöd angequatscht a la "ach, der Vater sind Sie? Ich dachte jetzt Sie sind der Opa". Es ist auch kein Beinbruch mehr, wenn die Eltern der Kinder unterschiedliche Nachnamen haben (selbst wenn sie verheiratet sein sollten). Ich kenne jede Menge Patchworkfamilien mit Kindern aus ersten Ehen usw. Es gibt sehr viel mehr Scheidungskinder als früher. Homosexuelle Paare leben mit dem Kind eines Partners zusammen. Mütter arbeiten Vollzeit ohne sich dafür blöd anmachen lassen zu müssen. Uswusw.

Abgesehen davon nehme ich wenig Rücksicht auf "Befindlichkeiten" anderer, wenn ich was für gut und richtig halte.

Richtig,das sind dann diese Eltern,
...die man im überproptionalen Maße als "Helikoptereltern" kennt!

Eltern die ihren Kindern kaum, bis gar keinen Raum zu eigenen Entfaltung lassen,weil zu
"übervorsichtig" sie jeden Tritt und Schritt der Kindern "Überwachen"

Die Praxen der Kinderpsychologen sind voll ob solcher Kinder!
Einfach mal das Buch des Kinderspychologen Michael Winterhoff lesen:
(Seine Erfahrung der letzten 20 Jahre)
>>"Wenn aus Kindern Tyrannen werden"

Sicherlich gibt es auch Ausnahmen(siehe @Cybele)..aber es bleiben Ausnahmen!

Ich frag mich grad, was das mit meinem Text zu tun hat.

Veränderte Befindlichkeiten...