Wieso reagier ich so?

Dabei
19 Sep 2010
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#1
Hallo!
Ich habe eigentlich gedacht dass ich über meinem "Ex" (ich schreibe das bewusst in Anführungsstrichen weil wir nur ein paar Wochen zusammen waren aber sehr viel schon erlebt haben hinweg bin.) Das mit uns ist knapp ein Jahr her. Ich bin aber mit seinem Bruder sehr gut befreundet. Vorgestern habe ich ihn mit seiner neuen Freundin ( eine Fernbeziehung) beim Weggehen gesehen. Ich kann ihn und ihr einfach nicht in die Augen sehen geschweige denn mit ihm ein richtiges Gespräch führen. Er hat zwar versucht mit mir in Kontakt zu treten indem er mit mir anstoßen wollte, was ich auch gemacht habe aber trotzdem recht kühl zu ihm war. Auch wenn die beiden rumturteln kann ich nicht hinsehen. Es fällt mir einfach schwer..Der ganze Abend war irgendwie komisch, weil ich zwar mit seinem Bruder und einigen Kumpels von ihm unterwegs war, er mit seiner Freundin aber die meiste Zeit bei uns gesessen ist.. Ich kam mich richtig dämlich vor. Auch heute muss ich oft an ihn denken. Und auch an das, dass sie das jetzt hat was ich gerne mit ihm gehabt hätte-nämlich eine Beziehung. Doch er ist bei uns nach ein paar Wochen "davon gelaufen" weil er gemerkt hat dass er doch nichts festes will. Ohne aber mit mir ein klärendes Gespräch zu führen. Er hat sich davor gedrückt sich nur mit einer Email erklärt.. Naja nach ein paar Monaten hatte er sie..

Wieso reagier ich so auf ihn und kann nicht normal mit ihm um gehen?Bin ich noch zu sehr verletzt? Ist das nach einer so langen Zeit und wir waren ja net wirlich lang zusammen, wenn man das überhaupt so nennen kann, normal?! Kann mir jemand Tipps geben, wie ich die ganze Sache neutraler sehen kann?

LG
 
Dabei
9 Okt 2008
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#2
Du bist eben doch noch nicht über Ihn hinweg.

Das dauert dann bei dir eben ein wenig länger. Und ein komisches Gefühl ist meist auch nach längerer zeit noch dabei,
ich hab meinen Ex jetzt seit 2006 nicht mehr gesehn, aber wenn wir in der Zukunft aufeinandertreffen (und das ist Gewiß)
wird es auch für mich seltsam sein.

Gib dir mehr Zeit und geh Ihm größer aus dem Weg.

Und ich denke du brauchst nicht neidisch auf seine Freundin sein, er hat damals die Flucht ergriffen weil es für mehr nicht reichte.
Und das hat er anscheinend recht früh gemerkt, war wohl nur nicht mutig genug es auch zu sagen. Von daher wäret Ihr heut sicher nicht mehr zusammen.
 
Dabei
19 Sep 2010
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#3
Hallo! Danke für Deine Antwort! Ich glaube bei ihm war mehr die Angst im Spiel, weil er von seiner Ex ziemlich verletzt wurde und er Angst hatte dass es bei uns genauso enden wird. So hat er mir es zumindest in einer Mail geschrieben. Er hat auch als eine Freundin von mir ihn damals auf mich angesprochen hat sich teilweise wiedersprochen. Einerseids war es gut so dass wir uns getrennt haben anderseids hätte er sich es wirklich gewünscht wenn es zwischen uns geklappt hätte weil er mich einfach wahnsinn findet und sich jeder mann glücklich schätzen kann der mich mal als freundin hat.. Na ja..doch die Hintergründe sind bei uns ein bisschen kompliziert...

Ich hab halt irgendwie Angst dass letztens meine Reaktion ziemlich krass rüber kam. Er wird sich auch denken warum ich so reagiere, weil es ja eben schon ein Jahr her ist und wir nicht lange zusammen waren.. Zum Glück sehe ich ihn nicht oft weil er jetzt in eine andere Stadt gezogen ist..Ich merke einfach dass ich richtig unsicher in seiner Gegenwart bin und erst recht wenn sie dabei ist. Es tut halt irgendwie noch weh. Für ihn wird es denk ich mal auch sehr komisch sein, weil er auch nicht weiß wie er mit mir umgehen soll..Ich glaube ich mache mir darüber einfach viel zu viele Gedanken.. Mein Problem ist dass ich mir zu sehr Gedanken darüber mache was andere über mich denken könnten.. In Fall dass ich zickig zu ihm war..Andererseids ist das auch mein Gutes Recht, denn die Art und Weise wie er seine Konsequenzen gezogen hat war alles andere als mir gegenüber Fair! Und ich glaube das ist der Punkt warum mir das noch so tut weh tut...
 
Dabei
9 Okt 2008
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#4
Das kann gut möglich sein, gerade wenn man sich ungerecht oder unfair behandelt fühlt, grübelt man sehr lange nach und kommt davon auch nicht so schnell weg.

Unter so etwas mental einen Schlußstrich zu ziehn, ist schwer. Aber möglich, du mußt dich damit auseinandersetzen, und dann ganz bewußt zu den Akten legen.
 
Dabei
14 Nov 2008
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#5
Maite, ich hatte dieses Jahr eine ähnliche Erfahrung, die mich sehr geprägt hat, ich berichte kurz darüber.
Wir waren über knapp 300 km hinweg 3 Monate ein Paar, er war noch verheiratet und hatte auch einen Sohn, den ich schnell kennen- und lieben lernte - dies beruhte zum Glück auf Gegenseitigkeit. Meine Katze wurde auch akzeptiert, die Fahrten wurden zur "Gewohnheit" und wir verbrachten eigentlich eine gute Zeit. Da "eigentlich" aber Nichts ist: Von Beginn an wusste ich nicht so recht, ob ich nicht zu früh komme, er war noch nicht lange getrennt, war psychisch sehr labil und war auch nur per Mail oder FB-Chat sehr offen, was kleine Liebeleien anging. Wir sprachen sogar darüber und kamen zu dem Schluss, dass wir Beide nicht wissen, ob das schon klappen kann, wir es aber trotzdem versuchen möchten.
Nach drei Monaten erreichte mich dann abends eine E-Mail, in der er (wirklich) ziemlich locker-flockig einfach mal mit mir Schluss machte. Die ganze E-Mail war voller Gesülze und den Beschwörungen, es läge nur an ihm, man brauchte allerdings kein Talent im Zwischen-den-Zeilen-Lesen, um zu erkennen, dass er mich definitiv für all sein Leid zum Sündenbock machte. Er war wahnsinnig ungerecht in der Mail und auch selbstgefällig, einfach total abartig und unliebenswert. Ich war total erschüttert, am Boden zerstört, aber nach wenigen Tagen erkannte ich, dass ich sein Leid die ganze Zeit mitgetragen habe, diese Ungewissheit, Unsicherheit, obwohl ich meine Kraftreserven zu dem Zeitpunkt für mich selbst allein schon fast verbrauchte.

Im Endeffekt bleibt mir als Erklärung nur diese Mail, es gab kein Gespräch danach. Ich habe mir bewusst gemacht, was die "Konsequenz" aus einer längerfristigen Beziehung gewesen wäre, irgendwann wäre seine Unsicherheit auf mich übergesprungen, ich hätte mich weiterhin als nicht ausreichend, nicht so liebenswert empfunden und das ist Selbstverletzung durch und durch. Einige Wochen habe ich mich "versteckt", aber dann kam Jemand, der mich total um den Finger wickelte und bei dem ich in jedem Moment spüre, wie wichtig ich ihm bin, er sagt nicht nur, er tut auch, er gibt sich mir quasi hin, so wie ich mich ihm. (Nicht falsch verstehen, das hat Nichts mit Abhängigkeit oder Ähnlichem zu tun)

Fazit: Das ist es, was der Mensch braucht, Jemand, der einen so liebt, weil man ist, wie man ist, ohne Zweifel, ohne Reue. Öffne dich Neuem, lass dich führen, hör auf dein Herz und das, was es jetzt gerade braucht, agiere, tu was für dich. Und wenn dann mal so ein Querschläger dabei ist wie deine Reaktion auf ihn - was soll's? Vielleicht war das das, was du in dem Moment brauchtest, mal Luft machen.
Was ich außerdem sehr wichtig finde: Mach dir bewusst, dass er immer ehrlich zu dir war, du warst für ihn nicht "Irgendeine". Das soll dir jetzt keine Hoffnungen machen, nur zeigen, dass er es "doch nur gut gemeint hat". Das ist oft fies, aber wenn du dich so lange zurückziehst, zu sehr darauf konzentrierst, machst du es noch schlimmer. Du hast es oft selbst in der Hand, also los!
 

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