Hallo Ducky
ich habe gerade mit Interesse deinen Thread gelesen und kann dir nur sagen: Ich habe diese Situation auch schon so erlebt, genau so!
Ich bin in dem Glauben großgeworden, dass ich eine attraktive, intelligente Frau bin. Ich kam mit meinem Leben klar, hatte viele Freunde und eine nette Familie. Ich war im Job erfolgreich, studierte nebenbei und bekam alles sehr gut auf die Reihe.
Aber was fehlte mir? Genau, eine Beziehung. Eine stinknormale, ehrliche, monogame und vor allen Dingen stärkende Beziehung, die für beide Seiten gleich wertvoll ist.
Und ich habe mich das selbe gefragt wie du, nämlich... warum habe ich eigentlich keine Verehrer? Im allgemeinen fand man mich hübsch und ich war auch immer selber mit mir zufrieden. Ich dachte eigentlich immer, dass man das dann auch ausstrahlt und auf andere anziehend wirkt.
Auf einer Party hat mich mal ein Typ gefragt, wie viele Verehrer ich denn hätte. Ich hätte am liebsten bedeutsam abgewunken und von zig Verehrern erzählt, vor denen ich mich kaum retten könnte. Doch ich blieb bei der Wahrheit und erzählte, dass ich eigentlich keinen hätte. Er konnte es nicht fassen und dann haben wir angefangen darüber zu reden. Wir dachten dann auch, dass ich es vermutlich nicht richtig wahrnehme, wenn jemand versucht meine Aufmerksamkeit zu erregen. Auf viele Flirts geht man nun mal nicht ein, weil man es für würde- oder niveaulos hält, das musste ich dann zugeben.
Und er meinte dann auch, dass manche Frauen so hübsch sind, dass keiner sich traut, sie anzusprechen, weil das schon wieder zuuu einschüchternd wirkt. Vielleicht kommt dann eben auch noch ein entsprechendes Selbstbewusstsein dazu (ist ja meistens an gutes Aussehen gekoppelt
) - und schon gucken viele gern, trauen sich aber nicht mehr zu.
Der Typ meinte dann zumindest zu mir, dass ich an meiner Ausstrahlung etwas ändern muss. Ich sollte offener wirken, freundlicher und herzlicher. Nicht immer diese "Ich-weiß-sowieso-das-ich-gut-aussehe-und-erfolgreich-bin"-Attitude, sondern irgendwie "menschlicher".
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Attitude von allein kommt. Es ist nicht von dir gewollt oder bewusst heraufbeschworen.
Ich habe seit diesem Gespräch versucht, etwas an meiner Ausstrahlung zu ändern. Ich lächele jetzt öfter, bewusster. Und ich spreche auch mal von mir selbst, erzähle von Fehlern oder Dingen, die mir mal passiert sind usw. Dinge, die einem einen Charakter geben. Ich versuche einfühlsamer zu sein und nicht so absolut. Ich habe früher immer sehr schnell bewertet und in Schubladen gesteckt. Heute kann ich das ganz gut umgehen. Ich versuche positiv aufzufallen und nicht durch einschüchternde Präsenz und einen Hauch von Perfektion
Für viele mag das vielleicht arrogant klingen, aber ich habe gelernt, genau das eben nicht zu sein. Und ich kann schon einige Erfolge verzeichnen, darunter auch eine gute Beziehung und vor allen Dingen: Viele neue und wirklich gute Freunde.