Ooooch ... doch keine Erwachsenenwindeln?
Mal ernsthaft - jemanden zu finden, mit dem man geistige Höhenflüge starten kann, ist meiner Meinung nach nicht das Problem. So wie ich das herausgelesen hab, hattest Du schon die eine oder andere Beziehung - also scheint es ja irgendwann mal funktioniert haben. Und ich kann Dir versichern, dass das nicht eine Frage des Alters des Partners (ich hab z.B. eine Tendenz zu jüngeren Männern, meist sind die geistig noch lebendiger (sorry, Jungs, ihr hier seid natürlich durchgehend ne Ausnahme

)) und auch nicht der Umgebung, in der man sich bewegt, ist. Meine bisherigen Partner habe ich durchweg in headbangenden Enter-Sandman-Szenarios getroffen. Und es war über lange Zeiten absolut kein Problem, in der Schlange an der Kasse mal eben spontan die Vorteile ökologischer Dämmstoffe gegenüber Stein- oder Glaswolle zu erörtern, oder Szenarien für ideale afrikanische Dörfer zu konzipieren. Ist zwar was anderes als Brahms und Tschaikowsky (meine klassische Bildung ist irgendwie hängen geblieben, und bisher hab ich niemanden gefunden, an dem ich mich diesbezüglich reiben konnte), aber vom Ansatz her durchaus übertragbar.
Wäre diese intellektuelle Herausforderung nicht da gewesen, wäre es nie zu einer Beziehung gekommen - ich vermute mal, bei Dir ist das nicht anders. Das kleine Problem war nur: irgendwann ließ das Interesse der Herren nach. Bezeichnenderweise immer kurz nach der Hochzeit. Und damit verschwand dann mysteriöserweise auch das Interesse an Gesprächen, die über das Organisatorische hinausgingen.
Mag sein, dass das ein Henne-Ei-Problem ist. Mag auch sein, dass meine Erfahrungen ein Einzelfall sind. Aber wie gesagt - nach dem, was ich erlebt habe, waren diese tiefgründigen Gespräche nur solange Standard, wie das Interesse an der Partnerin noch wach war. Ich würde also eher daran arbeiten, dieses menschliche Interesse wach zu halten, statt den Gesprächen an sich zu viel Wert beizumessen. Die Intelligenz, die ja irgendwann mal vorhanden war, verschwindet ja nicht einfach.
Naja, sich gegenseitig so viel Alltagskram abzunehmen, dass man nicht schlichtweg zu müde zum denken ist, kann natürlich auch nicht schaden
