Warum bin ich so unglücklich?

Dabei
7 Mai 2013
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#1
Hallo!
Ich bin neu hier im Forum und muss dringend was loswerden...
Ich bin mit meinem Freund seit 1,5 Jahren zusammen. Ich war sehr krank, hatte Depressionen, war suizidgefährdet und in einer totalen Krise, als wir zusammen gekommen sind. Er war und ist immer für mich da, total verständnisvoll, liebevoll und ich vertraue ihm zu 100%.
Mein Freund war immer da und ich würde fast behaupten, er hat mich gerettet. Wir sind vor einigen Wochen zusammengezogen und haben uns auch das Versprechen gegeben, dass wir immer zueinanderhalten, egal was passiert, da er auch eine sehr schwere Jugend hinter sich hat.
Wir verstehen uns blind, sind ein total eingespieltes Team... Mein Problem ist aber, dass ich manchmal extrem unglücklich in der Beziehung bin. Ich denke manchmal, dass ich mir nur einrede, dass ich ihn liebe. Dass ich mir nur einrede, dass ich mich zu ihm hingezogen fühle, oder dass alles nur Einbildung ist, was ich als Gefühle interepretiere. In anderen Momenten spüre ich dann aber wieder diese Liebe, das Gefühl. Ich kann mit niemandem so lachen wie mit ihm, aber manchmal hasse ich ihn regelrecht und dieser Hass kommt dann ganz plötzlich.
Er ist immer so verständnisvoll. Neulich habe ich ihm gesagt, dass ich manchmal vom Sex mit anderen Männern träume. Da hat er nur gemeint, ob ich eine offene Beziehung möchte... Egal, was ist, er versteht mich immer, er ist fast unterwürfig... Manchmal glaube ich, dass auch er nur mit mir zusammen ist, um nicht alleine zu sein, weil er das alleinsein nie gelernt hat. Ich habe auch irgendwie keinen Respekt vor ihm, denn er lässt sich immer noch von seinen Eltern finanzieren und bekommt irgendwie nichts so richtig auf die Reihe. Ich kann ihn nicht bewundern. Ich war in früher Jugend 2 Jahre mit einem extremen Narzissten zusammen, davon kommt das wahrscheinlich, dass ich jemanden brauche, der "toller und besser" ist wie ich. Dieses Gefühl gibt mir mein Freund aber nicht.
Wenn er mich jetzt aber fragen würde, ob ich ihn heiraten möchte, würde ich ohne Nachzudenken ja sagen. Er ist der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will, da er einfach so ist, wie ich es mir immer gewünscht habe und ich so eine tiefe Verbundenheit mit ihm spüre.

Was ich gerade erlebe, ist wahrscheinlich der typische Sturz von Wolke 7. Wenn auf einmal die Realität einkehrt, nicht alles mehr so toll ist und man ins Nachdenken gerät. Aber: Ich möchte mit ihm zusammen bleiben, wahrscheinlich haben wir uns nur einfach zum falschen Zeitpunkt gefunden. Ich glaube nicht, an das reine edle Gefühl der Liebe, ich glaube eher daran, dass man sich einfach gut arrangiert hat, so hart es klingt.
Aber: Wie kann ich darum kämpfen? Lohnt es sich überhaupt, wenn ich dadurch unglücklich bin? Was fehlt mir in der Beziehung? Ich glaube, mir fehlt der Nervenkitzel, die erotische Spannung, das Verliebtsein... Ich kann nicht mehr. Ich denke die ganze Zeit drüber nach, dass ich ihn nicht mehr lieben könnte. Aber gehört zu einer guten Beziehung nicht mehr wie Liebe?

HILFE! Danke fürs Lesen...
 
Dabei
5 Sep 2011
Beiträge
1.994
#2
Spannung, Nervenkitzel und Erotik lassen sich wieder aufbauen - allerdings ist da etwas Kreativität gefragt und du müsstest zwangsläufig aktiv werden.

Und ja, zu einer guten Beziehung gehört mehr als Liebe und Liebe ist auch nicht bloß ein Gefühl.

Dennoch frage ich mich, aus welchen Gründen du mit deinem Freund zusammen bist. Glaubst du ihm deine Treue und Liebe schuldig zu sein?
Liebst du ihn, weil du ihn brauchst? Oder brauchst du ihn, weil du ihn liebst?

Augenscheinlich ist die Luft raus aus eurer Beziehung. Man kann sie aufpeppen, wiederbeleben, aber dann musst du das auch wollen. Finde also heraus, was du wirklich willst und ob du es in dieser Beziehung finden kannst.
 
P

Papatom

Gast
#3
Ich war sehr krank, hatte Depressionen, war suizidgefährdet und in einer totalen Krise, als wir zusammen gekommen sind.
Moin,

abgesehen vom MM's gutem Rat, in wie weit war Deine Krankheit in Zusammenhang mit Bindungsstörungen/ Beziehungsstörungen verbunden oder basierte darauf? Selbstbewußtseins- oder Nähe-/ Distanzprobleme könnten da auch reinspielen.

Wenn alles so schlimm war, dass Du suizidgefährdet warst legt sich das ja nicht sofort nach der Behandlung sondern ist ein jahrelanger Prozess....wohlmöglich ist noch nicht alles verarbeitet?

Klingt für mich so ein wenig, da normalerweise nicht so diese Diskrepanzen und Wortwahlen in einer "normalen" Beziehung fallen wie "Hass" "fehlende Bewunderung" und gleichzeitig "Mann fürs sofortige Heiraten". Das passt doch eigentlich nicht zusammen?

Losgelöst davon: Du hast viel durchgemacht. Bist recht früh in eine feste Bindung. Es mag sein, dass jetzt, wo Du ohne Krankheit einfach mal Zeit für Dich hast das Bedürfnis erwacht, diese auch zu nutzen. Frei sein zu können zum ersten mal. Das wäre nur zu verständlich. Dein Freund tut sich durch seine alles schluckende fast devote Art auch keinen Gefallen. Klar, dass Du Respekt verlierst, wenn Du ihn fast mit Füßen treten kannst und er macht nix. Ist ja so, wenn Du ihn auf Sex mit anderen Männern ansprichst und er lapidar ne offene Beziehung vorschlägt...normalerweise erwartet man ja Aufbegehren und eine Grenze...

Grüße

Grüße
 
Dabei
12 Jul 2012
Beiträge
1.189
#4
Ich kann dazu nur sagen, dass jeder früher oder später mal an einen Punkt kommt wo er anfängt die Beziehung, die Gefühle und den Sinn zu hinterfragen. Manchmal hat man einfach das Bedürfnis etwas neues zu erleben weil das andere Gewohnheit geworden ist.
Du bist gerade an diesem Punkt und jetzt musst du dich entscheiden was du willst. Willst du deinen Freund behalten mit dem du alles durchstehen kannst, dem du vertraust und mit dem du ein gemeinsames Leben hast oder willst du lieber frei sein und das tun können was du willst.

Du musst einfach abwiegen, auch wenn das nicht einfach wird.
 
Dabei
11 Aug 2011
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3.912
#5
Offensichtlich ist Dein Freund nie wirklich über den Status "Retter" hinaus gekommen und Du realisierst dass eben nicht mehr da ist als die glorifizierung.Aber anstatt das einzusehen konzentrierst Du Dich ganz alleine auf Dich selbst, Du bewertest es negativ, und gibst Dir dabei so wenig Verantwortung wie möglich, berufst Dich auf Erfahrungen und Deine Vergangenheit.Das geht nur bedingt, denn Dein freier Wille ist das, was Du letztendlich tust:

Er ist immer so verständnisvoll. Neulich habe ich ihm gesagt, dass ich manchmal vom Sex mit anderen Männern träume. Da hat er nur gemeint, ob ich eine offene Beziehung möchte... Egal, was ist, er versteht mich immer, er ist fast unterwürfig... Manchmal glaube ich, dass auch er nur mit mir zusammen ist, um nicht alleine zu sein, weil er das alleinsein nie gelernt hat. Ich habe auch irgendwie keinen Respekt vor ihm, denn er lässt sich immer noch von seinen Eltern finanzieren und bekommt irgendwie nichts so richtig auf die Reihe. Ich kann ihn nicht bewundern. Ich war in früher Jugend 2 Jahre mit einem extremen Narzissten zusammen, davon kommt das wahrscheinlich, dass ich jemanden brauche, der "toller und besser" ist wie ich. Dieses Gefühl gibt mir mein Freund aber nicht.
Wenn er mich jetzt aber fragen würde, ob ich ihn heiraten möchte, würde ich ohne Nachzudenken ja sagen. Er ist der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will, da er einfach so ist, wie ich es mir immer gewünscht habe und ich so eine tiefe Verbundenheit mit ihm spüre.
Das ist nicht Dein ernst oder?Widersprüchlicher geht es kaum.


Das was Du schilderst zählt, nicht das was Du vorgibst als Grund für Dein Gedankenkarussell.Und wenn Du ehrlich bist wirst Du erkennen das Dein Freund nicht weiter Deine Kriterien erfüllt.Deine Beziehung ist doch schon längst beendet.Anstatt Deinem Freund auf Augenhöhe zu begegnen und ihm den nötigen Respekt zu zollen dass er in Vergangenheit Dich ausgehalten hast, strafst Du die ganze Beziehung ab.Gratulation für soviel Heuchlerei und Schauspielerei, da entschuldigt auch nicht das Du damals solche Krisen hattest.


Fazit: Mache reinen Tisch und hör auf Dich anzulügen, das hat Dein Freund, bzw ihr beide nicht verdient.Das Du ihm allen ernstes schon an den Kopf geknallt hast das Du Sex mit anderen Männern haben willst, stellt sich einem Beziehungsende gleich.Er nimmt es vermutlich nicht ernst..ein Fehler wie ich finde.
 

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