Verzwickte Dreierbeziehung

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Gast
#1
Hallo,

ich fasse jetzt mal den Mut und schreib mein (unser) Problem.
Ich bin jetzt seit elf Jahren mit meiner Partnerin zusammen. Wir haben alles gemeinsam gemacht, gearbeitet, hobby, Freunde. Vor drei Jahren kam dann unsere Tochter zur Welt. Meine Freundin hatte nach der Geburt sehr starke gesundheitliche Probleme. Ich habe sie in allem unterstützt und sie durch alle tiefs begleitet. Ich (und auch sie) dachten das das die Liebe ist, man hat ein gemeinsames Ziel und macht alles für den anderen. Leider ist aber die Zeit für uns, also Zärtlichkeiten, Sex und dem anderen das Gefühl geben, das er noch geliebt wird völlig abhanden gekommen.
Auch war Sex für mich immer irgendwo mit Anstrengung verbunden, da ich immer der aktive Teil war. So zog ich die Hand vor, anstadt auf meine Partnerin zu warten und dies mit ihr zu teilen.(Betrug??) Im letzen Jahr sprach mich meine freundin dann mal darauf an und wir merkten das hier irgendetwas schief lief. Dazu muß ich sagen das wir immer fair und loyal mit einander umgegangen sind und das auch jetzt noch tun. Im januar diesen Jahres holte sie sich nun das was ich ihr nicht mehr geben konnte, und zwar mit einem guten Freund von uns beiden (dieser frisch verlassen).
Jetzt ist es so das wir einfach aus beruflicher und auch familiärer Sicht noch zusammen wohnen und alle Dinge des täglichen Ablaufes gemeinsam meisstern. Wenn man alle Fakten zusammenzählt müßten wir uns sofort trennen, aber irgendwie hängt sie immer noch an mir und natürlich der kleinen Familie, zieht sich aber auch zu dem anderen hingezogen. Heult in letzter Zeit nur noch, bereut aber auch nicht was geschehen ist. Ich tröste sie auch und wir reden sehr viel über alles was uns angeht. Wir sind nicht böse mit- und zueinander, ich lasse sie auch sich mit ihm treffen, auch wenns mir dann doch beschissen geht. Ich denke aber auch das die beiden sich lieben und ich dem auch nicht mehr im Wege stehen will. Dazu kommt das er und ich das selbe Hobby haben und uns auch darüber kennengelernt haben. Es besteht auch da eine emotionale bindung meinerseits zu ihm. Und ich wünschte es wird wider wie früher. Ist das normal, so ein verhalten??

Es wäre schön eure Meinung dazu zu hören.
 
Dabei
15 Mrz 2008
Beiträge
25
#2
Oh mann diese Beziehung ist ja echt mal mehr als nur verzwickt. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, was ich an deiner Stelle machen würde. Aber ich finde, du musst aufpassen, dass, egal, wofür du dich entscheidest, deine Tochter nicht darunter leidet. Meistens sind es nämlich die Kinder, die die Leidtragenden sind, obwohl sie in einer passiven Rolle agieren.
Ich finde es immer sehr schwer zu entscheiden, ob man jemanden verlassen soll, wenn derjenige einen betrogen hat, oder ob man es ihm verzeihen soll. An sich finde ich es gut, dass du dich mehr oder weniger für das Verzeihen entschieden hast, falls du dich überhaupt schon entschieden hast, aber ich denke, dass diese Beziehung auf Dauer so nicht weiter funktionieren kann. Schließlich kommt es mir persönlich eher so vor, als sei es gar keine Dreierbeziehung wie du es in deinem Thema betitelt hast, sondern eher eine Beziehung zwischen den Beiden, bei der du der Außenstehende bist, der gern hätte, dass alles so wie früher wird. Ich kann das zwar verstehen, jedoch sind nunmal einige Dinge geschehen, die du nicht mehr rückgängig machen kannst und es wäre deshalb besser, du würdest versuchen etwas an dieser Lage zu ändern, wie sie jetzt ist, als in Erinnerungen zu schwelgen. Es ist nunmal leider so, dass wir Menschen bedürftig nach Zärtlichkeiten sind und oftmals dazu neigen, sie uns woanders zu holen, wenn der Partner sie einem nicht mehr gibt, aus welchem Grund auch immer. Wenn das jetzt eine mehr oder weniger einmalige Sache ohne große Gefühle gewesen wäre, dann hätte ich wohl auch verziehen. Aber wenn du schreibst, dass du glaubst, dass sie sich lieben, dann bedeutet das wohl, dass deine Partnerin absolut keine Gefühle mehr für dich hat und ich finde, dass dein Kind auch nichts von Eltern hat, die nur noch zusammen sind, weil es nunmal schon immer so war und weil beide davor Angst haben, diese Gewohnheit zu verlieren. Sei dir darüber im Klaren, dass du auch einen neuen Partner finden kannst, der dir das geben kann, was dir dein alter gegeben hat, auch wenn es im Moment noch völlig unmöglich scheint und nimm die Sache in die Hand, denn so kann es wirklich nicht weitergehen.
 
Dabei
5 Nov 2007
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6.507
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83
#3
Hallo,
nach der Geburt war es jetzt eine schwierige Zeit für euch, vor allem auch für sie. Und da ist es halt passiert. Jeder, der so eine Situation kennt, kann es verstehen, dass so eine Kriese kommen kann.

Wenn du es ihr jetzt vergeben kannst, dann ist es ein Zeichen deiner Größe und Stärke. Mach es auch für euer Kind. In einer Situation wie bei euch kann man sich nicht einfach trennen.

Aber du solltest sie jetzt weniger trösten, sondern ihr mit einer klaren Anspuchshaltung begegnen, darauf bestehen, dass sie diese Beziehung (wenn sie noch besteht) beenden muß. Auch und vor allem für euer Kind.

Ich wünsche dir die Kraft, diesen Anspruch jetzt einzubringen, und eine Frau, die in dieser Kriese zur Verantwortumng für eure Beziehung und euer Kind fähig ist. Viel Glück
 

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