Vertrauen.

Dabei
31 Jul 2011
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#1
Hey Ihr da draussen.

Mich beschäftigt seit einigen Tagen die Frage Beziehung und Vertrauen.

Jeder der in einer gesunden und funktionierender Beziehung ist weiss wie wichtig vertrauen ist.

Trotzdem kommen immer wieder so Fragen auf wie zb "Ist es ok mal im Handy zu gucken"oder so.
Für mich persönlich geht das garnicht,auch nicht wenn man schon ein paar mal im Leben auf die Fresse
geflogen ist,wie fast jeder in seinem Leben.

Was ich jetzt wissen möchte ist ob Ihr zu all euren Partnern die ihr hattet uneingeschränktes Vertrauen
hattet oder war es unterschiedlich?

Ich hab die Erfahrung machen müssen das es bei mir unterschiedlich gewesen ist.
Was ich sagen will ist bei meinem jetzigen Freund habe ich uneingeschränktes bedingungsloses Vertrauen.
Und das obwohl wir eine fern Beziehung führen.Ich habe nie jemandem so vertraut wie Ihm.
Ich weiss nicht ob es daran liegt das wir eine ehrlichkeit am Tag gelegt haben die nicht immer schön ist
und man es vielleicht auch nicht immer hören will Aber wir uns sofort sagen wenn was nicht passt,oder einem
was komisch vorkommt oder was auch immer.

Ich muss zugeben das ich aber all dieses erst auch durch Ihn gelernt habe.
Ich habe nicht viele Beziehungen vorher gehabt und die Beziehungen die ich gehabt habe
war ich eher so blos keine Probleme ansprechen,weil Du das hörst was Du eigentlich nicht hören willst.
Aber jetzt ist es genau umgekehrt,lieber einmal zu viel ansprechen als zu wenig.

Dementsprechend fällt dieses ganze kontrollieren wollen auch weg.Ich vertraue darauf was er mir erzählt
und ich denke andersrum ist es genau so.Und wenn doch Zweifel entstehen dann wird gesagt,ok seh nach
Du wirst sehen da ist nix.

Also wie ist das,lernt man Vertrauen zu haben erst mit der Zeit und wie man eine Beziehung "lebt"
oder bleiben die meissten in Ihrem Schema,1 mal kontrollieren immer kontrollieren?
 
P

Papatom

Gast
#2
Moin,
na ja, ich habe das ja in einigen Threads deutlich gemacht, ich halte nix vom Spionieren. Einerseits ist es schwerer, da meine Frau weder mit dem Handy noch bei z.B. FB sehr aktiv ist, weiterhin habe ich aber den Sinn auch noch nicht erschlossen.

Sie hat natürlich durchaus Zeit. Kinder sind in Schule/ Kindergarten/ bei Freunden und ich bin halt berufstätig.

Ausserdem ist sie noch mit einigen Exfreunden lose befreundet (allerdings sind die inzwischen auch aller verheiratet & mit Kind).

Nur, was würde mir das jetzt bringen, wenn ich ihr hinterherspioniere? Wenn sie mit jemandem fremden einfach nur schreiben würde, neutral. Dann würde ich Verdacht schöpfen, aber faktisch ist ja gar nix.
Wenn sie mit jemandem sexuell anzüglich schrieben würde, ist faktisch ja auch noch nicht wirklich was.
Wenn sie sich mit jemandem trifft, aber nix läuft, ist eigentlich auch nix.
Usw. bis hin zum tatsächlichen Betrug

Ausser, dass ich dann anfange, mistrauisch zu werden, mich verrückt zu machen, verändere ich mich vielleicht, verhalte mich komisch und beschleunige wohlmöglich etwas, was sonst so gar nicht stattgefunden hätte...

Mal abgesehen davon vertraue ich erstmal grundsätzlich. Wäre das nicht der Fall, wäre eine Beziehung für mich auch keine Option. Kein Vertrauen - keine Beziehung.

Aber es mag daran liegen, dass ich das "Beziehungshandwerk" auch in einer Zeit gelernt habe, wo Kontrollieren nur durch Auflauern hinter Büschen zu bewerkstelligen war. Von daher müssen hierzu wohl eher Vertreter der jüngeren Generation antworten...

Grüße
 
Dabei
31 Jul 2011
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#3
Ich weiss was Du meinst....
Mir geht es auch nicht speziell um betrügen,sondern eher um "vertrauen haben"im allgemeinen.
Ich meine wenn ich schon früher angefangen hätte auf mein Bauch Gefühl zu hören (und nein ich habe nicht spioniert)
dann währe mir in der letzten Beziehung einiges erspart geblieben.

Es ist komisch,vielleicht kann ich auch nicht richtig rüber bringen was ich meine.
Wir waren ewig zusammen,kennen uns seit dem ich 14 war,also wussten wir wie wir ticken.
Trotzdem habe ich nie den Mut gehabt Ihn auf gewisse Sachen anzusprechen.

In meiner jetzigen Beziehung ist das ganz anders, Vielleicht liegt es daran weil wir eben nicht zusammen leben.


Und ich gerade deswegen mehr Mut habe ihn darauf anzusprechen.bzw.zu sagen was stört ect.

Und ganz wichtig auch glaube das er die Warheit sagt.
 
P

Papatom

Gast
#4
Und ich gerade deswegen mehr Mut habe ihn darauf anzusprechen.bzw.zu sagen was stört ect.

Und ganz wichtig auch glaube das er die Warheit sagt.
Hm,
das wäre aber ja schon Schritt 2. Man vertraut jemandem und hat deshalb eine Übereinkunft, eine Art von Beziehung zu führen. Das nächste wäre dann auf dieser Vertrauensbasis, Ehrlichkeit, Offenheit. Austausch von Idenn, Wünschen, Sorgen, Träumen, Kritik.....

Ich vertraue auf die Stabilität unserer Beziehung, dass sie einen vernünftigen konstruktiven Konflikt auch aushält. Oder dass mich jemand so ernst nimmt, dass er mir gegenüber ehrlich und fair ist.

Bei mir ist es z.B. andersherum. Ich denke, wir sind uns zur Zeit so nahe, weil wir zusammen leben und gelernt haben, repsektvoll klarzukommen, auch wenn es mal nicht so prickelnd ist, da wir nunmal 1 Haus zusammen haben inkl. Kinder....

Das geht aber, weil für uns beide klar ist, wir wollen den anderen und die Beziehung. Bisher haben die Konflikte die Basis noch nicht zerstört. Das ist natürlich auch eine Art von Vertrauen. Ich denke jedoch, das ist schon eine ganze Stufe weiter, was Du beschreibst, als die Handy,WA und FB Schnüffelei....

Grüße
 
Dabei
24 Okt 2010
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#5
Hallo,

Vertrauen und das bedingungslos ist eine extrem wertvolle Sache, mit nichts aufzuwiegen. Ich sehe das wie eine Pflanze, die sehr langsam wächst und mit einem Schlag vergehen kann. Ich vertraue meiner Freundin natürlich, was Beziehung und fremdgehen etc. angeht, da bedingungslos. Aber es gibt auch Dinge, da kannst du Vertrauen nur durch Erfahrung mit deinem Partner aufbauen. Bei Geld > 10.000 EUR zum Beispiel.

Wenn man die ersten 1-2 Hügelchen umschifft hat, gemeinsam, sieht man ob das Vorschuss-Vertrauen das für eine funktionierende Beziehung nötig ist, angebracht war.

Spionieren ist ein no-go in einer Beziehung, soviel ist sicher. Was deine andere Frage angeht:

(...)
oder bleiben die meissten in Ihrem Schema,1 mal kontrollieren immer kontrollieren?
Nein. Sobald einem klar wird, dass echtes Vertrauen in einer Beziehung nötig ist, hört das auf :)


Grüße
 
Dabei
12 Jul 2012
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#6
Ich lerne Vertrauen nur mit der Zeit. Das heißt nicht, dass ich jemandem von Anfang an etwas unterstelle, es heißt lediglich, dass man sich mein Vertrauen erst verdienen muss. Ich bin recht vorsichtig in Bezug auf dieses Thema. Anhand des Verhaltens, der Einstellung und den Erfahrungen des anderen, mache ich meist aus ob ich Vertrauen aufbauen kann oder nicht.

Ich kontrolliere aber nie das Handy oder die Profile meines Freundes (wenn ich einen habe). Davon halte ich gar nichts. Ich habe nur eine Beziehung, wenn ich jemandem vertrauen kann bzw die Chance sehe, dass sich Vertrauen aufbauen lässt. Klar, gibt es manchmal Anzeichen wo man sich fragt ob tatsächlich etwas im Busch ist und man würde sich nur zu gern Gewissheit verschafften. Aber tun würde ich es nicht. Ich will ja genauso, dass mein Partner mir vertraut.

Natürlich ist das fremdgehen in vielerlei Hinsicht heutzutage sehr leicht gemacht. Aber warum geht man mit jemandem eine Beziehung ein wo das Vertrauen fehlt? Ich halte es immer noch für einer der wichtigsten Eigenschaften in einer Beziehung.
 
Dabei
31 Jul 2011
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#7
@ xymox.
Aber wo ist der Unterschied in vertrauen haben bei treue,oder bei Geld?
Ich kann nicht in der einen Sache vertrauen haben in der anderen aber nicht.
Ich vertraue meinem Partner mein Herz,an aber 10000 Euro leihe ich Dir nicht,weil du damit schindluder betreiben
könntest?Überspitzt dargestellt jetzt.
Ich denke nicht so,entweder alles oder garnichts.

@moonlight.
Klar gehe ich keine Beziehung ein,wenn nicht zumindesten ein gewisses Maß an vertrauen da ist.

Aber jeder kennt das,das nach einer Gewissen Zeit mal die Frage auftritt vonwegen....
mhh....Ist es wirklich so wie er es sagt es muss ja nicht speziell jetzt ums betrügen gehen.

Sondern so allgemeine Dinge wie,ich musste länger arbeiten,anstatt zu sagen,ich war noch mit nem Kumpel auf ein Bier
oder so.es gibt genug Beziehungen wo das jetzt ein Problem darstellen würde,mir persönlich wäre es scheiss egal.
Und trotzdem hört man das immer mal wieder irgendwo,wo es vorkommt.
Und genau da fängt es dann doch an mit dem Vertrauensbruch,wenn man bei solch einer Kleinigkeit schon anfängt
das Vertrauen zu Missbrauchen wo endet das dann?
Irgendwann fängt man dann an alles zu hinterfragen.
 
Dabei
5 Aug 2012
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#8
Also ich finde das jetzt ganz schön überspitzt mit diesem Beispiel.Ein Mann der um seines Ruhenswillen diese kleine Notlüge an den Tag legt,meint es bestimmt nicht böse.Es gibt Frauen die machen wegen so einem Pinaz richtig Theater.Deswegen machts sichs "Mann" eben in diesem Fall einfach.Wenn er natürlich ständig irgendwelche Ausreden erfinden würde,dann würd ich mir klar Gedanken machen. Vertrauensmißbrauch fängt bei mir da noch nicht an.
 
Dabei
14 Nov 2010
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#9
Es kommt darauf an:

Bei Geld gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, dem Partner blind vertrauen zu müssen. Es ist ja nicht so schwer, ihn eine Bestätigung unterschreiben zu lassen, wenn man beispielsweise einen gewissen Betrag leiht. Das schadet niemandem, außer der Partner möchte sich mit dem Geld vom Acker machen. Insbesondere wenn man das Geld über einen längeren Zeitraum leiht, kann man nie wissen,wie sich das Verhältnis entwickelt, ob man sich so sehr streitet, dass das Geld einfach weg ist. Vertrauen ist einfach überflüssig, wenn man völlig problemlos einen Beweis haben kann.

Bei Treue und so kann man sich dagegen nie sicher sein. Selbst wenn man den Partner kontrollieren würde, würde er bei Bedarf schon einen Weg finden, fremdzugehen. Hier kann man im Gegensatz zu Geld nie einen sicheren Beweis haben. Auch erfordert es einen sehr hohen Aufwand, um alles kontrollieren zu können. Ich versuche daher nur solange zu vertrauen, bis irgendwelche Unstimmigkeiten ersichtlich sind. Wobei "vertrauen" vielleicht doch nicht so ganz den Sinn trifft: ich gehe nicht davon aus, dass der Partner treu ist, ich hoffe es nur.
 
Dabei
31 Jul 2011
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#10
Also ich finde das jetzt ganz schön überspitzt mit diesem Beispiel.Ein Mann der um seines Ruhenswillen diese kleine Notlüge an den Tag legt,meint es bestimmt nicht böse.Es gibt Frauen die machen wegen so einem Pinaz richtig Theater.Deswegen machts sichs "Mann" eben in diesem Fall einfach.Wenn er natürlich ständig irgendwelche Ausreden erfinden würde,dann würd ich mir klar Gedanken machen. Vertrauensmißbrauch fängt bei mir da noch nicht an.

Ja sicher ist das Beispiel überspitzt.
Trotzdem wählen viele "Notlügen"eben weil Sie keinen bock drauf haben sich Ihren Partner erklären müssen.

Und aus einer Lüge entsteht dann die nächste usw. Einfach weil es bequem ist und ich finde sehr wohl
das da es dann anfängt mit dem brechen des Vertrauens.
 
Dabei
11 Aug 2011
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#11
Was ich jetzt wissen möchte ist ob Ihr zu all euren Partnern die ihr hattet uneingeschränktes Vertrauen
hattet oder war es unterschiedlich?
Unterschied von Vertrauen:
Für mich entscheidet sich sowas schon in der Kennenlernphase.Begründet durch das Verhalten.Und ich habe gelernt dass man schon in dieser Phase mitbekommen kann ob der Partner eventuell nicht vertrauenswürdig ist.Die Erfahrung für mich hat gezeigt, wenn eine Frau zum Beispiel endlos von ihrem Ex redet, ihn schlecht macht etc. meist noch nichts verarbeitet hat.Oder die diese Klassiker, dass sie nicht an Telefon geht wenn man sich trifft und noch zig andere Indizen.Dabei bin ich nicht paranoid, ich muss wirklich mit der Nase draufgestoßen werden, so das es quasi penetrant ist.Da tue ich mir den Stress nicht weiter an und lasse es gleich.

Wie man mit Zweifeln umgehen kann:
Wenn ich misstrauisch bin frage ich mich immer "Wie bin ich darauf gekommen?" und eruiere was der Auslöser war bevor ich das ins Gespräch bringe.Das hat mich aber vor 3 Jahren leider auch nicht bewahrt den größten Fehlgriff meines Lebens zu machen, trotz aller Warnungen und Indizin.Manchmal ist das offensichtliche das unwahrscheinlichste.

Das Ziel von tiefen bedingungslosem Vertrauen und wie es sich entwickeln kann:
Uneingeschränktes Vertrauen ist erstrebenswert, aber lässt sich nur über eine längere Zeit wirklich erwirken, muss man sicherlich auch lernen.Denn Vertrauen kann in vieler Hinsicht enttäuscht werden.Nicht nur durch fremdgehen.Man kann sich selbst auch enttäuschen.

Und um auf den Kontrollaspekt einzugehen: Kontrolle der Privatssphäre des Partners ist nicht anderes als dem Partner die Möglichkeit zu nehmen, zu entscheiden, was er zeigen möchte damit das Vertrauen wieder hergestellt ist und im weiteren Sinne der Verdacht, das Werte wie Treue, Moral und Empathie fehlen.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#12
Solange mein Vertrauen nicht missbraucht wird, ist es von Beginn an vollumfänglich da. Damit bin ich früher auch schon gewaltig auf die Schnauze gefallen, danach dann aber nicht mehr. Dafür wurden wichtige Punkte kommuniziert. Mein Ex hat mich beispielsweise von Eifersucht befreit - was meinem Partner jetzt zugute kommt.

Wir haben Vereinbarungen und Grenzen, innerhalb derer wir uns frei bewegen (können). Heißt also auch, dass mein Liebster gern mal flirten oder einfach allgemeines sexuelles Interesse an anderen Frauen bekunden darf. Es ist natürlich und nicht schlimm, denn eintauschen würde er mich ja trotzdem nicht. :mrgreen:
 

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