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- 4 Sep 2016
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Hallo alle zusammen!
Ich bin 42, Single, und habe vor ca. anderthalb Jahren eine Frau (sechs Jahre älter als ich) aus der Nachbarschaft kennengelernt.
Beim Spazierengehen mit unseren Hunden ist man sich des öfteren begegnet und redete auch schon das ein oder andere Mal miteinander.
Im Frühling des letzten Jahres trat sie eines Morgens in einem Karnevalskostüm aus dem Haus und ich war hin und weg. Eigentlich nur
eine rein optische Sache, aber ich fand sie schon vorher durchaus nett, und so war mein Interesse plötzlich geweckt. Da ich nicht gerade
der große Frauenaufreißer bin (und ich brauche sicherlich niemandem zu erzählen, dass es mit Anfang 40 nicht gerade viel einfacher geworden
ist, ernsthaft Frauen kennenzulernen), kostete es mich etwas Überwindung, aber ich habe ihr dann irgendwann in einem Anfall von
Selbstüberschätzung das Du angeboten, was sie auch ohne Zögern annahm.
Wir trafen uns beim Spazierengehen mit den Hunden immer öfter und unterhielten uns auch sehr oft, mal zehn, mal fünfzehn Minuten und
dann immer länger. Manchmal hab ich sie auch eine Zeit nicht mehr gesehen, was mich immer etwas mitgenommen hat.
Da ich nicht die Art Mensch bin, die gerne mit der Tür ins Haus fällt, hab ich versucht, aus Beobachtungen heraus festzustellen, wie ihre
Lebenssituation ist. Irgendein anderer Nachbar erzählte mir, sie wäre alleinerziehend. Sie hat zwei Kinder, die wirklich total nett sind und
ziemlich aufgeweckt, aber dann fiel mir auf, dass sie fast jedes Wochenende von einem Mann besucht wird, der auch während der
Schulferien oft anwesend ist.
Um’s kurz zu machen: Ich hab mir lange Zeit erfolgreich eingeredet, dass er der Ex-Partner von ihr sei, der halt gerne bei seinen Kindern
ist (wovor ich auch allergrößten Respekt hatte). Es hat wirklich eine sehr lange Weile gedauert, bis ich dahinter gekommen bin, dass ich
mich geirrt hatte.
Bis dahin jedenfalls war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Während des Sommers letzten Jahres habe ich mich wahnsinnig in sie
verliebt, was daran lag, dass wir uns ziemlich häufig und ziemlich intensiv unterhalten haben, und sie ist einfach alles, was ich mir von
einer Frau erträume: sehr intelligent, sehr unabhängig, witzig und unterhaltsam, emotional reif, und sie strahlt eine Art Moral und Größe
aus, die einen mitreisst. Sie ist eine gute Mutter, was sich in ihren Kindern widerspiegelt, und sie begegnete mir immer mit einer Art
Zuneigung, die ich von einer normalen Nachbarin nicht erwarten würde. Ich bin ein sehr vorsichtiger Mensch, und ich lasse mir durchaus
Zeit mit meiner Einschätzung eines Menschen, und in ihrem Fall dachte ich, könnte ich nicht so extrem falsch liegen.
Am Silvesterabend ging ich abends mit meinem Hund an ihrem Haus vorbei, sie lief heraus und unterhielt sich mit mir fast eine halbe
Stunde in der Kälte und beginnenden Dunkelheit, schenkte mir anschließend eine kleine Flasche Sekt, die sie unter dem Murren ihres
Ex (nennen wir ihn mal Benni) aus seinem Auto holte. In meinem Kopf schwebten zu diesem Zeitpunkt schon längst Zweifel darüber
herum, ob es sich bei Benni tatsächlich um ihren Ex handelte, aber die Neigung, bestimmte Dinge blindlings zu ignorieren, ist manchmal
überwältigend stark.
Angespornt von der möglicherweise bedeutungslosen Flasche Sekt schenkte ich ihr ein paar Tage später ein Buch als Dank und fragte
sie, ob sie Lust auf einen Kaffee hätte. Sie druckste ein wenig herum und sagte, dass sie in dieser Hinsicht sehr „verhalten“ sei, aber
sie schloss es nicht rundheraus aus. Ich war etwas enttäuscht, aber sie machte es mir wirklich schwer zu resignieren, und so unterhielten
wir uns auch weiterhin regelmäßig.
Unsere Unterhaltungen wurden immer vertrauter, und wir erzählten uns gegenseitig Dinge, die man nicht unbedingt jedem anvertrauen
würde. Jedesmal, wenn ich das Gefühl hatte, dass der Bogen unserer Bekanntschaft langsam überspannt wäre, begegnete sie mir nur
noch umso freundlicher und herzlicher, und langsam fing ich an, selbst daran zu glauben, dass ich irgendwas richtig machen würde.
Wir standen oft zusammen vor ihrem Haus, während die Hunde miteinander rumtollten, und unsere Gespräche hatten niemals auch
nur eine peinliche Pause. Einige Monate später erinnerte ich sie an die noch im Raum stehende Einladung, und sie sagte, sie würde
gerne mit mir einen Kaffee trinken, sie hätte nur so furchtbar wenig Zeit.
Trotzdem ist unsere Freundschaft seitdem nur noch intensiver geworden. Vor kurzem habe ich meinen Mut zusammengenommen
und sie nebenbei gefragt, ob sie mit Benni eigentlich zusammen sei. Sie schien kurz zu überlegen und sagte dann: „Hmmmm… ja…“
Für mich brach irgendwie alles zusammen, aber ich war auch einigermaßen auf diese Antwort gefasst. Mir ist vor allem wichtig, dass
ich die Freundschaft zu dieser Frau nicht aufgebe, denn ehrlich gesagt ist mir eine gute Freundschaft mit ihr wichtiger als eine
mittelmäßige Beziehung.
Es fiel mir in den zwei Wochen, die ich jetzt Bescheid weiß, gar nicht so schwer, mit der Wahrheit zurechtzukommen, aber sie reagierte
ganz anders, als ich erwartet hatte. Sie passt mich an ihrer Haustür ab, wenn ich mit dem Hund gehe (was sie auch schon zugegeben hat),
wir unterhalten uns fast täglich fast eine Stunde, sie scheint gar nicht genug von mir zu bekommen (was auf Gegenseitigkeit beruht), und
wir lachen unheimlich viel miteinander. Alles ist auf einmal noch herzlicher und noch enger zwischen uns beiden geworden als früher.
Vorgestern sagte sie mir unvermittelt, dass sie unsere Unterhaltung total schön fand.
Hätte ich vor einem Jahr schon gewusst, dass sie mit ihm eine Beziehung hat, wäre es gar nicht so weit gekommen, aber inzwischen will
ich auch einfach nicht mehr die Hoffnung aufgeben. Ich habe da ehrlich gesagt auch überhaupt keine Gewissensbisse, obwohl ich ihn
zu allem Überfluss auch noch sehr sympathisch finde. Sie sagt übrigens niemals "mein Freund", wenn sie von ihm redet, sondern nennt
ihn immer nur beim Namen.
Für Euch klingt das jetzt vielleicht nicht nach viel, aber für mich ist das das Aufregendste, was ich je erlebt habe. Es geht nicht darum,
eine Frau ins Bett zu bekommen, und es geht auch nicht darum, einen Konkurrenten auszustechen. Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht,
was hier passiert. Ich bin so verliebt in sie, als ob ich nochmal fünfzehn wäre. Sie hat mich so oft bestärkt und positiv überrascht, dass
ch noch nicht mal in der Lage bin, die Hoffnung und meinen Optimismus zu verlieren. Ich hatte praktisch schon mit der Sache
abgeschlossen, aber irgendwie lässt sie mich nicht.
So eine richtige Frage hab ich jetzt nicht, aber falls irgendjemand von Euch eine Anmerkung hat, die mich irgendwie schlauer werden
lässt, ich bin voll aufnahmefähig. Und sorry, dass es etwas länger geworden ist, aber ich musste das jetzt echt mal loswerden.
Danke!
Ich bin 42, Single, und habe vor ca. anderthalb Jahren eine Frau (sechs Jahre älter als ich) aus der Nachbarschaft kennengelernt.
Beim Spazierengehen mit unseren Hunden ist man sich des öfteren begegnet und redete auch schon das ein oder andere Mal miteinander.
Im Frühling des letzten Jahres trat sie eines Morgens in einem Karnevalskostüm aus dem Haus und ich war hin und weg. Eigentlich nur
eine rein optische Sache, aber ich fand sie schon vorher durchaus nett, und so war mein Interesse plötzlich geweckt. Da ich nicht gerade
der große Frauenaufreißer bin (und ich brauche sicherlich niemandem zu erzählen, dass es mit Anfang 40 nicht gerade viel einfacher geworden
ist, ernsthaft Frauen kennenzulernen), kostete es mich etwas Überwindung, aber ich habe ihr dann irgendwann in einem Anfall von
Selbstüberschätzung das Du angeboten, was sie auch ohne Zögern annahm.
Wir trafen uns beim Spazierengehen mit den Hunden immer öfter und unterhielten uns auch sehr oft, mal zehn, mal fünfzehn Minuten und
dann immer länger. Manchmal hab ich sie auch eine Zeit nicht mehr gesehen, was mich immer etwas mitgenommen hat.
Da ich nicht die Art Mensch bin, die gerne mit der Tür ins Haus fällt, hab ich versucht, aus Beobachtungen heraus festzustellen, wie ihre
Lebenssituation ist. Irgendein anderer Nachbar erzählte mir, sie wäre alleinerziehend. Sie hat zwei Kinder, die wirklich total nett sind und
ziemlich aufgeweckt, aber dann fiel mir auf, dass sie fast jedes Wochenende von einem Mann besucht wird, der auch während der
Schulferien oft anwesend ist.
Um’s kurz zu machen: Ich hab mir lange Zeit erfolgreich eingeredet, dass er der Ex-Partner von ihr sei, der halt gerne bei seinen Kindern
ist (wovor ich auch allergrößten Respekt hatte). Es hat wirklich eine sehr lange Weile gedauert, bis ich dahinter gekommen bin, dass ich
mich geirrt hatte.
Bis dahin jedenfalls war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Während des Sommers letzten Jahres habe ich mich wahnsinnig in sie
verliebt, was daran lag, dass wir uns ziemlich häufig und ziemlich intensiv unterhalten haben, und sie ist einfach alles, was ich mir von
einer Frau erträume: sehr intelligent, sehr unabhängig, witzig und unterhaltsam, emotional reif, und sie strahlt eine Art Moral und Größe
aus, die einen mitreisst. Sie ist eine gute Mutter, was sich in ihren Kindern widerspiegelt, und sie begegnete mir immer mit einer Art
Zuneigung, die ich von einer normalen Nachbarin nicht erwarten würde. Ich bin ein sehr vorsichtiger Mensch, und ich lasse mir durchaus
Zeit mit meiner Einschätzung eines Menschen, und in ihrem Fall dachte ich, könnte ich nicht so extrem falsch liegen.
Am Silvesterabend ging ich abends mit meinem Hund an ihrem Haus vorbei, sie lief heraus und unterhielt sich mit mir fast eine halbe
Stunde in der Kälte und beginnenden Dunkelheit, schenkte mir anschließend eine kleine Flasche Sekt, die sie unter dem Murren ihres
Ex (nennen wir ihn mal Benni) aus seinem Auto holte. In meinem Kopf schwebten zu diesem Zeitpunkt schon längst Zweifel darüber
herum, ob es sich bei Benni tatsächlich um ihren Ex handelte, aber die Neigung, bestimmte Dinge blindlings zu ignorieren, ist manchmal
überwältigend stark.
Angespornt von der möglicherweise bedeutungslosen Flasche Sekt schenkte ich ihr ein paar Tage später ein Buch als Dank und fragte
sie, ob sie Lust auf einen Kaffee hätte. Sie druckste ein wenig herum und sagte, dass sie in dieser Hinsicht sehr „verhalten“ sei, aber
sie schloss es nicht rundheraus aus. Ich war etwas enttäuscht, aber sie machte es mir wirklich schwer zu resignieren, und so unterhielten
wir uns auch weiterhin regelmäßig.
Unsere Unterhaltungen wurden immer vertrauter, und wir erzählten uns gegenseitig Dinge, die man nicht unbedingt jedem anvertrauen
würde. Jedesmal, wenn ich das Gefühl hatte, dass der Bogen unserer Bekanntschaft langsam überspannt wäre, begegnete sie mir nur
noch umso freundlicher und herzlicher, und langsam fing ich an, selbst daran zu glauben, dass ich irgendwas richtig machen würde.
Wir standen oft zusammen vor ihrem Haus, während die Hunde miteinander rumtollten, und unsere Gespräche hatten niemals auch
nur eine peinliche Pause. Einige Monate später erinnerte ich sie an die noch im Raum stehende Einladung, und sie sagte, sie würde
gerne mit mir einen Kaffee trinken, sie hätte nur so furchtbar wenig Zeit.
Trotzdem ist unsere Freundschaft seitdem nur noch intensiver geworden. Vor kurzem habe ich meinen Mut zusammengenommen
und sie nebenbei gefragt, ob sie mit Benni eigentlich zusammen sei. Sie schien kurz zu überlegen und sagte dann: „Hmmmm… ja…“
Für mich brach irgendwie alles zusammen, aber ich war auch einigermaßen auf diese Antwort gefasst. Mir ist vor allem wichtig, dass
ich die Freundschaft zu dieser Frau nicht aufgebe, denn ehrlich gesagt ist mir eine gute Freundschaft mit ihr wichtiger als eine
mittelmäßige Beziehung.
Es fiel mir in den zwei Wochen, die ich jetzt Bescheid weiß, gar nicht so schwer, mit der Wahrheit zurechtzukommen, aber sie reagierte
ganz anders, als ich erwartet hatte. Sie passt mich an ihrer Haustür ab, wenn ich mit dem Hund gehe (was sie auch schon zugegeben hat),
wir unterhalten uns fast täglich fast eine Stunde, sie scheint gar nicht genug von mir zu bekommen (was auf Gegenseitigkeit beruht), und
wir lachen unheimlich viel miteinander. Alles ist auf einmal noch herzlicher und noch enger zwischen uns beiden geworden als früher.
Vorgestern sagte sie mir unvermittelt, dass sie unsere Unterhaltung total schön fand.
Hätte ich vor einem Jahr schon gewusst, dass sie mit ihm eine Beziehung hat, wäre es gar nicht so weit gekommen, aber inzwischen will
ich auch einfach nicht mehr die Hoffnung aufgeben. Ich habe da ehrlich gesagt auch überhaupt keine Gewissensbisse, obwohl ich ihn
zu allem Überfluss auch noch sehr sympathisch finde. Sie sagt übrigens niemals "mein Freund", wenn sie von ihm redet, sondern nennt
ihn immer nur beim Namen.
Für Euch klingt das jetzt vielleicht nicht nach viel, aber für mich ist das das Aufregendste, was ich je erlebt habe. Es geht nicht darum,
eine Frau ins Bett zu bekommen, und es geht auch nicht darum, einen Konkurrenten auszustechen. Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht,
was hier passiert. Ich bin so verliebt in sie, als ob ich nochmal fünfzehn wäre. Sie hat mich so oft bestärkt und positiv überrascht, dass
ch noch nicht mal in der Lage bin, die Hoffnung und meinen Optimismus zu verlieren. Ich hatte praktisch schon mit der Sache
abgeschlossen, aber irgendwie lässt sie mich nicht.
So eine richtige Frage hab ich jetzt nicht, aber falls irgendjemand von Euch eine Anmerkung hat, die mich irgendwie schlauer werden
lässt, ich bin voll aufnahmefähig. Und sorry, dass es etwas länger geworden ist, aber ich musste das jetzt echt mal loswerden.
Danke!
