Wie hast du es denn verstanden? Er will, aber macht Witze darüber, ist aber zu schüchtern, das direkt anzusprechen? Weil, wenn er gerne mehr Kolleg:innen in der Freizeit sehen möchte, dann nimm das doch als Gelegenheit.
Hallo noch einmal,
ich melde mich noch einmal und nehme einfach mal Bezug auf diese Antwort, da sie am ehesten zum aktuellen "Stand" passt.
Ich muss gestehen, dass es gerade eine ziemliche Achterbahn der Gefühle bei mir ist... von total hoch fliegen (gestern) bis fast depressiv fühlen (heute)... bitte seid etwas nachsichtig mit mir... ich hatte das so extrem auch noch nie und kann verstehen, wenn es total übertrieben klingt... ich bin aber eben ein Mensch mit tiefen Emotionen, egal worum es geht und zudem waren meine letzten Beziehungen "Tinder-Beziehungen" - irgendwie sind die Absichten bei solchen Dates einfacher bzw. geht es schneller "weiter" als im "normalen Leben", wo man ja völlig unsicher im Dunkeln tappt. Inzwischen habe ich ja so gut wie keine Tage mehr, an denen ich mich wie mit 15 verhalte, also zu nervös zum grüßen bin - darum geht es nicht... aber Tage wie heute, die eigentlich sogar echt ganz okay waren, wir über normalen beruflichen Kram gequatscht haben, bedrücken mich immer nach Feierabend... weil ich den ganzen Tag, 8 Stunden unter Aufregung, Schmetterlingen und Co. stehe und dann irgendwie so eine Art Leere, Traurigkeit, fast Depressivität entsteht, wenn ich raus gehe, vor allem ins Wochenende... die Sehnsucht oder Hoffnung ist vermutlich zu groß, dass so eine Art Enttäuschung folgt? Weil da vermutlich nichts ist - aber ich (in meinem Hormonrausch, weiß ich, kann ich dennoch nicht ändern) immer wieder denke "da ist doch was und es würde so gut passen von der Persönlichkeit/Charakter her" - eben anhand dessen, was ich jeden Tag im Büro mitbekomme, dem Bruchteil! Ich rätsle selbst noch über diese Gefühle... aber wenn das so bleibt, dieser Frust (?) - das geht gar nicht langfristig.
Den Tag gestern sehe ich heute auch weniger durch die rosarote Brille, eher realistisch: er ist freundlich, höflich und mehr nicht... aber da wir bisher noch nie groß zu privaten Dingen gequatscht haben, außer "Wie war dein Urlaub?", fand ich das schon sehr fortschrittlich..

^^ Nachdem meine Kollegin die Andeutungen gemacht hatte, waren die letzten beiden Wochen eher etwas angespannter zwischen uns, so meine Wahrnehmung... er war nervöser (Stimme), wenn ich mich abends verabschiedet habe, war vor sich aus nicht mehr in meinem Büro. Ich würde mich vermutlich auch nicht bei der Person "aufdrängen", von der ich weiß, dass ihr vermutlich etwas unangenehm ist --> ich = rot werden. Ich würde auch niemanden in eine unangenehme Situation bringen wollen. Am Montag zum Beispiel war er unerwartet im Nachbarbüro und ich kam rein und war erstmal etwas aus dem Konzept gebracht, minimal, auf dem Flur hat er mich immer wieder leicht "gemustert".
Ich war gestern im Home Office als er anrief, um kurz Urlaub abzusprechen, er wollte Karten kaufen. Haben das kurz abgestimmt. Freundin direkt "Hach wie toll!" Ich heute "Ähm nein, er MUSS das schließlich mit uns besprechen, ich bin nicht EINE Kollegin, ich bin in seinem Mini-Team." Es waren Karten für ein Auswärtsspiel des Fußballvereins bei uns vor Ort... ich habe dann die Gelegenheit genutzt, und ihn 15 Minuten später dazu nochmal angechattet und gefragt, wie er da denn immer noch an Karten käme (schwierig gerade), dass ich auch mit Freunden immer wieder danach suche, aber nie so viel Glück habe - ja, voll ins Schwarze getroffen und total in seinem Element. Haben dann ein wenig dazu hin und her geschrieben... ich war bislang leider erst ein mal im Stadion in unserer Heimatstadt und würde aktuell tatsächlich gern nochmal hin, da sie vor einigen Monaten aufgestiegen sind und das schon ein Highlight ist... daher war das schon wahr - wenn auch sehr passend gerade.

Er hat dann gesagt, dass bei denen eigentlich immer welche sind, die kurzfristig absagen, beim letzten Spiel zum Beispiel auch drei Personen. Er hat gefragt, wie viele Karten ich bräuchte und dass er es im Hinterkopf behält und Bescheid sagen würde, wenn er mal etwas hört. Er ist bei jedem (!) Heimspiel im Stadion.... was gut zu wissen ist.
Höflich, kollegial - nicht mehr und nicht weniger - bin ja nicht blöd und sehe das heute ganz klar. Gestern hat mich das auf Wolke xxx fliegen lassen. Ich denke total schämen und mich furchtbar finden wird er mich nicht, sonst wäre er da nicht so arg drauf eingestiegen - aber ist eben auch genau sein... nicht mehr und nicht weniger. Ist nun die Frage, ob und was ich damit mache - wie weit mein Mut reicht.
Heute war ich zwar irre nervös im Büro, aber ihm ggü. total ruhig und gut drauf. Wir haben uns nur kurz abgesprochen, weil unsere dritte Kollegin im Team krank war... hatte ihn dann um Hilfe am Scanner gebeten und dann zum Feierabend noch kurz ausgetauscht zur Vertretung bzw. dass ich eben Montag Urlaub habe (Telefon umstellen usw.)... im Nachhinein hätte ich noch erwähnen können, was ich geplant habe - auf der anderen Seite für mich das nicht-Nachfragen auch ein klares Indiz von Desinteresse. Wobei ich eben auch nicht weiß wie die Unterhaltungen mit anderen Kollegen bei ihm "wachsen" - ob da er die anderen von sich erzählen und nachfragen... ich hatte auch kurz überlegt, nochmal auf Fußball von gestern einzugehen - aber ich habe bei ihm dann auch gleichzeitig Angst aufdringlich zu wirken... er hat mir kaum in die Augen gesehen bzw. nur flüchtig im Gespräch... Ich werde nun aber am Montag in zwei oder drei Sätzen von meinem Wochenende erzählen, um das ganze minimal auf eine persönlichere Ebene zu stellen... ich muss ohnehin zu ihm, da er mich am Montag vertritt und dann fragen, was so los war und anstand... ich hoffe, halbwegs locker wie heute. ^^
Rational betrachtet sind wir natürlich deutlich weiter als "Ich kann ihn nicht anschauen und nicht einmal einen guten Morgen wünschen". Ich hätte auch eine Vorlage, an der ich ansetzen könnte... z.B. in dem ich ernsthaft versuche doch selbst (SEHR schwer) an Karten zu kommen... in zwei Wochen wäre das nächste Heimspiel... könnte ihn das wissen lassen, dass ich dann da bin und fragen, ob er nicht Lust hat, nach dem Spiel zu uns (Freundin und mir) dazu zu stoßen und noch ein Bierchen zu trinken.
Meine Kollegin, die davon weiß, sagt ganz klar, dass mein Kollege definitiv zu den schüchternen Männern gehört und vermutlich deshalb seit Jahren ohne Freundin ist, dass definitiv die Frau den ersten Schritt machen müsste... aber ganz ehrlich: es ist ein schmaler Grad zu erkennen, ob jemand "nur" schüchtern oder einfach desinteressiert ist. Heute, eher frustriert, sehe ich wieder klar: desinteressiert. Ich mache mir da nichts vor: aktuell ist da vermutlich nichts... und noch ist alles so, dass er nichts WEIß, max. ahnt oder geahnt hat. Aber wie ich da emotional Abstand von gewinnen soll, wenn ich ihn 3x die Woche sehe, weiß ich auch nicht.
Aktuell geht es mir SO gar nicht gut damit - wenn nicht gerade ein Tag wie gestern ist, an dem wir telefoniert bzw. gechattet haben. Es ist ja auch schon erst einmal nur Projektion, wie wohl jede Verliebtheit... wir stecken doch auch an verschiedenen Punkten im Leben: ich Ende 30, mitten im Leben mit mehreren festen Partnerschaften inkl. Hauskauf und evtl. noch Kinderwunsch und dann ein Mann, gerade 30 geworden, lang ohne Freundin - der vermutlich erst einmal eine Freundin mit Mitte 20 bräuchte und das Leben so weiter genießen kann wie es ist - ich habe das auch geliebt, ich würde auch gern dahin zurück: in die Großstadt, mal eben hier und da in ein Café, Freunde direkt um die Ecke usw. - nicht wie jetzt auf dem Land.
Meine Psychologin (aufgrund körperlicher Erkrankung mit zeitweise belastenden Auswirkungen auf das Leben und daher Unterstützung gesucht) sieht mittlerweile nur noch diese drei Monate, die ich auf der Stelle trete und an vielen Tagen emotional auch sehr fertig bin. Sie gibt natürlich keinen Ratschlag, es geht aber sehr in die Richtung, dass ich ihn doch konkret nach einem Treffen fragen soll - ich glaube einfach, damit sich für mich etwas in die eine oder andere Richtung klärt und ich "abschließen" kann. Ich meinte noch zu ihr, sie gehe wohl davon aus, dass ich eine Korb bekommen würde und da meinte sie nur "nein!" - ja, aber was soll sie auch sonst sagen!?

Meine beste Freundin sagt: warte erstmal das Glühwein-Trinken auf dem Weihnachtsmarkt in drei Wochen ab - da könnt ihr mega gut quatschen, du kannst dich austauschen und es fällt gar nicht auf... recht hat sie! Oder eben versuchen Karten für das Fußballspiel in zwei Wochen zu bekommen (habe auch eine Freundin mit Dauerkarte) und ihn fragen, ob er nicht nach dem Spiel ein Bierchen mit mir trinkt. Er wird sowieso nicht zustimmen: er hat den Wink mit dem Zaunpfahl von einer Kollegin erhalten, beobachtet mich und bemerkt sicher auch mal was - aktiv wird er dennoch nicht... stellt weder persönliche Fragen noch was anderes (hatte mehrere Steilvorlagen: Urlaub am Montag, Konzertkarten) - entweder, weil er grundsätzlich keine Beziehung möchte, weil er kein Interesse an mir hat oder weil er selbst unsicher/schüchtern/verlegen ist. Er wird niemals einem Treffen zustimmen, ich glaube es einfach nicht.
Vorteile "aktiv", aber dezent nach einem Treffen fragen bzw. nach dem Fußballspiel:
+ wenn er auch nur etwas Interesse hat, wird er zustimmen = mehr Klarheit --> wird er doch sowieso nicht...
+ "Abschließen" mit dem Thema, auch wenn es erst einmal schlimm wird
+ Orientierung auf andere Männer/mich
+ würde mich sonst immer fragen, was wäre gewesen wenn (Selbstvorwürfe)
+ ??
- evtl. peinlich danach
- emotionales Loch: wie aushalten, vor allem im Büro, 3x die Woche - gerade nicht vorstellbar (aber wie es ist auch dauerhaft nicht)
- ??
Was sind eure Gedanken dazu? Ich halte dieses Hoch von gestern und extreme, fast depressive Tief von heute nicht noch wochenlang aus...
Liebe Grüße