Verknallt in beste Freundin/Wtf bin ich jetzt bi ?!

D

DuckDuck

Gast
#1
Hallo :) ich denke ich fang mal mit ein Paar Vorfakts über mich an:
Ich bin w24 und (eigentlich) Hetero (da geht's schon los... :/).
Ich bin in einem ziemlich konservativen (ziemlich katholischen) ländlichen Umfeld groß geworden, queer zu sein war also nie einen Option oder ein Thema.Insgesamt hab ich also eigentlich nie meine Sexualität hinterfragt, weil es einfach nie zur Debatte stand.
Des ändert sich aber jetzt irgendwie weil ich vor knapp einem halben Jahr angefangen habe anderswo zu studieren (Gute 8 Stunden von Zuhause entfernt) und bin in einem ganz anderen sehr liberalen Umfeld, wo es mir auch sehr gut gefällt :) Allerdings fällt mir hier zunehmend auf (und wurde mir so auch schon gefühlt tausend Mal rückgemeldet) dass ich wohl äußerlich und auch charakterlich voll in das Lesbian Clichee Falle (also eher maskulines Auftreten/ maskulin Kleidung ect). Ich werd hier auch wirklich oft von Mädels angequatscht, was mich voll verwirrt, weil ich jetzt anders rum echt kein Männerschwarm bin (bzw. Macht es dann vielleichr auch Sinn ? Keine Ahnung 😅) Insgesamt verunsichert mich das Hartcore weil es zum ersten Mal in meinem Leben überhaupt zur Debatte steht und ich mich in vielen Clichees einfach voll wieder erkenne.
Soweit mal die Vorgeschichte, jetzt zum Hauptproblem: ich hab hier S ( 21w und bi) kennengelernt. Als wir uns kennengelernt haben war ich noch in einer Beziehung mit L (23m) allerdings war es eine Fernbeziehung in ein anderes Land und ziemlich am kriseln. Vielleicht ist S auch gerade deshalb eine echt gute, wenn nicht meine Beste Freundin geworden, weil sie mir emotional schon sehr durch die Krise geholfen hat. Aber auch so verstehn wir uns einfach super gut und machen ultra viel zusammen.
Die Beziehung mit L ist dann vor zwei Monaten in die Brüche gegangen, nachdem ich ihn nochmal in seinem Land besucht habe (und auch mit einer ziemlichen A*schlochaktion seinerseits). Entsprechend scheiße ging es mir danach, allerdings hab ich anstatt wirklich heartbroken zu sein mich eher in die Ablekung gestürtzt und es hat sich so ergeben, dass ich basically Tag und Nacht mit S rumhängen. Und meinen wirklich Tag und Nacht weil wir eigentlich auch fast immer zusammen pennen, allerdings ohne dass dabei etwas laufen würde außer ein bisschen kuscheln (sprich umarmen/ streicheln).
Zwischendurch war ich nicht so glücklich mit der Situation, weil ich erstens das Gefühl hatte, das S evtl. Mehr wollte als nur Freundschaft und zweitens ich mich dadurch Gefühlt habe, als ob ich sie in der Situation ausnutzen würde, weil sie basically das Loch gefüllt hat, das L zurückgelassen hat weil es sich sich einfach so gut angefühlt hat jemand nah zu sein und zu merken dass man gemocht wird. Ich will aber wirklich nicht, dass sie als Trostpflaster fungiert, dafür ist mir unsere Freundschaft einfach zu wertvoll! Also hab ich das mal angesprochen und da meinte sie dass es cool sei, weil sie auch wisse, dass ich straight bin.
Eigentlich hab ich gedacht dadurch ist das Problem jetzt gelöst und ich konnte auch wieder mehr Nähe ( und auch Körperkontakt) zulassen.
Allerdings hab ich in letzter Zeit das Gefühl, dass es vielleicht doch nicht so cool ist. Einerseits weil wir teilweise doch so intim sind dass ich S nicht ganz abkaufe, dass es nur Freundschaft sein soll ( so wie sie mich anschaut oder nach meiner Hand greift, meinen Arm/Rücken streichelt oder mir das Haar aus der Stirn streicht fühlt sich das einfach nicht so an).
Und andererseits, weil ich es mir selbst tatsächlich auch nicht zu 100 Prozent abkaufe. Ich hab immer mehr des Gefühl, dass ich mich auch in sie verguckt hab, was ich fühlen wenn ich mit ihr zusammen bin kommt nämlich verliebt sein verdammt nahe ...
So an sich wär das jetzt ja nicht problematisch, könnte ja tatsächlich sein, dass ich einfach bi bin und dann wärs ja um so schöner, dass ich wen liebes kennengelernt habe.
Allerdings merke ich, dass ich das aus verschieden Gründen einfach nicht wahr haben will:
1. Ist meine Familie und mein früheres Umfeld: ich weiß dass meine Mutter es nicht schlimm finden würde wenn ich queer wäre ( mein Dad spielt hier keinen Rolle) aber ich glaube dass meine Geschwister und auch einige meiner Freunde es nicht so gut aufnehmen würden und das macht mir ziemlich Angst.
2. Ist das ich merke, dass auch Wenn ich S sehr mag und vermutlich auch ein bisschen verknallt bin ich in vielen Punkten denke, dass es nicht funktionieren würde in einer Beziehung weil ich eigentlich auch etwas ganz anderes Suche ( jetzt mal abgeshen vom Geschlecht lol). Und Freundschaft plus oder so kommt für mich nicht in Frage ich glaub das könnte ich nicht gut genug trennen 😅
Und 3. Ist auch einfach, dass ich die Freundschaft nicht aufs Spiel setzten will. Mit L war ich nämlich vorher auch sehr eng befreundet, er war basicslly mein bester Freund und die Freundschaft ist jetzt fürn A*sch.

So und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll, einerseits find ich es nämlich mega schön so wie es gerade ist. Die Nähe und Intimität zu S tut mir wirklich gut und ich möchte das eigentlich nicht verlieren. Gleichzeitig merke ich auch, daß es irgendwie ein bisschen eskaliert ... auch weil von außen immer häufiger die Frage kommt, ob wie nicht zusammen sind und meine eigenen Gefühle ja auch irgendwie nicht mehr so eindeutig sind. Und ich will sie auch einfach nicht verletzten.
Also Frage: was mach ich denn jetzt ? Soll ich das jetzt so laufen lassen und schauen wie es weiter geht? Oder sollte ich nochmal mit ihr reden ? Oder sollte ich es einfach versuchen und mich drauf einlassen? War wer schonmal in einer ähnlichen Situation ?
 
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Dabei
22 Mrz 2021
Beiträge
1.130
#2
Soll ich das jetzt so laufen lassen und schauen wie es weiter geht?
Ja.
Oder sollte ich nochmal mit ihr reden
Worüber?
Oder sollte ich es einfach versuchen ...
Nein ... Ja.
aber ich glaube dass meine Geschwister und auch einige meiner Freunde es nicht so gut aufnehmen würden
Das wäre aber dann deren Problem. Wer verpflichtet dich, deren Problem zu deinem zu machen? So lange du dich nicht in deren Partnerschaften einmischst und dir deine Partnerwahl nicht schadet, haben sowohl deine Geschwister als auch deine Freunde sich 'rauszuhalten und sich um ihre eigenen Partnerschaften zu kümmern.
 
Dabei
24 Sep 2017
Beiträge
2.924
#3
Hey,
es sieht schon so aus als seist du bi und als müsstest du dich noch irgendwann gegen deine Familie und Freund:innen behaupten. Das ist aber hier vermutlich noch nicht so weit. Schau doch einfach, was dir guttut, sei ehrlich und offen. Dann wird dir auch klar werden, ob das jetzt so ein "oh nein, ich will nach der Trennung auf keinen Fall alleine sein" ist oder ob da wirklich mehr daraus wird. Beides wäre doch okay. Entspann dich.
 
Dabei
15 Jun 2019
Beiträge
343
Alter
24
#4
Hallo DuckDuck,

mir ging es damals ganz ähnlich, als ich zum Studium ging. Ich hatte damals eine Kommilitonin kennengelernt und mich mit ihr gut angefreundet und eines Abends landeten wir miteinander im Bett. Es war sehr schön, Gefühle waren aber keine im Spiel. Sie ist auch heute noch eine enge Freundin von mir und gelegentlich werden wir noch miteinander intim. Mein Freund weiß davon, für ihn ist es kein Problem. Durch sie hab ich aber gemerkt, dass ich bi bin und war am Anfang auch darüber verwirrt. Hat eine Weile gedauert, es zu realisieren, inzwischen bin ich aber sehr glücklich so wie es ist.

Ich kann dir nur raten, wenn du neugierig bist, lass dich drauf ein und schau, was passiert.

Wenn du wirklich bi sein solltest und andere damit nich klar kommen: dann ist es deren Problem und nicht deins. Auf "Freunde", die dich nicht so akzeptieren können wie du bist, kannst du gut verzichten.
 
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