Studium, Beruf, Zukunft?!

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3 Jun 2013
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#1
Erstmal Hallo.

Ich habe zur Zeit mal wieder eine Phase(?!), in der ich den ganzen Tag grübel, ob das, was ich aus meinem Leben gerade mache, das ist, was ich wirklich will.
Nach der Schule hatte ich eigentlich keinen blassen Schimmer, wie es mit mir beruflich weitergehen sollte und ich dachte mir, wenn du schon Abitur gemacht hast, dann musst du auch was studieren. Ganz nebenbei würde ich mich zwar nicht als handwerklich ungeschickt einstufen, aber ich dachte immer, diese normalen Lehr-und Ausbildungsberufe seien nichts für mich und würden mich geistig zu sehr unterfordern.
Naja, nur kam dann das Problem der Studienwahl auf. Ich konnte mich einfach in gar keinem Beruf sehen und habe dann den Studiengang gewählt, der mich einfach inhaltlich am ehesten interessierte.

Schon von Beginn an hatte ich das Gefühl, falsch gewählt zu haben. Mir machte das Studium einfach keinen richtigen Spaß. Ich hatte und habe zwar immer mal wieder Momente, in denen mich der Inhalt der Vorlesungen wirklich interessiert, aber die kommen leider nicht allzu oft vor und die Praktika, von denen ich eine Menge abzuleisten hab, gehen mir einfach nur auf den Sack. Ich habe auch schon sooo oft darüber nachgedacht, den Studiengang zu wechseln oder doch eine Ausbildung anzufangen, hab es aber sein gelassen, weil ich dachte, ich würde nur weiter Zeit vergeuden und den Abbruch des Studiums später mal bereuen.

Glücklicherweise habe ich eine gute Auffassungsgabe und lerne recht schnell, ohne viel dafür tun zu müssen und so war der Grund für meine "Quälereien" also mehr oder weniger ausschließlich meine fehlende Motivation. Trotzdem habe ich mich bis zum Bachelor durchgerungen und bin jetzt im Masterstudium, das mich mindestens genauso nervt, wenn nicht noch mehr. Ich bin einfach nur noch frustriert und lustlos. Noch dazu hab ich einfach nur Bange, was ich danach machen soll. Wenn mir die Praktika schon nicht liegen, was soll das dann beruflich werden? Innerlich wehr ich mich zur Zeit komplett gegen alles, was auch nur in die Richtung geht. Vielmehr habe ich momentan das Bedürfnis, mit Menschen arbeiten zu können, etwas, was Kommunikation und Kontakt ermöglicht, einfach irgendwie was Soziales. Das steht meinem Studium aber mehr oder weniger völlig entgegen und steht auch im völligen Kontrast zu meiner damaligen Denkweise...

Und nun weiß ich nicht wirklich, was ich machen soll. Mich durch den Master noch durchquälen, um in einem Berufsumfeld mehr Erfolg zu haben, das mir aber irgendwie überhaupt nicht zusagt? Darauf hoffen, eine Stelle zu bekommen, die mit dem ursprünglichen Studium nicht mehr viel gemein hat? Etwas anderes studieren? Eine Ausbildung anfangen oder eine Lehre? Ich hätte zu allen Möglichkeiten so viele Pro und Kontra-Argumente und komme einfach nicht weiter. Ich merke nur, dass ich an einem Punkt angekommen bin, an dem ich unbedingt eine Veränderung brauche, weil ich merke, dass mein bisheriger Weg mich zemlich unglücklich gemacht hat.
 

Revage

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3 Mai 2014
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#2
Das wesentliche fehlt in deinem Beitrag: Was studierst du denn jetzt aktuell ?

Ich kann deine Gedanken total nachvollziehen.
Ich wusste nach meinem Abitur auch nicht was ich studieren sollte, habe dann etwas angefangen und drei Semester studiert und bin dann an einem Teil des Studienfach gescheitert und habe es dann abgebrochen.

Danach habe ich ein neues Studium angefangen und dachte mir am Anfang nur: "Oh mein Gott, jetzt geht das von vorne los". Die Grundlagenfächer langweilten mich, sah keinen Sinn überhaupt im Studium, da es oft nur auswendiglernen für die Klausuren ist.

Mittlerweile bin ich im 5. Semester und bin im nächsten WS endlich mit meinem Bachelor fertig. Mittlerweile habe ich es endlich gelernt, dass bei mir das Bachelorstudium quasi wirklich nur das Theorethische ist und mir das so gut wie nichts bringt, sofern ich auf beruflicher Ebene erfolgreich sein will. Ich strebe direkt im Anschluss ein Masterstudium an, obwohl ich die Schnauze voll habe vom Studieren. Jedoch bin ich fest davon überzeugt, dass man nach dem Masterstudium wesentliche Karrierechancen hat.

Natürlich wäre es von Vorteil zu wissen was du genau studierst um darauf einzugehen.

Ich rate dir jedoch das Studium abzuschließen, denn ein Masterstudium geht bekanntlich nur 4 Semester und davon ist das 4. die Arbeit und das 3. oft mit Praktika oder anderen Projekten bestückt, somit effektiv nur zwei Semester an Vorlesungen oder Seminaren (je nachdem was man studiert).

Ich denke auch oft darüber nach, war es wirklich das Richtige ? Wäre eine Lehre nicht besser gewesen, andere haben auch eine Lehre gemacht, sich weitergebildet und verdienen jetzt nicht wirklich schlecht, haben schon eine feste Position im Unternehmen und genug Berufserfahrung.
Trotz alledem habe ich gelernt mit Angefangenem abzuschließen.

Nach deinem Studium kannst du ja schauen ob du selber noch Zusatzqualifikationen erwerben kannst und dir somit Chancen in mehreren Berufsfeldern geboten werden können. Ich denke wichtig sind wirklich Praktika und Schlüsselqualifikationen um nach dem Studium etwas vorweisen zu können !
 

Greif

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3 Mrz 2015
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#3
Herzlichen Glückwunsch, Generation Y!

Ef90 hat gesagt.:
Nach der Schule hatte ich eigentlich keinen blassen Schimmer, wie es mit mir beruflich weitergehen sollte und ich dachte mir, wenn du schon Abitur gemacht hast, dann musst du auch was studieren. Ganz nebenbei würde ich mich zwar nicht als handwerklich ungeschickt einstufen, aber ich dachte immer, diese normalen Lehr-und Ausbildungsberufe seien nichts für mich und würden mich geistig zu sehr unterfordern.
Tja, eine ganze Menge junger Menschen denkt so und fühlt sich besser, als ein einfacher Lehrling/Geselle/Handwerker. So dumm war ich auch!

Ef90 hat gesagt.:
Schon von Beginn an hatte ich das Gefühl, falsch gewählt zu haben. Mir machte das Studium einfach keinen richtigen Spaß. Ich hatte und habe zwar immer mal wieder Momente, in denen mich der Inhalt der Vorlesungen wirklich interessiert, aber die kommen leider nicht allzu oft vor und die Praktika, von denen ich eine Menge abzuleisten hab, gehen mir einfach nur auf den Sack.
So ähnlich ging's mir: Der Reiz, dem tristen Facharbeiter-Alltag entgehen zu können, verleitete mich zu einem unfassbar schwachsinnigen Studiengang. Erst schien es Spaß zu machen, die ersten Praktika beförderten dann die Motivation in die tiefsten Abgründe und danach war ich so blöd, den Versprechungen der Prof's zu glauben, man hätte gute Karten auf dem Arbeitsmarkt - und es machte auch wieder etwas mehr Spaß zu der Zeit.

Ef90 hat gesagt.:
Vielmehr habe ich momentan das Bedürfnis, mit Menschen arbeiten zu können, etwas, was Kommunikation und Kontakt ermöglicht, einfach irgendwie was Soziales.
Horche mal lieber in dich rein, ob dieses Bedürfnis nicht auf derber Enttäuschung basiert und einer damit einhergehenden Sensibilität unterliegt.

Ef90 hat gesagt.:
Und nun weiß ich nicht wirklich, was ich machen soll. Mich durch den Master noch durchquälen, um in einem Berufsumfeld mehr Erfolg zu haben, das mir aber irgendwie überhaupt nicht zusagt?
Wirklich nicht zu wissen, was du machen sollst, damit bist du nicht allein. Sicher hast du auch ne Menge Leute in deinen Vorlesungen, die da mehr auf dem Smartphone gucken, als dem Prof. zuzuhören. Liegt zum Teil einfach daran, dass die aus dem gleichen Grund studieren, wie du: Keine Ahnung, was sie machen sollen, für ne Lehre sind sie sich zu schade, also erstmal studieren, der Rest ergibt sich schon. Viel schlauer war ich auch nicht. Meine Herangehensweise war: Alte Stärken wiederfinden, das Abitur nutzen (und nicht weiter einen Beruf ausüben, für den man nicht einmal die Sekundarstufe 2 braucht), wieder etwas geistig forderndes in den Alltag bringen.

Wärst du nicht im Master, sondern so im 2. oder 3. Semester (zur Not sogar im 4.), würde ich dir im Brustton der Überzeugung sagen, brich ab. Ein Vollzeitstudium ist, beinahe egal welches Fach du studierst, kompletter Unsinn. Es ist Zeit- und Geldverschwendung und mit großer Wahrscheinlichkeit darfste nachher zum Amt rennen.

Schuld daran hat unsere dämliche Politik, die vom Fachkräftemangel spricht, wenn auf eine Stelle weniger als 7 Bewerber kommen, Schuld hat die dumme, strunzbiedere Genration Baujahr 40er, 50er, die den jungen sagen "macht Abitur und studiert, sonst werden eure Arbeitsplätze weg rationalisiert" und Schuld haben natürlich auch die dummen, jungen Menschen selbst, die meinen, sie wären's.

Das Abitur ist heutzutage nicht mehr die Ausnahme, sondern der Regelabschluss: Da das Niveau kontinuierlich schon hierbei sinkt und die Unis und FH's immer niedrigere Hürden ansetzen, können heute Menschen studieren, die früher nach ihrem mittelmäßigen Hauptschulabschluss eine Lehre gemacht hätten und heute als verdiente Tischler, Klempner oder Maurer arbeiten würden. Bei einigen hätte es vielleicht doch dann irgendwann klick gemacht und sie wären auf betrieblicher Ebene durch Techniker-, Polier oder vergleichbare Weiterbildungen aufgestiegen. Heute ist sich jeder zu schade für sowas und geht gleich studieren, an Bildungseinrichtungen, die völlig am Markt vorbei "ausbilden". Zurück bleiben ne Menge enttäuschter Leute, zerplatzte Träume, falsch orientierte, Hartzer oder eben Taxifahrer oder Verkäufer beim Saturn-Markt...

PS: @Revage:

Revage hat gesagt.:
Jedoch bin ich fest davon überzeugt, dass man nach dem Masterstudium wesentliche Karrierechancen hat.
Geh mit gutem Beispiel voran und sag, was du studierst: Je nachdem, was es ist, verschwendest du mit dem Master auch nur weitere Jahre.
 
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Revage

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3 Mai 2014
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#4
Mit einer Sache hast du Recht: Ein Vollzeitstudium ist wirklich FAST Zeitverschwendung, da ich im Schnitt sechs Fächer die Woche a 90 Minuten habe und nichts tun kann um schneller vorran zu kommen, jedoch ist und sollte es jedem bewusst sein, der ein Vollzeitstudium eingeht, dass er mind. 3 Jahre für den Bachelor und nochmal 2 Jahre für den Master einkalkulieren muss.

Ich studiere Wirtschaftsgeographie und WIrtschaftswissenschaften als Nebenfach und habe vor meinen Master in Angewandter Humangeographie zu machen. Es ist mir selber bewusst, dass die Arbeitsplätze in diesem Gebiet rar sind, jedoch nicht unmöglich. In vielen Gebieten wollen die Unternehmen gerade Geographen wenn es um Immobilienakquise, Expansion von Unternehmen (z.B. Kaufland oder Lidl, welche sehr gut bezahlen) oder Stadt- und Raumplanung geht.

Klar wirst du jetzt wahrscheinlich wieder sagen es ist alles Schrott und Zeitverschwendung, aber jetzt habe ich dies angefangen und bringe es auch zu Ende. Meine Noten sind überdurchschnittlich gut und damit bin ich zufrieden.
Es gibt nach dem Master immer Wege einen Berufseinstieg zu finden und ich denke kein Akademiker kann erwarten gleich nach dem Studium an Spitzenpositionen zu kommen (außer vllt durch Kontakte). Deshalb muss man vllt manchmal vorher etwas Berufserfahrung sammeln und in den sauren Apfel beißen, bevor man dann zu seinem Traumjob gelangt.
Aber ich denke Vielen ist das eben nicht bewusst, da heute die Studenten mit 17 oder 18 aus der Schule kommen und mit der Einstellung "vier gewinnt" an die Klausur herangehen.
Je mehr ich mich mit dem Studium und der Zukunft auseinandersetze, desto klarer wird alles und desto mehr Ziele setze ich mir, die ich erreichen will.
Ich sitze jetzt in den Semesterferien an der Uni und mache EDV Kurse und bereite Aufgaben für kommende Seminare vor. Hättest du mir vor ein paar Jahren gesagt, dass ich das mal in meinen Ferien mache, dann hätte ich dich ausgelacht. Aber so ist es eben, von nix kommt nix ;)

Wer ohne Ziel ans Studium herangeht, der wird auf früh oder lang auch scheitern.
 
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3 Jun 2013
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#5
@Revage

Ich studiere Chemie, also eine der klassischen Naturwissenschaften. Zu Schulzeiten habe ich auch immer gehört, dass ja jemand, der ein MINT-Fach studiert, praktisch nicht arbeitslos werden kann und das Märchen geistert ja auch heutzutage noch rum. Das war natürlich ein Argument, welches mich in meiner damaligen Entscheidung auch bestärkte. Gleichzeitig hieß es aber auch immer, man bräuchte gerade in Chemie mindestens das Diplom bzw. den Master, in der Regel aber sogar die Promotion, weswegen ich mich zwangsläufig für den Master entscheiden musste.
Ich habe mich irgendwie immer mit dem Gedanken ermutigt, eine Naturwissenschaft zu studieren, das sei was Handfestes, nicht so wie die offen verklärten "Laberstudiengänge"... Dachte, das könne mich nur voranbringen, in allen Belangen. Aber es erfüllt mich irgendwie nicht. Das heißt, die ganzen Theorien, die Wissenschaft an sich finde ich nach wie vor interessant - beruflich aber eher so ziemlich gar nicht.
Nun ist es aber auch so, dass der Arbeitsmarkt für Chemiker immer mal enormen Schwankungen unterliegt. Ich dächte, es gab schon mal so eine Zeit Mitte/Ende der Neunziger, als man Leute mit Chemiestudium scharenweise abservierte. Naja, anscheinend ist es wieder so weit... Kenne eine Menge Leute, die ihren Dr. in der Tasche haben und über 60 Bewerbungen schreiben, vergebens. Das demotiviert natürlich zusätzlich - keine Interesse am Beruf und dann auch noch scheiß Jobaussichten.
Und dann geistert da ja immer noch dieser Druck in meinem Hinterkopf: es sind nicht nur die 4 Semester Master, die ich mich ja noch halbwegs durchschleppen könnte, nein, es sind dann nochmal 3-4 Jahre Promotion nötig, weil es von allen Seiten heißt, als Chemiker sollte man schon einen Dr. haben...


Ich denke auch oft darüber nach, war es wirklich das Richtige ? Wäre eine Lehre nicht besser gewesen, andere haben auch eine Lehre gemacht, sich weitergebildet und verdienen jetzt nicht wirklich schlecht, haben schon eine feste Position im Unternehmen und genug Berufserfahrung.
Trotz alledem habe ich gelernt mit Angefangenem abzuschließen.

Nach deinem Studium kannst du ja schauen ob du selber noch Zusatzqualifikationen erwerben kannst und dir somit Chancen in mehreren Berufsfeldern geboten werden können. Ich denke wichtig sind wirklich Praktika und Schlüsselqualifikationen um nach dem Studium etwas vorweisen zu können !
Ja, die gleichen Gedanken kommen mir auch ständig. Habe sogar teilweise richtig Gewissensbisse, wenn ich bedenke, dass andere Leute mit 16 Jahren anfangen zu arbeiten und Geld zu verdienen und man selbst endlos viele Jahre Wissen in sich reinstopft, weil man die Aussicht hat, es würde einem später mal besser gehen... Wenn man die ganzen Jahre mal aufrechnet, verbunden mit dem Stress und der Verantwortung, die man im späteren Job haben wird, dann stell ich mir allerdings die Frage, ob sich das überhaupt lohnt.
Sicherlich hat man die Chance, in dem Bereich ganz gut aufsteigen zu können, aber was nützt das, wenn es einen nicht erfüllt?


@Greif

Tja, eine ganze Menge junger Menschen denkt so und fühlt sich besser, als ein einfacher Lehrling/Geselle/Handwerker. So dumm war ich auch!
Ich habe mich nicht besser oder überlegener gefühlt. Aber ich weiß, was ich leisten kann und wollte mein Potential ausschöpfen, leider wohl zu einem höheren Preis.

Horche mal lieber in dich rein, ob dieses Bedürfnis nicht auf derber Enttäuschung basiert und einer damit einhergehenden Sensibilität unterliegt.
Enttäuschung bezogen auf was, das Studium? Sicherlich spielt das mit rein. Aber ich kann mir einfach kein Arbeitsleben im Labor oder Büro vorstellen. Mich widert dieser Gedanke zunnehmends an. Wenn ich ehrlich bin, hab ich aber keinen Schimmer, welche Möglichkeiten der Studiengang jobtechnisch überhaupt ermöglicht. Leider gehört es nicht zu diesem Studiengang, über den eigentlichen Beruf und die späteren Tätigkeiten zu informieren.

Sicher hast du auch ne Menge Leute in deinen Vorlesungen, die da mehr auf dem Smartphone gucken, als dem Prof. zuzuhören. Liegt zum Teil einfach daran, dass die aus dem gleichen Grund studieren, wie du: Keine Ahnung, was sie machen sollen, für ne Lehre sind sie sich zu schade, also erstmal studieren, der Rest ergibt sich schon.
Leider habe ich nicht den Eindruck, dass es vielen meiner Kommilitonen so geht. Im Gegenteil brennen sehr viele für das, was sie da tun. Komme mir schon manchmal richtg fehl am Platz vor, obwohl ich von den Noten her nicht schlechter bin. Aber ich glaube, mir fehlt da dieser typische "Wissenschaftlergeist", den die da alle zu haben scheinen.

Wer letztendlich daran Schuld hat, will ich nicht so pauschal sagen. Aber ich denke, die unsere Generation hat schon von klein auf eingetrichtert bekommen, dass sie ihre vielfältigen Möglichkeiten nutzen muss, um ein gutes Leben führen zu können, allein schon weil eben alle Wege offen stehen. Mir geht es zumindest so, dass die Freiheit, die ein jeder heute hat, gleichzeitig viel Freiheit für eventuelle Fehltritte bietet. Und das, was die Gesellschaft heutzutage vermittelt ist: wer Fehler macht, der kommt ganz schwer wieder auf den richtigen Pfad.
 

Revage

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3 Mai 2014
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#6
Wer letztendlich daran Schuld hat, will ich nicht so pauschal sagen. Aber ich denke, die unsere Generation hat schon von klein auf eingetrichtert bekommen, dass sie ihre vielfältigen Möglichkeiten nutzen muss, um ein gutes Leben führen zu können, allein schon weil eben alle Wege offen stehen.
Hmm da hast du nicht ganz Unrecht.
In Chemie kenn ich mich jetzt nicht wirklich aus welche beruflichen Perspektiven sich da bieten, ein Schulfreund von meinem Dad ist Doktor der Chemie und ist bei BASF angestellt und reist u.A. ziemlich viel und verhandelt, was den sozialen Aspekt deines Berufwunsches herstellt und sich vom tristen Laboralltag abhebt.

Gibt es bei dir an der Uni keine Fachschaft die Infomaterial bietet oder auf der Homepage der Fakultät müsste es doch auch Informationen für zukünftige Berufsfelder geben welches nicht nur den Alltag im Labor aufzeigt.

Wäre es nicht möglich bei gewissen Organisationen zu arbeiten, welche eventuell chemische Analysen oder sowas bräuchten, eventuell auch mal vor Ort, dann wär man nicht den ganzen Tag im Labor oder Büro.
Wie gesagt, ich kenne mich da leider gar nicht aus.
 
Dabei
3 Jun 2013
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#7
Gibt es bei dir an der Uni keine Fachschaft die Infomaterial bietet oder auf der Homepage der Fakultät müsste es doch auch Informationen für zukünftige Berufsfelder geben welches nicht nur den Alltag im Labor aufzeigt.
Die Leute, die bei uns in der Fachschaft sind... naja, sind nicht die kompetentesten. Was die Berufsfelder betrifft, hört man irgendwie immer nur sehr schwammiges Zeug: Von der Qualitätskontrolle über Vertrieb und Marketing bis zur Forschung in der Industrie, Umweltämter, Labordiagnostik, Unternehmensberatung etc. Wie die einzelne Tätigkeit dann aussieht - keine Ahnung, außer in der Forschung, aber das ist wie's aussieht gar nicht meins.
Ich kenne einige, die in der Qualitätskontrolle arbeiten und was die da den lieben langen Tag machen, klingt nicht so prickelnd. Wenn ich ansonsten die Leute an den unterschiedlichen Insitituten frag, scheint da keiner so richtig den Durchblick zu haben.
Ein frisch gebackener Doktor meinte neulich zu mir: dann machst du halt irgendwas mit Arbeitsschutz, später hast du dann ohnehin nichts mehr mit dem Zeug zu tun, was du in der Uni gelernt hast. Ausführlicher konnte er mir aber auch nichts sagen, er selbst ist dann als Postdoc an irgendeine Uni ins Ausland.

Und diese Ungewissheit, die viele Leute gar nicht zu stören scheint, macht mir irgendwie ziemlich zu schaffen. Ich würde schon gern wissen, was ich konkret später machen kann und nicht darauf vertrauen, in eine der eher ungewöhnlichen (weil fast nicht zu kriegenden) Stellen zu rutschen, wie im Bundesumweltamt oder sonst was. Der Großteil der Absolventen favorisiert ganz klar Industrie und Forschung...
 
Dabei
13 Apr 2008
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#8
Interessantes Thema!

Ich kann mich Ef90 nur anschließen...ich studiere Ernährungswissenschaften im Master. Es hört sich zwar nicht so an, aber das Studium kommt schon sehr nah an ein Chemie/Biochemie Studium ran (das war mir vorher leider auch nicht so richtig bewusst).
Die meisten Leute, denen ich von meinem Studium erzähle, finden es immer wahnsinnig interessant. Natürlich hab ich mich auch irgendwann mal für das Thema interessiert, aber mir hat das Studium ehrlich gesagt das Interesse am Thema genommen und ich habe nicht das Gefühl, dass ich jetzt viel schlauer bin als vor meinem Studium. Das Studium war viel zu weit weg von der Praxis. Wer Grundlagenforschung betreiben möchte, hat damit sicher gute Chancen, aber für alle anderen (so wie mich) sieht es schlecht aus.

Ich war schon nach dem Bachelor sehr unmotiviert, dachte mir dann aber, dass mir der Bachelor allein überhaupt nichts nützt und wollte auch nicht 3 Jahre einfach so wegschmeißen. Also hab ich den Master gemacht. 2010 habe ich angefangen...und gerade hänge ich an meinem letzten Praktikumsbericht, der mich schon mehrere Jahre verfolgt. Ich schlage mich die letzten Jahre mit Nebenjobs durch, um meinen Eltern nicht länger auf der Tasche zu liegen.
Diese Unzufriedenheit, die Perspektivlosigkeit, der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit von meinen Eltern...das alles führt dazu dass ich null Motiviation habe, das Studium fertig zu bringen.

Leider hört man auch kaum Erfolgsgeschichten, 95% meiner Kommolitonen promovieren (die meisten davon möchten auch in der Forschung bleiben), alle anderen haben entweder keinen Job oder einen Job mit dem sie unzufrieden sind.
Und dann hört man einige "erfahrene" Leute sagen, dass die Inhalte des Studiums gar nicht sonderlich wichtig sind und es darauf ankommt, dass man überhaupt studiert und einen Abschluss hat. Angeblich sollte es ja mit einem Studium kein Problem sein, Arbeit zu finden. Und man hört von relativ vielen Leuten, dass sie etwas studiert haben und im Berufsleben dann aber die Inhalte des Studiums nicht mehr relevant waren. Das klingt immer alles so einfach, aber ehrlich gesagt habe ich keine Idee wie man an einen Job rankommt, für den man sich interessiert, für den man aber nicht die notwendigen Qualifikationen hat. Es finden sich doch immer Bewerber die passender sind.

Wenn ich nochmal vor der Entscheidung Studium oder Ausbildung stehen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich gegen ein Studium entscheiden würde, ziemlich hoch. Damals war das für mich allerdings gar keine Frage.
Es ist wirklich frustrierend wenn man gleichaltrige Leute sieht, die eine Ausbildung gemacht haben, schon jahrelang Geld verdient haben und sich inzwischen teilweise zum Abteilungsleiter hochgearbeitet haben (z.B. mein Ex-Freund).

Ich weiß immer noch nix mit meinem Leben anzufangen, habe keine Idee was ich mit dem Studium anfangen soll und schlage mich mit dem Mindestlohn rum.

Da ich ähnlich "blöd" bin wie du, kann ich dir leider auch keinen guten Tipp geben. Ich für meinen Teil ziehe mein Studium jetzt durch (für alles andere wären mir die vielen Jahre einfach zu schade) und schaue ob ich einen Job finde der mich annähernd zufrieden stellt. Und wenn nicht...tja, dann werde ich wohl versuchen über schlecht bezahlte Praktika in einen Bereich reinzurutschen, der sich besser mit meinen Interessen deckt. Ein weiteres Studium kommt für mich jedenfalls momentan nicht in Frage.

Aber ehrlich gesagt ärger ich mich, dass ich nicht schon nach dem Bachelor eine andere Richtung eingeschlagen habe. Dann hätte ich mir über 4 Jahre sparen können und würde jetzt vielleicht an einem anderen Punkt stehen als ich es im Moment tue.
 
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Dabei
4 Jun 2013
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#9
, Schuld hat die dumme, strunzbiedere Genration Baujahr 40er, 50er, die den jungen sagen "macht Abitur und studiert, .
Du hast aber eines dabei nicht bedacht,diese Generation konnte zu 99% gar kein Abitur machen,weil es dafür begüterte Eltern gebraucht hätte,denn an höheren Schulen muste zu dieser Zeit "Schulgeld" bezahlt werden!

Wir waren damals in der Hauptschule(früher hieß dies Volksschule) mit 61 Schülern+ Schülerinnen in einer Klasse!
Nur 2(!!!) Schüler konnen zum Gym gehen,ich gehört nicht dazu!!

Für meinen Teil habe ich zuerst 3 Berufe hintereinander erlernt(1 x Kaufmann/2 x Handwerk/lange Geschichte warum)und erst später auf dem 2. Bildungsweg Fachabitur gemacht,um dann noch viel später mit 35(10 Semester) zu studieren!
 
P

Papatom

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#10
Moin,
so generell sollte man platt ein paar Dine bedenken

- Du bist 24 und hast noch 40 Jahre Arbeitsleben vor Dir. Möchtest Du die mit etwas verbringen, was Du blöd findest?
- Man ist generell gut/ besser in Job, die man mag. Wenn man ein Zukunftsträchtigen Job hat, da aber schlecht ist, wirst Du langfristig weniger Erfolg haben, als wenn Du
aus einem anfangs durchschnittlichen Job viel macht, weil Du Dich dafür begeisterst
- Man weiß mit 24 u. U. noch nicht, was man wirklich mag. Was spricht denn dagegen, sich umzuorientieren? Du bist noch jung und hast dafür noch Zeit

Grüße
 

Greif

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3 Mrz 2015
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#11
ela hat gesagt.:
Ich war schon nach dem Bachelor sehr unmotiviert, dachte mir dann aber, dass mir der Bachelor allein überhaupt nichts nützt und wollte auch nicht 3 Jahre einfach so wegschmeißen.
Und genau das ist der falsche Ansatz. Wie der Betriebswirt sollte man im Grunde auch bei der Lebensplanung nach dem Ansatz leben, auf's gewesene nix zu geben. Dann haste eben 3 Jahre verschwendet. Ich hab auch 2 Jahre für ein Fachabitur verballert, nur um dann in ner Lehre zu landen und war dann als Geselle so dumm, anzunehmen, dass ich die Qualifikation aus diesen 2 Jahren noch nutzen muss. Es gibt nach einer Ausbildung genügend Möglichkeiten, darauf fußend nach oben zu kommen, sich weiterzubilden, bei mir wäre es der Techniker gewesen.

ela hat gesagt.:
Leider hört man auch kaum Erfolgsgeschichten, 95% meiner Kommolitonen promovieren (die meisten davon möchten auch in der Forschung bleiben)
Ist eben die Standard-Herangehensweise: Mit Bachlor finden die nix, mit Master auch nicht, also promoviert man, landet in un- oder schlecht bezahlten Post Doc-Stellen und das war's für die meisten.

ela hat gesagt.:
Wenn ich nochmal vor der Entscheidung Studium oder Ausbildung stehen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich gegen ein Studium entscheiden würde, ziemlich hoch.
Dieser Satz wird noch im Kopf sehr vieler weiterer Studenten herum geistern, insbesondere, weil die Ausbildung allein wegen den Gesetzen des Marktes bald wieder deutlich mehr Wertschätzung erfahren wird. Wer derzeit in einem Studium hängt, ist mit zig anderen Studenten mit der Zeit fertig damit und sieht sich von massig Konkurrenz gegeben. Insbesondere in deinem NaWi-lastigen Bereich.

ela hat gesagt.:
Es ist wirklich frustrierend wenn man gleichaltrige Leute sieht, die eine Ausbildung gemacht haben, schon jahrelang Geld verdient haben und sich inzwischen teilweise zum Abteilungsleiter hochgearbeitet haben (z.B. mein Ex-Freund).
Unterschrieben.

ela hat gesagt.:
Da ich ähnlich "blöd" bin wie du, kann ich dir leider auch keinen guten Tipp geben. Ich für meinen Teil ziehe mein Studium jetzt durch (für alles andere wären mir die vielen Jahre einfach zu schade) und schaue ob ich einen Job finde der mich annähernd zufrieden stellt.
Ist kurz vorm Schluss tatsächlich alternativlos.

Don Diro,

Don Diro hat gesagt.:
Du hast aber eines dabei nicht bedacht,diese Generation konnte zu 99% gar kein Abitur machen,weil es dafür begüterte Eltern gebraucht hätte,denn an höheren Schulen muste zu dieser Zeit "Schulgeld" bezahlt werden!
Völlig latte, wieso sie der jungen Generation das vorplappern, Fakt ist, sie haben eine Teilschuld daran, dass der einfache gelernte heute keinen guten Ruf hat und deswegen auch die ganzen Pappnasen studieren, die eigentlich auf nix wirklich Bock haben, sich nicht interessieren für das, was sie in den Vorlesungen hören und früher zu ner Lehre gezwungen gewesen wären.

Papatom,

Papatom hat gesagt.:
Man weiß mit 24 u. U. noch nicht, was man wirklich mag. Was spricht denn dagegen, sich umzuorientieren? Du bist noch jung und hast dafür noch Zeit
Dem schließe ich mich an. Wenn das dein erster, krasser Umschwenker ist, verzeiht man dir das später auch im Lebenslauf.
 
Dabei
24 Okt 2010
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#12
Morsche,

also ich kann eure Einstellung zum Studium extrem gut nachvollziehen. Hab neben dem Abi nen Bachelor abgesessen und gejobbt und wollte immer "Hacker" werden. Dann kam das Vollzeitstudium. Das ist viel zermürbender als der Job jetzt. Geistig, weil man sich semesterweise mit dem selben Rotz beschäftigen muss und keine Abwechslung hat. Und natürlich weil jedem mit einem IQ über der Raumtemperatur klar ist (man verzeihe mir den Ruhrpottslang):

- Willste Doktor brauchste Note
- Willste Wirtschaft, brauchste Erfahrung

Ich hätte bis zum ersten Arbeitstag gesagt, dass ich mit einer Ausbildung besser dran gewesen wäre. Aber eins solltet ihr nicht vergessen: Studium ist kein Dauerzustand. Das was danach kommt ist das Entscheidende. Und da hat es auch nur begrenzt mit euren Interesen zutun, sondern auch mit anderen Dingen.

- Wovon bezahle ich mein Essen?
- Wieviele Kinder mit einer wie gut verdienenden Frau will ich?
- Wann will ich welches Auto fahren und welches Haus haben?

Kurz gesagt: Lebensplanung. Obwohl ich Vollblut-Informatiker bin, sind das mindestens 40% des Deals. Da spielt dann die Affinität zur Wissenschaft oder zu sonstwas keine Rolle mehr, denn was nutzt der schönste Job, wenn man die Miete davon nicht bezahlen kann? Mein Tip an euch ist: Fokussiert eure Bemühungen auf das, was ihr nach dem Studium in der Lage sein wollt, tun zu können. Beruflich und familiär.

Für mich geht jeden morgen die Sonne auf, ich darf in einen schönen Firmenwagen steigen und abends ist genug Zeit meine Freundin zu bekochen und zu küssen. Da wird das Studienfach und der Job nicht mehr ganz so wichtig. Oder zumindest wird man kompromissbereiter :)

Grüße
 

Greif

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Dabei
3 Mrz 2015
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#13
xymox hat gesagt.:
also ich kann eure Einstellung zum Studium extrem gut nachvollziehen. Hab neben dem Abi nen Bachelor abgesessen und gejobbt und wollte immer "Hacker" werden. Dann kam das Vollzeitstudium.
Wie jetzt? Also Bachelor schon neben dem Abi? Erstens, wie geht das, zweitens, was ist jetzt Vollzeitstudium, ich nehme an, Master?

xymox hat gesagt.:
Ich hätte bis zum ersten Arbeitstag gesagt, dass ich mit einer Ausbildung besser dran gewesen wäre.
Also arbeitest du jetzt, weil du mit Studieren schon fertig bist? Oder läuft das nebenher? Vollzeitstudium kann man ja trotzdem neben dem Beruf machen.

xymox hat gesagt.:
Aber eins solltet ihr nicht vergessen: Studium ist kein Dauerzustand. Das was danach kommt ist das Entscheidende.
An das "danach" dran zu kommen ist aber das schwierige, du sagst ja selbst, da zählt dann Erfahrung. Ich nehme also an, du hast Praktika absolviert? In meinem Bereich z.B. bekommt man teilweise die noch nicht einmal mit einem Bachelor (auch keine unbezahlten), sondern frühestens ab dem Master-Studium.

xymox hat gesagt.:
Obwohl ich Vollblut-Informatiker bin, sind das mindestens 40% des Deals. Da spielt dann die Affinität zur Wissenschaft oder zu sonstwas keine Rolle mehr, denn was nutzt der schönste Job, wenn man die Miete davon nicht bezahlen kann?
Völlig richtig, weist man heute als aufgeklärtes Individuum ohne Illusionen mit dieser Tatsache Kommilitonen auf ihren Irrweg hin, heisst's aber doch meist "Ich will machen, was mir Spaß macht!". Nachvollziehbar, solange Mutti alles zahlt.

xymox hat gesagt.:
Für mich geht jeden morgen die Sonne auf, ich darf in einen schönen Firmenwagen steigen und abends ist genug Zeit meine Freundin zu bekochen und zu küssen. Da wird das Studienfach und der Job nicht mehr ganz so wichtig. Oder zumindest wird man kompromissbereiter :)
Guter Mann, sehr vernünftig. Daran vorher zu denken, das ist die Schwierigkeit für die meisten. Generell finde ich, das Vollzeitstudium gehört abgeschafft (was sämtliche MINT-Fächer zuerst berücksichtigen sollte) und durch das duale Studium ersetzt. Vor Alkohol und Drogen warnt man die Jugend, vor zeitverschwenderischen Studiengängen (und das sind so gut wie alle, sofern kein Vitamin B das ist) dagegen nicht. Einfach grauenhaft.
 

dili

Moderator
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18 Feb 2008
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Alter
38
#14
Hallo Ef90,

Hast du eigentlich je einen Berufseignungstest, Interessenstests und Co. gemacht? Bei mir an der Schule gabs das damals ab der 8. Klasse und ich fand das ziemlich hilfreich fuer mich. Obwohl ich schon immer wusste, was ich wollte und schon mit 22 fertig mit dem 2. Staatsexamen war - und mittlerweile schon "lange" ziemlich gluecklich und erfolgreich arbeite.

Ich moechte mich erstmal unbedingt Papatom anschließen: Kein abgeschlossenes Studium bringt dir was, wenn dir der Beruf keinen Spaß macht. Du moechtest dich da NICHT 40 Jahre lang durchquaelen muessen - oder mit nem Burnout aufhoeren. Dann wuerde ich lieber - sogar mit 24 noch - das Studium abbrechen und etwas anderes machen. Denn besser jetzt, als spaeter so ewig lang quaelen.

Zweitens: Ich wuerde mich mal ganz dringend informieren, was du ueberhaupt mit deinem Chemie-Studium anfangen kannst. Und sorry, ich versteh nicht, warum man das nicht macht, bevor man sein Studium anfaengt. Ich hab ne Freundin, die ist mittlerweile 30, hat ein tolles Anglistik - Studium sehr gut abgeschlossen - aber keinen Plan, was Sie damit machen soll. Sowas ist fuer mich unbegreiflich. Schau doch mal im Netz, geh zum Arbeitsamt, such einen Berufsberater auf - die koennen alle helfen! Du koenntest sogar zu mir kommen, ich mache naemlich in meiner Schule diese Tests ;)

Drittens: Ein Studium ist immer trocken, da ists relativ egal, was du studierst. Aber deswegen ists ein Studium. Wer nicht lernen mag, sich nicht gut zum selbststaendigen Lernen zwingen kann und nicht gern liest, ist da einfach nicht gut aufgehoben. Dafuer gibts ja dann Ausbildungen.

Viertens: Die Sache mit dem Geld ... Ich glaube, man darf heutzutage gar nicht mehr sagen, dass man durch ein Studium mehr verdient. Wenn ich hoere, wieviel man bei Liebherr, ratiopharm und Boehringer (alles bei mir ums Eck) verdient - also ich verdiene da als Lehrerin circa 500 Euro mehr. Ich finde das ueberhaupt nicht schlimm, ich glaube nicht das manche Arbeiten mehr wert sind als andere - aber es ist definitiv nicht mehr so, dass man als Studierter ne Menge Kohle macht.

Liebe Gruesse,
dili
 
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4 Jun 2013
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#15
Don Diro,
Völlig latte, wieso sie der jungen Generation das vorplappern, Fakt ist, sie haben eine Teilschuld daran,
Von welchen Leuten sprichst du denn da ?:?:
Nach deiner These müsten dann die Eltern der heutigen Studenten
>40-er Generation über 70 > 50-er Generation über 60 Jahre alt sein,was für mich schwer vorstellbar ist!:roll:
 

Revage

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3 Mai 2014
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#16
Wie jetzt? Also Bachelor schon neben dem Abi? Erstens, wie geht das, zweitens, was ist jetzt Vollzeitstudium, ich nehme an, Master?
Wie das geht würde mich auch interessieren, aber ein Vollzeitstudium ist das gleiche wie eine Stelle in Vollzeit. Man "sollte" sich voll und ganz auf das Studium konzentrieren welches eben auf Vollzeit ausgelegt ist. Deshalb zieht sich das Alles auch ewig in die länge. Wer braucht bitte 2,5 Monate Semesterferien und das zweimal im Jahr. Das wären fast 2 Semester die man schneller fertig sein könnte.



Vollzeitstudium kann man ja trotzdem neben dem Beruf machen.
Können ja, aber wohl nur die, die wirklich nach einem stressigen Arbeitstag noch stundenlang lernen und sich konzentrieren könnte.



An das "danach" dran zu kommen ist aber das schwierige, du sagst ja selbst, da zählt dann Erfahrung. Ich nehme also an, du hast Praktika absolviert? In meinem Bereich z.B. bekommt man teilweise die noch nicht einmal mit einem Bachelor (auch keine unbezahlten), sondern frühestens ab dem Master-Studium.
Dito.
Wenn die Unternehmen sehen, dass man im Bachelorstudium ist, sei es im 5. Semester und da nur ein Masterstudent ankommt, ist es sofort entschieden wen sie nehmen. Ich kann es nachvollziehen, denn viele nutzen Praktika als Einstieg in die Firma und das Unternehmen verspricht sich dies eben von Masterstudenten und nicht von Bachelorstudenten die sowieso noch keinerlei Erfahrung haben. Ein Unternehmen ist eben auf Gewinnmaximierung aus, so ist das in der Wirtschaft, aber das sollte jedem vorher klar sein, wenn er in diesen Bereich will. Geschenkt bekommt man da nämlich nichts.



Guter Mann, sehr vernünftig. Daran vorher zu denken, das ist die Schwierigkeit für die meisten. Generell finde ich, das Vollzeitstudium gehört abgeschafft (was sämtliche MINT-Fächer zuerst berücksichtigen sollte) und durch das duale Studium ersetzt.
Nicht alle, aber die meisten. Ich bin auch der Meinung, dass man mit einem dualen Studium eine deutlich bessere Ausbildung genießt, da man parallel immer am Arbeiten ist. Die Theorie bekommt man zwar in kürzester Zeit reingeprügelt und man steht echt unter Stress und hat kaum Zeit zum Lernen, jedoch zählt die Praxis, man kann es sich als Berufserfahrung anrechnen und hat meist sowieso einen sicheren Arbeitsplatz im Unternehmen, bekommt noch Geld dafür und zusätzlich wird man durch Schulungen und Weiterbildungen vom Unternehmen gefördert.

Leider gibt es nur sehr wenig duale Studienplätze und es wird eben immer Leute geben die bessere Noten haben als man selber und sich besser verkaufen können. Die Chance nutzen kann man immer, aber man muss sich dem Risiko bewusst sein starke Konkurrenz zu haben.

Es wird jedoch weiterhin sinnlose Studiengänge geben und die Unis werden weiterhin damit Studenten anziehen und das aus einem Grund: GELD

Pro Student bekommt die Uni Fördermittel vom Staat bzw. Land und somit wäre die Uni schön blöd, wenn diese weniger Studenten annehmen würde. Bis vor kurzem gab es auch noch die Studiengebühren, welche zumindest hier in Bayern mit 500 € pro Semester (3 Monate) deftig den Geldbeutel belastet haben.

Viertens: Die Sache mit dem Geld ... Ich glaube, man darf heutzutage gar nicht mehr sagen, dass man durch ein Studium mehr verdient. Wenn ich hoere, wieviel man bei Liebherr, ratiopharm und Boehringer (alles bei mir ums Eck) verdient - also ich verdiene da als Lehrerin circa 500 Euro mehr. Ich finde das ueberhaupt nicht schlimm, ich glaube nicht das manche Arbeiten mehr wert sind als andere - aber es ist definitiv nicht mehr so, dass man als Studierter ne Menge Kohle macht.
Kommt auf die Stelle und das Unternehmen an. Das Studium und die nötige Berufserfahrung qualifizieren einen immer, was man daraus macht bleibt einem selber überlassen.
Jedoch bezweifle ich, dass unstudierte jemals an höhere Positionen kommen können, als Studierte.
Bezogen auf die freie Wirtschaft.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#17
Fokussiert eure Bemühungen auf das, was ihr nach dem Studium in der Lage sein wollt, tun zu können.
Während xymox gerne plant, bin ich anderer Meinung. Um ehrlich zu sein wird mit hier in diesem Thead auch zu viel gelabert und gelästert.

@TE
Ich denke sehr ähnlich wie Papatom: Mach das, was dir Spaß macht.

Du hast nur ein Leben. Wieso Jahre deiner kostbaren Zeit damit verschwenden, etwas zu machen, was du nicht magst? Besonders Chemie ist ein Fach, was du mögen musst. Sonst wird es dir immer auf den Wecker gehen.

Was dann später für ein Job kommt? Keine Ahnung. Warte es doch ab. Dein Leben kannst du nicht planen. Das Leben ist vergänglich und spontan. Ein kleiner "Schicksalsschlag" und du könntest deine Pläne begraben müssen. Ergo lohnt es sich in meinen Augen nicht, sich etwas in der Zukunft vorzunehmen.

JETZT lebst du....
 
Dabei
24 Okt 2010
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#18
Fröhlichen guten Morgen,

Sonne scheint schonmal, kanns gleich losgehen :)

Wie jetzt? Also Bachelor schon neben dem Abi? Erstens, wie geht das, zweitens, was ist jetzt Vollzeitstudium, ich nehme an, Master?
Jops. Das geht, wenn du Schüleruni machst und weil du fett bist keinen Bock auf Kunst und Sport hast. Suchste dir jedes Semester in der Oberstufe die passenden Pflichtvorlesungen aus, die parallel laufen. Und weil die Schule dann mit nem ach so toll begabten Typen (stinkend faul und kein Bock auf Sport und Kunst ... )angeben kann, funktioniert das.

Also arbeitest du jetzt, weil du mit Studieren schon fertig bist? Oder läuft das nebenher? Vollzeitstudium kann man ja trotzdem neben dem Beruf machen.
Genau, ich steh gleich auf, werf mich in nen Maßanzug (*würg*) und Lederschuhe und fahr zur Arbeit.

An das "danach" dran zu kommen ist aber das schwierige, du sagst ja selbst, da zählt dann Erfahrung. Ich nehme also an, du hast Praktika absolviert? In meinem Bereich z.B. bekommt man teilweise die noch nicht einmal mit einem Bachelor (auch keine unbezahlten), sondern frühestens ab dem Master-Studium.
Ich hab seit ich 15 war neben der Schule und Uni gearbeitet in Bereichen, die mir Spaß machen. Das war dann auch der ausschlaggebende Punkt beim Bewerbungsgespräch. Aber ja, denke man sollte neben dem Studium arbeiten in einem Bereich der einen Freude macht. Sonst ist diese ganze Theorie durchzustehen schon echt hart.

Völlig richtig, weist man heute als aufgeklärtes Individuum ohne Illusionen mit dieser Tatsache Kommilitonen auf ihren Irrweg hin, heisst's aber doch meist "Ich will machen, was mir Spaß macht!". Nachvollziehbar, solange Mutti alles zahlt.
Na, nicht so exaltiert, bitte :) Lass deinen Kommilitonen doch ihren jugendlichen Leichtsinn und zieh dein eigenes Ding durch.

Guter Mann, sehr vernünftig. Daran vorher zu denken, das ist die Schwierigkeit für die meisten. Generell finde ich, das Vollzeitstudium gehört abgeschafft (was sämtliche MINT-Fächer zuerst berücksichtigen sollte) und durch das duale Studium ersetzt. Vor Alkohol und Drogen warnt man die Jugend, vor zeitverschwenderischen Studiengängen (und das sind so gut wie alle, sofern kein Vitamin B das ist) dagegen nicht. Einfach grauenhaft.
[/quote]

Ich denke, wenn du weisst was du willst und dafür brauchst ist das Vollzeitstudium schon eine gute Sache. Ansonsten sind duale Studiengänge gut geeignet oder eine Fachhochschule, die schon praktischer ist.

Was dich angeht mit deinem Bachelor. Wenn du richtig arbeiten kannst und nichts mehr mit Chemie zutun haben willst, wieso gehst du nicht in den Einzelhandel? Die ganzen Discounter suchen Leute wie dich als Vertriebsleiter. Fährste viel rum, machste viel Mitarbeiterkoordination und -führung und gibt gutes Geld. Ist natürlich kein Generation-Y-Job sondern nur was für Leute die mit viel Arbeit leben können :)

Und das ist jetzt mal nur eine fachfremde Karriereperspektive.

Grüße
 

Greif

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3 Mrz 2015
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#19
Hi xymox und Rest, nur kurz, weil Zeit heute morgen anders verplant:

Ich bin hier nicht der Chemiker: Es ist eine üble Charakterschwäche meinerseits aber wenn ich mich in den Problemen der TE's wieder finde, neige ich manchmal dazu, Themen einzunehmen. Trotzdem danke für deinen Rat! Gerade auch in meinem Bereich ist Umschwenken können ohnehin notwendig.
 
Dabei
24 Okt 2010
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#21
Hallo,

:eusa_naughty:Nicht gerade empfehlenswert,denn die überwiegende Zeit bist du auf der Autobahn,
eine 60 bis 80 Stunden-Woche ist da meist an der Tagesordnung!:roll:
das hängt von deinem Organisationstalent ab. Kenne ein paar VLs (Vertriebs-/Verkaufsleiter), aber das führt hier zu weit. Was ich Greif damit klarmachen wollte ist, dass man als Akademiker auch fachfremd arbeiten kann und damit gutes Geld verdienen kann oder sich neue Gebiete und Branchen erschließen.

Grüße
 
Dabei
3 Jun 2013
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#22
Upps, hier sind ja noch einige Antworten eingegangen. Danke dafür.


Moin,
so generell sollte man platt ein paar Dine bedenken

- Du bist 24 und hast noch 40 Jahre Arbeitsleben vor Dir. Möchtest Du die mit etwas verbringen, was Du blöd findest?
- Man ist generell gut/ besser in Job, die man mag. Wenn man ein Zukunftsträchtigen Job hat, da aber schlecht ist, wirst Du langfristig weniger Erfolg haben, als wenn Du
aus einem anfangs durchschnittlichen Job viel macht, weil Du Dich dafür begeisterst
- Man weiß mit 24 u. U. noch nicht, was man wirklich mag. Was spricht denn dagegen, sich umzuorientieren? Du bist noch jung und hast dafür noch Zeit

Grüße
Ja, die ganzen noch vor mir liegenden Jahre habe ich auch oft im Kopf und ich denke mir: "Mach, was dir Spaß macht." Das Problem, was ich bei mir sehe, ist aber, dass ich wahrscheinlich zu hohe Ansprüche an mich selbst stelle. Ich versuche eigentlich immer das Maximale aus mir rauszuholen, anscheinend aber auf den falschen Ebenen. Klammheimlich habe ich wohl irgendwie Angst davor abzusteigen, wenn ich das mach, was mir "Spaß" macht, obwohl oder gerade weil ich gar nicht so richtig weiß, was das konkret wäre bzw. wie man das beruflich umsetzen könnte. Wenn ich darüber nachdenke, habe ich da irgendwie nichts vor Augen, was halbwegs realistisch wäre.

Ich sehe das auch so und würde das vielleicht auch jemand anderen raten, sich gegebenenfalls umzuorientieren und was anderes zu versuchen. Allerdings bedenke ich auch immer, dass das kein Garant dafür ist, dann auch das Richtige zu finden. Nichtzuletzt vergeht dafür mitunter ziemlich viel Zeit, die einem keiner zurückgibt und in der man effektiv nicht wirklich was erreicht hat, wenns schief geht. Und ich möchte eben auch nicht mit 30 oder älter ohne irgendwas Erreichtes dastehen. Genau davor habe ich halt Angst.

Anders sähe das freilich aus, wenn ich konkret eine Alternative vor Augen hätte, die hab ich im Moment aber leider nicht.

xymox hat gesagt.:
Und da hat es auch nur begrenzt mit euren Interesen zutun, sondern auch mit anderen Dingen.

- Wovon bezahle ich mein Essen?
- Wieviele Kinder mit einer wie gut verdienenden Frau will ich?
- Wann will ich welches Auto fahren und welches Haus haben?
Das ist schon klar, nur besteht der Tag in der Regel zu einem Drittel aus Arbeit und das ist auf die Lebenszeit eben ein ziemlich großes Stück vom Kuchen, das einem doch halbwegs schmecken sollte. Was die 3 Fragen angeht muss ich sagen: Meine Ansprüche sind nicht unbedingt Villa, Porsche, Jacht, wobei das natürlich nicht schlecht wäre ;) Klar möchte ich mich durch meine Arbeit finanziell absichern können. In der Theorie sollte das mit dem Studium ja funktionieren. Die Praxis sieht aber oft anders aus.

dili hat gesagt.:
Hast du eigentlich je einen Berufseignungstest, Interessenstests und Co. gemacht?
Bei uns wurde das leider über die Schule nicht angeboten und obwohl ich das eigentlich mal ins Auge gefasst hatte, zu solchen Tests zu gehen, hat sich das irgendwie im Sande verlaufen. Das Einzige in der Richtung war mal ein Besuch auf dem Arbeitsamt, aber die "Beratung" des Angestellten konnte ich mir auch schenken. Das lag jedoch auch daran, dass ich wie gesagt gar keine halbwegs konkrete Vorstellung hatte.

dili hat gesagt.:
Ich wuerde mich mal ganz dringend informieren, was du ueberhaupt mit deinem Chemie-Studium anfangen kannst. Und sorry, ich versteh nicht, warum man das nicht macht, bevor man sein Studium anfaengt.
Ich habe mich ja nicht gar nicht informiert... Es ist nur so: die Informationen rund um das Thema waren und sind irgendwie sehr schwammig. Mir wurde seit jeher weis gemacht, mit einem naturwissenschaftlichen Studium, sei es nun Physik, Chemie o.Ä. könnte man als Allrounder quasi alles machen. Als würde man von jedem mit Handkuss genommen, weil der Naturwissenschaftler ja in der Lage sei, so analytisch und lösungsorientiert zu denken. Das kam einerseits schon von den (Naturwissenschafts-)Lehrern in der Schule so rüber und bestätigte sich dann mit den schwärmenden Professoren in den ersten Veranstaltungen. Abgesehen davon kann man das ja auch nahezu überall im Internet lesen.

Wie gesagt habe ich aber eher den Eindruck, dass diese Einschätzungen reines Wunschdenken sind.
 

Greif

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3 Mrz 2015
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#23
Ef90 hat gesagt.:
Bei uns wurde das leider über die Schule nicht angeboten und obwohl ich das eigentlich mal ins Auge gefasst hatte, zu solchen Tests zu gehen, hat sich das irgendwie im Sande verlaufen. Das Einzige in der Richtung war mal ein Besuch auf dem Arbeitsamt, aber die "Beratung" des Angestellten konnte ich mir auch schenken.
Die Beratung beim Amt und Berufseignungstest kannst du dir genau so schenken, wie "Beratungen" deiner Bank. Während letzteres Verkaufs- und keine Beratungsgespräche sind, sind solche Eignungstests Beschäftigungen für Leute, die auf ihre Arbeit auch keinen Bock haben. Ich kann dir genau sagen, was dir da angeboten wird:

"Haben sie Interesse an Technik?"

a) Ja - dann raten sie dir zu Anlagemechaniker oder Kfz-Mechatroniker
b) nein - dann raten sie dir zu Industriekaufmann

Wenn du sagst, du willst studieren, kriegste die ganze MINT-Scheisse angeboten.

Ef90 hat gesagt.:
Ich habe mich ja nicht gar nicht informiert... Es ist nur so: die Informationen rund um das Thema waren und sind irgendwie sehr schwammig. Mir wurde seit jeher weis gemacht, mit einem naturwissenschaftlichen Studium, sei es nun Physik, Chemie o.Ä. könnte man als Allrounder quasi alles machen. Als würde man von jedem mit Handkuss genommen, weil der Naturwissenschaftler ja in der Lage sei, so analytisch und lösungsorientiert zu denken. Das kam einerseits schon von den (Naturwissenschafts-)Lehrern in der Schule so rüber und bestätigte sich dann mit den schwärmenden Professoren in den ersten Veranstaltungen.
Eben das. Entweder, manche Professoren sind in ihrer komfortablen Situation mit den Jahren betriebslind geworden und haben keinen Blick für den Arbeitsmarkt oder sie sind ganz einfach Lügner. Letzteres würde mich nicht wundern - wer sagt denn schon, dass das, was er unterrichtet, kompletter Müll ist? Die Blöße gibt sich keiner.

Ef90 hat gesagt.:
Abgesehen davon kann man das ja auch nahezu überall im Internet lesen.
Das kannst du dort nachlesen, wo es ohne Quellenangabe niedergeschrieben steht, bei gehaltsreport xyz oder sonst wie vergleichbar. Wenn man Foren aufsucht, in denen sich über's Studieren ausgetauscht wird, bekommt man schon die realen Begebenheiten mitgeteilt, man verdrängt es als Heißsporn in den ersten Semestern allerdings, tut es als ein Sammelsurium an vor Frust strotzenden Beiträgen einiger unglücklicher ab und wacht erst gegen Ende so langsam auf, wenn man merkt, dass es keine Nachfrage nach dem Bildungsweg gibt.

Studieren kannst du Vollzeit wie gesagt komplett vergessen, ich kann's nicht oft genug betonen. Es gibt viel zu viele Studenten und es kommen ja dank unserer verblödeten Arbeitsministerin auch noch die ganzen Ausländer rein, die den Markt noch mal zusätzlich überschwemmen und so kannst du dann, wenn du überhaupt was findest, die halbwegs gute Bezahlung sonst wo hin stecken.

Guck dir das einfach mal an: https://www.youtube.com/watch?v=EcWS4yqMebs

Dazu gibts aber ohnehin zig Videos.
 
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4 Jun 2013
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#24
und es kommen ja dank unserer verblödeten Arbeitsministerin auch noch die ganzen Ausländer rein,
die den Markt noch mal zusätzlich überschwemmen
Lese ich da Rassismus a la Pegida?:eusa_doh:

Deutschland benötigt bis 2040,
...um wirtschaftlich weiter so bestehen zu können,~32 Millionen Einwanderer!
Wie funktioniert das nach deiner Meinung,...so ganz ohne Ausländer:?:
 

Revage

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3 Mai 2014
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#25
Die Beratung beim Amt und Berufseignungstest kannst du dir genau so schenken, wie "Beratungen" deiner Bank. Während letzteres Verkaufs- und keine Beratungsgespräche sind, sind solche Eignungstests Beschäftigungen für Leute, die auf ihre Arbeit auch keinen Bock haben. Ich kann dir genau sagen, was dir da angeboten wird:

"Haben sie Interesse an Technik?"

a) Ja - dann raten sie dir zu Anlagemechaniker oder Kfz-Mechatroniker
b) nein - dann raten sie dir zu Industriekaufmann

Wenn du sagst, du willst studieren, kriegste die ganze MINT-Scheisse angeboten.
Kann ich so nur unterschreiben.
Habe nach dem Abi auch mal just4fun ne Berufsberatung beim Amt gemacht. Der gute Herr hat immer gefragt was mich interessiert bzw. was ich machen wollte und dies auf nen Zettel geschrieben. Am Ende des Gesprächs gab er mir diesen und meinte dann: " Na gut dann machen sie doch einfach eins der Dinge". Super. Ich hab mich gleich viel beratener gefühlt :D



Eben das. Entweder, manche Professoren sind in ihrer komfortablen Situation mit den Jahren betriebslind geworden und haben keinen Blick für den Arbeitsmarkt oder sie sind ganz einfach Lügner. Letzteres würde mich nicht wundern - wer sagt denn schon, dass das, was er unterrichtet, kompletter Müll ist? Die Blöße gibt sich keiner.
Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber ich habe das Gefühl der Uniabschluss ist wie der Führerschein beim Autofahren. Man hat ihn zwar, aber das Auto muss man sich selber besorgen. Nach der Uni hat man zwar die "Bescheinigung" einen höherqualifizierten Job ausüben zu können/dürfen, jedoch muss man sich darum selber kümmern und auch selber schauen wie man daran kommt.
Die Uni vermittelt einem therethische Grundkenntnisse, aber so wirklich praxisbezogen ist das alles nicht.
Deshalb lege ich zwar Wert darauf alle Veranstaltungen zu besuchen und soviel mitzunehmen wie es geht, das praktische aber durch viele Praktika mir anzueignen.

Der Rat "schau doch mal was auf dich zu kommt" halte ich nicht für angebracht, denn man sollte sich schon WÄHREND dem Studium schlau machen wo man danach landet und sich auch rechtzeitig bewerben. Das Studium schleifen zu lassen, bzw. Semester aufzuschieben halte ich ebenso nicht für sinnvoll, denn das macht sich im Lebenslauf nicht so gut. Wenn man für ein 4 semestrigen Masterstudiengang dann so lange braucht wie für einen Bachelor ist das schon merkwürdig.

Kein Vollzeitstudent an der normalen Uni wird von Anfang an wissen welchen Job er genau danach ausübt (außer vllt Lehrer oder Mediziner), aber klein anfangen muss jeder mal und für viele ist der erste Job nach dem Studium genauso wie der erste Tag für einen Lehrling. Traurig aber war.
 

Greif

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3 Mrz 2015
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#26
Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber ich habe das Gefühl der Uniabschluss ist wie der Führerschein beim Autofahren. Man hat ihn zwar, aber das Auto muss man sich selber besorgen. Nach der Uni hat man zwar die "Bescheinigung" einen höherqualifizierten Job ausüben zu können/dürfen, jedoch muss man sich darum selber kümmern und auch selber schauen wie man daran kommt.
Die Uni vermittelt einem therethische Grundkenntnisse, aber so wirklich praxisbezogen ist das alles nicht.
Deshalb lege ich zwar Wert darauf alle Veranstaltungen zu besuchen und soviel mitzunehmen wie es geht, das praktische aber durch viele Praktika mir anzueignen.
Wenn's wie dr Führerschein wäre, dann wär alles in Ordnung. So viel Eigeninitiative muss man schon erwarten, dass man mit dem, was man gelernt hat, mal selber arbeitet. Beim Autokauf hast du aber keine riesige Konkurrenz, keiner schnappt dir deinen Traumwagen weg, da gibt's genug von, wenn dir auch vielleicht mal ein günstiges Angebot entgeht. Das Problem als Akademiker ist einfach, dass es von deiner Sorte schlicht zu viele gibt.

Don Diro,

Don Diro hat gesagt.:
Lese ich da Rassismus a la Pegida?
Du musst das mit dem Lesen und verstehen echt noch üben ;) Da steht, dass Ausländer unter falschen Vorwänden hergelockt werden, es wird ein Mangel an Fachkräften vorgegaukelt, den es nicht gibt und somit erhöht jeder studierte Ausländer hier die absolute Anzahl an Akademikern, die keiner braucht. Mehr Angebot bei gleicher Nachfrage = geringere Preise. Ob nun Ausländer diese Zahl erhöhen oder ob statt 51% bald 60% der Abiturienten studieren gehen, ist unerheblich.
 
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4 Jun 2013
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#27
Das Problem als Akademiker ist einfach, dass es von deiner Sorte schlicht zu viele gibt.
Das Problem liegt aber im System,
Wenn in früheren Zeiten der Grundschullehrer befand,....
das Kinder ob deren schulischen "Leistungen" nicht für eine höhere Schule geeignet sind,
....dann wurde seitens der Eltern nicht daran gezweifelt!

Schon seit geraumer Zeit sind aber die Lehrer "erpressbar geworden"
weil die Eltern dem Lehrer zuerst(ob seines negativen Bescheides) mit dem Anwalt drohen,ja sogar per Gerichtsurteil erstreiten,das ihr Kind(welches wohlmöglich nicht mal den Hauptschulabschluss erreichen würde)
...zur höheren Schule gehen darf und kann!

Mit dem oftmals "mit Ach und Krach" bestandenden Abitur,
....dringen die Eltern darauf,das ihr Kind studiert!

Insofern,..hier auch schon mal richtig erkannt,...gibt es viel zu viele Studenten!
 

Revage

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3 Mai 2014
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#28
Nunja, die Gymnasialempfehlung wurde ja bekanntlich abgeschafft und somit landet der ganze Abschaum auf den Gymnasien und nach der 5. Klasse ist die Hälfte wieder weg.

Das Abi hat jedoch mit dem Studium recht wenig zu tun. Mein Abi war auch beschissen hoch 10 und jetzt im Studium hab ich Einsen, was ich auf der Schule nie hatte. Manche Menschen, darunter auch ich, brauchen in ihrer "Entwicklung" eben manchmal länger ^^
 

Revage

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3 Mai 2014
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#30
In vielen Hörsälen findest du als Student keinen entsprechenden Sitzplatz mehr!
Schöne Aussichten,
..die 6 bis 8 (oder mehr) Semester auf den Stufen,oder der Fensterbank zu verbringen!;)

Dann muss man eben mal 20 Minuten und nicht 2 Minuten vor Vorlesungsbeginn in den Hörsaal kommen, aber es ist ja schon "früh" wenn die Vorlesung mal um 10 beginnt ;)

Bei uns an der Uni sind die Hörsäle auch voll, dennoch wird in den Übungen geschaut dass jeder zu seinem Termin einen Platz bekommt.
 

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