[Sprache] "Bei jemandem ankommen" um Sex zu initiieren...

Dabei
24 Mrz 2010
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#1
Hallo,

vielleicht ein etwas ungewöhnliches Thema.
Ich habe eine Schwäche für Sprache und Formulierungen und stolpere zur Zeit öfter über Sätze wie

"ich will, dass er bei mir ankommt"

oder

"wenn sie dann mal bei mir ankommt"

Dabei bin ich mir immer noch nicht völlig sicher, wie das zu verstehen ist und warum man das so formuliert.

Verwendet man das als Euphemismus zur Sexanbahnung, wenn also jemand die Initiative zum Sex ergreift?

Und wie deutlich ist dann diese Anbahnung, die man unter "bei jemandem ankommen" versteht?

Ist das eine eindeutige Formulierung oder eher eine Zweideutigkeit?

Ich denke, ich verstehe, was da gemeint ist, durchdringe aber die Nuancen noch nicht.

Vielleicht habt ihr treffendere Beispiele oder eine schöne Definition für mich...
 

Banquet

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20 Apr 2010
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#2
Hallo Deepy,

wie geht es Dir? Sprache?!! Ein Fall für Banquet dem "Duke of Language".

Zunächst einmal stellt sich mir die Frage, wo in den von Dir zitierten Sätzen die Beschönigung bzw. der Euphemismus zur Sexanbahnung sein soll. Ok, im Vergleich zu "Ich will, dass er bei mir f.ckt." wäre "ankommt" vielleicht eine Beschönigung; aber auch nur vielleicht. Ich denke, es geht bei diesen Sätzen um etwas anderes im engeren Sinn, wenngleich der Wunsch bei einem Menschen zu landen immer eine sexuelle Komponente beinhaltet. Ich denke jedoch, dass es nicht bloß ums Sexuelle geht. Oder? Boah, eine schwierige Sache, denn gerade jetzt stelle ich mir die Frage, weshalb es überhaupt Partnerschaften und Liebe gibt? Weshalb die Natur sowas wie Zuneigung und Liebe für einen anderen Menschen überhaupt vorsieht, wenn nicht ausschließlich das große Ganze dahinter die Reproduktion sein sollte. Eine spannende Frage. Mal schauen, ob mir dazu noch was einfällt. Im Moment rattert es im Karton, mal schauen, was nach der Defragmentierung und Neuordnung meiner Gedanken dabei herauskommt.

Gruß
Banquet
 
Dabei
24 Mrz 2010
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#3
Guten Morgen guter Banquet,

hehe, da bin ich ja froh, dass die Formulierung nicht nur mich zum Denken bringt.

Meistens lese ich das "bei jemandem ankommen" jedenfalls, wenn über bestehende Beziehungen gesprochen wird.

Der Ausdruck verwirrt mich, ohne dass ich genau sagen könnte, warum.
 
Dabei
26 Mai 2010
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#4
wenn man die bedeutung von "jetzt komm erst mal an..." nimmt, wenn jemand damit ausdrücken will, dass derjenige sich vom reisestress erholen und in eine neue umgebung einfinden soll, könnte man unter "bei jemandem ankommen" auch verstehen, dass diese person sich erstmal richtig auf die andere einlassen muss...
 
Dabei
19 Mai 2006
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#5
Mhm,

das "Problem" liegt wohl an dem Wort ANKOMMEN. Also ich sehe da keinen Zusammenhang zu Sex.

Meine Bsp:
Man kann zu Hause sein.
Und man kann zu Hause ankommen.
Und so ist es auch in einer Bindung.
Ich kann bei einem Menschen sein und ich kann bei ihm ankommen.
Ankommen im Sinne von "immer da bleiben", "nicht weiter gehen", erleichtert sein, endlich dort zu sein, wo man schon immer hin wollte. Sich dort verstanden fühlen etc.
 

Banquet

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20 Apr 2010
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#6
Du tauchst in mein Leben
und ich spür', wie es sticht,
wie all' meine Hoffnung
an den Worten zerbricht.

Du tauchst in mein Leben,
schürst aufs Neue die Glut;
meine alte Narbe
sie spuckt wieder nur Blut.

Liebe sweety, ich habe Dein kleines Gedicht in der Signatur mal umgeschrieben, denn es gab da ein paar Fehler im Versmaß.

Gruß
Banquet
 
Dabei
31 Okt 2008
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#7
das "Problem" liegt wohl an dem Wort ANKOMMEN. Also ich sehe da keinen Zusammenhang zu Sex.
Vielleicht ist der Zusammenhang, dass es Leute gibt, die sich noch nicht auf Sex einlassen wollen, bevor sie in dem Sinne wie von Sweety beschrieben bei jemandem angekommen sind?
 

Banquet

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20 Apr 2010
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#9
Dann kann die Jennifer Rostock keine Lieder schreiben. Vielleicht sollte ich mich um ihre Lyrics kümmern. Dann passen die Versmaße auch. :)

Gruß
Banquet
 

Banquet

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20 Apr 2010
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#10
Weiterhin fällt mir ein, dass Frau Rostock auch Probleme mit der bildlichen Sprache hat. Man lernt doch fast schon in der Grundschule, was bildhafte Sprache ausmacht. Eine blutspuckende Narbe ist soweit von irgendetwas entfernt, dass man sich nur die Frage stellen kann, was das soll. Wirklich sehr grottig der Text. Aber wenn die Frau Rostock mit so einem Sche.ß Geld verdienen kann, ist es auf jeden Fall ok. Sprachlich ist das aber für die Mülltonne und dies nicht nur weil Versfüße und Versmaße nicht passen. Auch die Auftakte sind mal so und mal so. Nicht sehr professionell.

Gruß
Banquet
 

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