Sollte ich eine Promotion beginnen?

Dabei
24 Sep 2012
Beiträge
87
#1
Hi Leute,


ich hab hier mal ein mehr oder minder schwerwiegendes (Karriere/Weiterentwicklungs-)Problem.


Kurz zu meiner Person: Ich bin fast 30 Jahre alt, besitze einen Bachelor Of Science sowie
einen Master Of Science in "Technischer Informatik". Nun ist es weiterhin so, dass ich während
des Bachelor-Studiums schon eingehende Erfahrung im Automotive-Bereich sammeln konnte. Nach dem
Abschluss des Bachelors, habe ich ohne Leerlauf bei einer Automotive-Firma eine Vollzeitstelle
angenommen. Dort habe ich dann 6 Monate als Softwareingenieur gearbeitet und nach diesen 6 Monaten
auf 20 Wochenstunden reduziert, weil ich mich dennoch für den Master entschieden habe. Da die Firma
seinen Mitarbeitern sehr flexible Zeitkonten zur Verfügung stellt, konnte ich den Master hochschul-
seitig innerhalb der minimalen Zeit von 3 Semestern abschließen, der mit einer Masterarbeit in dieser
Firma sein Ende fand. Nachdem ich das Masterstudium bestanden hatte, konnte mich die Firma nicht
wieder auf die regulären 40h erhöhen. Ich habe dann bei dieser Firma gekündigt und arbeite nun seit
1.10. bei einer sehr großen Automotive-Firma - ebenfalls wieder als Softwareingenieur. Die aktuelle
Stelle ist an sich gut; aber nicht 100%ig, das was ich eigentlich machen will. Aufstiegschancen bzw.
leichterer Wechsel in andere firmeninterne Projekte / Arbeitsplätze sind aber wohl möglich.


Nun ist es so, dass ich vor ca. 14 Tagen von meiner Hochschule an der ich studiert habe eine Mail
bekommen habe, in der auf ein Forschungsprojekt hingewiesen wird. Innerhalb dieses Forschungsprojekts
wird es insgesamt Platz für drei Promotionen und mehrere Bachelor-/Master-Abschlussarbeiten geben.
Und genau das ist jetzt das Problem:


Ich weiß nicht, ob ich die aktuelle Stelle kündigen sollte um die Promotion anfangen zu können. Während
dieser Promotion gäbe es weiterhin zwei Optionen für mich: Entweder ich bin als wissenschaftlicher Mit-
arbeiter an der Hochschule angestellt oder ich wäre freiberuflicher Mitarbeiter in der Firma in der ich
bis dato angestellt bin. Es ist nämlich so, dass die Firma in der ich aktuell angestellt bin, mit der
Hochschule eine Kooperation laufen hat in der das Forschungsthema abläuft.
Finanziell läuft die Anstellung an der Hochschule als wissenschaftlicher Mitarbeiter (mit dem Ziel der
Promotion) auf eine befristete Anstellung hinaus. Bei der freiberuflichen Anstellung wäre zwar der Netto-
Lohne höher, aber ich müsste mich selbst versichern es zahlt niemand in die Rentenkasse usw. usf. ein, was
bei der Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Hochschule aber der Fall wäre. Hier bekäme ich
dann aber weniger Netto-Lohn.


Ich bin nun seit einigen Tagen sehr hin und her gerissen, wie ich mich nun weiter entscheiden sollte...


Steckte von euch schon mal jemand in einer solchen Situation?
 
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Dabei
14 Feb 2013
Beiträge
153
#3
Dir ist schon bewusst, dass diese Internetseite "Lovehelp.de" heisst?
Das stimmt zwar, aber da sich berufliche Probleme meist auch im Liebesleben niederschlagen, passt es dann doch irgendwie ;).

Eine Promotion ist in der Informatik und im Ingenieursbereich (wie auch in den allermeisten andern Disziplinen) kein Zuckerschlecken. Man muss kein überdurchschnittlich intelligenter Absolvent sein, um erfolgreich promovieren zu können. Aber man muss viel Motivation mitbringen (und im Laufe der Zeit immer wieder auf's neue Motivation schöpfen). Es geht dabei um ein Projekt von 3 bis 6 Jahren, da braucht man Stehvermögen, um auch bei Rückschlägen nicht aufzugeben und sich da durchzubeißen. Aber es ist natürlich auch toll, an seinem Projekt arbeiten zu können und zu sehen, wie man es über die Zeit weiterbringt. Dafür muss man aber wirklich dahinter stehen. Aus Verlegenheit ein Promotinsvorhaben zu beginnen (weil man gerade nichts besseres vorhat / findet) ist keine gute Idee. Gehaltsvergleiche oder Brutto-Netto-Vergleiche bringen hier nicht wirklich was, sondern wichtig ist, in welchem Umfeld Du die besseren Möglichkeiten für deine Diss bekommst. Meist ist das die Hochschule, da man bei externen Promotionen i.d.R. zu viel ins Tagesgeschäft der Firma und zu wenig ins Tagesgeschäft des Doktorvaters / der Doktormutter eingebunden ist.
 
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