Naja, dein Einfluss ist eben "ich bekunde meine Meinung und begründe sie", das sollte jedes Teammitglied machen dürfen, oder?
Du hättest jetzt in ihrem Fall nicht sagen können: Sie hat mit eine Abfuhr erteilt, also mache ich ihr das Leben schwer, weil du nicht einfach entscheiden, sondern begründen müsstest (obwohl man das natürlich kann, immer). Du entscheidest auch nicht über das Gehalt..
Gut ist, dass du dir das bezahlen lässt. Aber offiziell für so Sachen wie Praxisanleiter oder ums Eck? Warum ist dir das alles denn so wichtig? Denn würdest du wirklich an ein Machtungleichgewicht glauben, hättest du das mit dem Brief ja auch nicht gemacht. Sowas brächte sie ja auch in eine schwierige Situation, wenn du wirklich denken würdest, dass du viel Einfluss hast und das andere wissen - vor allem, wenn du das ihr gegenüber so erwähnt hast.
Erst einmal, dieses Machtungleichgewicht besteht, nimmt aber natürlich auch ab, es ist kein Machtungleichgewicht, welches komplett gleich bleibt oder gar sich erhöht. (Anders als jetzt bei der Kapitalbindung in der Gesellschaft).
Dieses Ungleichgewicht ist eines welches abschmilzt und das ist auch an sich gut und wünschenswert.
Ich mache mal ein Beispiel: Du bist ein guter Mitarbeiter und schon einige Jahre tätig, deine Arbeit und deine Meinung wird sehr wertgeschätzt und steht deutlich über denen deiner Kollegen, was aufgrund von Leistung und von Organisationstalent, Reflektion, Mut Führung zu übernehmen, anzuleiten und die um dich herum zu unterstützen, sei es Einarbeitung oder sei es bei Kleinigkeiten zu helfen, Sprachrohr deiner Berufsgruppe bist und zwischen den Gruppen vermittelst, zudem hast du einen unbefristeten Vertrag von Beginn an, aufgrund dessen, dass du im Praktikum komplett überzeugt hattest.
Dem Gegenüber steht ein Neuling, evtl. ein Quereinsteiger für den gleichen Beruf, jedoch mit einem befristeten 1 Jahresvertrag.
Sind die Beiden gleichgestellt?
NEIN! Sind sie nicht!
Selbst wenn die Person im ersten Fall ihre Position so beibehält, heißt es nicht, dass die Andere Person nicht aufholen kann und somit die Lücke zur Gleichstellung schließt. Probezeit überwinden, vom befristeten Vertrag zum neuen Vertrag kommen, im Idealfall unbefristet, Selbst das Wort für eigene Anliegen äußern, Vorschläge zu Verbesserungen einbringen, Teamfähig sein, Stärken ausspielen, Erfahrung und Kompetenzen sammeln, ...
Das Ziel ist dann natürlich die Gleichstellung.
Die zwischenmenschliche Gleichstellung, die ist an sich gegeben, wenn man einander auf Augenhöhe begegnet und nichts liegt mir da ferner, als dies nicht zu ermöglichen.
Jetzt frage ich dich, welchen Druck hättest du, wenn dir jemand sagt, hey Person X hat ja in deinem Berufsfeld angefangen, wie findest du die Person? Passt die zu uns? Kann die Person arbeiten? Hat sie die notwendigen Kompetenzen? Bringt sie ihre Stärken ein? Sind die Schwächen ein Hindernis? ...
Am Ende heißt es, sollen wir die Person über die Probezeit behalten oder nicht?
Jetzt fragst du dich, wieso eine Chefin einen so etwas fragt.
Ganz einfach, wenn du zuvor einige Reinfälle auf der Position bei dir im Team hast und du das Gefühl hast, dass jemand evtl. auch zum Reinfall werden könnte aufgrund einer Beobachtung, dass zwei Menschen eher aufeinander hocken.
Aber deine Meinung geschätzt wird und entscheidend ist, dann frage ich dich, ob du glaubst, dass hier eine Gleichstellung vorhanden ist?
Natürlich nicht, die Gleichstellung die nicht vorhanden ist, ist hier nur rein beruflich zu betrachten.
Da ich wusste, dass sie einen neuen Vertrag erhalten wird, ist die Distanz auf der beruflichen Ebene natürlich deutlich runter gegangen und da sage ich auch, dass sie es verdient hat und sich ihre Position erkämpft hat auch wenn noch gewisse Defizite da sind, die aber mit Erfahrung und Fortbildungen weggehen werden. Bedeutet dies, dass sie ordentlich diese Lücke schließt.
Die Diskrepanz in der Gleichstellung war im übrigen auch Thema in dem Brief, in der ich klar gemacht habe, dass ich eben nicht so unter Druck setzen wollte, sodass sie sich etwa zu irgendwas genötigt sehe, weil es eine gewisse Diskrepanz gibt zwischen ihr und mir, insbesondere in der Anfangszeit, wo sie bei uns neu angefangen hat.
Auch diese Entscheidung meine Meinung der Chefin kund zu tun beschrieb ich, was das für mich war und wie froh ich bin, professionell zu handeln, sowohl für sie als auch das Unternehmen.
Denn wäre sie ungeeignet wäre es für Beide Seiten schlecht, nur weil ich Gefühle für sie habe, an ihr hier fest zu halten.
Wäre sie hingegen geeignet und ich würde aus einer "Die wird mich eh ablehnen Haltung" agierend sie hätte raus werfen lassen, so wäre dies auch für Sie und das Unternehmen unfair.
Sprich ich habe hier meine Gefühle komplett herausfiltern müssen, um einen uneingetrübten Blick auf die Lage zu haben, also wirklich komplett reflektiert, was gut ist und was nicht und was wie sich entwickeln oder nicht entwickeln kann im positiven wie negativen Sinne. Deswegen bin ich klar dafür, dass sie da bleiben muss, dies war das Fazit. Ich schrieb dazu auch, dass ich es auch nie bereut habe und ich sogar stolz darauf bin, so professionell gehandelt zu haben.
Dieser Brief ist eine Mischung aus meinen Gefühlen zu ihr, sowie meiner Problematik dies anders kund zu tun als über den Brief, wozu ich auch einen starken Bezug zur Arbeit aufschrieb, sprich die verschiedenen Rollen die sich hier in meiner Gefühlswelt somit auch mich blockieren. Warum habe ich sie nicht einfach mal auf ein Date eingeladen? Was sprach da dagegen? Das ich sie nicht irgendwie unter Druck setzen wollte, weil sie frisch bei uns angefangen hat, ...
Sowie diverse Verhaltensmuster in der Zeit von mir die ich erklärt hatte und was der Hintergrund dessen war, ODER was für gewisse Dinge evtl. die Ursachen sein könnten für gewisse Muster oder Eindrücke.
Wie und wann meine Gefühle entstanden sind und und und.
Ich habe auch klar geschrieben gehabt und das sage ich auch und meine es auch so, egal was ist, sie ist zu nichts verpflichtet, man kann weder einem Menschen seine Gefühle oder auch seine Nicht-Gefühle vorwerfen und somit ist sie auch von jeglichem Druck befreit, denn sie ist zu NICHTS verpflichtet. Ich bot eben auch an, mit mir oder der Kollegin von mir, der ich dies mal gesteckt hatte, also die Gefühle für sie, darüber zu reden, wenn sie unbedingt darüber reden will, sie es aber auch lassen kann. Sprich der Brief nur mich davon befreien soll, diese Gefühle nicht kommuniziert zu haben, nur um dann als Beispiel in 30 Jahren einander zu begegnen, in der ich dann so erzähle, dass ich Gefühle für sie hatte und sie meinen würde, warum ich nichts gesagt habe. Eine Anekdote eines Nachbarn von mir. Sprich und ich solch einen Fehler einfach nicht begehen will und mich dies zu sagen selbst entlastet und wieder mich mehr um mich kümmern lassen wird und mich heraus holen wird aus den Gedanken nur um sie und das ich mit dem Brief sie dahingehend auch den Prozess des los lassen beginne.