Schüchternheit, Unerfahrenheit, Kommunikation

[AngsthasePfeffernase]

Mit 18 hab ich meine jetzige Frau kennengelernt. Ich bin 33, sie ebenfalls. Sie war zwar nicht meine erste Freundin und ich nicht ihr erster Freund, aber wir waren beide noch jungfräulich. Beide haben wir also ausschließlich einander als Referenz für Sexualität (abgesehen von Büchern, Filmen und dem Internet...). Ich liebe sie und habe inzwischen zwei Kinder mit ihr. Der Sex ist toll, aber er könnte besser sein. Ich wünsche mir einige Dinge, traue mich aber einfach nicht, sie anzusprechen. Meine Frau ist ausgesprochen klug, aber leider auch ausgesprochen konservativ. Wenn ich also einen Wunsch äußere, der ein wenig außerhalb unserer sexuellen Routine liegt, muss ich mit exorbitant eloquenten Gegenschlägen rechnen, die meine Vorlieben für immer und ewig in die erotische Mottenkiste sperren würden. Mit welchen Worten, bei welcher Gelegenheit, mit welchem Tonfall etc. sagt man also einer klugen, selbstbewussten, gestandenen, aber auch konservativen und sexuell nicht gerade übererfahrenen Frau, was man sich wünscht?

 

[Reak]

In dem man es einfach ausprobiert, sofern es sich in einem Rahmen bewegt es im Liebesspiel einzubauen.Was ich jedoch bei Dir herraus höre ist wohl eher die Abneigung gegen Deine Vorliebe, weniger das Problem es zu kommunizieren.Letztendlich ist es egal wie Du es verbal "verpackst" wenn sie so ist, wie Du beschreibst, wird sie nichts machen was sie nicht will.Zu Recht.Ein Umstand der Dir keine Angst machen sollte, sondern vielleicht machst Du Dir Gedanken was Euch beiden gefallen könnte, und nicht nur Dir.

 

[Lovable30]

Darf ich fragen, was für sie z. B. Als zu ausgefallen erscheint? Du musst jetzt nicht heftig ins Detail gehen. Ich glaube nicht, dass es der geistige Horizont ist, welcher sie so verschließt.

 

[Jesse Blue]

Sie muss in der Tat nichts machen, was sie nicht will. Aber Du musst ihr ebenfalls klarmachen, dass unerfüllter Sex eine Partnerschaft ins Aus befördern kann. Insbesondere, wenn jemand sich den Wünschen und Fantasien des Gegenübers pauschal verschließt. Deine Aufgabe hingegen wird es sein, auch mal Initiative zu ergreifen und sie dorthin zu führen, wo Du sie haben willst. Und zwar mit taten, nicht mit Worten. Für sie ist sexuelles Neuland unsicheres Terrain, worauf sie mit Angst und Hemmungen und somit mit Ablehnung reagiert. Willst Du ihr die Hemmung nehmen, dann verführ sie richtig und zeig ihr, dass sie auf diese Weise ebenfalls auf ihre Kosten kommt. Das taut sie auf und macht sie empfänglich dafür. Denn es könnte gut sein, dass ein Aspekt des ganzen auch der ist, dass sie glaubt, dass bei diesen ganzen Dingen nur Du etwas von hast und sie leer ausgeht.

Meine aktuelle Partnerin z.B. hatte anfangs große Angst vor Analsex. Ich konnte sie ihr jedoch durch Massagen, Umarmungen, Küssen, Streicheln, einem Vorspiel etc. aber auch Selbstvertrauen und Dominanz nehmen. Durch Geborgenheit und Selbstvertrauen meinerseits hat sie sich sicher und beschützt gefühlt und konnte sich sehr schnell fallen lassen.

Ergo: Zeig Empathie und drück die richtigen Knöpfe bei gutem Timing, und Hemmungen sind Geschichte. Sollte das dennoch nicht fruchten, empfehle ich euch einen Paar-/Sexualtherapeuten.

 

[Papatom]

Moin,
zusätzlich solltest Du Dir mal Gedanken machen, warum Du Dich nicht "traust" das anzusprechen. Ist Deine Frau so ein Monster? Ist sie so dominant? Letztlich sollte es doch selbstverständlich sein, zumindest über Wünsche und Vorstellungen in einer Beziehung vernünftig zu reden?

Wenn sie Dich tendenziell abkanzelt, nicht ernst nimmt, als Irren und Perversen hinstellt, solltest Du erst mal an Eurer Beziehung arbeiten, damit Du ihr in einem Gespräch auf Augenhöhe begenen kannst. Dann fällt es auch leichter, wieder Wünsche auszusprechen...

Grüße