Schlimmster Liebeskummer

Dabei
27 Feb 2013
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#1
Meine Lieben,

ich habe vorhin nach ewigen Zeiten ein Lied gehört, das mich an meinen schlimmsten Liebeskummer aller Zeiten erinnerte.

Ich stells euch mal rein, dann könnt ihr es nebenbei anhören:


Ich höre nebenbei Radio und habe einen Sender gefunden, der Lieder aus den 90ern spielt - ich hatte einfach Lust darauf bei diesem kalten Regenwetter (wir haben Herbst) und war ganz in meine Tätigkeit vertieft, als es plötzlich anfing.

Und natürlich katapultiert es einen dann genau in diese Zeit, Szenen kommen hoch - bei mir war es vor allem eine Szene, wo ich mit einem damals "guten Freund" (natürlich war er verliebt in mich, die Freundschaft zerplatzte auch irgendwann wie eine Seifenblase, aber das ist nicht das Thema) in einem Lokal saß, Tequila trank und diese Musik lief (kann sein, dass ich mir die beim DJ gewünscht habe, ich kann mich nicht erinnern) und ich einen Liebeskummer hatte, dass ich dachte, ich überlebe ihn nicht.

Ich habe mir damals dann auch ganz fest eingeredet, dass ich das alles nur geträumt habe, damit ich es irgendwie überwinde. Also es war wirklich ganz schlimm. Ich war so um die 25. Er war meine erste große Liebe und ich kam damals ein zweites Mal mit ihm zusammen (ich hörte schon die Hochzeitsglocken!!), ich konnte mein Glück gar nicht fassen, weil ich ihn nie vergessen konnte. Und dann brach er mir ein zweites Mal das Herz.

Heute, nachdem es mich in diese Tequila-Szene zurückversetzte, ich dieses Bild vor mir sah und richtig fühlen konnte, wie traurig ich damals war, musste ich übers ganze Gesicht grinsen.

Jeden Liebeskummer überlebt man. Aber was noch wichtiger ist: ein Mensch, der einem diesen Kummer bereitet, ist einfach nicht der Mensch, der einen durch das Leben begleiten sollte. Ich erinnerte mich, wie dieser junge Mann war und finde es heute mehr als gut, dass daraus nichts geworden ist. Über kurz oder lang hätte ich mit ihm kein Leben führen können, das mich erfüllt und glücklich gemacht hätte.

Also ihr da draußen, die ihr schweren Liebeskummer habt: es hat schon seine Richtigkeit, dass es nicht geklappt hat.

Der Mensch, der zu euch passt, der mit euch auf einer Wellenlänge schwimmt, der tiefe Gefühle für euch hat, tut euch nicht so weh, dass ihr nicht wisst, wie ihr das überleben sollt.

Kopf hoch! Ihr werdet euch wieder verlieben, das verspreche ich euch! :049:
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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#2
Ich kenn diesen Song!

Heute, nachdem es mich in diese Tequila-Szene zurückversetzte, ich dieses Bild vor mir sah und richtig fühlen konnte, wie traurig ich damals war, musste ich übers ganze Gesicht grinsen.
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich erst nicht dass so ein Satz kommen wird :002:
ein Mensch, der einem diesen Kummer bereitet, ist einfach nicht der Mensch, der einen durch das Leben begleiten sollte.
Diesen Satz sollte man sich ausdrucken und irgendwo hinhängen, damit man ihn niemals vergisst :038:
 
Dabei
31 Jul 2011
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#3
Hach jaaa....

Ich hab da auch so einige Lieder die mich a interessieren so einige Liebeskummer erinnern.
Und jedesmal wenn ich sie höre muss ich auch an all die Tränen denken, die ich vergossen habe.

Früher dachte ich, dass ich daran sterbe und hab immer gedacht, wenn ich älter bin ist Liebeskummer nicht mehr so schlimm. 😂
Falsch gedacht, 😁um so älter um so schlimmer, man braucht länger sich davon zu erholen.

3 mal in meinem Leben hab ich richtig geliebt 1 mal als ich jung war, 2 mal im fortgeschrittenem alter und jetzt hoffe ich drauf das ich das letzte mal liebe und dieses gefühl nie wieder haben muss.

Recht hast du, man übersteht es und verliebt sich wieder, der eine früher der andere später.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#4
:) Das Lied kenne ich auch..

Twin hat gesagt.:
Peachy hat gesagt.:
ein Mensch, der einem diesen Kummer bereitet, ist einfach nicht der Mensch, der einen durch das Leben begleiten sollte.
Diesen Satz sollte man sich ausdrucken und irgendwo hinhängen, damit man ihn niemals vergisst :038:
Nunja, in meinem Fall bin ich ja nun mit dem Mann zusammen, der Grund für meinen bisher stärksten Liebeskummer war. ;)

Ich weiß aber nicht, ob ich damals dachte, dass ich sterben würde. Ich weiß, dass ich immer wieder gedacht hab "wenigstens ist er nicht tot", weil ich immer dachte, dass das noch viel viel schlimmer wäre und sich noch viel schrecklicher anfühlen müsste. :eusa_silenced:

Ein Lied, das ich mit der damaligen Zeit verbinde, habe ich auch (ganz klischeehaft einfach The Fray mit "How to save a life"). Ich mochte das immer. Das Kummergefühl hat damals für mich eher bedeutet, dass ich wirklich stark verliebt gewesen sein muss, da ich das vorher noch nicht so gehabt hatte. Ich habe in meinen Thread hier damals ja auch geschrieben, dass ich lieber unglücklich verliebt wäre als gar nicht. :D Auf Dauer ist das sicherlich keine Lösung, da sollte man die Gefühle vielleicht mal loslassen, damit man sich auch irgendwann mal wieder neu in jemanden verlieben kann. Aber so über das gesamte Leben betrachtet, ist es mir tatsächlich lieber ein paar mal wirklich verliebt zu sein und zu riskieren ein paar mal heftig auf die Nase zu fliegen, als weder das eine noch das andere jemals zu erleben.
Also ich denke, auch Liebeskummer ist kostbar.

Es gibt ein Zitat von Winnie Pooh, das finde ich in dem Zusammenhang ganz süß, das geht so:
How lucky am I to have something that makes saying good bye so hard.

Und: In den Zeiten, die uns am schwersten fallen, haben wir ja die größte Chance uns zu verändern und zu entwickeln und viele machen das ja auch.. Peachy, du bestimmt, oder? Glaubst du, du wärst ein anderer Mensch, wenn ihr noch in einer Beziehung miteinander wärt?
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#5
Idkat, das sind auch ganz interessante Gedanken!

Ich hab mir nie Gedanken gemacht dass, wie, wie oft etc ich mich verlieben will. Das kann man ja eh nicht steuern. Steuern kann man nur was man draus macht. Wenn ich mich in einen Mann nicht verliebe, interessiert er mich halt nicht als Mann.

Du hast zwar Peachy gefragt, aber ich antworte trotzdem mal:
Ich glaube nicht dass mich eine Beziehung verändert hat. Ich bin immer dieselbe geblieben. Klar hat man während des ganzen Lebens aus Erfahrungen gelernt, tut ich immer noch, aber geändert hab ich mich dadurch nicht, finde ich.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#6
Twin hat gesagt.:
Ich glaube nicht dass mich eine Beziehung verändert hat. Ich bin immer dieselbe geblieben. Klar hat man während des ganzen Lebens aus Erfahrungen gelernt, tut ich immer noch, aber geändert hab ich mich dadurch nicht, finde ich.
Generell nichts, was anders gelaufen wäre, wenn du in einer Beziehung geblieben wärst? ZB ein Jobangebot in einer anderen Stadt, das du eher ausgeschlagen hättest, wenn deine Beziehung noch aktuell gewesen wäre und dann wärst du in derselben Stadt geblieben und hättest diese Joberfahrung nicht gemacht, die dir viel gebracht hat, oder so?
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#7
Auch wenn du mich fragst, ob ich wegen einem Mann was Grundlegendes an bzw in meinem Leben verändert hätte: Nein. Ich hab schon früh festgestellt, dass Beziehungen nicht ewig dauern, also hab ich mein Leben nicht daran ausgerichtet. Überhaupt hab ich mein Leben nie an anderen Menschen ausgerichtet, deswegen hab ich zB auch keine Kinder.

Ich denke da auch nicht so hypothetisch. Wenn ich die eine Erfahrung nicht gemacht hätte, hätte ich eine andere gemacht. Und welche jetzt besser oder schlechter gewesen wäre weiß man ja nicht. Ich entscheide über mein Leben im Jetzt, und wenn dann was nicht passt, versuche ich umzusteuern. Über vergangene Entscheidungen sinniere ich nicht mehr, die waren schon richtig in dem Moment in dem ich sie getroffen habe und mit den Erkenntnissen die ich damals hatte.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#8
Twin hat gesagt.:
Ich denke da auch nicht so hypothetisch.
:) Ja, das ist so eine der Ebenen, auf der wir uns definitiv unterscheiden. ;)
Für mich sind meine Entscheidungen nicht abgehakt, sobald ich sie getroffen hab, nur weil ich sie dann nicht mehr ändern kann. Ich gehe gerne mit wachsendem Kenntnisstand immer wieder zu vergangenen Problemfragen zurück und evaluiere sie neu. Aber auch festzustellen, dass ich damals wohl "besser" hätte entscheiden können, ist für mich dann eine positive Erkenntnis und keine negative, da es bedeutet, dass ich nun ja vermutlich "besser" entscheiden würde.
 
Dabei
31 Jul 2011
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#9
Also ich glaube schon das man sich im Laufe der Beziehungen verändert. Man bleibt von seinem Grundgerüsst zwar der /die selbe aber man nimmt doch so einiges mit.

Vor allem wenn man noch jung ist. Bei mir gibt es 2 Beziehungen die mich schon sehr verändert haben. Meine erste und die zu dem Vater meines Sohnes.

Meine erste Beziehung war auch meine grosse Liebe und dafür das es meine erste war, waren wir lange zusammen, gute 5 Jahre als wir auseinander gegangen sind da dachte ich wirklich ich muss sterben 😁und ich hatte lange daran zu knacken.

Die Beziehung zu dem Vater meines Sohnes hielt 12 Jahre wo von wir uns die letzten 5 hätten schenken können. Aber wie das ist so mit Kind man denkt man, man muss es auf die Reihe bekommen.

Größter Irrtum ever...
Beide haben mich verlassen wegen einer anderen, beide male hab ich echt lange gebraucht mich davon zu erholen.

Im Nachhinein haben mich diese beiden Beziehungen doch geprägt. Heute Weiß ich was ich mitmachen würde und was nicht mehr.
Heute weiß ich auch das man keine Angst davor haben muss alleine zu sein. Heute würde ich auch keinen mehr halten wollen der gehen will. Das war bei mir bis vor ein paar Jahren noch nicht bewusst. Wer gehen will der geht sowieso
 
Dabei
3 Jan 2019
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#10
Aber wie das ist so mit Kind man denkt man, man muss es auf die Reihe bekommen.
Das war bei mir genauso... und dann zieht man die Trennung hinaus. Bei mir waren es auch etwa 5 Jahre, wo ich mich bereits früher hätte trennen können/sollen. 'Eigentlich' hatte ich mir sogar vorgenommen noch 10 Jahre zu warten, aber zum Glück habe ich das nicht gekonnt.
Im Nachhinein haben mich diese beiden Beziehungen doch geprägt. Heute Weiß ich was ich mitmachen würde und was nicht mehr.
Heute weiß ich auch das man keine Angst davor haben muss alleine zu sein. Heute würde ich auch keinen mehr halten wollen der gehen will. Das war bei mir bis vor ein paar Jahren noch nicht bewusst. Wer gehen will der geht sowieso
Ich weiß ganz sicher, dass mich jede Beziehung verändert und geprägt hat. Mal mehr mal weniger. Ja, man lernt dabei Grenzen abzustecken, zum Teil auch sie zu erweitern... Ich glaube, dass ich mich gerade durch Beziehungen erst selbst richtig kennen lernen konnte.
Angst vor dem Alleinsein muss man wirklich nicht haben. Im Gegenteil: Ich finde es wichtig, dass man auf eigenen Füssen stehen kann. Dann ist man auch weniger abhängig.
Ja, in der Tat kann man keinen halten. Er muss von sich aus bleiben wollen... Und dafür kann man schon etwas tun, genauso wie man einen auch wegtreiben kann.
 
Dabei
20 Mai 2020
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#11
Im Bezug auf das Topic:

Ja, das kenne ich auch gut. Meine beiden Beziehungen waren zwar mit jeweils knapp 1 Jahr nicht die längsten, aber sie haben deutlich mehr Spuren hinterlassen als alles was sonst so los war Frauen technisch.

Mein Song ist der hier:


Eigentlich bin ich emotional etwas abgestumpft aufgrund meiner Vergangenheit und lasse so etwas nicht wirklich raus, aber nach meiner letzten Trennung lief der Song im Auto Radio. Kurz davor haben meine Ex und ich einen Spaziergang an einem größeren Fluss unternommen und am Ufer hat sie mir dann gebeichtet, dass sie die Beziehung eigentlich nicht aufgeben will, aber auch nicht weis, wie sie sie fortsetzen soll aufgrund von Faktoren wie der Distanz und der zweifelhaften Zukunftsplanung dadurch, sowie ihrer ständigen Zweifel. Dass eigentlich noch ein anderer Kerl im Spiel war zu dem Zeitpunkt, was ich mir schon dachte durch ihr Verhalten, hat sie mir erst kürzlich noch bestätigt dann. Das direkt zu erfahren hätte es womöglich leichter gemacht zu Beginn der Trennung.

Nachdem ich sie dann zum Bahnhof gebracht hatte und sie weg war, kam der Song plötzlich auch Zuhause auf meiner Playlist und dann war es vorbei. Liebeskummer pur, ich schätze ich habe eine Stunde ohne Pause wie ein Schlosshund geheult bis ich mich wieder zusammengerissen hatte. Zum einen weil mich der Text irgendwo angesprochen hat im Bezug auf die Beziehung und weil es das Gefühl nochmal hochgezogen hat, auf den Fluss zu starren während sie mir erläutert wieso dass mit uns ein Ende haben muss.

Im Bezug auf meine erste Beziehung geht es mir ab und an ähnlich, wenn ich die Glaskaraffe aus Paris in meiner Bar ansehe. Es gab ja durchaus einige tolle Momente an die man sich doch gern erinnert!

Aber wenn ich mir hier andere Geschichten durchlese, kommen einem die eigenen schon gar nicht mehr so dramatisch vor. Hätte wohl auch schlimmer kommen können.

Und im Bezug auf das andere Thema - Ja, mich haben meine beiden Beziehung stark verändert.

Ich für meinen Teil steige aber nun auch etwas auf die Bremse. Ich bin zwar nach wie vor noch sehr kompromissbereit und es stört mich jetzt nicht, dass eine oder andere an mir vielleicht noch zu ändern oder zu verbessern - schließlich bezieht man da meist auch selbst etwas heraus. Aber ich werde mich auch nicht mehr so arg verbiegen, wie in meinen beiden bisherigen Beziehungen, nur um zu gefallen.

Ja, in der Tat kann man keinen halten. Er muss von sich aus bleiben wollen... Und dafür kann man schon etwas tun, genauso wie man einen auch wegtreiben kann.
Das sehe ich genauso. Es ist ein Geben und nehmen, aber keiner von beiden sollte sich für den Anderen zuweit verbiegen müssen, daran zerbricht man letztlich nur - wie ich selbst kürzlichst lernen musste.

Im Nachhinein haben mich diese beiden Beziehungen doch geprägt. Heute Weiß ich was ich mitmachen würde und was nicht mehr.
Heute weiß ich auch das man keine Angst davor haben muss alleine zu sein. Heute würde ich auch keinen mehr halten wollen der gehen will. Das war bei mir bis vor ein paar Jahren noch nicht bewusst. Wer gehen will der geht sowieso
Würde ich so unterschreiben. Mir ist natürlich klar, dass auf mich auch noch das eine oder andere Aha-Erlebnis warten wird, positive sowie negative vermutlich. Letztlich weis man ja nie vorher, wann und ob man der / dem richtigen begegnet.
 
Dabei
27 Aug 2011
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#12
Also ihr da draußen, die ihr schweren Liebeskummer habt: es hat schon seine Richtigkeit, dass es nicht geklappt hat.

Der Mensch, der zu euch passt, der mit euch auf einer Wellenlänge schwimmt, der tiefe Gefühle für euch hat, tut euch nicht so weh, dass ihr nicht wisst, wie ihr das überleben sollt.

Kopf hoch! Ihr werdet euch wieder verlieben, das verspreche ich euch! :049:
Ich kenne diesen krassen Liebeskummer bei dem man denkt, man stirbt vor lauter Schmerz...
Und heute bin ich dankbar, dass wir nicht wieder zusammen gekommen sind. Im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer. :D
Ich habe mich aber seit dem nicht noch mal so verliebt..

Und zu Idkat: Rückblickend würde ich sagen: Ja, jede Beziehung hat mich verändert. Innerhalb der Beziehungen als auch danach.

Ich bin froh, dass ich damals weggezogen bin und nicht blieb für den Mann mit dem ich damals zusammen war. Ich würde heute definitiv ein anderes Leben leben, wäre ich für ihn geblieben. Und hätte mich immer wieder gefragt "was wäre wenn..".
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#13
weil es das Gefühl nochmal hochgezogen hat, auf den Fluss zu starren während sie mir erläutert wieso dass mit uns ein Ende haben muss.
Das mit dem auf einen Fluss starren bei so einem fürchterlichen finalen Gespräch kenne ich auch. Ich hab auch später noch sehr oft (in anderer Stimmung) auf diesen Fluss geblickt, aber nicht an dieser Stelle ...
 
Dabei
20 Mai 2020
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#14
Das mit dem auf einen Fluss starren bei so einem fürchterlichen finalen Gespräch kenne ich auch. Ich hab auch später noch sehr oft (in anderer Stimmung) auf diesen Fluss geblickt, aber nicht an dieser Stelle ...
Meidest du die Stelle, oder hat es sich einfach nur nie ergeben da nochmal vorbei zu kommen?

Ja, mir sitzt das ganze Wochenende mit meiner Ex noch etwas in den Knochen wenn ich so darüber nachdenke. Auf der einen Seite hat sie noch sehr meine Nähe gesucht, was ich im Nachgang wirklich nicht verstehe. Aber auf der anderen Seite war sie mehr mit ihrem Handy beschäftigt als mit mir und auch wenn ich nicht nachsehen wollte, habe ich aus dem Augenwinkel bemerkt, dass es immer ihr Arbeitskollege Max war. Ich glaube wirklich klar war es mir schon, als wir spontan nach Wasserburg gefahren sind, sie liebte historische Altstädte und das Wetter war irre gut. Wir waren Eis essen an einer echt uhrigen Eisdiele die ich kannte und sie war am Handy. Dann waren wir am Fluss unterwegs das Wetter genießen, sie war am Handy. Und zuletzt lagen wir am Strand (ja da gibt es kleine Sandstrände am Ufer) und ich wollte sie spontan küssen, wieso auch nicht. Aber sie hat mich plötzlich abgeblockt und war kurz darauf wieder am Handy... Das restliche Oster Wochenende klebte sie dann quasi an dem Ding. Ich glaube da war mir schon bewusst, dass es vorbei ist - ich hatte auch selbst keine Lust mehr mir das gefallen zu lassen. Hätte sie es nicht eh beendet, wäre das wohl sowieso letztlich im Streit geendet.

Naja - sagen wir es mal so. Mein Bedürfnis aktuell dort nochmal hinzufahren hält sich einfach sehr in Grenzen. Vielleicht wenn richtig Gras über die Sache gewachsen ist.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#15
Dabei
27 Feb 2013
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#16
Leute, ich bin ganz begeistert, dass ihr euch so toll beteiligt an meinem Thread!!!

Da ich gerade nicht so viel Zeit habe, möchte ich die von Idkat weiter oben gestellte Frage an mich erstmal beantworten:

Und: In den Zeiten, die uns am schwersten fallen, haben wir ja die größte Chance uns zu verändern und zu entwickeln und viele machen das ja auch.. Peachy, du bestimmt, oder? Glaubst du, du wärst ein anderer Mensch, wenn ihr noch in einer Beziehung miteinander wärt?
Ich wäre kein anderer Mensch. Das nicht. Die Chinesen unterscheiden zwischen Persönlichkeit und Charakter. Sie sagen, die Persönlichkeit hast du von Geburt an, den Charakter eignest du dir an und der wird geformt von deinem Umfeld, der Gesellschaft, deine Erziehung etc. Deswegen sind wir ja auch anfangs von einem Menschen fasziniert und nach einiger Zeit fragen wir uns, was wir nur an ihm gesehen haben. Am Anfang sieht man die Persönlichkeit und dann kristallisiert sich der Charakter heraus. Die Persönlichkeit also findet man toll, mit dem Charakter kommt man aber nicht klar. Aber das jetzt zu vertiefen, würde zu weit führen und zu lang werden.

Ich selbst habe ganz offensichtlich eine starke Persönlichkeit. Mit diesem Mann, wegen dem ich diesen schlimmen Liebeskummer hatte, war ich nur Monate zusammen. Es war also keine richtige Beziehung. Aber unsere Mütter kennen sich und seine Mutter konnte meine nicht leiden (aus gutem Grund) und vielleicht war auch das der Grund, wieso aus uns nicht geworden ist. Er ist Einzelkind und sehr auf seine Mutter fixiert. Also es wäre sowieso nicht so einfach gewesen das Ganze.

Aber ich kann von meiner langjährigen Beziehung sagen, dass es eine Phase gab, wo sich mein Charakter veränderte, aber nicht nur durch ihn, es gab noch andere Umstände - aber er hatte einen großen Anteil daran. Bis ich mir irgendwann sagte, ich fühl mich nicht wohl, das bin nicht ich, ich will so nicht sein, ich will wieder ich sein! Da meldete sich also offensichtlich meine Persönlichkeit. Ich habe mich also getrennt und Stück für Stück wieder zu mir gefunden und heute bin ich so glücklich, dass ich ganz ich selbst bin und das auch authentisch lebe.

Man könnte sagen, hätte dieser Mensch mich nicht an meine Grenzen und darüber hinaus gebracht, hätte ich mich vielleicht nicht in der Art finden können, wie ich es getan habe, sondern wäre einen Trott mitmarschiert wie alle anderen auch. Aber man weiß es nicht. Es ist so gewesen, wie es gewesen ist und ich bin dankbar, dass es mich dahin gebracht hat, wo ich heute bin.

Meine Geschwister leben ein Leben wie es "sein sollte". Verheiratet mit Kindern, Haus gebaut, Baum gepflanzt und all diese Dinge, die ein Mensch vollbringen sollte in seinem Leben, wie es sich also gehört. Aber ich möchte niemals tauschen. Ich bin heute so glücklich wie nie in meinem Leben und bin dankbar für jede "schlechte" Beziehung, die es verhindert hat, in diesem Strom mitzuschwimmen.

Weil es einfach nie die Art Leben gewesen wäre, die mich erfüllt hätte. In vielerlei Hinsicht. Schon als Kind habe ich gesagt, dass ich nie heiraten möchte, wenn es so ist, wie es bei meinen Eltern ist. Und das ist es bei vielen Ehepaaren, wie ich später beobachten konnte.

Aber nicht nur Partner haben mich da hin gebracht, wo ich heute bin, sondern auch mein Berufs- und Familienleben. So sind nicht nur meine Partner ausschlaggebend, wie ich mich entwickelt habe.

Aber letztlich ist es doch meine Persönlichkeit, die mich da hingebracht hat, wo ich heute bin. Ich selbst also. Weil ich Situationen geändert habe, die mir nicht gefielen. Ich also an meinem Leben gefeilt habe und niemals Opfer sein wollte. Da habe ich lieber darum gekämpft als mich zu ergeben.
 
Dabei
3 Jan 2019
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#17
Da habe ich lieber darum gekämpft als mich zu ergeben.
Klasse!

Weißt Du, wer sagt denn "wie es sein sollte"? Das ist doch für jeden (hoffentlich) anders. Respekt, dass Du in der Lage warst auch gegen den Strom zu schwimmen, zumindest nicht mehr mitzuschwimmen.

Ich hatte vor meiner Trennung einen Traum, ich glaube da war ich schon fremdgegangen, aber so genau weiß ich es nicht mehr. Jedenfalls ruderte ich in einem Ruderboot mit meiner Familie an Board über ein in Nebel getauchtes Gewässer. Irgendwann sprang ich über Board und ging unter bis auf den Grund. Ich wollte einfach nicht mehr auftauchen und weiterrudern. Aber die Luft wurde knapp, also tauchte ich doch wieder auf. Und sah gerade noch, wie das Ruderboot mit meiner Familie ohne mich weiterfuhr und im Nebel verschwand.

Das war für mich das Zeichen, dass meine Familie auch ohne mich klar kommen würde. Ich bin nicht gegen den Strom geschwommen, aber eben auch nicht mit dem Strom.

Ich sag Dir was: Mein Bruder lebte auch ein Leben wie es sein sollte. Er ist 2018 verstorben. Was hat er jetzt davon? Jeder soll sein Leben so leben, wie er es möchte (natürlich ohne Gewalt gegen andere). :)
 
Dabei
2 Nov 2015
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#18
Ich würde auch sagen, dass meine Beziehungen mich verändert haben, genauso wie die Trennungen aber auch "normale" Freundschaften. Ich empfinde das tatsächlich als positiv. Durch das intensive Miteinander mit doch teils sehr unterschiedlichen Menschen habe ich wahnsinnig viel über mich selbst gelernt. Ich weiß inzwischen sehr viel besser, was mir wichtig ist. Gerade was die zwischenmenschlichen Werte angeht. Und ich bin reifer und selbstbewusster geworden. Inzwischen fällt es mir sehr viel leichter mir selbst "zu verzeihen", für mich selbst einzustehen und im Zweifelsfall selbstbewusst meinen Weg zu gehen (auch wenn ich dazu insgeheim mein Krönchen richten muss). Ich habe im letzten Jahr tatsächlich auch eine Freundschaft beendet, weil dieser Mensch mich angeschrien hat. Manchmal habe ich die Freundschaft vermisst, aber nur bis mir bewusst wurde, dass die Freundschaft die ich vermisst habe, die auf einem gleichberechtigten, wohlwollenden Miteinander beruhte, eh schon nicht mehr existierte.

Ich finde den Ansatz von idkat, dass man als Erkenntnis für sich herausnehmen kann, wie man künftig besser entscheiden könnte, schön.

Um vielleicht auch nochmal die Frage, ob man glaubt dass man ein anderer Mensch gewesen wäre, zu beurteilen:
Ja, das glaube ich. Aber ich glaube auch, dass ein anderer Weg in Ordnung gewesen wäre und dass ich von den Grundzügen her schon immer ich war und sein werde. Nur die Ausprägungen sind anders, weil die Erfahrungen andere sind.

Nach meiner letzten Trennung habe ich übrigens die Carpenters mit "Top Of The World" ganz viel gehört. Das ist vermutlich kein klassisches Liebeskummerlied aber irgendwie hatte ich damals das Bedürfnis es oft zu hören. Jetzt ist das letzte Mal schon wieder eine ganze Weile her.
 
Dabei
17 Mai 2015
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#19
Mich haben meine Beziehungen ebenfalls verändert.
als meine erste Beziehung nach fast 18 Jahren auseinanderging, war ich auch sehr am Boden.
aber der Grund dafür war, dass ich nicht recht wusste, warum.
Die Songs, die mich daran erinnern, sind hier wohl eher unbekannt.
Z.B. Todd Wolfe "One lost love (is another mans game)"
Ein sehr schöner Blues, mit slideguitar und allem was dazugehört.
Oder Peter Greens Splinter Group "Real World" ..I'm living in a real world, and i can't get out...

Wenn ich diese Songs heute höre, dann tut es nicht mehr weh, im Gegenteil, heute betrachte ich diese Zeit als Bereicherung.

Der ultimative "Weltschmerz/Liebeskummer"-Song ist für mich immer noch "Hurt".
Von Trent Reznor in der Version von Johnny Cash.
 
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