
- Dabei
- 25 Sep 2020
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Hallo liebe Foren Gemeinde,
ich, w Anfang 30 bin seit knapp 10 Monaten in einer Beziehung (er ein paar wenige Jahre jünger als ich, online kennengelernt, führen eine Wochenend Beziehung).
Mein Freund ist beruflich stark eingebunden und auf Grund dieser Tatsache und der Entfernung unserer Wohnorte, sehen wir uns nur am Wochenende.
Mir ist schon recht früh aufgefallen, dass mein Freund mir kaum tiefergehende Fragen stellt, er wenig über meine Vergangenheit/Träume/ Wünsche wissen will. Er hat mich z.B. nie gefragt, warum ich kaum Freundinnen habe, wo ich meine Ausbildung gemacht habe, wie meine vorherigen Beziehungen waren... mein Freund weiß daher sehr wenig über mich.
Dadurch habe ich den Eindruck, er kennt mich eigentlich gar nicht wirklich. Natürlich rede ich auch von selbst aus über mich. Aber einige Dinge habe ich ihm bisher nicht erzählt (sie haben auch keine direkte Auswirkung auf unsere Beziehung, gehören aber zu meinem Leben). Nicht, weil ich mich schäme (obwohl es teilweise unschöne Dinge sind, z.B. eine Depression, Klinikaufenthalt vor einigen Jahre).
Sondern weil sich bei uns noch nie wirklich die Tiefe für so eine Art Gespräch ergeben hat. Ich will auch nicht mit der Tür ins Haus fallen, nach dem Motto "du ich muss dir was sagen"... ich würde so etwas eher mal in einem Kontext über allgemeine Erlebnisse einbringen wollen. Aber er fragt beispielsweise auch nie, wie es mir so nach der Scheidung meiner Eltern ging.. ich frage so etwas. Will auch gerne wissen, wie seine Familie so tickt, wie die Eltern ihn erzogen haben. Wie er manche Ereignisse von früher empfunden hat.
Nennen wir es verallgemeinernd vielleicht über Gefühle, das Seelenleben sprechen. Ist mit ihm nahezu unmöglich. Er antwortet mir auf meine (Rück-)Fragen, aber nur kurz und knapp. Es ist aber nicht durch die fehlende Kommunikation (im "Seelenbereich", über Themen wie seinen Job und seine Karriere können wir ewig lang reden. Vor allem er). Es geht mir auch um die Art und Weise wie er auf das was ich sage reagiert.
Er ist ein Phrasendrescher. Oft finde ich seine lockere, flapsige Art auch ganz erheiternd und witzig. Ist vielleicht auch kein schlechter Gegenpol zu meinem "tieferen, schwereren" Wesen. Aber wenn ich beispielsweise von einem negativen Erlebnis von der Arbeit rede antwortet er etwas wie "oh nein" oder "ich glaub an dich" oder "top (= also etwas, was so null dazu passt was ich vorher erzählt hatte)". Und das wars. Kein, reagiert dein Chef denn immer so? Wieso bist du eigentlich noch bei der Firma, wenn dich da so viel stört?... einfach nichts, was die Kommunikation die mir wichtig ist mal bereichert oder am Laufen hält.
Ich habe das Thema schonmal angesprochen, ihm gesagt, dass mich die Phrasen manchmal nerven, ich das unpassend finde... sieht er nicht so. Er findet wir verstehen uns doch super.... das sind dann wirklich die Antworten darauf. Heute als wir telefoniert haben (wenn wir uns nicht sehen, telefonieren wir täglich) habe ich sein Berhalten mal gespiegelt und auf das was er sagte nur mit "echt?Krass", "das wird schon" "was willste machen" reagiert.
Das "Gespräch" war dann nach 3 Minuten ausgelutscht. Proaktiv von meinem Tag habe ich mal gar nichts bzw. sehr sehr wortkarg berichtet. Ich glaube auch, dass er das gemerkt hat (es ihn irritiert hat)... aber auch das würde er nicht zum Anlass nehmen um mal zu fragen " alles gut bei dir? Du erzählst ja gar nichts". Das Gespräch ist dann einfach eingeschlafen...
Sein Kumpel den ich mal kennengelernt habe, hat mir nach ein paar Minuten mehr Fragen über mich gestellt als mein eigener Freund nach über 10 Monaten...
Ich glaube aktuell funktioniert das Ganze, da ich mich (anfangs) sehr für seine Arbeit, seine Karriere, ihn interessiert habe und dadurch immer ein Gesprächsfluss gegeben war. Was für mich auch nicht immer leicht ist, da ich von seinem Arbeitsumfeld absolut nichts verstehe, ich nicht studiert bin, etc. Zumal haben wir beide einen sehr ähnlichen Humor und unser Sex ist sehr gut.
Er kann sich auch für meine Freizeitvorschläge begeistern so sind wir aktiv und können viel über das Hier und Jetzt sprechen. Für die Wochenenden reicht das. Trotzdem habe ich das Gefühl, ich bin eigentlich eine unbekannte Person für ihn und er weiß ein stückweit meine Tiefe auch nicht zu schätzen. Irgendwie bin ich sogar ein bisschen beleidigt weil ich mir denke, es reicht ihm wohl das ich nett aussehe und seinen Geschichten lausche.
Seht ihr eine Zukunft für diese Beziehung? Was habt ihr für Tipps? Was mache ich falsch, richtig? Soll ich sein Verhalten weiter spiegeln, ich glaube manchmal, das ist das deutlichste was bei ihm ankommt...
Vielen Dank an euch und beste Grüße
ich, w Anfang 30 bin seit knapp 10 Monaten in einer Beziehung (er ein paar wenige Jahre jünger als ich, online kennengelernt, führen eine Wochenend Beziehung).
Mein Freund ist beruflich stark eingebunden und auf Grund dieser Tatsache und der Entfernung unserer Wohnorte, sehen wir uns nur am Wochenende.
Mir ist schon recht früh aufgefallen, dass mein Freund mir kaum tiefergehende Fragen stellt, er wenig über meine Vergangenheit/Träume/ Wünsche wissen will. Er hat mich z.B. nie gefragt, warum ich kaum Freundinnen habe, wo ich meine Ausbildung gemacht habe, wie meine vorherigen Beziehungen waren... mein Freund weiß daher sehr wenig über mich.
Dadurch habe ich den Eindruck, er kennt mich eigentlich gar nicht wirklich. Natürlich rede ich auch von selbst aus über mich. Aber einige Dinge habe ich ihm bisher nicht erzählt (sie haben auch keine direkte Auswirkung auf unsere Beziehung, gehören aber zu meinem Leben). Nicht, weil ich mich schäme (obwohl es teilweise unschöne Dinge sind, z.B. eine Depression, Klinikaufenthalt vor einigen Jahre).
Sondern weil sich bei uns noch nie wirklich die Tiefe für so eine Art Gespräch ergeben hat. Ich will auch nicht mit der Tür ins Haus fallen, nach dem Motto "du ich muss dir was sagen"... ich würde so etwas eher mal in einem Kontext über allgemeine Erlebnisse einbringen wollen. Aber er fragt beispielsweise auch nie, wie es mir so nach der Scheidung meiner Eltern ging.. ich frage so etwas. Will auch gerne wissen, wie seine Familie so tickt, wie die Eltern ihn erzogen haben. Wie er manche Ereignisse von früher empfunden hat.
Nennen wir es verallgemeinernd vielleicht über Gefühle, das Seelenleben sprechen. Ist mit ihm nahezu unmöglich. Er antwortet mir auf meine (Rück-)Fragen, aber nur kurz und knapp. Es ist aber nicht durch die fehlende Kommunikation (im "Seelenbereich", über Themen wie seinen Job und seine Karriere können wir ewig lang reden. Vor allem er). Es geht mir auch um die Art und Weise wie er auf das was ich sage reagiert.
Er ist ein Phrasendrescher. Oft finde ich seine lockere, flapsige Art auch ganz erheiternd und witzig. Ist vielleicht auch kein schlechter Gegenpol zu meinem "tieferen, schwereren" Wesen. Aber wenn ich beispielsweise von einem negativen Erlebnis von der Arbeit rede antwortet er etwas wie "oh nein" oder "ich glaub an dich" oder "top (= also etwas, was so null dazu passt was ich vorher erzählt hatte)". Und das wars. Kein, reagiert dein Chef denn immer so? Wieso bist du eigentlich noch bei der Firma, wenn dich da so viel stört?... einfach nichts, was die Kommunikation die mir wichtig ist mal bereichert oder am Laufen hält.
Ich habe das Thema schonmal angesprochen, ihm gesagt, dass mich die Phrasen manchmal nerven, ich das unpassend finde... sieht er nicht so. Er findet wir verstehen uns doch super.... das sind dann wirklich die Antworten darauf. Heute als wir telefoniert haben (wenn wir uns nicht sehen, telefonieren wir täglich) habe ich sein Berhalten mal gespiegelt und auf das was er sagte nur mit "echt?Krass", "das wird schon" "was willste machen" reagiert.
Das "Gespräch" war dann nach 3 Minuten ausgelutscht. Proaktiv von meinem Tag habe ich mal gar nichts bzw. sehr sehr wortkarg berichtet. Ich glaube auch, dass er das gemerkt hat (es ihn irritiert hat)... aber auch das würde er nicht zum Anlass nehmen um mal zu fragen " alles gut bei dir? Du erzählst ja gar nichts". Das Gespräch ist dann einfach eingeschlafen...
Sein Kumpel den ich mal kennengelernt habe, hat mir nach ein paar Minuten mehr Fragen über mich gestellt als mein eigener Freund nach über 10 Monaten...
Ich glaube aktuell funktioniert das Ganze, da ich mich (anfangs) sehr für seine Arbeit, seine Karriere, ihn interessiert habe und dadurch immer ein Gesprächsfluss gegeben war. Was für mich auch nicht immer leicht ist, da ich von seinem Arbeitsumfeld absolut nichts verstehe, ich nicht studiert bin, etc. Zumal haben wir beide einen sehr ähnlichen Humor und unser Sex ist sehr gut.
Er kann sich auch für meine Freizeitvorschläge begeistern so sind wir aktiv und können viel über das Hier und Jetzt sprechen. Für die Wochenenden reicht das. Trotzdem habe ich das Gefühl, ich bin eigentlich eine unbekannte Person für ihn und er weiß ein stückweit meine Tiefe auch nicht zu schätzen. Irgendwie bin ich sogar ein bisschen beleidigt weil ich mir denke, es reicht ihm wohl das ich nett aussehe und seinen Geschichten lausche.
Seht ihr eine Zukunft für diese Beziehung? Was habt ihr für Tipps? Was mache ich falsch, richtig? Soll ich sein Verhalten weiter spiegeln, ich glaube manchmal, das ist das deutlichste was bei ihm ankommt...
Vielen Dank an euch und beste Grüße
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