Nun liebe ich sie doch... (sehr lang, entschuldigung :( )

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#1
Hey Leute!

Ich habe ein Problem mit einer Frau. Ich bin 32 und sie 25, wie kennen uns seit knapp 7 Jahren. Als ich sie kennen lernte, fand ich sie interessant. Sie war irgendwie aufregend, brachte frischen Wind in unseren ehrenamtlichen Verein. Aber das war auch alles. Sie allerdings verliebte sich schnell in mich und fragte dauernd nach einem Date. Ich sagte nein, mein Interesse reichte eben nicht aus, vor allem, weil sie gerade erst 18 war. An einem sehr verschneiten Novembertag bot ich ihr dann an sie Heim zu fahren, weil sie nur Chucks anhatte und das Wetter immer schlechter wurde. Auf der Autofahrt unterhielten wir uns toll und ich stimmte einer Verabredung doch zu. Wir schrieben in den nächsten Tagen viel und in der Nacht vom 23.12 zum 24.12.2005 kam sie zu mir, wir aßen, hörten Musik und ich schlief schließlich mit ihr.
Daraus wurde eine Bettgeschichte. Ich fand sie recht attraktiv, doch für mehr reichte es bei mir nicht. Das sagte ich ihr auch und sie war einverstanden. Im Februar 2006 gestand sie mir jedoch, dass sie mich liebe. Daraufhin sahen wir uns einen Monat nicht. Das war mir halt zuviel. Nach dem Monat näherten wir uns wieder an und sie verlor darüber kein Wort mehr. Wir verbrachten das gesamte Jahr gemeinsam, fast jeden Tag, ich lernte ihre Eltern kennen und für sie war es eine Beziehung. Für mich nicht, ich empfand nichts für sie. Ich verbrachte die Zeit mit ihr, weil sie für mich da war und ich ernste freundschaftliche Gefühle für sie hatte. Belogen habe ich sie diesbezüglich nie.

Dann wurde es mir einfach zu ernst, ich ließ sie stehen und traf andere Frauen, leider machte ich den Fehler, wieder mit ihr zu schlafen, sobald es mit anderen Frauen schief ging. Ich kam immer wieder zu ihr an und weil sie mich naiv liebte (mir ist klar, dass sie noch sehr jung war, darüber hatte ich damals nie nachgedacht) wartete sie immer auf mich. Manchmal sagte ich auch ziemlich dumme Sachen, die ihr Hoffnungen machten, wie das ich sie an meinen Lebensträumen beteiligen möchte. Das stimmte auch, denn irgendwie war sie meine beste Freundin geworden. Wir nahmen den gleichen Job an und arbeiteten im Team.
Ich betrog ausnahmslos alle meine Freundinnen mit ihr, es war so unkompliziert mit ihr und sie erwartete einfach nichts.
Wir durchlebten auch sehr viel gemeinsam, das uns hätte verbinden müssen. Sie wurde schwanger von mir und verlor das Baby, sie erkrankte an Krebs und besiegte ihn, sie half mir durch die Magersucht. Sie ist eine starke Frau. Doch ich liebte sie einfach nicht.

Doch irgendwann 2008 hielt sie es verständlicher Weise nicht mehr aus. Meine ganzen Beziehungsgeschichten und das ich mich bei ihr ausheule und von ihr trösten lasse, ohne ihre Gefühle je ernst zu nehmen. Sie erzählte meiner damaligen Freundin von unserer Affaire, schmiss den Job hin und brach den Kontakt ab.

Als ich sie wieder sah, war bereits ein halbes Jahr vergangen. Sie ging wieder zur Schule, um ihr Abi nachzuholen, hatte dort einen Mann kennen gelernt und sie lebten zusammen. Wir trafen uns ab und an und redeten, wurden wieder Freunde. Ich lernte ihren Freund kennen und wir verstanden uns. Doch nagte alles an mir. Eines Abends, als ich wusste er ist unterwegs, klingelte ich bei ihnen, nahm sie bei den Schultern und bat sie ihn zu verlassen und mich zu heiraten. Ich weiß selbst nicht, was da in mich gefahren war, der Gedanke, dass sie zu ihm gehört, machte mich fertig, aber eigentlich liebte ich sie nicht.
Sie wies mich ab und die beiden beschlossen zu heiraten. Ich zog mich zurück und der Kontakt flaute wieder ab. Im Januar 2010 kam dann plötzlich ein Anruf. Ob ich sie abholen könne, sie weinte ganz furchtbar. Ich sammelte sie also ein und erfuhr, dass er die Hochzeit hatte platzen lassen und mit einer anderen davon gerannt war.

Von da ab sahen wir uns wieder jeden Tag. Es war wie früher, wir schliefen auch wieder miteinander. Es war vertraut, aber meine Gefühle für sie reichten noch immer einfach nicht für mehr. Sie wusste das, entschied sich für eine lange Reise und danach wollte sie zum studieren wegziehen. Ich war bei der Wohnungsübergabe dabei, half ihr die Hochzeit bei allen abzusagen, nahm ihr vieles ab und brachte sie schließlich zum Flughafen.

Plötzlich war sie einfach weg. Ab und zu kam eine Nachricht, wie es mir ginge. Ich hatte keine neuen Beziehungen. Bei mir lief alles schief und sie fehlte mir, um darüber zu reden. Dann traf ich sie 2011 zufällig in der Bahn, als sie Freunde in ihrer Heimat besuchte. Wir unterhielten uns lange und erneut entwickelte sich eine Freundschaft, wir telefonierten und schrieben viel, ich war froh, dass sie wieder Teil meines Lebens war.
Ich begann eine Therapie und reflektierte dadurch mein Verhalten der vergangenen Jahre. Es kam zu einem langen Gespräch zwischen uns, bei dem ich mich aufrichtig entschuldigte, ich wollte es wieder gut machen, doch wusste nicht wie. Vieles wusste ich, wie das sie vor mir keine Beziehung hatte und das sie als Kind vergewaltigt worden war, doch ich nutzte sie dennoch aus. Ich lud alles auf ihr ab und behandelte sie sehr schlecht. Sie verzieh mir, sie sagte, es sei vorbei, ich arbeite ja an mir und sie nahm Schuld auf sich, sagte Dinge wie, sie hätte ja nein zu mir sagen können oder dergleichen...

Mittlerweile ist unsere Freundchaft intakt. Wir reden über alles und sind füreinander da. Ab und an ist sie zu Besuch und schläft auch bei mir, aber nicht mit mir. Doch wenn ich sie jetzt ansehe, diese bildhübsche Frau, die alles für mich getan hat, die mich ertrug zu meinen schlimmsten Zeiten, die immer ein Lächeln hatte, wenn es auch noch so düster aussah, dann liebe ich sie. Ich liebe sie nun mehrere Monate und kann es ihr nicht sagen. Ich hab ihr zu weh getan und unsere Leben sind zu verschieden. Sie hat viele Pläne, andere als ich. Sie ist so voller Leben und Freude. Ich könnte ihr nie geben, was sie verdient und ihre Liebe zu mir ist längst erloschen... Wie soll ich damit umgehen? Vielleicht hat ja jemand durchgehalten und weiß einen Rat für mich... Danke
 
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21 Okt 2011
Beiträge
3.263
#2
Hallo!

Ich habe durchgehalten. Gibst Du Dir die Antwort nicht von selbst?

Ich könnte ihr nie geben, was sie verdient und ihre Liebe zu mir ist längst erloschen...
Jetzt ist es umgekehrt und es ist die Frage ob die mit so einer Freundschaft ungehen kannst. Wenn Du das nicht kannst musst Du erstmal auf Abstand gehen um Dich zu entlieben. Vielleicht kannst Du dann eine ganz normale Freundschaft führen.

Das ist leider Ironie des Schicksal, dass Du sie jetzt liebst, aber sie Dich nicht mehr (weißt Du das sicher)...vielleicht wolltest Du Dich einfach nicht drauf einlassen und vielleicht war es doch Liebe? Vielleicht hat sie sich bei DIr nur anders dargestellt und gar nicht so wie Du es Dir vorgestellt hast!
 

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