@Jesse Blue:
Ich bin da einfach anderer Meinung, was das Thema Sex angeht. Ich finde, man kann mit Spaß flirten, locker sein und muss trotzdem nicht gleich mit dem erstbesten Mann ins Bett steigen. Ich will den Mann erst besser kennenlernen, bevor ich mit ihm intim werde, einfach weil Sex für mich schöner ist, wenn ich die Person besser kenne. Das hat nichts mit Spießigkeit zu tun.
Wenn der Mann eben sofort Sex will und nicht "warten" kann, dann ist das auch ok, aber dann passe ich scheinbar nicht so gut mit ihm zusammen und ich werde mich in dieser Hinsicht ganz sicher nicht verbiegen, um ihm zu gefallen, nur damit ich es danach doch wieder bereue.
Ich bin mir sicher, dass es genug Männer gibt, die es nachvollziehen können, wenn die Frau nicht sofort nach dem ersten Date mit dem Mann Sex hat. Somit verstehe ich nicht, warum du daran festhälst, dass diese Ansicht mein spießiges und verkrampftes Verhalten widerspiegeln soll.
Das ist aber doch ihr Problem: Sie steht in solchen Selbstzweifeln, dass sie eben nicht weiß, was zu ihr passt. Und solche Menschen neigen dann schnell dazu sich Konventionen anderer anzugleichen. "So wie die anderen" ist somit wohl ein ungewollt zweideutiges Wortspiel, das leider nur gemäß der ungünstigen Interpretation voll ins Schwarze trifft. Deswegen ja auch die Empfehlung, den Punkt "Männer" erstmal etwas ruhen zu lassen und mit sich ins Reine zu kommen und ihr Selbstwertgefühl zu steigern, damit sie sich vorprogrammierte Enttäuschungen erspart.
Kann sein, dass ich noch nicht weiß, was zu mir passt, aber ich werde mich nicht den Konventionen anderer angleichen. Das habe ich nie gemacht. Ich werde mich ausprobieren und wer weiß, wenn ich mehr Erfahrungen in der Männerwelt gemacht habe und selbstsicherer bin, denke ich vielleicht genauso wie du über das Thema Sex. Nur im Moment ist das noch nicht der richtige Weg für mich.
@La vita: Danke für dein Videotipp. Ich werde es mir auf jeden Fall mal anschauen.
@Yandara:
Ich verstehe ihre Selbstzweifel allerdings sehr gut, gerade wenn etwas so absolut selbstverständliches, normales wie die Verpartnerung nicht funktioniert. Das ist etwas, das uns in den Genen liegt, darauf baut unser Leben auf, es ist so normal, dass die meisten sich darüber überhaupt nie Gedanken machen. Es funktioniert einfach. Auch ein ungefähres Zeitfenster, in dem das zum ersten mal passiert, ist uns durch unsere Biologie irgendwo vorgegeben. Und dann steht man selbst da und es läuft eben nicht. Man guckt nach rechts und nach links und fühlt sich anders, komisch, sonderlich, seltsam..
Sie ist jetzt noch jung, aber das Gefühl wird stärker, je älter sie wird, wenn sich eben nichts ändert
Genau das ist es nämlich. Bei allen anderen läuft alles so selbstverständlich ab, nur bei mir klappt es nicht so ganz. Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit diesem Thema, weil diese Selbstzweifel immer ein Problem für mich waren. Immer wollte ich den anderen gefallen und perfekt sein. Gute Noten schreiben, damit die Lehrer und meine Eltern stolz auf mich sind und hübsch aussehen, damit ich den Jungs gefalle und so weiter.
Ich muss sagen, dass ich schon viele Fortschritte gemacht habe. Ich konnte mit meiner Mutter immer über meine Probleme reden und sie hat mich immer unterstützt, wie als sich zum Beispiel meine ehemaligen "Freundinnen" plötzlich gegen mich verschworen und mich fertig machten. Ich habe mich nicht verkrochen, sondern ihnen die Stirn geboten.
Jetzt habe ich zumindest ein paar Freundinnen, mit denen ich wirklich gerne Dinge unternehme und auf die ich mich größtenteils verlassen kann. Ich gehe weg und hänge nicht zu Hause rum.
Trotzdem werde ich immer unzufriedener, weil man eben gerade jetzt sieht, wie es bei anderen Mädchen in meinem Alter läuft. Und du hast es ja schon gesagt: Dieses Gefühl wird immer stärker, deshalb möchte ich jetzt auch aktiv was verändern. Wenn ich es alleine nicht schaffe, würde ich auch eine Therapie machen. Hauptsache ich verschwende nicht meine ganze Energie an doofe Selbstzweifel.
@Wasserfall:
Mädel, du bist 17 - was soll der Stress? Ich versteh ja, dass in dem Alter die Hormone wahrscheinlich andauernd durchdrehen.
Was ich dir mit auf den Weg geben kann, ist etwas, das die meisten Menschen mir gesagt: Fang an erstmal dich zu lieben. Fang an, das an dir zu lieben, was du an dir schön findest.
Leichter gesagt als getan, aber ja, ich werde daran arbeiten.
Auf jeden Fall denke ich, dass es eine gute Idee ist, jetzt erstmal mein Abitur zu machen und danach habe ich genug Zeit, mich selbst auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Ich habe schon viele Ideen, was ich machen möchte und ich freue mich auf die Zeit. Ich werde das Thema Männer erstmal ruhen lassen, wenn sich nicht spontan etwas entwickelt. Man weiß ja nie.
Was mich im Moment jedoch noch beschäftigt ist, ob ich vielleicht zu hohe Ansprüche habe. Ich achte nicht auf das Aussehen bei Männern, sondern auch eher (sieh mal einer an) auf die Ausstrahlung.
Jedoch ist es so, dass immer die Männer, die mir gefallen, nicht an mir interessiert sind. Andere Männer gefallen mir nicht so und diese wollen mich dann unbedingt treffen.
Ich musste letzte Woche zwei Männern absagen, die sich mit mir treffen wollten, aber ich hatte einfach kein Interesse. Erst dachte ich, es wäre vielleicht eine gute Übung, die Beiden zu daten, aber ich hatte ja gesagt, dass ich erstmal genug von den Männern habe und mit mir selbst ins Reine kommen möchte. Ich muss auch sagen, dass ich auch wieder meine typischen Ängste ("Was ist, wenn ich ihnen doch nicht gefalle?", "So im Hellen sehe ich ja doch ganz anders aus." und "Am Ende sind sie enttäuscht von mir.") hatte, die mich davon abhielten, sie zu treffen. Wäre da jetzt mein totaler Traumtyp dabei gewesen, wäre ich über meinen eigenen Schatten gesprungen, aber so war mir das dann zu anstrengend. Ich hasse Dates, weil (wie @Jesse Blue ja auch schon erkannt hat) ich sie nicht locker genug angehe und sehr verkrampft bin. Die Aufregung davor ist mit der vor meiner damaligen Führerscheinprüfung gleichzusetzen, also wirklich der reinste Horror.