Neues Leben, altes Glück? Oder: ein unehrlicher Bauch.

U

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Gast
#1
Es tut mir leid für den viel zu langen Text, aber so offen kann ich mit niemandem reden momentan.

Es begann 2012, ich lernte meinen damaligen Freund kennen. Daraus entwickelte sich eine on off Beziehung. Trennungsgrund aus heutiger Sicht war meine Naivität, ich lernte ihn mit 18 kennen und hatte von Beziehungen keine Ahnung. Immer wieder beendete ich die Beziehung im Affekt bei Streitereien. Meistens war der Grund, dass er kaum was mit mir unternommen hat. Irgendwann wohnten wir zusammen, mehr aus der Not heraus als geplant, was im Nachhinein wohl sehr doof war. Dadurch hatte ich das Gefühl - Ach was für ein Gefühl überhaupt. Ich hatte mein Studium beendet und keinen Job bekommen, weshalb ich kellnerte. Ständig wechselnde Orte, wechselnde Schichten. Am Ende wusste ich nicht mehr, wo mir der Kopf steht und ich entschied mich, einen Schlussstrich zu ziehen. Ich trennte mich, zog um und kümmerte mich um einen guten Job, lernte einen lieben Mann kennen und all die Arbeit der letzten Jahre trug endlich Früchte. Das bringt mich zu meinem Dilemma :

Jetzt, wo mein Leben so geregelt ist, weiß ich, was ich will. Ich will meinen ex zurück! Natürlich nicht von jetzt auf gleich. Ich weiß, dass niemand auf dieser Welt mich jemals so verstanden hat wie er, mit niemandem konnte ich stundenlang reden außer mit ihm. Auch wenn ich ihn nach 5 Jahren vielleicht langweilig empfunden habe, würde ich gerne diese "Langeweile" zurück haben. (hier meine ich "Langeweile" ironisch - schließlich empfand ich den Alltag als langweilig, aber keineswegs ihn)

Auch wenn ich weiß, dass es jetzt zu spät sein könnte, plagt mich ein Gedanke mittlerweile. Ich sollte mich von meinem neuen Partner trennen, das wäre fair. Denn scheinbar bin ich nicht mit vollem Herzen bei ihm. Er ist ein lieber Mensch, aber die rosa rote Brille hat sich diesmal eben nicht in liebe verwandelt. Sowas passiert doch oder? Oder bin ich blind vor meinen eigenen Verhaltensmustern? Vielleicht habe ich ja auch nur angst mich zu binden, und stoße Männer weg, sobald es mir zu ernst wird? Schließlich wohnt er ja auch schon fast bei mir - zumindest schläft er hier wann immer er kann, was ich anfangs toll fand.

Mittlerweile weiß ich schon wieder nicht, wo mir der Kopf steht. Ich will nichts falsch machen und niemanden verletzen. Ich denke dann, es sei fair alles zu beenden und einfach allein zu sein. Andererseits möchte ich mir auch nicht vorwerfen, stets den einfachsten weg zu nehmen. Vielleicht mag es euch nun so erscheinen, aber sicherlich ist das für mich nicht der einfachste Weg. Schlussmachen ist nie einfach und die schuldgefühle sowieso nicht. Ganz zu schweigen von den selbstvorwürfen. Ich weiß einfach nicht mehr, was richtig und falsch ist, weiß nicht, ob mich mein bauchgefühl nicht doch wieder anlügt wie als ich mit meinem ex Schluss machte. Vielleicht hat hier ja jemand einen Rat.
 
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Dabei
6 Mrz 2013
Beiträge
7.566
#2
Ich finde auch dass du darüber nachdenken solltest ob du deine gegenwärtige Beziehung weiterführen willst, da du da offenbar nicht mehr so bei der Sache bist.

Aber die Zeit zurückdrehen und deine Ex-Beziehung ohne das Negative wieder aufnehmen kannst du auch nicht. Egal ob du damals Beziehungserfahrung hattest oder nicht, eine on-off-Beziehung ist wirklich nicht so toll dass ich das wiederholen wollte selbst wenn ich es könnte. Auch wird er sich wie du - bloß vielleicht in eine völlig andere Richtung - in den letzten Jahren weiter entwickelt haben. Weißt du überhaupt was jetzt mit ihm ist?

Wenn es dich so sehr juckt, mit ihm Kontakt aufzunehmen, dann mach es, aber dann führe nicht parallel deine jetzige Beziehung weiter.
 
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