Ist Flirten gesellschaftlich noch akzeptabel?

A

analog

Gast
#1
Beim Flirten kommt es bekanntlich darauf an, spielerisch Grenzen auszutesten. Aber gerade mit Grenzüberschreitungen ergibt sich mit der Verschärfung des Sexualparagrafen das Problem der sexuellen Belästigung. Und da niemand gern als Sexualstraftäter gelten möchte, scheint sich der Flirt in unserer Gesellschaft mehr und mehr rar gemacht zu haben. Ist das (analoge) Flirten überhaupt noch zeitgemäß und gesellschaftlich akzeptabel?
 
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Dabei
6 Mrz 2020
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#2
Solche Gedanken habe ich mir auch schon mal gemacht. Weil gerade wenn man sich auch noch nicht kennt, wie will man sich sicher sein, dass die Flirtversuche nicht als sexuelle Belästigung aufgefasst werden?

Auf der anderen Seite, kann ein kurzer Blickkontakt oder ein Lächeln wirklich schon als sexuelle Belästigung gelten? Wird die Grenze nicht erst beim offensiven Anstarren und dann wenn die andere Person den Blicken auszuweichen versucht und man trotzdem weiter starrt/Blickkontakt aufbauen will, überschritten?

Oder auch eine kurze Berührung am Arm oder eine Umarmung ist ganz klar nochmal etwas anderes, als wenn man die Hüfte oder Brust der Frau oder den Schritt des Mannes kurz berührt. Zweiteres ist ohne explizite Einwilligung der Frau oder des Mannes (meinetwegen auch nonverbal) eine klare sexuelle Belästigung.

Für mich wird es bei sexualisierten, zweideutigen Sprüchen schwerer zu unterscheiden 😅. Ich persönlich fühle mich bei solchen Sprüchen sehr schnell sexuell belästigt, obwohl die andere Person nur lustig sein wollte und es witzig gemeint hat. Andere Personen inklusive Frauen würden einfach nur lachen und sich wahrscheinlich nichts dabei denken.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#3
Mir reicht meine Intuition, um da nicht in die Bredouille zu kommen. Und offenbar strahle ich irgendwas aus, was dazu führt, dass ich nicht unpassend angemacht werde.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#4
Und da niemand gern als Sexualstraftäter gelten möchte, scheint sich der Flirt in unserer Gesellschaft mehr und mehr rar gemacht zu haben
Finde, wem es wichtiger ist, nicht als Sexualstraftäter zu gelten als einer zu sein,darf das "Flirten" getrost sein lassen. 😅
Also, ich flirte schon öfter analog, ist halt Übungssache...
 
Dabei
22 Mai 2022
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#5
Leider bin ich da kein Meister. Trotzdem: Ließe es sich denn überhaupt generell ausschließen?

Vielleicht müsste "die Frau" den ersten Schritt machen und deutliche Signale senden. Zunehmend häufiger sicherlich, aber als Grundregel sicher unpraktikabel.

Das wäre ja auch deprimierend: Alles auf Online zu verlagern!

Es ist nicht meins - und wäre es auch nicht, wenn ich ein "Liebesgott" wäre: Aber wie ist es denn möglich, dass Menschen, die einander nicht kennen (usw.) kurz nach dem Kennenlernen (am selben Tag) Sex haben? Die tragen ja auch keine Schilder ... und würden sicher auch nicht jede(n) nehmen, auch wenn man den Eindruck haben mag.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#6
Vielleicht müsste "die Frau" den ersten Schritt machen und deutliche Signale senden. Zunehmend häufiger sicherlich, aber als Grundregel sicher unpraktikabel.
Signale geben ist glaube ich ganz alt und gängig (Taschentuch), aber aus dem passiven Part im Hetereoflirten geht's irgendwann raus.
Aber wie ist es denn möglich, dass Menschen, die einander nicht kennen (usw.) kurz nach dem Kennenlernen (am selben Tag) Sex haben?
Naja, es passt vermutlich einfach, Glück und Bock und Gelegenheit.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#7
Beim Flirten kommt es bekanntlich darauf an, spielerisch Grenzen auszutesten. Aber gerade mit Grenzüberschreitungen ergibt sich mit der Verschärfung des Sexualparagrafen das Problem der sexuellen Belästigung. Und da niemand gern als Sexualstraftäter gelten möchte, scheint sich der Flirt in unserer Gesellschaft mehr und mehr rar gemacht zu haben. Ist das (analoge) Flirten überhaupt noch zeitgemäß und gesellschaftlich akzeptabel?
Der Unterschied ob es Flirty oder Belästigung ist, liegt in der Anziehung. Je attraktiver du bist, desto mehr lässt man dir als "flirt" durchgehen.
Es ist aber natürlich so, dass man als Mann erstmal nicht weiß, ob die Frau einen anziehend bzw. attraktiv findet. Daher liegt es in der Natur der Frau Signale auszusenden um den Mann zu ermutigen.

Leider ist es so, dass die Menschen durch Singlebörsen immer mehr verlernt haben, wie Flirten geht.
Nur noch wenige Frauen beherrschen es, den Mann Signale zu senden und wenige Männer beherrschen es, Signale der Frau zu interpretieren.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#9
Hm, gibt es dann keine "erfolglosen Flirts" mehr? Ach, ihr jungen Leute, ihr seht überall gleich Belästigung 😅
Natürlich, es kommt ja immer aufs Gegenüber an. Nur die Zahl, die sich belästigt fühlen, sind gestiegen. Ebenso wie die Zahl der Männer, die Angst davor haben zu "belästigen".
Schuld sind solche Bewegungen wie #metoo. Ein ernstes Thema, was durch viele "Berichte" mancher Frauen zu einer Lachnummer verkommen sind.
Sind wir doch ehrlich, die Männer die es treffen sollte, geht es am Hintern vorbei. Und bei den Unschuldigen führt es dazu, dass sie sich gar nichts mehr trauen.

Ich persönlich flirte nach guten Gewissen. Auch teilweise recht offensiv. Habe auch eine gute Menschenkenntnis und merke, wenn sich die Frau belästigt fühlt. Fühlt sich eine Frau denn noch von mir belästigt, ist es mir egal. Ich weiß lediglich, dass es nicht mein Typ Frau ist.
Ich stehe eben mehr auf Frauen, die halt entsprechend flirten können und evtl. sogar Konter geben und zurück schießen können.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#10
Nur die Zahl, die sich belästigt fühlen, sind gestiegen.
Das nicht - viel eher trauen sich mehr Menschen, das aus- und anzusprechen.
Sind wir doch ehrlich, die Männer die es treffen sollte, geht es am Hintern vorbei.
Ja, da könnte schon etwas dran sein, aaaaber:
Ebenso wie die Zahl der Männer [ist gestiegen], die Angst davor haben zu "belästigen".
Gut! Auch ohne awkward Anführungszeichen. 😏
Da es kein leichtes Thema ist, ist es schon wichtig, dass wir darüber sprechen. Dazu gehören auch definitiv die Erfahrungen, die man gerne wegzulachen versucht.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#11
Das nicht - viel eher trauen sich mehr Menschen, das aus- und anzusprechen.
Wenn die Belästigung nur darauf beruht, dass ich mein Gegenüber nicht attraktiv finde, ist es in meinen Augen keine Belästigung.
Ob mir eine 50-Jährige oder eine 20-Jährige ein Kompliment macht, ist kein Unterschied.
Ich sag ja nicht bei der 20-Jährigen ist es ein Flirt, aber bei eine 50-Jährigen fühle ich mich belästigt.
Ich würde es merkwürdig finden, aber trotzdem als Kompliment sehen.
Und das ist bei vielen Metoo-Geschichten einfach der Fall.

Wenn es um wirkliche Belästigung geht, Hintern grabschen, aufdringlich sein, etc. habe ich Verständnis. Aber viele Geschichten waren einfach nur albern.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#12
Wenn die Belästigung nur darauf beruht, dass ich mein Gegenüber nicht attraktiv finde, ist es in meinen Augen keine Belästigung.
In meinen auch nicht. Eines der Probleme ist aber auch, dass es einfacher ist zu glauben, jemand fände einen halt nur nicht attraktiv als das eigene Verhalten zu hinterfragen.
Und es wird nunmal nicht erst Belästigung, wenn es körperlich ünergriffig wird.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#13
In meinen auch nicht. Eines der Probleme ist aber auch, dass es einfacher ist zu glauben, jemand fände einen halt nur nicht attraktiv als das eigene Verhalten zu hinterfragen.
Also ich gebe jemanden zu verstehen, dass ich ihn nicht attraktiv finde, indem ich auf den Flirtversuch nicht eingehe. Wenn der oder diejenige trotz mehrmaliger Abweisung aufdringlich ist, würde ich es als Belästigung empfinden.
Das macht in der Regel auch jede geistig gesunde Frau.
Wenn bereits das erste Ansprechen überhaupt als Belästigung gesehen wird, ist es albern.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#14
Wenn bereits das erste Ansprechen
Ein solcher #metoo-Tweet ist mir noch nicht unter die Nase gekommen. Aber ich hab auch Angst, in irgendwelchen redpill-Foren danach zu suchen, haha. Es ist schon wichtig, dass darüber gesprochen wird. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass solche Beiträge nicht auch gleich bestimmte Antworten und Diskussionen angeregt haben, wenn so gut wie jede krasse, eklige Belästigung jemanden findet, der sie entschuldigt. Das hingegen ist mir vor die Nase gekommen.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#15
Aber ich hab auch Angst, in irgendwelchen redpill-Foren danach zu suchen, haha.
Wer suchet, der findet. Sowas ist selbstverständlich nicht repräsentativ.
Wenn du das weibliche Gegenstück zur Redpill sehen willst, brauchst du nur nach FemaleDatingStrategy googlen. Das ist die Ecke im Internet für völlig desillusionierte hochgradig toxische Frauen für die der Zug einer gesunden Beziehung bereits vor langer Zeit abgefahren ist.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#16
Das kenne ich, das ist furchtbar. Das Gleiche in grün.
Ich sage ja nicht, dass sich niemand belästigt fühlt von Missverständnissen oder von jemandem, der sich ganz okay verhält, aber einfach nur unattraktiv oder zu Unrecht bedrohlich wirkt, aber wenn wir als Gesellschaft ernsthaft darüber reden wollen, können wir auch da zuhören und entsprechend auch reagieren und beruhigen, wo es angebracht ist. Nicht zu wissen, was eine Belästigung und was nicht, das Problem haben wir ja alle - die, die potenziell belästigen und die, die potenziell belästigt werden. Daraus dann abzuleiten "ich will mich nicht damit beschäftigen müssen, dann lass ich es lieber bleiben" ist mir da ja noch die liebste Alternative.
 
Dabei
22 Mai 2022
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#17
Wie soll man denn real in Kontakt kommen? Anders gesagt: Egal was man oder was zwei Menschen tun - zumindest bei Erfolg wird`s ja dann Flirten (oder Anmache) gewesen sein, sowas. Schnitt: Ich denke immer wieder mal an einen Fall jetzt mit dem Fußballer und seinen Kumpel in (spanischer) Haft. Unabhängig davon, was sie möglicherweise Übles getan haben, ist da vorher vielleicht - wie doch öfters - das Problem, dass Signale nicht eindeutig sind. Wenn also zum Beispiel junge Frauen mit fremden Männern "nach Hause" gehen (könnte auch andersrum sein), hat das sicher irgendeine Bedeutung. Die Männer mögen es als deutliches Zeichen sehen - was es aber nicht sein muss. Unabhängig davon kann man seine Meinung auch ändern. Nochmal Schnitt: Hm, man kann ja schlecht alles kategorisieren, gar in Echtzeit (werden viele auch nicht wollen): Also zum Beispiel das mit dem unterschiedlichen Alter: Wenn es einen Flirtversuch gibt UND der einem willkommen ist, dann ist es ja kein Problem, aber ein Spezialfall, Wenn es anders ist - außer im anderen Spezialfall Brlästigung - ist es schwierig und wird es eher unausgesprochen bleiben, was vor allem der/die mit Zuneigung bedachte, aber daran wenig Interessierte damit "anfängt" (wie`s bewertet wird). Achtung Klischee: Bei uns, zumindest in ein paar Regionen sicher, ist die Atmosphäre ja nun auch deutlich weniger kommunikativ/"flirty" als z. B. in südlichen Ländern - was eher nachteilig ist, aber sicher nicht nur. Egal wie und wo: Wenn jmd. mit einem flirtet, ist das ja an sich positiv (auch wenn man nichts damit anfangen kann), weil es Selbstbestätigung bringt usw. ... insofern sollte man (frau) da nicht gleich negativ sein ... Ich weiß zwar nicht wo, aber angeblich gibt es ja auch attraktive Menschen, die nicht angesprochen werden usw. und sich auch fragen, was los ist.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#19
ist da vorher vielleicht - wie doch öfters - das Problem, dass Signale nicht eindeutig sind.
Bauchgefühl, Menschenkenntnis.
Sprich, schaut sie mich an, lächelt sie mir zu, etc. ohne solche Signale spreche ich eine Frau auch nicht an.
Blickkontakt ist also erstmal das A und O.
Auch im weiteren Verlauf deutest du die Signale und interpretierst sie nach "Ich kann offensiver werden" oder "Ich sollte ein wenig auf die Bremse treten." Und das macht man konstant. Du flirtest, schaust dir das Feedback an, passt dein Verhalten an.

Ich spreche eine Frau meist unter einen Vorwand an. Kurzer Smalltalk und dann geht es überhaupt erst in Richtung flirt.
In den meisten Fällen merkt man beim Smalltalk schon, ob da ein Vibe ist. Spätestens wenn du den Smalltalk verlassen und auf die persönliche Ebene wechselst, merkt man wie sie reagiert.
Kommt nicht viel Feedback steige ich aus dem Gespräch aus und verabschiede mich.

Wenn also zum Beispiel junge Frauen mit fremden Männern "nach Hause" gehen (könnte auch andersrum sein), hat das sicher irgendeine Bedeutung.
Wenn eine Frau mit mir nach Hause will, dann will sie Sex. Das weiß sie, das weiß ich. Ob es zum Sex kommt... naja, man sollte sich nicht blöd anstellen und den Flow behalten.
 
Dabei
22 Mai 2022
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#20
... ist ja eben nicht so, "das weiß sie ..." - kannst du ja nicht wissen., was sie will. Wobei ja so ein Vergewaltigungsvorwurf nicht heißt, dass die Bereitschaft für Sex nicht da war: Kann ja dann auch etwas Bestimmtes nicht gepasst haben letztlich ... Oder (Spezialfall - zum Beispiel bei Prominenten): Die Frau wollte ihn reinlegen ...
 
Dabei
24 Sep 2017
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#21
Wenn eine Frau mit mir nach Hause will, dann will sie Sex.
... ist ja eben nicht so, "das weiß sie ..." - kannst du ja nicht wissen., was sie will.
Eben. Daher klärt man das zusammen ab.
Kann ja dann auch etwas Bestimmtes nicht gepasst haben letztlich ...
Auch das klärt man zusammen ab.

Ich bin manchmal immer noch darüber schockiert, als was für schlechte Liebhaber sich heterosexuelle Männer im Internet darstellen.

"Wenn sie mit mir nach Hause geht, dann will sie Sex" - ja fein, wenn ihr das abgeklärt habt und alle Beteiligten wissen, wie sie aus der Situation wieder raus kommen wenn sie wollen, yay, go for it! "Woher soll ich wissen, was sie will?" - Wie wäre es, wenn man das klärt? Und im Zweifel halt verbal? Wer sagt, wenn man sowas klären müsse, könne man es gleich lassen, der sollte er auch lassen. Wer sagt, dass es ein Abturner ist, sowas zu machen, ist halt ein Abturner. Wer sagt, dass es den Zauber und die Überraschung nimmt, überrascht und bezaubert halt nicht. Wer sagt, Frauen könnten oder wollten das nicht klar kommunizieren, sollte es halt auch lassen, weil er nicht richtig hinhören kann. Also keine Ahnung, gerade bei ONS ist doch Kommunikation super essenziell. Da kann man doch noch nicht mit irgendwelchen Phrasen um die Ecke kommen.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#22
Ah, einen praktischen Tipp beim Flirten hätte ich aber schon: wenn ihr euch ständig wiederholen müsst, weil ihr euch irgendwie überredet, dann läuft es nicht gut. Also, wenn immer wieder gefragt wird, ob man doch etwas trinken wolle und warum nicht.
Flirten ist was Spaßiges und man kann auch mit Leuten flirten, die man schon ein bisschen kennt (oder gar nicht), flirten kann auch ganz kurz gehen oder über Monate. Flirten gibt es immer und wird es auch immer geben und flirten war auhh schon immer etwas Individuelles. Die wenigsten Personen wollen einen reinlegen.
Oder der Person immer einen leichten Ausweg anbieten - z. B. selbst die Telefonnummer zu geben statt nach der des Gegenübers zu fragen, oder nach Abweisung höflich zu bleiben...
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#23
... ist ja eben nicht so, "das weiß sie ..." - kannst du ja nicht wissen., was sie will.
Sicher weiß ich das. Man arbeitet doch auf Sex hin und der Tenor ist klar, dass ich sie nicht mit nach Hause nehme um ihr meine Briefmarkensammlung zu zeigen.

Wobei ja so ein Vergewaltigungsvorwurf nicht heißt, dass die Bereitschaft für Sex nicht da war: Kann ja dann auch etwas Bestimmtes nicht gepasst haben letztlich ... Oder (Spezialfall - zum Beispiel bei Prominenten): Die Frau wollte ihn reinlegen ...
Es kann natürlich sein, dass die Frau einen Rückzieher macht, aber das ist dann halt so. Dann kann man immer noch sagen "So spät schon, ich muss morgen früh raus." und ihr ein Taxi rufen.
Würde eine Frau am nächsten Morgen oder später irgendein Vergewaltungsvorwurf fallen lassen, würde ich sie ghosten und blockieren.
Für eine durchgebrannte Alte ist mir meine Zeit zu schade.
Dann würde ich bei ihr nur noch auf gelbe Briefe reagieren.

"Wenn sie mit mir nach Hause geht, dann will sie Sex" - ja fein, wenn ihr das abgeklärt habt und alle Beteiligten wissen, wie sie aus der Situation wieder raus kommen wenn sie wollen, yay, go for it! "
Der Regelfall ist, dass man doch bereits beim Kennenlernen die Segel gesetzt hat. Man redet doch nicht über Weltpolitik und sagt dann "Komm doch mit mir nach Hause." Da lief doch schon im Vorfeld genug, sodass man keine Einverständniserklärung braucht.
 
Dabei
15 Jun 2019
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#24
Wer der Meinung ist, beim Flirten gehe es darum die Grenzen auszuloten, hat wohl nicht verstanden, wie man wirklich flirtet. Beim Flirten geht es nicht darum zu testen, wie viel man sich erlauben kann, sondern darum herauszufinden, ob beim Gegenüber Interesse besteht. Wer das verinnerlicht hat, braucht sich keine Gedanken darüber zu machen, die Grenzen des guten Geschmacks zu übertreten.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#25
Wer der Meinung ist, beim Flirten gehe es darum die Grenzen auszuloten, hat wohl nicht verstanden, wie man wirklich flirtet. Beim Flirten geht es nicht darum zu testen, wie viel man sich erlauben kann, sondern darum herauszufinden, ob beim Gegenüber Interesse besteht.
Sehe ich nicht so. Dann könnte ich auch wie früher in der Schule ihr einen Zettel geben wo draufsteht "Willst du mit mir gehen? [_] Ja [ ] Nein [ ] Vielleicht"
Zum Flirten gehört wesentlich mehr. Insbesondere aus der (aktiven) männlichen Perspektive.
 
Dabei
15 Jun 2019
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#26
Natürlich gehört da mehr dazu: Interesse bekunden, Interesse zeigen. Aber definitiv kein "mal gucken, wie weit ich gehen und sexuelle Anspielungen machen kann". Sowas ist einfach billig.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#28
Wenn eine Frau mit mir nach Hause will, dann will sie Sex.
Nein. Einfach nur NEIN.

Mir ist klar, dass eine Frau selbst nach Betreten Deines Schlafzimmers jederzeit sagen kann "Okay, ich geh dann mal heim", und Du ihr wahrscheinlich noch ein Taxi rufen würdest.

Aber trotzdem kommt in Vergewaltigungsprozessen viel zu oft die Aussage ".. aber sie ist doch freiwillig mit zu mir gegangen, sie wollte es doch!", als dass ich so einen Satz unwidersprochen stehen lassen könnte.



Wenn bereits das erste Ansprechen überhaupt als Belästigung gesehen wird, ist es albern.
Es sei denn, das erste Ansprechen IST bereits eine Belästigung.

Stößt z.B. der Gast versehentlich die Gabel vom Tisch, die die Kellnerin gerade vor ihm hingelegt hat, ist ein "Oh, sorry, aber Ihr nettes Lächeln hat mich total durcheinander gebracht" ein deutlicher, aber akzeptabler Flirt. Ein "Oh, sorry, aber Ihr toller Busen so dicht vor meinem Gesicht hat mich total durcheinander gebracht" wäre eine Belästigung. Und zwar völlig unabhängig davon, wie attraktiv der Gast ist. Die These "Attraktive Männer dürfen Dinge sagen und tun, für die ein unattraktiver Mann ne Anzeige kassieren würde" ist zwar in Incelkreisen sehr beliebt, aber nicht korrekt.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#29
Aber trotzdem kommt in Vergewaltigungsprozessen viel zu oft die Aussage ".. aber sie ist doch freiwillig mit zu mir gegangen, sie wollte es doch!", als dass ich so einen Satz unwidersprochen stehen lassen könnte.
Hier geht es aber nicht um Vergewaltigung bzw. irgendwelche Ausnahme- oder Extremsituation.
Der Regelfall ist, dass man sich zuvor kennen lernt, flirtet, küsst. Wenn man dann die Einladung nach Hause bekommt oder ausspricht, wissen beide Beteiligten was Sache ist. Wenn es nach Hause geht, ist es eine eindeutige Geste, dass die Frau Lust auf Sex mit mir hat.
Und so sollten Männer es auch wahrnehmen. Ist natürlich kein Garant, aber sagen wir mal zu 80% eine sichere Sache.

Die These "Attraktive Männer dürfen Dinge sagen und tun, für die ein unattraktiver Mann ne Anzeige kassieren würde" ist zwar in Incelkreisen sehr beliebt, aber nicht korrekt.
Natürlich ist das korrekt. Kannst du auch gerne nachlesen, nennt sich nämlich "Halo-Effekt".
Kurz gesagt, finden wir jemand attraktiv unterstellen wir ihn automatisch positive Eigenschaften und Attribute, obwohl es objektiv gesehen dafür keinen Beweis gibt. Empfinden wir jemanden als unattraktiv, unterstellen wir diesen automatisch eher negativ Eigenschaften und Attribute.
Das heißt, dass wir attraktiven Menschen mehr durchgehen lassen, als unattraktive.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#30
Hier geht es aber nicht um Vergewaltigung bzw. irgendwelche Ausnahme- oder Extremsituation.
Der Regelfall ist, dass man sich zuvor kennen lernt, flirtet, küsst. Wenn man dann die Einladung nach Hause bekommt oder ausspricht, wissen beide Beteiligten was Sache ist. Wenn es nach Hause geht, ist es eine eindeutige Geste, dass die Frau Lust auf Sex mit mir hat.
Und so sollten Männer es auch wahrnehmen. Ist natürlich kein Garant, aber sagen wir mal zu 80% eine sichere Sache.
Wenn Du Dich im Kontext "man hat sich kennengelernt, geflirtet, geknutscht, und dann kommt eine Einladung nach Hause" bewegst, ist das eine andere Situation als das zuvor geschriebene "Frau geht mit zu mir nach Hause". Aus der Tatsache, dass sie mit Dir knutscht, kannst Du gern mit 80% Wahrscheinlichkeit schließen, dass sie Sex nicht abgeneigt wäre. Aber allein aus der Tatsache, dass sie mit zu Dir nach Hause geht, darauf zu schließen, finde ich mehr als gewagt.

Natürlich ist das korrekt. Kannst du auch gerne nachlesen, nennt sich nämlich "Halo-Effekt".
Kurz gesagt, finden wir jemand attraktiv unterstellen wir ihn automatisch positive Eigenschaften und Attribute, obwohl es objektiv gesehen dafür keinen Beweis gibt. Empfinden wir jemanden als unattraktiv, unterstellen wir diesen automatisch eher negativ Eigenschaften und Attribute.
Das heißt, dass wir attraktiven Menschen mehr durchgehen lassen, als unattraktive.
Korrekte Beschreibung, falsche Schlussfolgerung. Der Halo-Effekt beschreibt zwar, dass Menschen dazu neigen, jemandem anhand einer sehr dominanten Eigenschaft weitere Eigenschaften zu unterstellen. Er führt aber nicht dazu, dass wir blind und taub werden und es nicht mehr bemerken, wenn der jeweilige Mensch demonstriert, dass er über völlig andere Eigenschaften verfügt.

Allenfalls im Bereich sehr spontaner Reaktionen ist ein Unterschied erkennbar. Wenn z.B. eine Frau einen optisch unsympathisch wirkenden Mann herannahen sieht, sorgt der Halo-Effekt dafür, dass sie auf "Abwehr" schaltet. Spricht dieser sie dann mit einem "Geiler Arsch, Baby" an, liegt das "Verpiss Dich" schon auf der Zunge. Kommt allerdings ein auf den ersten Blick sympathisch wirkender Mann in Sicht, wird erstmal in den "Freunde"-Modus geschaltet. Und äußert der Typ dann dieselben Worte, muss erstmal gedanklich von "Hallo" auf "Verzieh Dich" geschaltet werden. Was nicht bedeutet, dass wir ihm den scheiss Spruch durchgehen lassen. Wir reagieren lediglich langsamer - was in einigen Fällen leider bedeutet, dass der Typ rechtzeitig flüchten kann, oder die Chance hat, den Fehlstart noch zu korrigieren.
 
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