Ist das noch Liebeskummer oder werde ich verrückt?

U

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Gast
#1
Hallo :)

Ich versuche einfach mal meine Situation nachvollziehbar zu schildern. Ich bin etwa seit einem Jahr in einer Beziehung mit meinem Freund und würde sie generell als glücklich bezeichnen. Ich liebe meinen Freund wirklich sehr, manchmal habe ich das Gefühl, dass ich ihn "zu sehr" liebe. Das macht mich total unsicher und ich habe Angst ihm zu viel Druck zu machen oder einzuengen und ihn dadurch zu verlieren. Wenn ich ihn persönlich gefragt habe, ob er mehr Freiraum braucht oder ich zu anhänglich bin, hat er das verneint und meinte, dass er das schön findet. Trotzdem weiß ich nicht, ob das früher oder später dazu führt dass er sich bewusst oder unbewusst von mir distanzieren wird. Ich fühle mich verletzlich wie nie und weiß nicht, ob meine Gefühle noch Gesund sind.. In meinen früheren Beziehungen war das nie der Fall, ich hatte keine Verlustängste und konnte die Zeit genießen. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir uns momentan nur unregelmäßig sehen können da er in Schichten arbeitet und ich in die Uni gehe. Während wir uns sehen fühle ich mich wohl, geborgen und geliebt. Doch sobald wir uns nicht mehr sehen habe ich so starke Sehnsucht, dass ich Bauchschmerzen bekomme oder weinen könnte. Dann bin ich völlig überwältigt von meinen eigenen Gefühlen und habe Angst ihn damit auch zu überwältigen.. Es gelingt mir dann nur selten mich abzulenken weil ich gedanklich so fokussiert auf ihn bin und ständig darauf warte, dass er sich meldet und sehne mich dann nach Liebesbeweisen. Ich frage mich dann oft, ob seine Liebe mir gegenüber stark genug ist. Ich würde das gerne ändern weiß aber nicht wie. Ich möchte mich von niemandem abhängig machen und befürchte dass ich genau das gerade tue.. Es ist mir auch irgendwie unangenehm mich so verletzlich zu machen. Vorallem frage ich mich aber auch, ob ich das wirklich so offen bei ihm ansprechen sollte oder ihn das überfordern würde und ob mir das langfristig überhaupt etwas bringen würde. Ich bin mir sicher, dass er dann zwar verständnis zeigen würde, mich beruhigen würde und sagen würde dass meine Zweifel grundlos sind.. Aber ich bin mir auch sicher, dass ich nach kurzer Zeit wieder Anfangen würde alles anzuzweifeln und mich zu fragen, ob er das alles nur sagt weil es einfacher ausgesprochen ist und um mich nicht zu verletzen. Ich weiß nicht was ich machen kann. Es wäre schön einfach mal eine Meinung von Außen zu hören, deshalb würde ich mich über eine Antwort sehr freuen.
 
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Dabei
24 Apr 2008
Beiträge
2.736
#2
Hallo,

du scheinst eher ein klarer Typ zu sein, welcher nicht ständig ein emotionales Auf und Ab hat. Jetzt bist du aus unerklärlichen Gründen in ein unbekanntes Gefühlschaos gekommen und empfindest es als nicht normal.
Es kann durchaus sein, dass dein Freund oder auch eine Lebenssituation dazu geführt hat, dass du jetzt mit diesem "Gefühlsüberhang" konfrontiert bist. Etwas was dir nicht unbedingt bewusst ist. Bist du generell glücklich mit deinem Leben? Wie seid ihr zusammengekommen? Gab es da Probleme, die diese Ängste ausgelöst haben könnten?
Ist dieses Gefühl immer da oder nur gelegentlich? Wie lange hängst du dann in der Schleife, bis du dich daraus befreien kannst. Du schreibst, es gelingt dir nur selten. Was machst du in dieser Phase?

Ich weiß, das ist nicht unbedingt die Antwort die man sich auf einen Beitrag erhofft. Schöner wäre sicher eine klare "Analyse" zum Problem und der Umgang damit.
 
Dabei
28 Apr 2018
Beiträge
10
#3
Hallo,

ich kenne deine Gefühle und habe in meiner Beziehung ähnliches verspürt und gedacht. Ich war in der selben Situation wie du, ich hatte Angst abhängig zu sein und ein Leben ohne ihn ist kaum vorstellbar.
Nun hat er sich vor 2 Wochen von mir getrennt und ich habe das Gefühlschaos noch nicht überwunden, aber ich kann dir eins sagen: Wenn ihr zusammen gehört, dann bleibt ihr weiter glücklich zusammen.
Mach es nicht wie ich und zerbrich dir ständig den Kopf darüber, so genießt du es gar nicht geliebt zu werden!
Die Sehnsucht wenn er nicht da ist und das vermissen, sind Dinge die du zu schätzen wissen solltest ( andere sehen sich zu oft und vergessen wie toll es eigentlich ist, den oder die Liebste endlich wieder zu haben) sowas schweißt zusammen.

Du kennst deinen Freund und scheinbar hattet ihr das Gespräch diesbezüglich schonmal und er hat dir eine Antwort gegeben die dich zufrieden stellen sollte.
Auch mein Exfreund und ich hatten Späße darüber gemacht das wir uns schon krankhaft lieben, aber es hat uns eher belustigt als verstört...
Leider hat es bei uns einen Schlussstrich gegeben, da wir aus beruflichen Gründen seiner Seite nicht zusammen bleiben konnten, die Entscheidung zur Trennung hat er mich nach einem schönen Urlaub zusammen mitgeteilt und mich vor fertige Tatsachen gestellt. Es brach mir das Herz und ich leide sehr, da ich ihn immer noch sehr liebe und er mich vermutlich auch, aber ich weiß ich stehe das durch.

Hätte ich weiter immer zu dran gedacht, wie abhängig ich doch von ihm bin und liebt er mich so sehr wie ich ihn, dann hätte ich nicht jeden Tag an seiner Seite genossen und wäre jetzt wohl noch viel unglücklicher. Man kann nunmal nicht in die Zukunft sehen und auch nicht in den Verstand der Menschen, warum den Kopf um etwas zerbrechen was vielleicht gar nicht eintrifft ?
Genieße deine tolle Beziehung und mach dir keine schlechten Gedanken, so lebst du wirklich viel besser! Ich wünsche dir alles Gute und hoffe er liebt dich mindestens genauso sehr wie du ihn. :)
 
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