Ich hätte gern mal ein paar neutrale Meinungen...

Dabei
30 Sep 2008
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#1
Hallo Leute,

ich komme mir ein bissl blöd vor, weil es zum ersten mal ist, dass ich in einem solchen Forum etwas schreibe. Allerdings sind mir die Meinungen meiner guten Freunde und meiner Familie im Moment zu gefärbt und eine Plattform wie diese bietet mir die Möglichkeit mal neutrale Meinungen von völlig Unbekannten einzuholen.

Ich habe eine zehnjährige Beziehung hinter mir, die leider auseinandergegangen ist, weil wir unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft hatten. Mit dieser Frau bin ich heute noch gut befreundet.

Die nächste Beziehung dauerte nur 10 Monate, war intensiv und ich habe mich ein wenig über den Tisch ziehen lassen und ne Menge Lehrgeld in € bezahlt, für eine Frau die mir zumindest gesagt hat, dass sie eine gemeinsame Zukunft/Familie mit mir möchte. Offensichtlich hat sie das nicht ernst gemeint und sich nach einigen ziemlich üblen Geschichten von mir getrennt, nachdem ich extra für sie in eine andere Stadt gezogen war.

Dann hatte ich fast zwei Jahre keine Lust mehr auf Frauen und habe geglaubt, dass ich keine mehr finde mit der ich eine gemeinsame Zukunft haben kann. Dann bin ich über meine nächste, aktuelle Freundin gestolpert.

Wir haben uns sehr gut verstanden, waren extrem verliebt und sie wollte auch mit mir etwas ernstes. Wir sind jetzt eineinhalb Jahre zusammen - ihr werdet sagen das ist nicht viel, aber irgendwie habe ich eine andere Einstellung dazu. Immerhin bin ich schon 34. Ich tendiere dazu für eine Frau die ich liebe fast alles zu tun. Man sagt mir nach ich sei ein Gentleman der alten Schule und ein "Traumfreund", auch wenn ich mich selbst nicht so sehe. Ich denke es liegt vielleicht daran, dass ich meine Freundin respektiere und mir in nicht nur mein eigenes, sondern auch immer das wohl meiner Partnerin am Herzen liegt.
Nun ja wie auch immer, ich habe gemerkt dass es die letzten Monate bergab ging. Sie studiert und ist viel zu Hause, arbeitet nur 2-3 mal die Woche nebenbei. Es hat damit angefangen, dass sie nicht mehr gelernt hat, dann hat sie fast nur noch zu Hause gesessen und ich wusste es stimmt was nicht. Nach mehreren Anläufen habe ich sie dazu gekriegt, endlich zu erzählen was sie bedrückt.

Dann kam der Satz "Ich sehe dich nicht als Vater meiner Kinder". Schwerer Schock für mich, fast eine Trennung. Ich bestand aber auf einer Begründung - sie konnte nicht sagen warum. Nach einer Woche Nachdenkens, vielleicht auch durch den Druck der "fast" Trennung, sagte sie ich würde sie zu sehr einengen und meine Ziele im Leben und der Beziehung machen ihr zu viel Druck. Sie hat Angst sich zu entscheiden und kann mir nichts versprechen. Wir haben das Thema diskutiert und sie wollte versuchen innerhalb von 4 Wochen mehr für sich zu tun, mehr mit ihren alten Freunden zuunternehmen und sich die Freiheiten zu nehmen die sie wollte. Dann wollten wir nochmal darüber reden wie und ob es weiter geht.

Ich war mir bis dahin nicht bewusst, dass ihr das ganze zu Eng war (wir wohnen auch zusammen, kam eher ungeplant aus einer Notsituation ihrerseits heraus), denn ich habe jeden Augenblick mit ihr genossen und dachte es geht ihr auch so. Wir hängen auch nicht jeden Tag aufeinander - ich habe Viele Freunde mit denen ich etwas auch mal alleine Unternehme und mache auch Musik (auch ohne sie). Sprich sie hätte auch Zeit genug für sich und ich hatte ihr sogar mehrfach gesagt, dass es für mich wichtig ist, dass sie ihren eingenen Freundeskreis hat (ich habe schon schlechte Erfahrungen gemacht, wenn es nicht so ist).

Die Zeit die wir uns gegeben haben ist nun rum und es hat sich kaum was geändert. Sie kann mich eher gar nicht mehr um sich haben und ist angenervt, weil ich ab und zu komplett kaputt bin traurig bin - Sie wirft mir dann vor ich würde das absichtlich machen, weil sie es nicht ertragen kann mich traurig zu sehen.

Das Vertrauen in mich, dass ich es ernst meine und sie unterstützen möchte fehlt. sie möchte am leibsten ausziehen, ihr eigenes Leben leben und mich trotzdem als Freund haben.

Sie will nicht dass ich meine Zeit an sie verschwende, weil sie sich im Moment keine Familie und Kinder vorstellen kann - auch auf lange sicht nicht. Sie möchte mit mir zusammen bleiben und wir sehen dann ob sie ihre Meinung irgend wann ändert. Sollte mir dann während wir zusammen sind aber getrennt wohnen eine andere über den Weg laufen, die mit mir eine Familie möchte, oder ich es so nicht aushalten, können wir uns ja Trennen. So stellt sie es sich jetzt vor.

Ich denke es ist nachvollziehbar, dass es mich innerlich im Moment schier zerreist. Ich möchte nochmal hinzufügen, dass es für mich echte Liebe ist - dass ich sie glücklich machen möchte.

Ich hab keine Ahnung was jetzt wird, aber ich glaube ich packe es ncht ihr auch noch zu helfen sich ein Zimmer zu suchen, unser leben auseinander zu dividieren und dann eine Beziehung in zwei Wohnungen zu führen. Ich bin total durcheinander und kann kaum noch klar denken.

Tjo - so ist es aus meiner Sicht - wahrschienlich würde sie andere Fakten hervorheben.

Was denkt ihr darüber?

Grüße
Rato
 
Dabei
24 Apr 2008
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#2
Hallo Rato,

ich denke nach dem Lesen deiner Geschichte, dass es sinnvoll ist, wenn ihr euch räumlich erst einmal trennt. Das heißt nicht, dass ihr die Beziehung aufgeben sollt. Das wollt ihr ja wohl beide nicht. So wie du es beschreibst, kann es aber nicht weitergehen, denn es würde über kurz oder lang die Bezihung zerstören. Dann bist du nicht nur vorläufig deine Träume einer Familie sondern auch sie los.
Das ihr so unheimlich schnell zusammengezogen seid kann durchaus erdrücken. Allerdings schreibst du auch, das du auch viel allein unternommen hast, aber sie nicht. Trotzdem habt ihr euch ständig gesehen und das von Anfang an. Ihr scheint das wohl nicht zu passen.
Was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist, dass sie einerseits von zu viel Nähe spricht andererseits sich auch nicht tut um den Zustand zu ändern, sich also mal selbstständig draußen zu bewegen und mittlerweile wohl vieles schweifen lässt. Klingt ein bisschen nach Lebenskrise. Ist irgendwas vorgefallen, was das auslösen könnte? Bei ihr im Studium oder auf der Arbeit vielleicht? Es könnte auch der Druck sein, den sie unbewusst oder bewusst spürt, den du in sie setzt wegen dem Familienwunsch.

Ich kann durchaus nachvollziehen, wie schwierig das im Moment für dich ist und das du Angst hast sie zu verlieren, aber ich würde dir unter den Umständen dazu raten, es mit getrennten Wohnungen (Zimmern) zu versuchen. Und auch das du sie unterstützt, soweit du dies emotional kannst (nicht selbst daran kaputt gehen). Zeigt, dass dir die Beziehung nicht egal ist und du schreibst ja auch, das du möchtest das sie glücklich ist.
 
Dabei
5 Sep 2008
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#3
Hallo Rato,

mir scheint es, als hättest du es mit der Familienplanung ganz schön eilig. Mal ehrlich, 34 ist doch kein Alter. Wie alt ist denn Deine Freundin? Wie steht sie denn generell zu Kindern und Familie?

Dann kam der Satz "Ich sehe dich nicht als Vater meiner Kinder". Schwerer Schock für mich, fast eine Trennung. Ich bestand aber auf einer Begründung - sie konnte nicht sagen warum.
Ja, das ist sicher nicht schön, aber durchaus eine ehrliche Aussage von ihr. Das ist bei uns Frauen wohl so eine Art Intuition, jemanden als Vater seiner Kinder zu sehen, oder nicht. Es ist anscheinend nicht für jede Konstellation vorgesehen, sich zu vermehren. Und Deine Freundin ist offensichtlich senisbel genug, um dieses Bauchgefühl noch wahrzunehmen. Das muss gar nicht mal bedeuten, dass sie Dich nicht liebt und daher belastet es sie ja wohl auch selbst. Dass sie aufgehört hat zu lernen, zeugt meines Erachtens von einer ziemlich depressiven Verstimmung. Vielleicht solltet Ihr Euch Hilfe von außen holen in Form einer psychologischen Beratung oder Paartherapie.

Ansonsten stimme ich auch Schneemond zu: Schafft Euch getrennten Wohnraum, damit jeder zunächst mal zu sich selber finden kann. Frauen neigen manchmal dazu, sich unbewusst dem Lebensrhythmus des Partners anzupassen und dann kommt irgendwann das Gefühl hoch, eingeengt zu sein oder gar etwas verpasst zu haben. Vielleicht möchte sie ja noch Dinge tun, zu denen sie sich in einem gemeinsamen Haushalt einfach nicht frei fühlt.

Alles Liebe
Blumenkind
 
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Dabei
5 Nov 2007
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#4
Hallo Rato,
auf mich wirkst du wie ein Mann, der wirklich wertvolle menschliche Eigenschaften hat. Aber auch, dass du zu stark darauf fixiert bist, es anderen recht zu machen. Du solltest mal mehr auf deine eigenen Bedürfnisse achten, deine Zufriedenheit nicht so stark von der Partnerin abhängig machen.

Dann kam der Satz "Ich sehe dich nicht als Vater meiner Kinder". Schwerer Schock für mich, fast eine Trennung. Ich bestand aber auf einer Begründung - sie konnte nicht sagen warum. Nach einer Woche Nachdenkens, vielleicht auch durch den Druck der "fast" Trennung, sagte sie ich würde sie zu sehr einengen und meine Ziele im Leben und der Beziehung machen ihr zu viel Druck. Sie hat Angst sich zu entscheiden und kann mir nichts versprechen.
Ich kann dir nur raten , das wirklich ernst zu nehmen, was sie da sagt. Offensichtlich kommen ihr große Bedenken, ob das mit euch auf Dauer gut geht.
Auf mich wirkt das so, dass ihr ein Fall für die These seid, dass zu viel Nähe die Beziehung einengt, die Liebe sogar töten kann.

Und sei froh, dass sie da ehrlich ist. Da müßt ihr jetzt durch.

Sie will nicht dass ich meine Zeit an sie verschwende, weil sie sich im Moment keine Familie und Kinder vorstellen kann - auch auf lange sicht nicht. Sie möchte mit mir zusammen bleiben und wir sehen dann ob sie ihre Meinung irgend wann ändert.
Auch wenn es für dich schmerzlich ist, aber ich glaube, die Chancen eurer Beziehung sind um so größer, je besser du das jetzt akzeptieren kannst.

Ich denke es ist nachvollziehbar, dass es mich innerlich im Moment schier zerreist. Ich möchte nochmal hinzufügen, dass es für mich echte Liebe ist - dass ich sie glücklich machen möchte.
Ja, das ist nachvollziebar. Aber die Liebe muß immer gegenseitig sein. Für eure Liebe ist es das beste, wenn du ihren Wunsch jetzt respektieren kannst.

Ich hab keine Ahnung was jetzt wird, aber ich glaube ich packe es ncht ihr auch noch zu helfen sich ein Zimmer zu suchen, unser leben auseinander zu dividieren und dann eine Beziehung in zwei Wohnungen zu führen.
Ich finde, du solltest dich da jetzt ganz raus halten, ihre eigenen Erfahrungen machen lassen. Ihr höchstens helfen, wenn sie dich ausdrücklich bittet. Auch für dich solltest du jetzt mal diese Erfahrung machen. Und auch sie macht neue Erfahrungen, die eurer Beziehung vielleicht helfen.

Herzliche Grüße nic
 
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30 Sep 2008
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#5
Danke für eure Tipps

Danke für alles geschriebene - so weit habt ihr meinen Plan bestätigt. Wir hatten schon vereinbart, dass sie sich eine Wohnung sucht. Allerdings hat sie gestern unsere Beziehung endgültig beendet - es hat sie wohl zu sehr belastet.

Sie sucht sich jetzt eine Wohnung und das wars. Ich fahr jetzt erst mal ein paar Tage weg.

Nochmal danke für euren Meinungen, hat mir echt geholfen.

Rato
 

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