Hallo zusammen,
ich habe mich gerade hier angemeldet, um meine Gedanken niederzuschreiben.
Vielleicht war schon mal jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir von sich berichten. Beim Schreiben gerade eben habe ich gemerkt, dass mein Anliegen viel zu lang wird,daher versuche ich jetzt alles doch in wenigen Sätzen zusammenzufassen.
Ich bin mit meiner aktuellen Lebenssituation unzufrieden, weil:
1. mein Freund und ich keine Zeit für Zweisamkeiten haben, da
a) unsere Kinder 3 und 1 Jahr alt sind
b) er mit seiner Arbeit "verheiratet" ist (-> Anerkennung, Ansehen, viel Geld)
c) wir in einer Wohnung im Haus seiner Eltern wohnen und sein Vater ständig (= mehrfach täglich, teilw. bis 22/23 Uhr, bei uns ist)
2. mein Freund und ich sehr unterschiedliche Erziehungsstile verfolgen und uns selten bei der Erziehung einig sind
-> er möchte nach Laissez-Faire erziehen, erlaubt den Kindern fast alles, schimpft nie, stellt sich oft auf die Seite der Kinder und arbeitet gegen mich
-> ich bin für feste Abläufe und Strukturen, Regeln und lasse die Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitbestimmen, sehe es aber oft so, dass ich der Erwachsene bin und in manchen Situationen einfach besser entscheiden kann was für das Kind gut ist und was nicht und Kinder eben nicht alles frei entscheiden können.
-> er möchte keinen Streit, erlaubt den Kindern alles (bis spät fernsehen? kein Problem! Nochmal ein Eis vor dem Schlafen gehen? Hier für dich! Das Kind hat einen Wutanfall, weil es nur ein Stück Schokolade haben darf? Nicht streiten, hier eine eigene Tafel für dich allein!)
3. wir seit einem Jahr auf dem Dorf leben (400 Einwohner)
-> ich komme ursprünglich aus einer Kleinstadt, die quasi der Vorort einer Großstadt ist
-> ich habe eigentlich zugestimmt mit den Kindern in sein Heimatdorf zu ziehen
-> ich bin auf dem Land unzufrieden, da
a) ich es nicht richtig schaffe mir ein soz. Umfeld aufzubauen (die anderen leben schon immer dort und sind miteinander verwandt;
mein Freund hat kein Interesse sich in die Dorfgemeinschaft einzubringen)
b) ich mich sehr einsam fühle (meine Freunde wohnen alle mind. 1 h entfernt)
c) ich die Leute als sehr verschlossen und (ich übertreibe etwas) "weltfremd" empfinde
d) ich immer überall mit dem Auto hin muss; es gibt hier keinen Supermarkt im Dorf und auch die nächste "Stadt" hat nicht viel zu bieten
e) es hier nichts gibt, was mir früher Spaß gemacht hat (keine ordentlichen Cafes um mal Kaffee trinken zu gehen, keine Restaurants, keine
Möglichkeit irgendwo hin zu spazieren, um irgendwas zu erledigen)
f) mir das Wetter/Klima hier nicht gefällt (lange, schneereiche Winter, milde/warme Sommer und überall Berge;
ich komme ursprünglich aus einer ganz anderen Region, kaum/fast nie Schnee, warme, stickige Sommer)
4. ich nicht nur mit dem Landleben, sondern auch mit unserer Wohnung unzufrieden bin, da die Wohnung
a) im Haus seines Vaters ist und er ständig bei uns ist
b) eine Baustelle ist (das Haus ist seit Jahrzehnten weder von Außen, noch von Innen fertig ausgebaut)
c) nicht kindersicher ist
d) viel zu klein ist (nur ein Kinderzi. mit 9m²)
e) nicht einmal einen Waschmaschinenanschluss hat
-> ursprünglich sollte alles nach und nach fertig gemacht werden, jetzt geht es schon seit Monaten nicht vorwärts
Ich habe jetzt von allem Abstand gebraucht und war mit den Kindern knapp 3 Wochen in meinem Heimatort, bin in meinem Gedankenkarussell aber nicht weiter gekommen. Was kann ich machen um die aktuelle Situation zu verbessern?
zu 1.) Zeit für Zweisamkeit schaffen, aber wie? Ich habe immer die Kinder, er möchte nicht, dass "Fremde" auf die sie aufpassen. Es passt ihm nicht einmal, dass die Große in den Kindergarten geht. Sein Vater hat nicht immer Zeit um auf die Kinder aufzupassen und 2 Kinder sind ihm zu viel und ich finde, dass sein Vater keinen guten Einfluss auf die Kinder hat. Und was können wir überhaupt zusammen unternehmen ohne gleich ewig weit mit dem Auto fahren zu müssen?
zu 2.) ich wollte mich schon mit ihm zusammensetzen und einzelne Situationen durchsprechen, wie wir handeln/ erziehen wollen...er hat sich über mich lustig gemacht, dass ich jetzt mit meinen Pädagogik-Weisheiten komme
zu 3.) wegziehen? Will er nicht, er fühlt sich in seinem Heimatort wohl, hat in seinem Leben noch nie woanders gewohnt
zu 4.) eine andere Wohnung suchen? Will er auch nicht und ich kann mir keine Wohnung leisten, da ich ja aktuell kein Einkommen habe
Mein Problem ist außerdem, dass ich jetzt seit langer Zeit mal wieder richtig in meinem Heimatort war (also länger als nur ein Wochenende) und es geht mir hier sooooooo gut, dass ich am Liebsten nicht mehr hier weg möchte. Um ehrlich zu sein, habe ich meinen Freund, der nur einmal einen Tag hier war, nicht vermisst. Er ist mir zwar wichtig, aber ich bin mir gerade nicht sicher, ob wir einfach nur aus "Vernunft" zusammen sind. Seit 2 Tagen schreibt er mir, dass er mich und die Kinder vermisst und er froh ist, wenn wir wieder bei ihm sind und dann habe ich einfach nur ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, weil ich ja am liebsten gleich hier bleiben würde und mir gedanklich schon ausmale wie ich hierher umziehe, überlege in welchen Kindergarten die Kinder gehen könnten und ich mich beruflich doch hierher versetzen lassen könnte. Wenn ich mir vorstelle, dass vielleicht alles so weitergeht wie bisher und ich noch die nächsten Jahre dort auf dem Dorf verbringe, bekomme ich Panik und Herzrasen.
Vielleicht war hier schon mal jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir von sich berichten.
Vielen Dank!
ich habe mich gerade hier angemeldet, um meine Gedanken niederzuschreiben.
Vielleicht war schon mal jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir von sich berichten. Beim Schreiben gerade eben habe ich gemerkt, dass mein Anliegen viel zu lang wird,daher versuche ich jetzt alles doch in wenigen Sätzen zusammenzufassen.
Ich bin mit meiner aktuellen Lebenssituation unzufrieden, weil:
1. mein Freund und ich keine Zeit für Zweisamkeiten haben, da
a) unsere Kinder 3 und 1 Jahr alt sind
b) er mit seiner Arbeit "verheiratet" ist (-> Anerkennung, Ansehen, viel Geld)
c) wir in einer Wohnung im Haus seiner Eltern wohnen und sein Vater ständig (= mehrfach täglich, teilw. bis 22/23 Uhr, bei uns ist)
2. mein Freund und ich sehr unterschiedliche Erziehungsstile verfolgen und uns selten bei der Erziehung einig sind
-> er möchte nach Laissez-Faire erziehen, erlaubt den Kindern fast alles, schimpft nie, stellt sich oft auf die Seite der Kinder und arbeitet gegen mich
-> ich bin für feste Abläufe und Strukturen, Regeln und lasse die Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitbestimmen, sehe es aber oft so, dass ich der Erwachsene bin und in manchen Situationen einfach besser entscheiden kann was für das Kind gut ist und was nicht und Kinder eben nicht alles frei entscheiden können.
-> er möchte keinen Streit, erlaubt den Kindern alles (bis spät fernsehen? kein Problem! Nochmal ein Eis vor dem Schlafen gehen? Hier für dich! Das Kind hat einen Wutanfall, weil es nur ein Stück Schokolade haben darf? Nicht streiten, hier eine eigene Tafel für dich allein!)
3. wir seit einem Jahr auf dem Dorf leben (400 Einwohner)
-> ich komme ursprünglich aus einer Kleinstadt, die quasi der Vorort einer Großstadt ist
-> ich habe eigentlich zugestimmt mit den Kindern in sein Heimatdorf zu ziehen
-> ich bin auf dem Land unzufrieden, da
a) ich es nicht richtig schaffe mir ein soz. Umfeld aufzubauen (die anderen leben schon immer dort und sind miteinander verwandt;
mein Freund hat kein Interesse sich in die Dorfgemeinschaft einzubringen)
b) ich mich sehr einsam fühle (meine Freunde wohnen alle mind. 1 h entfernt)
c) ich die Leute als sehr verschlossen und (ich übertreibe etwas) "weltfremd" empfinde
d) ich immer überall mit dem Auto hin muss; es gibt hier keinen Supermarkt im Dorf und auch die nächste "Stadt" hat nicht viel zu bieten
e) es hier nichts gibt, was mir früher Spaß gemacht hat (keine ordentlichen Cafes um mal Kaffee trinken zu gehen, keine Restaurants, keine
Möglichkeit irgendwo hin zu spazieren, um irgendwas zu erledigen)
f) mir das Wetter/Klima hier nicht gefällt (lange, schneereiche Winter, milde/warme Sommer und überall Berge;
ich komme ursprünglich aus einer ganz anderen Region, kaum/fast nie Schnee, warme, stickige Sommer)
4. ich nicht nur mit dem Landleben, sondern auch mit unserer Wohnung unzufrieden bin, da die Wohnung
a) im Haus seines Vaters ist und er ständig bei uns ist
b) eine Baustelle ist (das Haus ist seit Jahrzehnten weder von Außen, noch von Innen fertig ausgebaut)
c) nicht kindersicher ist
d) viel zu klein ist (nur ein Kinderzi. mit 9m²)
e) nicht einmal einen Waschmaschinenanschluss hat
-> ursprünglich sollte alles nach und nach fertig gemacht werden, jetzt geht es schon seit Monaten nicht vorwärts
Ich habe jetzt von allem Abstand gebraucht und war mit den Kindern knapp 3 Wochen in meinem Heimatort, bin in meinem Gedankenkarussell aber nicht weiter gekommen. Was kann ich machen um die aktuelle Situation zu verbessern?
zu 1.) Zeit für Zweisamkeit schaffen, aber wie? Ich habe immer die Kinder, er möchte nicht, dass "Fremde" auf die sie aufpassen. Es passt ihm nicht einmal, dass die Große in den Kindergarten geht. Sein Vater hat nicht immer Zeit um auf die Kinder aufzupassen und 2 Kinder sind ihm zu viel und ich finde, dass sein Vater keinen guten Einfluss auf die Kinder hat. Und was können wir überhaupt zusammen unternehmen ohne gleich ewig weit mit dem Auto fahren zu müssen?
zu 2.) ich wollte mich schon mit ihm zusammensetzen und einzelne Situationen durchsprechen, wie wir handeln/ erziehen wollen...er hat sich über mich lustig gemacht, dass ich jetzt mit meinen Pädagogik-Weisheiten komme
zu 3.) wegziehen? Will er nicht, er fühlt sich in seinem Heimatort wohl, hat in seinem Leben noch nie woanders gewohnt
zu 4.) eine andere Wohnung suchen? Will er auch nicht und ich kann mir keine Wohnung leisten, da ich ja aktuell kein Einkommen habe
Mein Problem ist außerdem, dass ich jetzt seit langer Zeit mal wieder richtig in meinem Heimatort war (also länger als nur ein Wochenende) und es geht mir hier sooooooo gut, dass ich am Liebsten nicht mehr hier weg möchte. Um ehrlich zu sein, habe ich meinen Freund, der nur einmal einen Tag hier war, nicht vermisst. Er ist mir zwar wichtig, aber ich bin mir gerade nicht sicher, ob wir einfach nur aus "Vernunft" zusammen sind. Seit 2 Tagen schreibt er mir, dass er mich und die Kinder vermisst und er froh ist, wenn wir wieder bei ihm sind und dann habe ich einfach nur ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, weil ich ja am liebsten gleich hier bleiben würde und mir gedanklich schon ausmale wie ich hierher umziehe, überlege in welchen Kindergarten die Kinder gehen könnten und ich mich beruflich doch hierher versetzen lassen könnte. Wenn ich mir vorstelle, dass vielleicht alles so weitergeht wie bisher und ich noch die nächsten Jahre dort auf dem Dorf verbringe, bekomme ich Panik und Herzrasen.
Vielleicht war hier schon mal jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir von sich berichten.
Vielen Dank!