gemeinsam ein Haus kaufen...

Dabei
1 Jul 2010
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#1
Wir haben auf der Suche nach einer Mietwohnung die Option des Mietkaufs entdeckt.
Das Haus würde:
- nach unseren Wünschen gebaut werden
- etwas mehr Miete kosten als ein vergleichbares
- nach X Jahren bei immer voller Mietzahlung in unseren Besitz übergehen
- kündigt man den Vertrag vorzeitig, ist das abbezahlte Geld weg

So stand es in der Erklärung des Verkäufers (netter ausgedrückt)
Mal völlig abgesehen davon, dass man das genau durchrechnen und den Vertrag von nem Anwalt prüfen lassen sollte...

wir sind gerade mal n knappes Jahr zusammen!
Es läuft alles super! Aber sowas kann sich ändern...nach 2 oder auch 15 Jahren.
Was hättet ihr für Ansprüche an die Beziehung, um so einen Schritt zu wagen?
 
Dabei
19 Mai 2006
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#2
Ich würde dies nicht nach einem Jahr Beziehung wagen.
Mir wäre das noch zu unsicher.
Und ansonsten müsste ich mir eben sicher sein, dass es der Mann fürs Leben, Familie etc ist.

Habt ihr überhaupt schon mal zusammen gewohnt und wisst wie der Alltag miteinander ist? Manchmal tun sich dann abgründe auf...
 
Dabei
1 Jul 2010
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#3
Wir sind sofort zusammen gezogen.
Aktuell hab ich zwar meine Wohnung noch, bin aber nur da um nach Post zu schauen.
Anfangs war es Vorsicht, heut ist einfach nur noch das Problem, dass wir nicht alle Möbel in seine Wohnung bekommen. Es muss also eh was Neues her.
 
Dabei
19 Mai 2006
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#4
Ich sehe nur das Problem an einem KAUF- was ist, wenn es schief geht?
Wer zahlt wen aus? Wird das Haus verkauft?
Das sind dann alles Dinge, die man dann noch zusammen regeln muss, obwohl man sich vll gar nicht mehr treffen will und auch nicht sehen mag.
Dazu gehören dann noch Umtragungen etc pp. Das ist also nicht mal eben in 2 Wochen über die Bühne gebracht.

Ich würde euch raten, erstmal 1,2 Jahre zur Miete zu wohnen und zu schauen, ob es in einer GEMEINSAMEN Wohnung immer noch gut läuft.
Es ist immer was anderes, ob man beim Partner wohnt oder ob es eine gemeinsame Wohnung ist. War zumindestens bei mir immer so.

Da du selbst schon leichte Bedenken äußerst, denk darüber lieber nochmal nach.
 
Dabei
1 Jul 2010
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#5
Bei uns gibt es kaum Punkte, an denen man sieht, dass es eigentlich seine Wohnung ist. (abgesehen vom Mietvertrag)
Ich steh als "Bewohner" der Wohnung mit im Mietvertrag, meine Katzen stehen mit Erlaubnis mit drin.
Er zahlt seine Miete, ich meine!
Alle anderen Kosten werden geteilt. Deko (er mags ohne ich mit) wird besprochen und da kommt auch kein "Das ist MEINE Wohnung, ich will das nicht!"
Er hatte mal überlegt, ne neue Küche zu kaufen. Die vom Vormieter übernommene ist alt und hat so ihre Macken. Da durfte ich mein Veto einlegen, da wir nicht ewig in dieser Wohnung bleiben werden.
Es gibt auch bei Streit kein "Fahr nach hause."

Bei dem Mietkauf ist es ja so, dass es im Prinzip nix auszuzahlen gibt. Das Haus gehört erst uns, wenn alles abbezahlt ist. Schafft man das nicht, ists so, als wenn man normal zur Miete gewohnt hat.
 
Dabei
1 Jul 2010
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#6
Ach ja, Bedenken hab ich bei sowas immer.
Auch in meiner letzten 10jährigen Beziehung hätt ich da verdammt gut drüber nachgedacht. Es ist nunmal so, dass man sich immer trennen kann...egal ob nach 2 oder 20 Jahren, verheiratet odr nicht, Eltern oder kinderlos.
 
Dabei
9 Okt 2008
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#7
Wenn du dir darüber Gedanken machst dann laß es !

Dein Bauchgefühl sagt anscheinend nein, und hat damit vollkommen Recht, ich finde ein Jahr Beziehung ist zu kurz um sich sowas anzuschaffen.
 
Dabei
24 Okt 2010
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#8
Hallo,

unabhaengig von der Dauer der Beziehung: Was spricht dagegen die naechsten Jahre zu sparen und dann ganz normal zu bauen? Ein gemeinsames Kapital aufzubauen dauert ein paar Jahre und gibt dir und deinem Partner die Chance nicht direkt in der Schuldenfalle festzusitzen. Geld laesst sich leichter Teilen, wenn es 50:50 gespart wurde. Habe gerade etwas im Internet gelesen und Mietkauf klingt zumindest fuer mich nach 0% Leasing. Versteckte Kosten ueberall.

Lass dich bei dieser Art von Ausgabe auf keinen Fall von irgendeinem Gefuehl leiten, hoer nicht auf das was hier zu deinem Bauchgefuehl gesagt wurde. Fuenstellige oder sechsstellige Betraege koennen dir dein Leben zerstoeren, darum haben bei solchen Entscheidungen nur logische Aspekte eine Existenzberechtigung.


Wie sieht der schlimmste Fall aus?
Was passiert im schlimmsten Fall?
Was bedeutet das fuer dich alleine?

Gruesse
 
Dabei
1 Jul 2010
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#9
Mein Bauchgefühl sagt: den Mann will ich bis ans Ende meiner Tage behalten.
Mein Verstand sagt: jetzt läuft es super, aber niemand weiß, was in 5 oder 10 Jahren ist.

Wenn es nach meinem Verstand ginge, dürfte ich nie heiraten, Kinder bekommen oder auch nur gemeinsam ein Auto kaufen!
Ich bin da einfach realistisch und weiß, dass Menschen und Beziehungen sich ändern.

Fakt ist, dass wir eine neue Bleibe brauchen, da wir jeden Monat Geld für meine Wohnung zum Fenster raus schmeißen.
Dazu sind beides nur 2-Zimmer-Wohnungen mit Durchgangszimmern, was blöd für Übernachtungsbesuch ist (den hab ich wenn dann gleich ne Woche, früher schlief diese Freundin dann einfach mit bei mir im Bett)
Es wäre halt eine Möglichkeit, auf eine Übergangswohnung zu verzichten.

Wenn der Mietkauf seriös ist (was man natürlich anhand der Verträge sehen muss) dann hätten wir eben nicht diesen Berg an Schulden.
0%-Leasing ist es nicht, da ja der Kaufpreis höher ist, als wenn man es normal kaufen würde. Also sind die Zinsen da schon in den Kaufpreis mit eingerechnet.

Gegen ein Ansparen von Kapital spricht eigentlich nur unsere Persönlichkeit *g*
Laufende Kosten müssen bezahlt werden, ein kleines Sicherheitspolster ist da. Aber das Geld was dann bleibt wird gern ausgegeben.
Wir würden also das Gesparte lieber für einen Urlaub ausgeben, als es einfach nur für "vielleicht kaufen wir uns mal ein Haus" liegen zu lassen.
20 bis 30 Tausend ansparen, dann geht ein Auto kaputt und man kauft sich halt lieber ein besseres...und das Geld fürs Haus ist futsch.
Klingt vielleicht etwas komisch, aber ich hoff, ihr könnt verstehen was ich meine.
Bei diesem Mietkauf wäre das Geld halt "außerhalb unserer Reichweite" und es würde uns leicht fallen, drauf zu "verzichten".

Laut Angebot - immer vorausgesetzt, dass es seriös ist - hat man eben den Schuldenberg nicht, sondern "nur" eine etwas höhere Miete gezahlt. Das ist in meinen Augen weniger ärgerlich als wenn man sich in 3 Jahren trennt und Haus und Schuldenberg irgendwie teilen muss.

Mal zu deinen Fragen:
Wie sieht der schlimmste Fall aus?
Wenn einer arbeitslos wird, wäre es trotzdem zu finanzieren...wenn auch knapp.
Der schlimmste Fall wäre also eine Trennung.

Was passiert im schlimmsten Fall?
Nach wenigen Jahren wäre der finanzielle Verlust verschmerzbar.
Man hockt ja nicht auf dem Schuldenberg nach normalem Hauskauf, sondern hat einfach zuviel Miete gezahlt.
Wenn das Haus fast abbezahlt, lohnt es sich natürlich nicht den Vertrag zu kündigen. Man müsste sich da einigen (wie bei einem normalen Hauskauf auch)
Wobei mein Freund und ich nicht so blauäugig sind, dass wir diese Einigung nicht vor Vertragsunterschrift festlegen und auch vertraglich festhalten (ähnlich eines Ehevertrages)

Was bedeutet das fuer dich alleine?
Ich hab schonmal eine Trennung nach 10 Jahren mit viel gemeinsamen "Kleinbesitz" gehabt.
Da waren wir absolut in der Lage, alles friedlich und gerecht zu regeln.
Mein Freund ist auch jemand, der sich friedlich trennen kann.
Ich glaub, wenn wir uns z.B. in 5 Jahren trennen sollten und er das Haus allein weiter finanzieren kann, dann hätt ich kein Problem damit wenn er es einfach tut.
Sagen wir mal, der Mietkauf kostet monatlich 100€ mehr als eine normale Miete. Dann hätte ich in dem Fall 5 Jahre lang 50€ zuviel an Miete gezahlt. Das wär ein finanzieller Verlust, den ich verschmerzen kann...
Ich würde ja auch nichts zurück bekommen, wenn wir uns eine gemeinsame Wohnung mieten und ich irgendwann ausziehe und er in der Wohnung bleibt.
 
Dabei
24 Okt 2010
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#10
Hallo Sauer,

jetzt machst du doch bei der Antwort auf meine Fragen einen halbwegs erwachsenen Eindruck :) Aber deine positive Betrachtungsweise was Trennungen angeht, ist nicht zu empfehlen. Du bist zwar sicher mindestens ein halbes dutzend Jahre älter als ich, aber diese Einstellung ist einfach schlichtweg dumm (über naiv könnten wir verhandeln :) ).

Klärt die finanziellen Verhältnisse für den schlimmsten Fall vorher zusammen mit einem Anwalt wasserdicht ab.

Klare Verhältnisse, egal was passiert, geben zumindest mir ein unschätzbar wertvolles Gefühl von Sicherheit. Mag trügerisch sein, Gesetze ändern sich, aber hilft. Trennungen sind in den meisten Fällen eben nicht friedlich oder gerecht, da hast du einmal großes Glück gehabt.Was mir auch etwas aufstößt ist, dass ihr noch nicht in der Lage zu sein scheint, längere Zeit zu sparen. Ich wäre darum mit so großen Anschaffungen sehr vorsichtig. Ihr solltet auf jedenfall die beiden möglichen Wege (Mietkauf und herkömmliche Finanzierung) durchrechnen mit zwei konkreten Angeboten.

Aus genau den obigen Gründen habe ich damals meine Wohnung hier auch allein gekauft und nicht gemietet. Sparen kann man lernen, musste ich auch vier Jahre machen. Für mich wäre ein gemeinsamer Hauskauf ein Grund zu heiraten (Steuervorteil, klare Verhältnisse was Zukunft angeht). Ja, ich bin noch so naiv daran zu glauben, dass man nur einmal heiratet ;-)
 
Dabei
1 Jul 2010
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#11
Dass ich sage, dass ich mich friedlich trennen kann heißt noch lange nicht, dass ich bei einem Hauskauf mit ihm nix vertraglich regel.
Natürlich muss sowas vertraglich geregelt sein. Ich würd ja auch nicht einfach ein Auto mit meinem Geld finanzieren und auf seinen Namen anmelden *g

Das mit dem Sparen war etwas krass ausgedrückt. Einfach MASSIG Geld zur Seite legen - für den Fall, dass wir mal ein Haus kaufen wollen - ist einfach was anderes als wenn man laufende Kosten hat, die gezahlt werden müssen.
Wir "brauchen" nicht unbedingt ein Eigenheim. Aber dieser Mietkauf (wenn er denn seriös ist, hab noch keine Zeit gehabt mich damit näher zu beschäftigen) wäre halt eine Option.
Ich bin nicht wirklich ein Fan davon, sich massig Schulden aufzuhalsen.
Finanzen können sich schnell ändern. Ich wäre z.B. dieses Jahr ohne schnelle medizinische Hilfe zweimal gestorben.
Mietkauf: Haus weg, ein paar Jahre zuviel Miete getahlt
normaler Kauf: Haus weg, eventuell kommt man aus dem Kreditvertrag nicht raus, Haus ist nach 5 Jahren in der Regel weniger wert, wird also für weniger verkauft als gekauft. Oft ist das Haus dann weg und man muss trotzdem noch Schulden abbezahlen.

Ich persönlich könnte halt mit der ersten Variante besser leben als wenn ich noch für etwas zahlen muss, was ich gar nicht mehr habe.

Mir ging es aber gar nicht um die Frage ob Mietkauf oder normale Finanzierung. Mir ging es darum, ob es total absurd ist, wenn man nach so kurzer Beziehung - vertraglich geregelt - schon so eine große Anschaffung macht.
 

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