Liebe zu meinem homosexuellen Mitbewohner / unsere gemeinsamen Zukunftspläne

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Lovemygayroommate

Gast
#1
Hallo ihr Lieben.

Zunächst meine Situation vorweg: ich habe mich in meinen schwulen Mitbewohner verliebt.
Da ich bei bestem Willen nicht weiß wem ich mich in diesem Thema anvertrauen kann, kommt jetzt Ihr ins Spiel.
Ich bin 25 Jahre alt, berufstätig und seit 4 Jahren in einer -bis vor 1 Jahr- sehr, sehr glücklichen Beziehung.

Vor ca. 1 Jahr war ich mit meinem Freund im Urlaub. Zu diesem Zeitpunkt steckte ich mitten in meiner Bachelorarbeit und ich habe gemerkt, wie ich mich körperlich nach und nach weiter zurückgezogen habe. Nachts war ich froh, endlich im Bett zu liegen um zu schlafen. Im Urlaub war es dann wieder etwas entspannter. Nach dem Urlaub dann das selbe Spiel ... er konnte es verstehen und hat es akzeptiert. Wir haben uns schließlich nur noch zum Abendessen getroffen, aber ich dachte es sei nur eine Phase. Ca. 3 Monate später ist ein neuer Mitbewohner in meine Wg gezogen (mein Freund wohnt in einer anderen Wg) und wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Klar war, er steht auf Männer. Und er hat -ebenfalls seit 4 Jahren- einen Freund.

Seit einem halben Jahr habe ich nun meinen Bachelor in der Tasche, aber zwischen mir und meinem Freund ist alles kalt geblieben. Sex hatten wir im letzten Jahr vielleicht 3-4 Mal, wärend wir zuvor mehrmals die Woche Sex hatten. Ich habe mit ihm gesprochen, versucht neue Dinge auszuprobieren, Unternehmungen vorzuschlagen und so viel mehr. Aber es bleibt beim abendlichen Kochen. Beim letzten Mal Sex habe ich an meinem Mitbewohner gedacht ...

Ich kann nicht sagen ob es ein Hirngespinst ist. Hier aber die Story von meinem Mitbewohner und mir: wie gesagt haben wir uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Das übliche... gemeinsame Interessen, selber Humor, einfach gleiche Wellenlänge. Mit der Zeit wurde er in meinen Augen immer attraktiver. Seit meinem abgeschlossenem Bachelor verbringen wir jede freie Minute miteinander. Seine glücklich wirkende Beziehung verläuft in Wirklichkeit seit ebenfalls einem Jahr total beschi**en. Wir beide standen vor einigen Wochen kurz vor einer Trennung mit unseren Partnern. Wir reden viel über unsere Beziehungen und merken oft, dass uns beiden die selben Dinge in unseren aktuellen Beziehungen fehlen. Eben gemeinsame Interessen, Humor, Wellenlänge ... und vor allem körperliche Nähe.
Unser Verhältnis ist an sich sehr locker, aber ich merke wie ich mich körperlich immer mehr zu ihm hingezogen fühle. Wäre er nicht eindeutig schwul- er ist sehr glücklich mit seiner homosexualität- könnte man meinen, wir wären bereits ein Paar. (Würden wir auch schon einige Male gefragt)

Ein paar Situationen und Sätze die mir nicht aus dem Kopf gehen: immer wieder träumen wir gemeinsam über unsere Zukunft (niemals mit meinem Freund). Wir planen einen Urlaub zu zweit, möchten unsere Stadt gemeinsam verlassen in zwei Jahren um eben einfach zusammen zu bleiben. Er plant mich fest in sein Leben ein. Die Situation ist mir entfallen, mir ist nur sein Satz im Kopf geblieben: „ich werde dich immer lieben.“ Natürlich wohl nur freundschaftlich, aber in dem Moment ist mir das Herz bis in die Schuhe gerutscht. Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen um ihm zu sagen dass ich ihn auch liebe. (Mein Freund hat mir in all den 4 Jahren nie gesagt dass es mich liebt. Gestört hat es mich nie, da er es auf andere Art gezeigt hat. Seit unserem gemeinsamen Urlaub vor einem Jahr merke ich davon allerdings nichts mehr).
Erst gestern saßen wir wieder gemeinsam auf seinem Sofa und haben über Gott und die Welt gequatscht. Wir sind dann auf das Thema Babys gekommen. Er wäre so gern Vater, sein Freund allerdings ist von dem Wunsch noch ganz weit entfernt (beide 28). Auch mein Freund reißt die Augen groß auf wenn ich von einem Kinderwunsch rede. Also saßen mein Mitbewohner und ich da, auf seinem Sofa, und haben uns ausgemalt wie toll es wäre, gemeinsam ein Kind groß zu ziehen. Und einen Hund zu adoptieren. Eine gemeinsame Familie also. Wir wären eine tolle Familie, und das sieht auch er so! Er hat dann total deprimiert gesagt: „wieso muss Familie gründen immer etwas mit Sex zu tun haben? Und wieso muss man eine Ehe führen um ein Kind zu adoptieren? Freundschaften halten länger als Ehen. Zumindest emotional. Wir wären so tolle Eltern für unser Kind!“ Ich habe das Gefühl, dass er mich liebt, aber ich bin eben eine Frau. Und mit meinem Körper weiß er nichts anzufangen. Körperlich könnte er mich sicher nie lieben.
Beim Einzug war er verwirrt wenn ich mit dem Handtuch aus der Dusche kam. Es tat mir leid ihn auf irgendeine Art verschreckt zu haben, aber er meinte es sei schon okay. Vor ein paar Tagen hat er mir dann nach einer Dusche gesagt wie toll ich aussehe. So frisch und glücklich. Das war ich auch. Immer wenn ich bei ihm bin bin ich sehr sehr glücklich. Er sagt er liebt mein lächeln. Und ich fühle mich dann total ertappt. Weil ich weiß ich schaue ihn mit Sicherheit total verliebt an. Er macht mir viele Komplimente. Ich ihm auch. Wir harmonieren einfach total! Nach unserem Gespräch über eine gemeinsame Familie kamen wir später am Tag nochmal auf das Thema zu sprechen. Wir haben rumgesponnem zu heiraten. Und können Freunde heiraten? Haben uns seine und meine Familie vorgestellt. Die Reaktionen und uns beide vorm Altar. Mit Sicherheit ist das alles für ihn dieses simple rumgealber was es eben sein sollte. Ich könnte mir das alles wirklich mit ihm vorstellen. Ich träume immer öfter davon, wie er meinen Körper kennenlernt. Wie er lernt den weiblichen Körper zu lieben und wie wir eng umschlungen kuschelnd in seinem Bett liegen.

Eigentlich ist mir klar, dass das alles keinen Sinn ergibt. Ich sollte mich vielleicht faireshalber von meinem Freund trennen, genauso wie mein Mitbewohner sich aus seiner unglücklichen Beziehung lösen sollte. Aber mein Mitbewohner hatte wohl recht dass eine Freundschaft länger hält als jede Liebe. Ich sollte mich vielleicht damit zurechtfinden. Ein auseinanderziehen kommt für mich nicht in Frage. Ich bin nicht unglücklich. Im Gegenteil bin ich glücklich bei ihm. Auch freue ich mich wenn es bei ihm und seinem Partner mal besser läuft... aber ich kriege diese körperliche Anziehungskraft und das Kopfkino mit ihm nicht aus meinem Kopf. Ich liebe ihn. Ich in gewisser Weise, denke ich liebt er mich auch.

Ich weiß nicht was ich von euch will. Ein paar ehrliche Worte vielleicht.
 
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Dabei
6 Mrz 2013
Beiträge
7.536
#2
Ich sollte mich vielleicht faireshalber von meinem Freund trennen
Wieso vielleicht und wieso aus Fairnessgründen? Mit deinem Freund verbindet dich rein gar nichts mehr, ihr habt schon lange keine Liebesbeziehung mehr, also nimm doch mal dieses Label ab.

Wenn dein Mitbewohner schwul und nicht bi ist, kannst du eine sexuelle Beziehung mit ihm vergessen. Und nach seinen Äußerungen bist du eine sehr gute Freundin für ihn, aber keine Sexualpartnerin. Kann sein dass ihr euch mal in alkoholisiertem Zustand näherkommt, aber vielleicht ist danach dann auch eure Freundschaft im Eimer. Sicher könnte ihr weiter zusammen wohnen, zusammen in den Urlaub fahren, zusammen eure Freizeit verbringen, aber ein gemeinsames Sexualleben werdet ihr nie haben. Davon kannst du träumen so wie 12jährige von Sex mit ihrem Lehrer träumen, aber mehr als Träumerei wird nicht draus werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 26705

Gast
#3
Ich denke, das ist eine Illusion, dass das auf freundschaftlicher Basis dauerhaft unkompliziert bleiben würde. Ihr würdet sicherlich nicht beide dauerhaft zölibatär leben wollen und ich vermute stark, dass es in der heilen Welt Risse geben würde, sobald einer von beiden dann zusätzlich einen Partner hätte.

Es ist eine schöne Träumerei, für dich, weil du dich anscheinend ein bisschen in ihn verliebt hast, für ihn, weil er so ein bisschen von dem klassischen Familienmodell träumen kann, an dem er tief im Innern vielleicht trotz seiner Homosexualität noch hängt.

Ich beobachte das häufiger, dass Frauen sich emotional sehr an homosexuell Männer hängen. Vielleicht, weil sie eben anders sind, oft gefühlvoller und kommunikativer als der Durchschnittsmann. Vielleicht spielt auch die Herausforderung der Unerreichbarkeit eine Rolle.

Ob du dich trennen solltest, kannst du nur für dich entscheiden.

Ob er sich trennen sollte, ist die Entscheidung deines Mitbewohner. Vielleicht ist er gar nicht so unglücklich mit seinem Freund, wie du es vermutest, sondern es ist nur etwas Wehmut, die ihn einem konservativen Lebensmodell hinterhertrauern lässt.
 
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