Hallo Rentier676,
Das, was du ansprichst, mag die frustrierende Wahrheit sein - es muss an mir liegen. Aber mit 21 noch "mit sich ins reine kommen" zu müssen scheint mir grotesk. Ich habe schon öfters gedacht, ich hätte persönliche Kapitel abgeschlossen, war schon öfters überzeugt, ich wäre mit mir ins reine gekommen. Habe Zeiten des Protestes hinter mir, in denen ich dachte, ich müsste mich so gut es geht vom Mainstream fern halten, hatte für berufliche und finanzielle Sicht kein Auge und war prinzipienlos. Heute habe ich Pflichtbewusstsein, Prinzipienbewusstsein, schiebe Probleme nicht vor mir her und bin insgesamt weltoffener. Das soll nicht nach den Erfahrungen eines alten Mannes klingen, sondern gleichermaßen die Frage in den Raum werfen, warum gerade ich erst mit 21 scheinbar bei Dingen mit mir "ins reine kommen" soll/muss, was andere schon Jahre im voraus hatten? Oder darf ich nicht zu sehr auf andere schielen, ist mein Verdacht richtig, dass viele zwar in jungen Jahren schon "glücklich vergeben" sind, deren Beziehungen aber dann an Unsicherheit und schnellem Interessenwechsel scheitern, bzw., Beziehung dafür nicht das richtige Wort ist? Ich persönlich wollte niemals irgendein "Spielzeug" haben, mit dem ich mich ein paar Wochen, Monate vergnüge und es fallen lasse, wegwerfe. Vielleicht wissen/wussten viele andere nicht, dass sie ihre Partner nur als modischen Zeitvertreib ansehen. Kompliziert ausgedrückt, ist mir eventuell metaphorisch gesprochen nur etwas in all den Jahren entgangen, was andere nur glauben zu haben? Jetzt wird's philosophisch, gebe ich zu und gleichzeitig räume ich ein, wahrscheinlich gerade nicht über die nötige Kreativität zu verfügen um auszudrücken, was ich mitteilen will.
Was ich im übrigen an mir schätze ist mein Pflicht- und Prinzipienbewusstsein, meine Fairness und mein offenes Ohr für andere, so wie die Geduld mit anderen, weil ich selber weiß, dass es schwer ist, zu sagen, was man denkt, fühlt, meint. Meine mir vielleicht selbst zu unbekannten, negativen Werte sind womöglich ungünstigerweise genau diejenigen, die ich bei Begegnungen mit dem anderen Geschlecht ausspeie (womit weder Gestank, Spucke oder Husten gemeint ist, sondern das Gesamtpaket an Unsympathie). Und an dieser Stelle käme nur das Wörtchen "eigentlich". Aber wer kauft ein Auto dann, wenn der Verkäufer sagt "Eigentlich ist das ein passables Gefährt". Das klingt total überzeugend.
Um wieder vom Selbstgespräch weg zu kommen... woher weißt du denn, wo ich wohne, Rentier767? Steht das irgendwo? Im Profil habe ich das nicht angegeben und wo du wohnst weiß ich wiederum nicht. Mit 21 Lebensjahren könntest du rein theoretisch gesehen die Nachbarstochter sein, die über Weihnachten und Silvester ihre Eltern besucht.