Hallo Leute,
ich melde mich mal wieder in eigener Sache und ich wünschte, dass es nicht so wäre.
Weihnachten - Zeit der Liebe und Besinnlichkeit - ääähm ja.. Pustekuchen..
Ich wohn nicht mehr zuhause und bin heute heim gefahren, um Heiligabend mit meinen Eltern zu verbringen.
Da ich schon längere Zeit nicht mehr daheim war, hab ich mich sehr auf den Abend gefreut.
Doch kaum setze ich einen Fuß über die Türschwelle, kommt mir mein Vater übernatürlich freudestrahlend entgegen und zwängt mir eine stürmische, beinahe aggressive Umarmung auf - er hat mal wieder getrunken.
Peinlich berührt weiß ich nicht damit umzugehen und schlucke den bissigen Kommentar, der mir auf der Zunge lag, runter - es ist ja schließlich Weihnachten..
Es geht weiter - äußerst angespannt verlief das Essen, ich versuchte vergeblich eine einigermaßen ungezwungene Unterhaltung am Leben zu erhalten, die jedoch seltsamerweise jedes Mal darauf hinausliefen, dass meine Eltern sich gestritten haben.
Ich habe versucht neutral zu bleiben und als objektive Betrachterin das Ruder rumzureißen und den beiden die Sichtweise des anderen etwas näher zu bringen. Sie kamen zu keinem Ergebnis, man überging die Problemsituation und bändelte äußerst geübt da an, wo man vor dem Streit aufgehört hat - es ist ja schließlich Weihnachten..
Nun gut, Bescherung: Zunächst verlief alles gut, alle waren sentimental und haben sich sehr über die Aufmerksamkeiten des anderen gefreut, doch das Unvermeidbare kommt: Meine Mutter schreibt in guter Absicht auf die Weihnachtskarte, dass sie meinem Vater viel Kraft, Hoffnung und Durchhaltevermögen für den Weg, den er ihr versprochen zu gehen hat (der Abstinenz), wünscht, er wiederum fasst das als einen Angriff ihrerseits auf, es dreht sich plötzlich um alle Probleme, die sich jemals ergeben haben und als krönenden Abschluss endet das Disaster-Karussell, indem beide mehr und weniger randalierend von dannen ziehen - mein Vater in den Keller, wo er abends stundenlang (biertrinkend), ritterlich den Ofen anfeuert, damit wir es ja schön warm haben und meine Mutter sucht ihrerseits hilflos Zuflucht bei mir.
Eine Zigarette später kommt mein Vater wieder hoch, mittlerweile hat er seine "gute" Laune wieder zurück, er strahlt über beide Ohren - es ist ja schließlich Weihnachten..
Meine Mutter sagt ihm, dass sie diese heile Welt nicht mehr vorspielen kann, auch wenn heute Heiligabend ist, und will endlich mal reinen Tisch machen und all die Dinge, die sie ihm aufgrund seines exzessiven Alkoholkonsums nicht hatte anlasten wollen, anzusprechen.
Mein Vater sitzt auf der Couch, hält die Augen geschlossen und versucht sich wie ein kleines Kind von allem negativen abzuschotten. Er lässt nichts negatives an sich ran, jeder meint es nur schlecht mit ihm, wir sind alle dafür verantwortlich, dass Weihnachten so beschissen ist.
Ich hab bereits alles versucht: ihm gut zugeredet, ihn angeschrien, bin in meiner Verzweiflung handgreiflich geworden - alles ohne Erfolg.
Er lebt in seiner Seifenblase und zerstört sich langsam aber stetig selbst. Man merkt es ihm an, dass er viel trinkt, auch wenn er nüchtern ist. Er ist jedoch absolut resistent gegen jedwede Äußerung, die eine Bedrohung für seine heile Seifenblasenwelt darstellt.
Ich lade gerade alles auf mich auf, fühle mich mitverantwortlich für sein Elend, da meine Eltern eine sehr schwierige Zeit mit mir durchleben mussten, als ich selbst durch übermäßigem Drogenkonsum auf der Kippe stand. Ich weiß, er hat Depressionen, ich sehe es ihm an, auch wenn noch nie ein Wort darüber verloren wurde. Er hat eine Veranlagung dafür. Er hat keinen Halt mehr in dieser Welt und ich hasse ihn dafür, dass er sich selbst aufgibt.
Ich bin wütend, verzweifelt und hilflos, weil ich genau weiß, dass ich nichts für ihn tun kann, weil er es partout nicht einsehen will.
Und doch hab ich aus unerklärlichen Gründen Hoffnung. Und diese Hoffnung macht mich rastlos. Ich hab das Gefühl noch nicht alles mögliche versucht zu haben, und doch weiß ich, dass dem nicht so ist und dass dem nie so sein wird.
Ich muss mit ansehen wie mein Vater sich selbst zerstört.
Ich wünsche allen ein schöneres Weihnachtsfest, als ich es heute erleben durfte und hoffe, dass der ein oder andere, wenn er es nicht schon weiß, zu schätzen lernt, was er an seiner Familie hat.
ich melde mich mal wieder in eigener Sache und ich wünschte, dass es nicht so wäre.
Weihnachten - Zeit der Liebe und Besinnlichkeit - ääähm ja.. Pustekuchen..
Ich wohn nicht mehr zuhause und bin heute heim gefahren, um Heiligabend mit meinen Eltern zu verbringen.
Da ich schon längere Zeit nicht mehr daheim war, hab ich mich sehr auf den Abend gefreut.
Doch kaum setze ich einen Fuß über die Türschwelle, kommt mir mein Vater übernatürlich freudestrahlend entgegen und zwängt mir eine stürmische, beinahe aggressive Umarmung auf - er hat mal wieder getrunken.
Peinlich berührt weiß ich nicht damit umzugehen und schlucke den bissigen Kommentar, der mir auf der Zunge lag, runter - es ist ja schließlich Weihnachten..
Es geht weiter - äußerst angespannt verlief das Essen, ich versuchte vergeblich eine einigermaßen ungezwungene Unterhaltung am Leben zu erhalten, die jedoch seltsamerweise jedes Mal darauf hinausliefen, dass meine Eltern sich gestritten haben.
Ich habe versucht neutral zu bleiben und als objektive Betrachterin das Ruder rumzureißen und den beiden die Sichtweise des anderen etwas näher zu bringen. Sie kamen zu keinem Ergebnis, man überging die Problemsituation und bändelte äußerst geübt da an, wo man vor dem Streit aufgehört hat - es ist ja schließlich Weihnachten..
Nun gut, Bescherung: Zunächst verlief alles gut, alle waren sentimental und haben sich sehr über die Aufmerksamkeiten des anderen gefreut, doch das Unvermeidbare kommt: Meine Mutter schreibt in guter Absicht auf die Weihnachtskarte, dass sie meinem Vater viel Kraft, Hoffnung und Durchhaltevermögen für den Weg, den er ihr versprochen zu gehen hat (der Abstinenz), wünscht, er wiederum fasst das als einen Angriff ihrerseits auf, es dreht sich plötzlich um alle Probleme, die sich jemals ergeben haben und als krönenden Abschluss endet das Disaster-Karussell, indem beide mehr und weniger randalierend von dannen ziehen - mein Vater in den Keller, wo er abends stundenlang (biertrinkend), ritterlich den Ofen anfeuert, damit wir es ja schön warm haben und meine Mutter sucht ihrerseits hilflos Zuflucht bei mir.
Eine Zigarette später kommt mein Vater wieder hoch, mittlerweile hat er seine "gute" Laune wieder zurück, er strahlt über beide Ohren - es ist ja schließlich Weihnachten..
Meine Mutter sagt ihm, dass sie diese heile Welt nicht mehr vorspielen kann, auch wenn heute Heiligabend ist, und will endlich mal reinen Tisch machen und all die Dinge, die sie ihm aufgrund seines exzessiven Alkoholkonsums nicht hatte anlasten wollen, anzusprechen.
Mein Vater sitzt auf der Couch, hält die Augen geschlossen und versucht sich wie ein kleines Kind von allem negativen abzuschotten. Er lässt nichts negatives an sich ran, jeder meint es nur schlecht mit ihm, wir sind alle dafür verantwortlich, dass Weihnachten so beschissen ist.
Ich hab bereits alles versucht: ihm gut zugeredet, ihn angeschrien, bin in meiner Verzweiflung handgreiflich geworden - alles ohne Erfolg.
Er lebt in seiner Seifenblase und zerstört sich langsam aber stetig selbst. Man merkt es ihm an, dass er viel trinkt, auch wenn er nüchtern ist. Er ist jedoch absolut resistent gegen jedwede Äußerung, die eine Bedrohung für seine heile Seifenblasenwelt darstellt.
Ich lade gerade alles auf mich auf, fühle mich mitverantwortlich für sein Elend, da meine Eltern eine sehr schwierige Zeit mit mir durchleben mussten, als ich selbst durch übermäßigem Drogenkonsum auf der Kippe stand. Ich weiß, er hat Depressionen, ich sehe es ihm an, auch wenn noch nie ein Wort darüber verloren wurde. Er hat eine Veranlagung dafür. Er hat keinen Halt mehr in dieser Welt und ich hasse ihn dafür, dass er sich selbst aufgibt.
Ich bin wütend, verzweifelt und hilflos, weil ich genau weiß, dass ich nichts für ihn tun kann, weil er es partout nicht einsehen will.
Und doch hab ich aus unerklärlichen Gründen Hoffnung. Und diese Hoffnung macht mich rastlos. Ich hab das Gefühl noch nicht alles mögliche versucht zu haben, und doch weiß ich, dass dem nicht so ist und dass dem nie so sein wird.
Ich muss mit ansehen wie mein Vater sich selbst zerstört.
Ich wünsche allen ein schöneres Weihnachtsfest, als ich es heute erleben durfte und hoffe, dass der ein oder andere, wenn er es nicht schon weiß, zu schätzen lernt, was er an seiner Familie hat.