Angenommen, ich glaube das mal so, wie es hier steht und es kostet wirklich alleine die Uni pro Monat einen vierstelligen Betrag - ich weiss nicht, ob es so etwas gibt - dann spricht das noch mehr gegen ihre Geldgeber und gewissermaßen gegen sie, weil sie ja auch einmal in die Finanzen hätte blicken können. Als Tochter kann man die finanzielle Situation der Eltern abschätzen und wenn nicht, macht man sich nicht von ihnen abhängig. Das Risiko ist im Verhältnis zum erwarteten Gewinn dann einfach viel zu groß, besonders über Jahre der finanziellen Abhängigkeit.
Vierstellige Summen bringt im Monat nur für dritte auf, wer tatsächlich sehr gut verdient. Die Eltern haben ja noch eigene Kosten. Es gibt immer einen Unterschied zwischen "Ich kann es mir kaufen" und "Ich kann es mir leisten". Hätten vorletzten Monat bei mir Minderwertigkeitskomplexe über Verstand gesiegt, wäre ich jetzt Porschefahrer (war ein guter Gebrauchtwagen und ein Schnäppchen), hätte aber wohl kein Essen im Haus, kein Geld mehr für Klamotten, keinen Notgroschen und könnte keine Rechnungen mehr bezahlen. Studium hätte sich dann gegessen.
Es gibt zudem keine Privatuni, die derart gut ist und als einzige etwas lukratives anbietet, dass solch große Summen im Monat nötig sind. Es gibt genügend namhafte Universitäten in Deutschland, die sämtliche Studiengänge anbieten, die es überhaupt wert sind, studiert zu werden. Wenn Scarlet uns nun offenbart, dass sie etwas geistliches oder soziales studiert, dann ist mein nächster Ratschlag tatsächlich, dass ganze abzubrechen und die elterliche Immobilie zu retten, die man ja später einmal erbt. Denn wer schmeisst ein Haus für ein nicht rentables Studium weg?
PS:
Und die Aktienidee (die übrigens nicht von mir ist, so hat so mancher BWLer oder Politikwissenschaftler sein Studium finanziert) kann unter gewissen Umständen funktionieren. Klar, es ist eine Form von Spendensammeln bzw. Darlehensbeschaffung nach dem Prinzip des Crowd Funding - man muss genug Leute überzeugen, dass das Projekt "Scarlets Studium" es wert ist, darin zu investieren.
Ganz ehrlich? Wenn das so schon funktioniert hat, dann bedanke ich mich für das Schließen einer Bildungslücke, ich hielt das tatsächlich für eine spontane Idee deinerseits mit einem Schuss Ironie. Selbst große Unternehmen, die neu an die Börse kommen, enttäuschen die "echten" Anleger, weil hier Erwartungen und tatsächliche Gewinne der Unternehmen völlig aneinander vorbeigehen. Siehe jüngst Facebook. Wer bitte soll dann in einen Studenten investieren, der eher noch Schulden macht und der überhaupt erst einen Job finden muss, um einmal Geld zu verdienen? Und zwar so viel, dass er seine "Anleger" mit entsprechender Dividende bezahlen kann? Ich halte das für ein modernes Märchen, bzw. nach wie vor für Spenden Sammeln unter anderem Namen...