Eine prinzipielle Frage

Dabei
27 Feb 2013
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#1
Hi, ihr Lieben!

Mich beschäftigt etwas:

Wenn einem einer einmal geholfen hat, darf man ihn dann für den Rest seines Lebens nicht kritisieren? Heißt das, man muss dem Helfer für immer dankbar sein?

Mir hat vor fast zehn Jahren mal jemand geholfen, hat seine Hilfe sogar selber angeboten. War auch eine tolle Hilfe, keine Frage.

Mir ging aber schon lange ein Verhalten von ihm am Keks, es ergab sich neulich eine Gelegenheit, wo ich ihm das dann schließlich vorwarf, weil ich es wirklich nicht ok finde und irgendwie nicht länger schlucken konnte.

Ich bin jetzt der böseste Mensch auf Erden, weil er mir ja einmal geholfen hat und das eine Frechheit ist, ihm das zu sagen.

Ich bin jetzt ein Mensch, der genau deswegen keine oder nur sehr ungern Hilfe annimmt, um es einmal nicht unter die Nase gerieben zu bekommen. Deswegen bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, ob er oder ich im Recht bin.

Wie würdet ihr das sehen?

Und allgemein: wie lange muss man dankbar sein? Für immer und ewig diesen Menschen auf ein Podest stellen und unantastbar ansehen?

Vielleicht gehe ich mit Dank falsch um.

Danke
eure Peachy
 
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Dabei
2 Mrz 2015
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#2
Von solchen Leuten sollte man sich prinzipiell fernhalten.
Ich habe auch so meine Erfahrungen mit solchen Menschen gesammelt.
Natürlich bin ich dankbar und erwider auch Gefallen, d.h. aber nicht, dass ich zu kreuze krieche.

Ich weiß, man schwebt in einer moralischen Zwickmühle und denkt "Naja, er hat mir ja wirklich gut geholfen."
Wenn man es aber mehr als einmal aufs Brot geschmiert kriegt, hat derjenige nicht geholfen um DIR zu helfen oder weil er dir gerne hilft, sondern nur um sich über dich zu profilieren.
 
Dabei
10 Jun 2015
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#3
Huhu Peachy, ich hab da ne ganz klare Haltung.

Wer mir hilf, der kauft mich weder ein noch mir meine Meinung ab.

An Deiner Stelle hätte ich die Person um eine Rechnung für ihre Dienstleistung gebeten,
denn einen Freundschaftsdienst hält man niemandem vor.

Es gibt Menschen die spenden anonym Millionen und es gibt Menschen, die sich für ein paar
Kröten ein Leben lang feiern lassen wollen, finde ich nur peinlich sowas !

Für mich hast Du Dich richtig verhalten.

Gruss, Rapante
 
Dabei
27 Feb 2013
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#4
Danke Izzy, ich denke, dass manche Menschen einfach die Wahrheit nicht vertragen und dann mit solchen Dingen kommen, um einem ein schlechtes Gewissen zu machen. Natürlich ist es nicht schön, wenn man kritisiert wird. Aber mit etwas Reflektierung sollte man einsehen, dass es wirklich nicht ok ist und vielleicht überdenken.

Danke auch dir Rapante, dass auch du mich bestärkst. Vor allem wollte ich damals diesen Menschen auch für seine Hilfe bezahlen. Ich nehme nur ungern Hilfe an, dass weiß er auch.

Und dann heißts immer, wieso sagst denn nichts, wenn du Hilfe brauchst - oder wenn du Hilfe brauchst, rühr dich. Ich ärgere mich und bin enttäuscht.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#7
Hey Peachy,

So viele Fragen auf einmal! Und du weißt ja bereits deren Antwort... dafür bist du schon lange genug im Forum und reflektiert genug. Deswegen frage ich mich, wieso du jetzt so unsicher bist, dass du hier nachfragst und den Rücken gestärkt bekommen willst.

@Thema:
Simpel gesagt... Geben ist immer freiwillig und ohne Erwartungen. Egal wie groß die Hilfe. Alles andere kommt immer auf die subjektive Ansicht des Geholfenen und Helfenden an. Wer ein großen Dank erwartet, wird eher enttäuscht...

Um Recht geht es nicht. Du limitierst dich ja, wenn du immer erwartest, dass ein Helfender ein großen Dank von dir erwartet. Es gibt auch Menschen, die wirklich nur gerne helfen. Denn das gibt bei gesunden Menschen das wahre "Danke": Von sicher selber... das gute Gefühl, geholfen zu haben.

dann schließlich vorwarf, weil ich es wirklich nicht ok finde
Wie hast du es denn gesagt? Du implizierst ja, dass du ihn mit einem Vorwurf konfrontiertest. Vorwürfe werden meistens natürlich als Attache gewertet und abwehrend reagiert. Das ist menschlich. Besonders dann, wenn man selber weiß, wie Recht die vorwerfende Person hat, verletzt es leicht...
 
Dabei
6 Feb 2017
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#8
Ich denke Dankbarkeit ist ja nicht so richtig eine Entscheidung, die man mit einem Timer daneben trifft. Es hält halt an, solange man dankbar ist und wenn die Dankbarkeit irgendwann weg ist, war die Sache wohl ausgelaufen oder man hat sie inzwischen mit negativen Dingen kompensiert..

Undankbarkeit vorzuwerfen finde ich aber allgemein ziemlich unfair, weil man einfach super schlecht dagegen argumentieren kann. Wenn man sowas sagt wie "Du hättest es ja nicht tun müssen" bestätigt das irgendwie den Punkt der Undankbarkeit und wenn man sagt "Muss ich deswegen jetzt alles einfach hinnehmen?" macht man einen auf Opfer, was auch nicht viel besser ist...
Ich denke für mich wäre der einfachste Weg da zu sagen "ich bin dankbar, werde ich auch immer sein - aber hat ja hiermit jetzt nichts zu tun." Und dann hoffen, dass das funktioniert.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#9
Ich finde es super was idkat dazu geschrieben hat. Vor allem dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Da kann ich jetzt gar nicht mehr viel hinzufügen.

Es ist schon sinnvoll, wenn man vorher überlegt, was das für Leute sind, von denen man Hilfe annehmen könnte. Das weiß man doch, ob das einfach eine gute Freundschaft ist, wo jeder mal dem anderen hilft, oder ein Mensch der sich das aufschreibt wie viel seine Hilfe wert ist um wieder mindestens genausoviel zurück zu bekommen usw.

Umgekehrt - und auch das hat nichts damit zu tun, dass einer einem in der Vergangenheit mal geholfen hat - muss man einem anderen nicht zwingend sagen dass einem ein Verhalten von ihm auf den Keks geht, und es kommt auch drauf an wie man sowas sagt.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#10
Danke, Insomnius, Idkat und Twin!

Warum ich das frage, obwohl ich reflektiert bin?

Eben weil ich schon immer ein Problem mit Hilfeannehmen hatte und immer nur nach Hilfe fragte, wenn ich etwas ganz und gar nicht alleine schaffte und anders nicht klarkam.

Ich fragte mich anschließend dann auch immer, wie ich mich demjenigen gegenüber dankbar zeigen kann und hab dann oft das Doppelte und Dreifache zurückgegeben.

Deswegen organisierte ich mir oft bezahlte Hilfe, wo ich dann natürlich immer höre, das nächste Mal sag was, wir helfen dir, du musst das nicht bezahlen. Aber da blockiere ich innerlich richtig und denke mir, mir ist die Dankbarkeit dann einfach zu anstrengend.

Ich glaub, ich hab da ein gestörtes Verhältnis dazu - was aber natürlich einen Grund haben muss.
 
Dabei
18 Dez 2011
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#11
Hi, ihr Lieben!

Mich beschäftigt etwas:

Wenn einem einer einmal geholfen hat, darf man ihn dann für den Rest seines Lebens nicht kritisieren? Heißt das, man muss dem Helfer für immer dankbar sein?

Mir hat vor fast zehn Jahren mal jemand geholfen, hat seine Hilfe sogar selber angeboten. War auch eine tolle Hilfe, keine Frage.

Mir ging aber schon lange ein Verhalten von ihm am Keks, es ergab sich neulich eine Gelegenheit, wo ich ihm das dann schließlich vorwarf, weil ich es wirklich nicht ok finde und irgendwie nicht länger schlucken konnte.

Ich bin jetzt der böseste Mensch auf Erden, weil er mir ja einmal geholfen hat und das eine Frechheit ist, ihm das zu sagen.

Ich bin jetzt ein Mensch, der genau deswegen keine oder nur sehr ungern Hilfe annimmt, um es einmal nicht unter die Nase gerieben zu bekommen. Deswegen bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, ob er oder ich im Recht bin.

Wie würdet ihr das sehen?

Und allgemein: wie lange muss man dankbar sein? Für immer und ewig diesen Menschen auf ein Podest stellen und unantastbar ansehen?

Vielleicht gehe ich mit Dank falsch um.

Danke
eure Peachy
eine hilfeleistung ist immer freiwillig. als gegenleistung eine dankbarkeit einzufordern ist daher eigtl. ein widerspruch - auch wenn man es häufig sagt. ansonsten wäre es ja eine dienstleistung oder ein tauschhandel.
dazu: vielleicht hast du ihm ja zwischenzeitlich soar selber schon mal geholfen, egal, ob durch rat, zuhören oder tatkräftig!?
wer auf kritik aber so reagiert wie du sagst, dem würde ich auch keine größere aufmerksamkeit mehr schenken.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#12
Ich fragte mich anschließend dann auch immer, wie ich mich demjenigen gegenüber dankbar zeigen kann und hab dann oft das Doppelte und Dreifache zurückgegeben.
Da kommt es eben drauf an, von WEM man sich helfen lässt. Bei Freunden brauchst du konkret überhaupt nichts zurück zu geben, das ergibt sich dann schon.

Deswegen organisierte ich mir oft bezahlte Hilfe, wo ich dann natürlich immer höre, das nächste Mal sag was, wir helfen dir, du musst das nicht bezahlen.
Ich organisiere mir bei Tätigkeiten, die auf dem Markt angeboten werden (wie zB Wohnungsumzug, Gärtnern, Handwerkerleistungen usw) auch meistens bezahlte Hilfe, also bei Unternehmen, die davon leben. Ich hab genug Geld um das zu bezahlen, und ich hätte selber auch keine Lust, Freunden bei sowas zu helfen. Sachen, die mein Freund mal eben so machen kann, ohne dass es von der kostbaren gemeinsamen Freizeit abgeht, macht natürlich er. Da wär ich bisher auch nie auf den Gedanken gekommen, über angemessene Gegenleistungen nachzudenken. Wenn ich sowas für ihn machen kann, mach ich das genauso selbstverständlich.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#14
Macht das einen Unterschied?
Klar! Aber vielleicht hast du mich da missverstanden bzw ich hab mich missverständlich ausgedrückt. Ich meine, von welchem Individuum ich mir helfen lasse. Wenn das Individuum zB eine Freundin von mir ist, mach ich mir da null Gedanken, denn wenn es da zu Problemen käme (zB dass ich ewig Dankbarkeit zeigen "muss" oder sie mir das nach 10J vorhält) wäre das längst nicht mehr meine Freundin. Und bei Familienmitgliedern kommts natürlich auch drauf an um wen/ welche Einzelperson es sich handelt. Da würde ich mir zB von keinem helfen lassen, zu dem ich ein schwieriges Verhältnis habe.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#16
Danke Twin, naja wenn mans vorher weiß, kann man das natürlich umgehen.

Nein, Insomnius, ich möchte nicht näher drauf eingehen, wie ich es der Person beigebracht hab. Es ist aber lieb, dass du dieses Thema näher beleuchten würdest.

Und vermutest du da etwas? Naheliegend sind ja immer die Eltern...
Naja, mein Vater war auch so.

Aber ich glaube, da muss schon auch was anderes dahinter stecken.

Ich lasse mich zum Beispiel auch nicht mehr von Männern einladen, von denen ich nichts will.

Da hatte ich mal als junge Frau ein wirklich unangenehmes Erlebnis. Wir waren eine größere Gruppe und am feiern - und einer, der unsere Gruppe kannte, zahlte eine Runde nach der anderen. Ich wusste, dass er ein Auge auf mich geworfen hatte, aber da es lustig war und er ja alle eingeladen hat, hab ich mir nicht viel gedacht dabei. Später wurde er dann sehr zudringlich und als ich abwehrte, meinte er "aber einladen lässt du dich schon von mir". Seit dem hab ich es nie wieder zugelassen, außer eben von Männern, von denen ich selber was wollte.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#17
Okay, fair enough!

Hmm, schade, dass du solche unangenehmen Erlebnisse machen musstest. Das beeinflusst natürlich.
Ähnlich wie bei Ex-Beziehungen hoffe ich aber, dass du dich nicht zu sehr von einzelnen schlechten Erfahrungen prägen lässt. Denn nur weil es solche Menschen gibt, heißt das ja nicht, dass der Nächste auch so sein wird.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#18
Danke Twin, naja wenn mans vorher weiß, kann man das natürlich umgehen.
Ich kenne doch die Menschen aus meinem näheren Umfeld. Und wenn ich mal auf die Hilfe von jemandem zurückgreifen "muss", den ich nicht so gut kenne, weiß ich um das Risiko und gehe es bewusst ein; wenn der mir dann nach Jahren blöd kommt, kann ich mich ja distanzieren.

Später wurde er dann sehr zudringlich und als ich abwehrte, meinte er "aber einladen lässt du dich schon von mir".
So ein Depp. Da hättest du sagen können "Du hast ja alle eingeladen, mach doch einfach bei jemand anderem weiter" :roll:
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#19
Ähnlich wie bei Ex-Beziehungen hoffe ich aber, dass du dich nicht zu sehr von einzelnen schlechten Erfahrungen prägen lässt.
Das stimmt, da sollte man immer versuchen, ein gesundes Maß zwischen "aus Erfahrungen lernen" und "schlechte Erfahrungen nicht einfach auf andere übertragen" zu finden - das ist manchmal schwierig, und manchmal langt man bei der Strategie auch daneben :002:
 
Dabei
27 Feb 2013
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#20
Hmm, schade, dass du solche unangenehmen Erlebnisse machen musstest. Das beeinflusst natürlich.
Ähnlich wie bei Ex-Beziehungen hoffe ich aber, dass du dich nicht zu sehr von einzelnen schlechten Erfahrungen prägen lässt. Denn nur weil es solche Menschen gibt, heißt das ja nicht, dass der Nächste auch so sein wird.
Ich habe leider recht viele schlechte Erfahrungen gemacht, wundere mich daher selber, dass ich deswegen der Männerwelt gegenüber nicht verhärmt bin :) Aber zum Glück hab ich auch wunderbare Erlebnisse gehabt, man darf seinen Fokus nicht nur auf das Negative richten.

Aber einmal war ein Mann in einem Lokal so aufdringlich, dass wir (damals war ich mit meiner Cousine aus) uns beim Besitzer, den wir kannten, beschwert haben, weil der einfach nicht locker ließ und unangenehm war. Das endete dann in einer Schlägerei zwischen Besitzer und Gast :) Es gibt so viele Trotteln, das ist unwahrscheinlich.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#21
Ich kenne doch die Menschen aus meinem näheren Umfeld. Und wenn ich mal auf die Hilfe von jemandem zurückgreifen "muss", den ich nicht so gut kenne, weiß ich um das Risiko und gehe es bewusst ein; wenn der mir dann nach Jahren blöd kommt, kann ich mich ja distanzieren.
Ja, das mache ich ja jetzt auch. Ich hab sogar das Gefühl, dass diese Person genau weiß, dass ich mir mit Hilfe schwer tu und hat das genau deswegen gesagt, um mich zu verletzen.


So ein Depp. Da hättest du sagen können "Du hast ja alle eingeladen, mach doch einfach bei jemand anderem weiter" :roll:
Ja sowas in der Art hab ich eh gesagt. Das ist schon über 20 Jahre her, was ich genau sagte, weiß ich nicht mehr.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#22
Später wurde er dann sehr zudringlich und als ich abwehrte, meinte er "aber einladen lässt du dich schon von mir". Seit dem hab ich es nie wieder zugelassen, außer eben von Männern, von denen ich selber was wollte.
Das hängt immernoch nach?
Ich kenne solche Situationen und es hilft ja teilweise nichtmal "nein danke" zu sagen.. man kriegt einfach was in die Hand gedrückt und ist unhöflich, wenn man es nicht akzeptieren will. Ich bin da auch ähnlich, dass es mir unangenehm ist, aber eigentlich finde ich das von mir selber ziemlich dumm.

Ich hab eine Freundin, der ist das super egal. Die nimmt einfach alles, was sie kriegen kann und zuckt die Schultern oder lässt denjenigen dann stehen, wenn sie keine Lust mehr hat. Die macht sich nie etwas daraus, dass sie als dreist wahrgenommen werden könnte.
Ich denke manchmal, wenn das jede so handhaben würde wie sie.. zB einfach das Getränk nehmen und "danke" und dann weggehen.. dann würde sich vielleicht auch das Gedankenbild ändern, dass Mann mit einem "Geschenk" automatisch Anspruch auf Aufmerksamkeit und Gesellschaft erhält.

Aber ich werde trotzdem noch durch mein Höflichkeitsempfinden davon abgehalten das so durchzuziehen wie sie.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#23
Ja schon arg, dass das noch immer nachhängt.

Es kommt vielleicht auch total darauf an, wo man eingeladen wird. Wenn das ein riesiger Club ist, wo man die Leute nicht mehr wiedersieht, kann man das natürlich so durchziehen wie deine Freundin, obwohl ich auch skeptisch wäre bei einem offenen Getränk, ob da nicht was reingetan wurde (K.O.Tropfen zum Beispiel).

Wie gesagt, ich lasse mich schon einladen, aber nur von Männern, die mich persönlich selber interessieren. Ich kann mir meine Getränke selber leisten.

Ist man aber so wie ich damals in einem Lokal, wo man regelmäßig hingeht und die Leute meist die selben sind, ist das wieder eine völlig andere Sache. Und der Typ war damals wesentlich älter als ich.

Ich lass mich aber auch deswegen nicht einladen, weil ich niemandem Hoffnungen machen will und dann nicht mehr los werde.

Aber das hat sich ja eigentlich eh schon verändert, weil ich gar nicht mehr ausgehe und somit auch wenig mit solchen Situationen konfrontiert werde - aber trotzdem passierts noch.

Zur Frage von Insomnius:

Woran das liegt, mir nicht helfen zu lassen... darüber denke ich viel nach.

Mir ist dann eine Situation eingefallen. Das liegt jetzt auch schon mehr als 20 Jahre zurück. Ich hatte einen Freund, ich liebte ihn sehr, nur meine Schwester mochte ihn nicht und zerstritt sich irgendwie mit ihm. Wir hatten damals ein Ferienhaus und waren dort alle versammelt, nur mein Freund nicht, und wir beschlossen, am nächsten Tag zu grillen. Da meine Geschwister beide ihren Partner dabei hatten, wollte ich das natürlich auch und sagte, dass ich ihn anrufe, dass er auch kommt. Da war meine Schwester strikt dagegen, hat sich aufgeführt, daraus entwickelte sich ein Streit und schließlich wurde ich vor die Wahl gesetzt: Familie oder er.

Sowas geht bei mir gar nicht. Ich packte meine Sachen und fuhr. Ich war total unglücklich über die Situation und das nur, weil meine Schwester ihn nicht mochte. Ich hab mich nie mit irgendeinem Freund von ihr zerstritten, ich hab jeden immer respektvoll behandelt, egal ob er mir schmeckte oder nicht. Außerdem hatte der Rest der Familie nichts gegen ihn und war zuerst einverstanden, dass er kommt. Aber sie wurden so von meiner Schwester drangsaliert, dass es eskalierte.

Ich hatte damals kein eigenes Geld oder nur wenig und mein Freund ging mir Nahrungsmittel einkaufen (er zahlte), der Kühlschrank war ja leer und eigentlich freute ich mich auf die Zeit mit ihm, da sagte er plötzlich "was würdest du nur ohne mir tun". Oh Mann, alle Nahrungsmittel wieder eingetütet, ihn geschnappt und samt Sackerl und Restgeld rausgeschmissen.
 
P

Papatom

Gast
#24
Moin,
ich bin da schlicht gestrickt. Wer gibt/ hilft/ schenkt soll das bitte ohne Ansprüche tun, sonst will ich es nicht haben. Helfen und Schenken ist ja freiwillig.

Wer dagegen "gibt" nur um zu bekommen (gilt auch gerade für Beziehungen), disqualifiziert sich damit selber (meiner Vorstellung nach) und hat dann halt Pech und ne klare Ansage verdient. Das ist dann nämlich egoistische Manipulation und darauf habe ich keine Lust.

Für geben um zu bekommen gibt es dieses andere tolle Modell. Das nennt sich Vertrag. Da weiß dann auch jeder, woran er ist :mrgreen:

Grüße
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#25
und eigentlich freute ich mich auf die Zeit mit ihm, da sagte er plötzlich "was würdest du nur ohne mir tun". Oh Mann, alle Nahrungsmittel wieder eingetütet, ihn geschnappt und samt Sackerl und Restgeld rausgeschmissen.
Wow, wegen so einer Bemerkung?? Es sei denn er hat es sich generell raushängen lassen dass er Geld hat und du nicht, aber dann hätte ich zum schlussmachen nichr so eine bemerkung gebraucht ...
 
Dabei
5 Nov 2007
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#26
....Mir ist dann eine Situation eingefallen. Das liegt jetzt auch schon mehr als 20 Jahre zurück. Ich hatte einen Freund, ich liebte ihn sehr, nur meine Schwester mochte ihn nicht und zerstritt sich irgendwie mit ihm.

.... daraus entwickelte sich ein Streit und schließlich wurde ich vor die Wahl gesetzt: Familie oder er....


....Ich hatte damals kein eigenes Geld oder nur wenig und mein Freund ging mir Nahrungsmittel einkaufen (er zahlte), der Kühlschrank war ja leer und eigentlich freute ich mich auf die Zeit mit ihm, da sagte er plötzlich "was würdest du nur ohne mir tun". Oh Mann, alle Nahrungsmittel wieder eingetütet, ihn geschnappt und samt Sackerl und Restgeld rausgeschmissen.
Ich möchte auch noch etwas dazu sagen.

Zu deiner Ausgangsfrage: Wie andere schon sagten, eine Hilfeleistung ist freiwillig und verpflichtet dich zu gar nichts. Du musst gar nichts, auch deine Antwort oder Reaktion ist genauso freiwillig.

Aber so wie du das jetzt beschreibst, hast du offensichtlich ein Problem mit deiner Schwester. Und offensichtlich auch heute noch, wenn dich das immer noch beschäftigt. Obwohl du längst eine erwachsene Frau bist. Von deiner Schwester damals und erst recht heute nicht abhängig bist. Ihre Meinung und Haltung müsste dir eigentlich egal sein.

Warum so eine Überreaktion? Das ist rational nicht nachvollziehbar und passt nicht zu dir. Wo du doch sonst im Leben zeigst, dass du reflektiert, selbständig und eigenverantwortlich handelst.

Warum machst du dich von deiner Schwester so abhängig? Bis heute? was ist da los zwischen euch?
 
Dabei
27 Feb 2013
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#27
Wow, wegen so einer Bemerkung?? Es sei denn er hat es sich generell raushängen lassen dass er Geld hat und du nicht, aber dann hätte ich zum schlussmachen nichr so eine bemerkung gebraucht ...
Es war dann (noch) nicht wirklich Schluss. Ich habe mich damals einfach sehr gekränkt, ich entschied mich gegen meine Familie und für ihn und dann reibt er mir unter die Nase, dass ich ohne ihn verhungern würde. Ging damals gar nicht.

Ich war damals jung, unglaublich traurig ob der Vorkommnisse und dann ist er mein Gönner? Nein, da ess ich lieber nichts.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#29
Warum so eine Überreaktion? Das ist rational nicht nachvollziehbar und passt nicht zu dir. Wo du doch sonst im Leben zeigst, dass du reflektiert, selbständig und eigenverantwortlich handelst.

Warum machst du dich von deiner Schwester so abhängig? Bis heute? was ist da los zwischen euch?
Lieber nic,

zunächst fühle ich mich sehr geehrt, dass du dich meinem Problem annimmst und mir schreibst. :052:

Du bist ein sehr aufmerksamer Beobachter. Es spitzte sich in letzter Zeit etwas zu (was schon Jahrzehnte gärte), deswegen konnte ich idkat auch gut in ihrem Thema "Daddys Issues" verstehen.

Es gab jetzt vor einer Woche einen Riesenknall.

Und deswegen kommt jetzt nach und nach auch viel hoch, weil mir Sachen vorgehalten wurden, die wohl nur dazu dienen, mich zu verletzen. Und so sind mir jetzt viele Sachen auf- und eingefallen. Und beschäftigen mich eben.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#30
Bei mir war es jetzt jemand aus der Familie....
Hab ich etwas verpasst? Nic hat Recht, dass es um deine Schwester geht? Das wäre natürlich interessant im Zusammenhang zu dieser Story!

Aber sie wurden so von meiner Schwester drangsaliert, dass es eskalierte.
Ich will ja nichts gegen deine Familie sagen, aber so etwas geht natürlich nicht. Entweder dürfen alle Partner oder keiner. Da hat sich deine Schwester mit diesem Ego nicht weiterempfohlen... und auch nicht deine Eltern, die es scheinbar nicht schafften, ein Machtwort zu sprechen.
Ich weiß jedenfalls, dass so etwas bei meiner Mutter nicht geben würde, selbst wenn sie selber etwas gegen einen Partner hätte.

"was würdest du nur ohne mir tun".
Es ist zwar durch das Ende der Geschichte impliziert, aber auch hier frage ich mal: Wie hat er es denn gesagt? Scheinbar nicht mit einem Lächeln und neckenden Augenzwinkern...
 
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