Der der zu seinem Termin geht ist eben so gesund egoistisch, wie der der 2 Stunden zu spät kommt, weil er vielleicht länger schlafen wollte.
Na fein, zeigt nur mal wieder das, was ich irgendwie in letzter Zeit gehäuft von vielen Seiten zu hören kriege: ich bin nicht gesund egositisch. Bei mir ist es nämlich dann mal wieder so ausgegangen, dass wir in Seelenruhe, die mich noch zusätzlich wahnsinnig gemacht hat, erstmal das gemacht haben, was wir verabredet hatten und ich mich dann überschlagen habe und weder Kosten noch Mühen gescheut, um doch noch zu meinem Termin zu kommen. Unterm Strich waren es dann 10 Minuten Verspätung. Es ist nichts passiert, weil ich zu spät war, nur das MIR diese 10 Minuten mit meinem Termin gefehlt haben. Der war für eine Stunde geplant und so hatte ich nun nur 50 Minuten. Eigentlich also nicht so dramatisch, aber doch wären es für mich wertvolle 10 Minuten gewesen. Hinzu kommt, dass ich durch die ganze Hetzerei nun auch so nicht soviel von dem Termin hatte, wie eigentlich geplant, weil ich gedanklich anfangs überhaupt noch nicht da an kam.
Ich hab das jetzt 3 Menschen erzählt und jeder sagt mir: " Ja wärst Du doch losgefahren, ich an Deiner Stelle wäre losgefahren, Du warst doch in der stärkeren Position, der andere wollte doch was von Dir." Ja toll, aber ich bin in dem Moment nicht mal ansatzweise auf die Idee gekommen, dass ich auch losfahren könnte. Alle Welt tut so, als wäre das das naheliegendste von der Welt gewesen. Für mich war es das ganz offensichtlich nicht. Warum nicht? Bin ich blöd? Hab ich auch die 3 Leute gefragt. Alle sagen mir, weil ich keinen gesunden Egoismus hätte. Ach ja, das hab ich ja schon öfter mal gehört, nur noch nicht in 6 Stunden dreimal hintereinander.
Nun hab ich mich gefragt, was denn nun eigentlich gesunder Egoismus ist. Und da ich den ja offenbar nicht gelernt zu haben scheine, bin ich da nicht gerade gut mit ner Antwort. Und sorry, liebe Egal, aber da Du da wohl tickst wie ich, bist Du wohl auch eher nicht geeignet, um mal ner Unwissenden zu erklären, was denn eigentlich gesunder Egoismus ist. Aber gut, mittlerweile denke ich, es läuft darauf hinaus, bei sich selbst zu bleiben, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu gucken, dass man die befriedigt, nur eben nicht auf Kosten anderer, bzw. ggf. seine auch mal zurückzustellen, aber nicht immer und nicht immer nur nach Bedürfnisbefriedigung anderer zu trachten auf Kosten der eigenen. Hab ich das jetzt ungefähr richtig zusammengeschustert?