5 Jahre zusammen, fühle mich ungeliebt und alltäglich

F

Fina0809

Gast
#1
Hallo liebe Mitglieder und Trostspender,

ich fühle mich im Moment (eigentlich schon länger mal mehr, mal weniger) nicht gut, da es mal wieder Differenzen mit meinem Freund gibt. Die Anonymität des Internets gibt mir hier die Möglichkeit, meinen Frust rauszulassen - also vorab schonmal vielen, vielen Dank für's Lesen!

Ich (20) bin mit meinem Freund (24) seit 5 Jahren zusammen, wir haben in wenigen Tagen unseren fünften Jahrestag. 4 Jahre davon waren eine Fernbeziehung (eine Stunde Autofahrt, gesehen haben wir uns nur am Wochenende und je nach Klausurphase auch seltener im Monat), nun leben wir seit einem Jahr zusammen.
Unsere Beziehung hat Höhen und Tiefen, erst vor 2 Jahren hat sie ein großes Tief überwunden - als ich betrunken und bekifft auf einer Party fremgeknutscht habe. Mein Freund sagte, er sei enttäuscht von mir doch der Letzte, der wegen sowas Schluss machen würde. Ich habe mir viel Mühe gegeben, sein Vertrauen in mich wieder aufzubauen und trinke seit dem quasi gar nicht und kiffen sowieso nicht mehr (an dem Abend das erste Mal ausprobiert). Ich hatte das Gefühl, nach dem das Gröbste überwunden war, war unsere Beziehung inniger, liebevoller und schöner denn je.

In letzter Zeit habe ich mal wieder das Gefühl, von ihm emotional vernachlässigt zu werden. Wenn er sein Computerspiel spielt - was sich auch gerne mal über mehrere Stunden bis spät in die Nacht ziehen kann - hab ich gefälligst leise zu sein, er hat zu tun, ich soll ihn nicht immer nerven. Ich selbst spiele auch gerne Computer (WoW), doch bei seinem "Baller-Spiel" darf/kann ich nicht mitspielen (die machen da so eine Art Leistungssport draus, geht meist auch wirklich sehr laut zu, wenn er spielt). Ins Schwimmbad muss ich alleine fahren, shoppen muss ich mir wen anders suchen, der mitkommt. Wenn ich ihn frage, ob er mitkommen möchte zum Feiern/Familienbesuch/Spazieren gehen/ gemeinsam Kochen/usw. bekomme ich als Antwort: "Hehe, bist du bekloppt?!"
Ich sagte ihm, ich möchte mehr mit ihm unternehmen, mehr Erleben, wir sind noch so jung, woran soll ich mich im Alter denn mal zurückerinnern? Als Antwort kam "Was willst du denn, wir fahren doch jetzt bald in den Urlaub" (mit seinem Vater,dessen Freundin und der kleinen Schwester meines Freundes). Ja gut, das stimmt, aber ich möchte nicht nur alle 2 Jahre was Schönes machen...

Er schrieb vor Kurzem seine Abschlussarbeit und ich habe ihm so gut ich nur irgendwie konnte geholfen und unter die Arme gegriffen, habe ihn aufgebaut, wenn er wieder depressiv wurde. Auch, wenn diese Zeit für uns beide wirklich ungeheuer anstrengend und von Versagensängsten geprägt war, war ich...ja, glücklich. Ich hatte das Gefühl, er BRAUCHT mich, ohne mich schafft er es nicht, er ist DANKBAR, dass ich da bin. Er hat mir so oft gesagt, dass er micht liebt und dass es ihm Leid tut, dass er das vorher nicht so gezeigt hat. Fast jeden Tag - davor alle paar Wochen vielleicht mal. Aber ich ahnte auch, dass diese "anhängliche" Zeit an dem Tag vorbei sein wird, an dem er seine Abschlussarbeit abgibt. Und ich hatte Recht..... Es ist im Prinzip wie vorher, er hat mir auch seit 7,8 Wochen nicht mehr gesagt, dass er mich liebt, ich bekomme keine Zärtlichkeiten mehr (ich LIEBE es, am Rücken gestreichelt zu werden...er macht es nur, wenn ich ihm im Gegenzug einen Blase).

Er ist ein Scheidungskind, ließ schonmal durchblicken, dass er sich deshalb nicht binden möchte (er hält nicht viel von heiraten, ich schon), man hat danach ja eh nur Schererein. Mein bester Kumpel wurde vor Kurzem verlassen und war deshalb sehr traurig, die Kommentare meines Freundes gingen in Richtung "Der ist ja ne Pussy, wegen der ist er so traurig? So eine Mimose!". Ich fragte, ob er nicht auch traurig sei, wenn ich einfach gehen würde? "Boa, du jetzt wieder mit deinen komischen Fragen..." - eine Antwort bekam ich nicht. Er lässt manchmal die Haltung durchblicken: Mädchen kommen und gehen, ist dann halt so. Wenn er solche Andeutungen macht, verletzt mich das sehr (was ich ihm auch sage), da ich nicht nur irgendein Mädchen bin nach so langer Zeit, meiner Meinung nach.

Gestern Abend griff er mir mal wieder direkt in den Schritt, als ich ins Bett kam. Da war ich schon leicht gereizt, weil ich das so lieblos überhaupt nicht haben mag. Als ich dann noch feststellte, dass in der Reihenfolge meiner Pillenpackung etwas nicht stimmte (habe den Abend zuvor von der falschen Seite genommen), war ich restlos bedient. Mein Freund sagte mir dann (wortwörtlich): "Siehst du, deshalb hab' ich null Vetrauen in dich. Ich kann dir einfach nicht Vertrauen!" Ich sagte ihm, dass mich das jetzt sehr verletzt hat und ich musste weinen. Nach einer kurzen Pause sagte er dann "Okay, Vertrauen war vielleicht das falsche Wort. Ich kann mich nicht auf dich Verlassen!" Das war zuviel für mich, ich habe mein Kissen und meine Decke genommen und hab mich aufs Sofa zum Schlafen gelegt. Bin da erst sehr spät eingeschlafen, habe viel nachgedacht....

Heute ist die Stimmung eisig zwischen uns - geht wahrscheinlich in erster Linie von mir aus, weil ich eine Entschuldigung hören möchte. Ich rede möglichst wenig mit ihm, doch ich kenne ihn gut genug um zu wissen, dass die Entschuldigung erst am St. Nimmerleinstag kommt. Wahrscheinlich weiß er nichtmal, was mich stört. Er sieht keine Fehler ein, ich bin ständig diejenige, die dies nicht kann, das noch lernen muss, jenes abgewöhnen soll. Fehler bekomme ich viele von ihm augezeigt, Komplimente und Bestätigung gibts bei ihm nur alle Jubeljahre. Er stellt mich oft unter sich, nach dem Motto "Die Kleine muss noch so viel lernen..." (Wir sind beide Akademiker, ich stehe ihm vom Niveau her in nichts nach!)
Wahrscheinlich ein Grund, weshalb ich damals fremdgeknutscht habe - damals fehlte mir auch viel Bestätigung und Aufmerksamkeit von ihm.

Ich weiß nicht, wie ich mich weiter verhalten soll? Das ganze begraben und auf sich beruhen lassen? Mit ihm reden?
Das ganze einfach einmal aufzuschreiben hat mir bereits etwas helfen können, konnte das ganze für mich nochmal etwas besser strukturieren.
Würde mich über Tipps und Zusprüche von euch trotzdem freuen!

Liebe Grüße :)
 
Dabei
5 Sep 2011
Beiträge
1.994
#2
Warum setzt du dich nicht einmal mit ihm an einen Tisch und erklärst ihm, was dich verletzt und was du dir wünschst.
Jetzt zu schmollen und auf eine Entschuldigung zu hoffen, ist definitiv der falsche Weg. Außerdem kann ein solches Verhalten natürlich auch dazu führen, dass er dich nicht so ernst nimmt, wie es dir sicherlich zusteht.

Ich sage daher: Sprich einmal mit ihm über euch, über eure Beziehung. Wenn es geht, ohne Vorwürfe und ohne Anschuldigungen. Nur wenn ihr offen kommuniziert, kann sich überhaupt etwas ändern.
 

Revage

Gesperrt
Dabei
3 Mai 2014
Beiträge
2.444
#3
Stimme der Dame vor mir zu. Es bringt recht wenig wenn du uns hier quasi volljammerst. Du musst es deinem Freund klarmachen was dich stört oder verletzt. Und wenn du dies getan hast und sich dann immer noch nichts ändert, dann würde ich mich trennen.


Was mich wundert. Wenn du WoW spielst solltest du doch eig länger am PC hängen als er :D Achja. Er meint es bestimmt nicht böse wenn er gerade zockt und du was von ihm willst. Das solltest du doch als WoW Spieler selber wissen wie es ist, wenn man im Game ist und jemand was von einem will ;)
 
Dabei
26 Jul 2014
Beiträge
23
#4
Hallo,

ich denke ein ruhiges sachliches Gespräch kann helfen.
Wie ich aus deinem Text heraushöre ist eure Beziehung echt unausgewogen.
Durch deine verstärkte Aufmerksamkeit auf ihn hat er das Gefühl der begehrtere zu sein und nimmt sich bei dir Freiheiten raus die dir nicht gefallen und dich verletzen.
Sprich mit ihm und kümmere dich danach mehr um dich.
Geh halt alleine oder mit Freunden shoppen frag ihn nicht mehr sonder mach was du gerne tust.
Sei Selbstständiger und zeig ihm das du ihn doch nicht so sehr brauchst das sollte ihn aufrütteln.
Du bist nicht selbstverständlich in seinem Leben.
 

Ähnliche Themen


Oben