Zurückgewinnen oder mit Trennung abfinden?

Dabei
22 Jul 2009
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#1
Hallo.


Möchte euch kurz meine Situation schildern.
Meine Noch-Ehefrau hat sich im Mai diesen Jahres von mir getrennt. Wir haben einen 3-jährigen Sohn, fast von Anfang an zusammen gewohnt, zwei Haustiere; Ende 2012 sogar geheiratet - rundum eine kleine Familie. Ihre Gründe jedenfalls waren, dass ich mit ihr zu wenig kommuniziert habe, sie sich in manchen Situationen alleine gelassen gefühlt hat und schlicht und ergreifend keine Gefühle mehr für mich hat. Bin nun zzt aber auch in Psychotherapie wg Verdacht auf Depressionen, die ich anscheinend schon während der Beziehung hatte und evtl meine teilweise Gefühlskälte erklären kann.


Daraufhin habe ich in den Monaten danach zunächst bei einem Freund gewohnt, mir eine eigene Wohnung organisiert, mich darum gekümmert meinen Sohn oft und regelmässig zu sehen und mit seiner Mutter nur das Nötigste zu tun zu haben, um mich selber zu schützen. Bleibt bei einem gemeinsamen Kind nunmal nicht aus, Kontaktsperre ist da nicht vollständig machbar. Ich hatte das Gefühl, nach einer gewissen Zeit (3-4 Monate) mit dem ganzen abgeschlossen zu haben. Ich lernte eine nette Frau kennen, mit der ich auch verhältnismässig schnell eine Beziehung einging, weil man sich so ähnlich war und ich mich auch einfach nach Nähe, Liebe und Vertrautheit gesehnt habe. Nun ist mir in den letzten zwei Wochen aber folgendes passiert:


Trotz meiner neuen Verliebtheit musste ich plötzlich wieder an meine Ex denken. Ich fing an, meine neue Bekanntschaft mit ihr zu vergleichen, vermisste die alte Beziehung. Ich wurde nach und nach immer distanzierter, wusste dennoch nicht, woher dies so plötzlich kam. Nach mehrmaligen Anläufen konnte ich mich nicht überwinden und wir beendeten traurigerweise vor ein paar Tagen daher im Verständnis beiderseits die neue Beziehung.


Dazu kommt jetzt, dass ich gestern meinen Sohn vom Kindergarten abgeholt habe, um mit ihm den Nachmittag zu verbringen. Ich habe ihn abends wieder zu seiner Mutter gebracht, komme normalerweise immer noch zumindest in den Flur um ihm richtig Tschüss zu sagen, wollte mit ihr noch ein paar Dinge bzgl. des Geburtstag unseres Sohnes bereden, jedoch liess sie mich gar nicht erst durch und nahm mir im Treppenhaus alle Sachen ab, als dürfe ich irgendetwas nicht sehen. Als ich in den Flur schaute (und generell stark irritiert von dieser Aktion war) entdeckte ich ein fremdes Paar Schuhe. Sie sagt, sie hat "Besuch", es ginge grad nicht. Der Groschen war also gefallen, sie hat einen Neuen. Bin dann schnell raus, wollte dieser schlimmen Situation entrinnen.


Das zog mich dann so dermassen runter, dass ich die Nacht darauf kaum schlafen konnte, mich bei Freunden ausgeheult und betrunken habe...habe ihr sogar noch kurz nachdem ich ging noch geschrieben, ob es ihr neuer Freund war und sich das dann mit dem Gespräch auch erledigt hatte. Wollte sie an dem Abend auch noch fragen, ob man nicht zusammen einen Kaffee trinken gehen kann, mit der Absicht, sich vllcht doch wieder etwas anzunähern. Liess ich dann logischerweise. Keine Antwort darauf den restlichen Abend.


Heute Vormittag war ich dann so hibbelig, konnte an nichts anderes denken, sodass ich sie dann einfach anrief. Fragte sie zunächst etwas über unser Kind, wonach sie aber von alleine auf meine Mail des gestrigen Abends zu sprechen kam. Es sei nicht ihr neuer Freund gewesen, lediglich eine Bekanntschaft. Sie möchte zurzeit auch einfach keine Beziehung, egal ob alt oder neu, weil sie sich nach den 4 Ehejahren erstmal nur auf sich und ihr Singleleben konzentrieren und dieses geniessen will.
Habe sie dann dennoch gefragt, ob sie denn mit mir etwas Essen oder Trinken gehen möchte, das verneinte sie jedoch, weil sie wüsste, mit welcher Absicht ich das wollen würde, sie es nur freundschaftlich tun würde und halt keine Gefühle für mich mehr hat. Ausprobieren möchte sie auch nichts, um sich einfach so näher zu kommen, dass dort vllcht nochmal was entstehen könne, sie will sich 100% vorher sicher sein.


Halten jetzt wieder etwas Abstand, weil ich ihr auch mitgeteilt habe, dass ich feststellen musste, doch noch Gefühle für sie zu haben. Zu des Geburtstag unseres Sohnes bin ich jedoch ihm zuliebe eingeladen, dass er seine Eltern auch mal nicht nur getrennt sieht. Denke schon wieder drüber nach, dass ich das auch als Chance wahrnehmen kann um ihr etwas...naja, zu beweisen, oder einfach mich so zu verhalten, dass sie merkt, was sie an mir hatte.


Meine Fragen nun an euch, da dies meine wirklich erste und hoffentlich einzige richtig schlimme Trennung ist:


Ist es eurer Ansicht sinnvoll, weiter darauf zu hoffen, dass evtl doch noch etwas werden kann?
Wie verhalte ich mich nun/dann? (Klar, Abstand und nicht weiter jammern, aber sonst..?)
Wie seht ihr allgemein die ganze Situation?
Wie kann ich mich ansonsten aufgrund der Unmöglichkeit einer Kontaktsperre endlich vollständig von ihr lösen und mich damit abfinden, dass auch meine Ex andere Männer kennenlernt?


Vielen Dank schon einmal.
Ich habe absichtlich den Text so "emotionslos" geschrieben, weil ich sachlich und erklärend bleiben wollte.
 
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Dabei
13 Sep 2014
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#2
Ist es eurer Ansicht sinnvoll, weiter darauf zu hoffen, dass evtl doch noch etwas werden kann?
Ja. In solchen Angelegenheiten entscheiden oft nur winzige Details und Momente sowie der Zufall über das weitere Schicksal der Beteiligten.


Wie verhalte ich mich nun/dann? (Klar, Abstand und nicht weiter jammern, aber sonst..?)
Du widmest deine ganze Kraft deinem Sohn und hilfst seiner Mutter bei der Erziehung und Betreuung wo du nur kannst. Euer Kind ist das euch verbindende Element.


Wie seht ihr allgemein die ganze Situation?
Mir gehen Eltern die ihr eigenes Wohl über das Wohl des gemeinsamen Kindes stellen gehörig gegen den Strich. Als meine Tochter geboren wurde wusste ich, dass ich jedes erdenkliche Opfer bringen würde, damit dieses Kind wohlbehütet und glücklich aufwachsen kann. Natürlich hatte ich auch Stress und schwierige Zeiten in der Ehe, aber wir beide haben uns immer wieder, alleine schon wegen der Kinder, zusammengerauft.


Wie kann ich mich ansonsten aufgrund der Unmöglichkeit einer Kontaktsperre endlich vollständig von ihr lösen und mich damit abfinden, dass auch meine Ex andere Männer kennenlernt?
Sollte ihre Entscheidung endgültig werden, wirst du dich damit abfinden müssen. Darüber weg kommen kannst du dann nur über die Zeit, die bekanntlich alle Wunden heilt. Da es relativ frisch ist, schmerzt es im Moment besonders stark. Aber das Gefühl lässt mit der Zeit nach, bis daraus nur noch ein ganz kleines Unbehagen wird.
 
Dabei
22 Jul 2009
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49
#3
Ja. In solchen Angelegenheiten entscheiden oft nur winzige Details und Momente sowie der Zufall über das weitere Schicksal der Beteiligten.Du widmest deine ganze Kraft deinem Sohn und hilfst seiner Mutter bei der Erziehung und Betreuung wo du nur kannst. Euer Kind ist das euch verbindende Element. Mir gehen Eltern die ihr eigenes Wohl über das Wohl des gemeinsamen Kindes stellen gehörig gegen den Strich. Als meine Tochter geboren wurde wusste ich, dass ich jedes erdenkliche Opfer bringen würde, damit dieses Kind wohlbehütet und glücklich aufwachsen kann. Natürlich hatte ich auch Stress und schwierige Zeiten in der Ehe, aber wir beide haben uns immer wieder, alleine schon wegen der Kinder, zusammengerauft. Sollte ihre Entscheidung endgültig werden, wirst du dich damit abfinden müssen. Darüber weg kommen kannst du dann nur über die Zeit, die bekanntlich alle Wunden heilt. Da es relativ frisch ist, schmerzt es im Moment besonders stark. Aber das Gefühl lässt mit der Zeit nach, bis daraus nur noch ein ganz kleines Unbehagen wird.
Also, soll ich weiter darauf hoffen und ihr durch meine Unterstützung, indem auch ich mich (wie bisher sowieso) um unser gemeinsames Kind kümmere, zeigen, dass...? Fühle mich nur so machtlos, weil sie laut eigener Aussage keine Beziehung möchte; klar kann ich sie nicht zwingem, nur ergibt dann ihre Aussage zur und auch der Trennung abzuwarten, bis sich alles normalisiert hat und einfach entspannter ist um wieder auf sich zuzugehen, keinen Sinn mehr.Mehr als ihr das anbieten und ihr mitteilen, dass ich für sie immer noch genügend empfinde kann ich nicht, ohne aufdringlich zu wirken/werden.Wie meinst du das mit dem eigenen Wohl über das des Kindes stellen? Natürlich hat unser Sohn das längst gemerkt, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sind und ist hin- und hergerissen, kennt Papa und Mama nun iwo als getrennt. Aber was bringt eine Beziehung, in der eine Person unglücklich ist? Oder andersrum: was bringt es, wenn man nicht einfach mal ein Neuanfang, wenigstens ein Treffen zu zweit eingeht?
 
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