Wenn man denkt, es ist gut, wird es wieder scheiße

Dabei
3 Jan 2015
Beiträge
23
#1
Hallo ihr Lieben,

ich habe ein Problem. Ich bin im 5. Semester und wollte eigentlich im nächsten meine Bachelorarbeit schreiben. Jetzt ist mir etwas Dummes passiert: Ich habe die Anmeldefrist durch sehr viel Stress in letzter Zeit für die Prüfungen in diesem Semester verpasst. Ich stelle jetzt noch einen Nachmeldeantrag, aber generell sieht es sehr schlecht aus, weil die Begründung "Habs vergessen" (das formulier ich im Antrag natürlich anders), wohl nicht viel bringen wird. Das Schlimme daran ist, dass ich diese Prüfungen dann erst nächstes Semester schreiben kann und sich mein Studium dann um ein halbes Jahr verlängert. Das wiederrum führt dazu, dass ich meinen Master erst ein ganzes Jahr später beginnen kann, obwohl ich schon ALLES dafür geplant hatte.

Ich hatte mit 16 von einem ziemlich schlimmen körperlichen Syndrom erfahren, was zwar nicht lebensgefährlich ist, aber sehr stark auf die Psyche geht (um die 75% derjenigen mit dem oder einem ähnlichen Syndrom begehen Selbstmord). Ich hatte seitdem sehr schwer mit Depressionen zu kämpfen und bin auch ziemlich in die Magersucht gerutscht. Seit gut einem halben Jahr habe ich sehr an mir gearbeitet, zugenommen und bin fast wieder im Normalgewicht, auch wenn ich immer noch Probleme mit meinem Essverhalten habe (zeitweise Bulimie etc.). Ich habe mir sehr viele Hobbies und Aktivitäten gesucht, um nicht so viel nachzudenken und das hat sehr gut geholfen. Mir ging es zuletzt sooo gut wie seit sehr langer Zeit nicht mehr und ich hatte endlich einen Plan, wie es mit meinem Leben weitergehen soll. Deswegen und durch Stress in der Uni habe ich aber einfach diese blöde Frist vergessen.

Nun kommt die oben beschriebene Situation und auch wenn das Problem vielleicht nicht sehr groß wirkt, wirft mich das wieder ziemlich zu Boden. Ich hatte schon extra Tests für meine Masterbewerbung gemacht und organisiert und nun muss ich weiterhin in dieser Stadt bleiben, die ich eigentlich hasse. Ich hab halt das Gefühl, dass man sofort "bestraft" wird, wenn es einem gut geht.

Kennt ihr dieses Gefühl? Ich glaube, es ist ganz normal, weil man einfach doller zu spüren kriegt, wenn etwas schief läuft, wenn man eigentlich gerade glücklich ist. Ich habe nur Angst, dass ich dadurch wieder abrutsche, weil auch so kleine Dinge manchmal ausarten können. Und ich möchte mich nie wieder so fühlen, wie die letzten 5 Jahre, ich weiß nicht, ob ich da noch einmal so glimpflich rauskomme...

Habt ihr Tipps, wie ich mir sowas nicht zu sehr zu Herzen nehmen kann?
 
Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#2
Also hat dich erst das Wissen, das Syndrom zu haben, dir zu schaffen gemacht? Hey, was solls? Jeder Mensch hat mit etwas zu kämpfen, versuch dich nicht runterziehen zu lassen. Du hast bereits gemerkt, dass dich Hobbys und Leidenschaften erfüllen und glücklich machen. Bleib dabei. Es ist wichtig, dass du das als Balance beibehältst.

Das Gefühl "sofort "bestraft" wird, wenn es einem gut geht" basiert auf a) Selbstmitleid und/oder b) einem schlechten Selbstwertgefühl, da du denkst, dass du es nicht wert bist, glücklich zu sein. Für Letzteres musst du dir selber die Bestätigung geben, die du brauchst. Sag dir immer wieder, dass du richtig, toll und es wert bist.
Ersteres kannst du leicht abstellen, indem du dir klar machst, dass du nicht die einzige leidende Person auf der Welt bist. Es gibt viele Menschen, denen viel größeres Unglück widerfährt.

Was die Frist anbelangt, schaffst du es vielleicht ja noch rein. Kannst du noch irgendwo bitten und betteln? Deine Nachteile als Grund aufzählen? Ansonsten ist ein halbes Jahr auch nicht die Welt. Versuche es nicht so ernst zu sehen. Es gibt Schlimmeres. Vielleicht kannst du ja ein Praktikum während der Zeit machen. Oder du fängst dein Master in einer anderen Stadt an, wenn du diese nicht magst.


=> Genieße das Leben, solange du kannst. Versuche es leicht und nicht zu ernst zu sehen. Es wird immer gute und schlechte Zeiten geben. So ist das nun mal. Aber du wirst alle überstehen. Durch die Hobbys bist du deinem Ziel schon sehr nahe. Beschäftige dich weiter mit dem Thema und reflektiere.
 
Dabei
14 Apr 2015
Beiträge
1
Alter
35
#3
Ich tippe mal, Du hast ein "Höhere-Töchter-Problem"! Du studierst fleißig, kommst aus sog. "gutem Hause" und wohnst noch bei Deinen Eltern...

...und wartest jetzt auf den Traumprinzen, der Dich wachküsst...
 
Dabei
3 Jan 2015
Beiträge
23
#4
Haha, schön wärs. Ich studiere zwar, aber meine Mutter war alleinerziehend, hatte nie viel Geld und ein Alkoholproblem, weswegen ich sogar ein Jahr im Heim gelebt habe, als sie eine Therapie machte. Daran wirds also nicht liegen. ..ich wohne auch seit Ende der Schule nicht mehr zuhaus ;)
 

maelcom

Moderator
Dabei
14 Apr 2015
Beiträge
690
#5
Suche mal nach dem Film The Secret - Das Geheimnis. Kurz: Richte Deine Gedanken auf das positive, was Du erreichen willst. Denke daran, glaube daran und beschäftige dich nicht mit dem negativen das dich umgibt und dich runter zieht. Es gibt Mechaniken die man trainieren kann.
 
P

Papatom

Gast
#6
Moin,
was fehlt, was ist an dem halben Jahr/ Jahr jetzt der Weltuntergang?

Grüße
 

Ähnliche Themen


Oben