War es die richtige Entscheidung, die Freundschaft zu beenden?

Dabei
6 Apr 2016
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#1
Ich grüße euch. Wo fange ich am besten an? Nach über 6 Jahren Freundschaft habe ich diese nun zum wiederholten Male beendet, bzw. habe mich daraus gelöst.
Nun versuche ich herauszufinden, wie das alles passieren konnte und warum ich das alles so lange habe laufen lassen. Auf der einen Seite ist er ein hilfsbereiter Mensch und da, wenn man ihn braucht. Das zeichnet einen Freund aus. Auf der anderen Seite ist er (scheinbar) manipulativ, missgünstig und redet alle Menschen schlecht, die ich mag. Dazu gehören meine eigenen Kinder und meine Freunde neben ihm. Zudem ist er das, was man gemeinhin als Tratschtante bezeichnet, weshalb ich ihm niemals zu 100 % vertraut und ihm auch sehr private Dinge nicht anvertraut habe. Was eigentlich sehr traurig ist. Und auch wenn er sehr hilfsbereit ist, so hält er sich nicht an Abmachungen. Beispiel: Wir hatten abgemacht, dass er nicht im Auto raucht, wenn mein minderjähriger Sohn dabei ist. Durch einen Zufall habe ich erfahren, dass er das die ganze Zeit über doch gemacht hat. Klar, es ist sein Auto, aber dann soll er keine Versprechen machen, die er nicht halten kann oder will. Interessanterweise hat er das nicht gemacht, wenn ich dabei war. Als ich ihn diesbezüglich ansprach, hat er nicht etwa so reagiert, dass es ihm leid täte und er zukünftig wieder dran denken würde o.ä., sondern er wollte lediglich wissen, wer denn da gepetzt hätte. Da er offenbar gewusst hat, dass mein jüngster Sohn mir das nicht erzählen würde, hat er halt trotzdem in seinem Beisein geraucht. Er kommt mit Kritik leider überhaupt nicht klar, sodass es mir nicht leicht fiel, Dinge überhaupt anzusprechen. Er hat auch sog. Bomben gelegt und mir zB Dinge erzählt, die mich verletzen. Dinge, die mich nichts angehen. Obwohl ich ihn darum gebeten hatte, dies nicht mehr zu tun. Bei Streitigkeiten mit meinen Kindern hat er nicht etwa positiv oder beruhigend eingewirkt, nein, er hat gewartet, bis alles vorbei und alle weg waren und dann über meine Kinder hergezogen. Fehlende Empathie tat sein Übriges. Und jetzt frage ich mich, warum ich das alles so lange zugelassen habe. Vielleicht, weil wir ansonsten gute Zeiten miteinander hatten und ich ihn gebraucht habe. Ich denke, dass das für ihn (über)lebenswichtig war, da er sonst keine nennenswerten Freunde oder Familie hat. Selbst da ist er nur am lästern. Alleine die Tatsache, dass er seine eigene Tochter seit 18 Jahren nicht mehr gesehen hat, hätte mir eigentlich zu denken geben müssen. Er hatte mir die Geschichte damals erzählt und für mich ist es sehr schwer nachvollziehbar, dass jemand sein eigen Fleisch und Blut aus seinem Leben streicht. Und ihr könnt mir glauben, dass es kein nachvollziehbarer Grund gewesen ist. Vor allem, da die Mutter der Drahtzieher war und nicht seine damals 14jährige Tochter. Einer meiner erwachsenen Söhne und ich haben auch mal ein Gespräch mit ihm diesbezüglich geführt und ihm geraten, sich bei ihr zu melden. Aber das sagt eine Menge über seinen Charakter aus und es erklärt sich für mich auch daraus, warum er nie wirklich kämpft für etwas und dazu gehörte auch unsere Freundschaft. Was ich auch sehr schlimm finde, ist, dass er bei Meinungsverschiedenheiten oder Streits dann damit ankommt, was er für uns/mich getan hat und mir das dann vorwirft. So etwas sollte man als echter Freund nicht tun. Ich habe das bei ihm nie getan und es gibt viele Dinge, die ich für ihn getan habe. Leider sieht er das nicht, sondern nur seine Sicht. Er hatte seine Hilfe angeboten, als ich Anfang Juli Corona hatte und das habe ich natürlich dankend angenommen. Doch auch in dieser Zeit nahm er keinerlei Rücksicht (rauchen im Auto, als ich krank daneben saß) und hat mir wieder etwas erzählt, was mich 1. gar nichts anging und 2. belastet. Da hatte ich dann wohl endgültig die Nase voll, denn kurz nach diesem Vorfall habe ich die Freundschaft beendet. Momentan wüten viele Emotionen in mir. Wut (auf ihn und besonders auf mich selbst), Traurigkeit und leider auch ein schlechtes Gewissen.
Mein momentanes Fazit:
pro:
Hilfsbereitschaft
Humor

contra:
Fehlende Empathie
Tratschtante
eventuell manipulativ
Kritikunfähig
Lästermaul

Wann bin ich falsch abgebogen? Was sagt das über mich aus? Brauche ich eine Therapie? Wahrscheinlich genauso dringend wie er!
Danke an alle fürs Lesen und Kommentieren im Voraus.

LG
 
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Dabei
6 Apr 2016
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#3
Hallo @Zierliche,
es ist okay. Leute, die einem nicht guttun, müssen gehen. Stress dich deswegen nicht. 💕
Danke für deine Antwort. Da mich alles interessiert, was mit der Psyche der Menschen zu tun hat, versuche ich sein Verhalten zu ergründen. Weil es eben so gar nicht mit seiner Hilfsbereitschaft (die sich aber nur mir und meinen Kindern gegenüber zeigt) vereinbar ist...
 
Dabei
6 Apr 2016
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#5
Er hat's bei seinen eigenen Kindern versaut und sah ne zweite Chance. Das war einfacher als sich mit den eigenen Fehlern zu befassen. Wäre meine Vermutung.
Er hat eine eigene Tochter und durch eine zweite Ehe zwei Stieftöchter. Da gab es von seiner Seite auch selten positives zu berichten. Er hat mir letztens seine heute erwachsene Tochter im Internet gezeigt. Führt mit anderen ein Steuerbüro und sucht Mitarbeiter. Ich habe mich dazu nicht geäußert, da ich nichts nettes zu sagen gehabt hätte. Denn DAS ist nicht sein Verdienst.
Es könnte auch sein, dass er das alles gemacht hat, um bei mir zu punkten. Auf jeden Fall hat er dazu beigetragen, dass ich mich von einer langjährigen Freundin getrennt habe, indem er immer wieder Salz in meine Wunden gestreut hat und kein gutes Haar an ihr gelassen hat. Gott sei Dank haben wir mittlerweile wieder Kontakt und uns ausgesprochen.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#7
Seinen Anteil der Erziehung (die beiden waren immerhin 6 Jahre zusammen) sieht er da leider auch nicht. Die Ex ist alles Schuld.
Man muss allerdings dazu sagen, dass er keine gute Kindheit hatte und das wahrscheinlich damit zusammenhängt. Aber muss man deshalb so zum Arsch werden? Ich arbeite auch gerade meine Kindheit auf und an mir selbst. Ich reflektiere viel, er leider gar nichts. Das macht alles sehr schwierig, auch ein einfaches Gespräch. Kommen nur Ausreden. Deshalb habe ich erst gar keins mehr geführt. Sondern einfach nur noch die Notbremse gezogen.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#8
Ups, jetzt dachte ich schon "Was hab ich denn da geschrieben??" - dein neuer Avatar ist meinem im 1. Eindruck ziemlich ähnlich ...

Bei den negativen Eigenschaften hätte ich noch mehr aus deinem Beitrag rausziehen können.
Nach über 6 Jahren Freundschaft habe ich diese nun zum wiederholten Male beendet, bzw. habe mich daraus gelöst.
Und jetzt frage ich mich, warum ich das alles so lange zugelassen habe.
Diese Frage kommt mir auch immer, wenn jemand eine ganze Reihe Unverschämtheiten eines anderen aufzählt und dann schreibt, dass er die Freundschaft mit diesem Menschen dann immer wieder aufgenommen hat. Leider kann ich dir diese Frage nicht beantworten, weil ich Beziehungen nur 1x beende.
Da hatte ich dann wohl endgültig die Nase voll
Bist du dir sicher, dass das diesmal endgültig ist? Wenn ja, an welchen Anhaltspunkten machst du das fest?
Vermutlich spätestens als du die Freundschaft nach der 1. Beendigung wieder aufgenommen hast.

Warum hast du die Freundschaft immer wieder neu aufgenommen, obwohl er sich zwischendrin offenbar nicht verändert hat und das nicht mal versucht/ dir zugesagt hat?
Wirklich nur, weil du seine Hilfe gebraucht hast? Das kann ich mir nicht vorstellen.
Da mich alles interessiert, was mit der Psyche der Menschen zu tun hat, versuche ich sein Verhalten zu ergründen.
Und das ist der nächste Fehler. Der Mann scheint ein A**** zu sein und du hast den Kontakt zu ihm beendet. Was soll es dir jetzt bringen, zu ergründen, warum er ein A**** ist? Welcher Grund würde dich dazu motivieren, deine Entscheidung zu ändern und doch wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen?
 
Dabei
6 Apr 2016
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#9
@Twi-n-light
Ich hatte vielleicht die leise Hoffnung, dass sich etwas ändern würde. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Zudem ist er vor fast genau 2 Jahren neben der anderen Freundin, die ich obig erwähnt hatte, für mich da gewesen, als ich meine Krebsdiagnose erhalten habe und dann operiert wurde. Ich fühle mich dann immer irgendwie undankbar und denke, ich bin ein schlechter Mensch. Die Zusammenhänge finden sich in meiner Vergangenheit. Daran arbeite ich gerade. Ich bin teilweise ganz schön blöd gewesen. Habe mich zB auf meinem Geburtstag bei ihm entschuldigt, obwohl das Fehlverhalten eindeutig bei ihm lag. :censored:
Jetzt empfinde ich es auch so, dass es ein Fehler war, die Freundschaft erneut aufleben zu lassen. Vor allem, weil von ihm nie was kam. Abgesehen von den Vorwürfen, dass er ja immer für uns (damit ist mein jüngster Sohn und ich gemeint) da war. Auf meine Loslösung aus der Freundschaft war sein letzter Satz an mich, dass es wohl wirklich besser wäre, die Freundschaft zu beenden. Er wolle mir ja auch nicht zur Last fallen.

Die Zeit mit ihm war meist lustig und wir hatten auch viele, gute Momente zusammen. Aber in den letzten Wochen wurde es immer krampfiger und auch er hatte oft schlechte Laune, weil er wegen der Arbeit gefrustet war. Ich denke, wir haben uns auch einfach viel zu oft gesehen. Das war dann manchmal zu viel für mich, da ich ja auch noch Familie habe und dann musste ich mich mal zurückziehen, um zur Ruhe zu kommen. Das habe ich Gott sei Dank gelernt, dass es ganz wichtig ist, auch mal für sich selbst zu sein. Außerdem habe ich ein Hobby, dem ich nur alleine nachgehen kann. Das Schreiben, bin Hobbyautorin aus Leidenschaft :love:
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#10
ist er vor fast genau 2 Jahren neben der anderen Freundin, die ich obig erwähnt hatte, für mich da gewesen, als ich meine Krebsdiagnose erhalten habe und dann operiert wurde. Ich fühle mich dann immer irgendwie undankbar und denke, ich bin ein schlechter Mensch.
OK, dann kann ich das nachvollziehen, auch wenn man natürlich- das ist dir ja selber klar - sich von niemandem verletzen lassen muss, egal was der mal für einen getan hat.

Und wie beurteilst du das jetzt?:
Bist du dir sicher, dass das diesmal endgültig ist? Wenn ja, an welchen Anhaltspunkten machst du das fest?
Das hier
Aber in den letzten Wochen wurde es immer krampfiger und auch er hatte oft schlechte Laune, weil er wegen der Arbeit gefrustet war. Ich denke, wir haben uns auch einfach viel zu oft gesehen. Das war dann manchmal zu viel für mich, da ich ja auch noch Familie habe und dann musste ich mich mal zurückziehen, um zur Ruhe zu kommen.
klingt nämlich schon wieder danach, als könnte eine kurze Kontaktpause ausreichen und dann alles wieder von vorne losgehen.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#11
Und das ist der nächste Fehler. Der Mann scheint ein A**** zu sein und du hast den Kontakt zu ihm beendet. Was soll es dir jetzt bringen, zu ergründen, warum er ein A**** ist? Welcher Grund würde dich dazu motivieren, deine Entscheidung zu ändern und doch wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen?

Ich glaube, wenn er auch nur einmal einen Fehler eingesehen oder sich richtig entschuldigt hätte, wäre ich schon zufrieden gewesen. Oder wenn er sich einfach auch im zwischenmenschlichen Bereich wie ein echter Freund verhalten hätte. Doch möchte ich tatsächlich diese Freundschaft in der Form, in der wir sie hatten, nicht mehr. Weil er sich mit seinen 63 Jahren nicht mehr ändern wird und vor allem auch gar nicht will. Und das ist die Voraussetzung dafür.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#12
Nachtrag, weil das mit dem Bearbeiten wohl nicht geklappt hat:
Das habe ich Gott sei Dank gelernt, dass es ganz wichtig ist, auch mal für sich selbst zu sein. Seine Reaktion darauf waren traurige Smilys. Verstanden hat er das wohl nicht wirklich, bzw. kann er sowas ganz schlecht nachvollziehen, da keine Empathie. Obwohl ich tatsächlich einmal eine Regung bei ihm gesehen habe. Seine Augen waren nass, als klar war, dass mir ein Auge entfernt werden wird.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#13
Ich glaube, wenn er auch nur einmal einen Fehler eingesehen oder sich richtig entschuldigt hätte, wäre ich schon zufrieden gewesen.
Dann ist es ja gut, dass er das nicht getan hat. Denn eine Entschuldigung reicht nicht, es muss sich auch was ändern, das muss in ihn reinsickern, er muss verstehen warum es richtig ist sich zu entschuldigen = was der Fehler war, und das dann künftig lassen.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#15
Dann ist es ja gut, dass er das nicht getan hat. Denn eine Entschuldigung reicht nicht, es muss sich auch was ändern, das muss in ihn reinsickern, er muss verstehen warum es richtig ist sich zu entschuldigen = was der Fehler war, und das dann künftig lassen.
Das ist richtig. Das wäre nach seiner Entschuldigung dann der nächste Schritt gewesen: Sich zu ändern! Da das aber nicht passieren wird, möchte ich die Freundschaft so nicht mehr.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#16
OK, dann kann ich das nachvollziehen, auch wenn man natürlich- das ist dir ja selber klar - sich von niemandem verletzen lassen muss, egal was der mal für einen getan hat.

Und wie beurteilst du das jetzt?:

Das hier

klingt nämlich schon wieder danach, als könnte eine kurze Kontaktpause ausreichen und dann alles wieder von vorne losgehen.
Ja, das muss ich mir selbst noch erklären, dass ich trotzdem sauer und verletzt sein darf, OBWOHL er für mich da war damals. Aber er hat ja bei mir gelernt, dass er immer damit durchkommt. Das ist jetzt allerdings ganz sicher vorbei.
Ich frage mich einfach nur, ob er tatsächlich ein Ar...loch ist und ich ihm nicht doch Unrecht tue. Das ist aber typisch für mich, ich hinterfrage alles, auch meine eigenen Gedanken und Handlungen.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#18
Ich frage mich einfach nur, ob er tatsächlich ein Ar...loch ist und ich ihm nicht doch Unrecht tue.
Das mit dem A**** war nur ein plakativer Begriff von mir. Es ist doch egal, welcher Begriff für ihn aus deiner Sicht passt. Fakt ist, dass er dich immer wieder verletzt, unverschämt behandelt usw hat und du ihm daher nicht "Unrecht tust". Und übrigens: Du dürftest die Freundschaft auch dann beenden, wenn du schlicht und einfach keine Zeit oder keine Lust mehr dazu hättest. Keiner hat ein Anrecht darauf, dass du mit ihm befreundet bist, Zeit verbringst, usw. Das erwirbt man sich auch nicht durch Hilfeleistungen.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#19
Das mit dem A**** war nur ein plakativer Begriff von mir. Es ist doch egal, welcher Begriff für ihn aus deiner Sicht passt. Fakt ist, dass er dich immer wieder verletzt, unverschämt behandelt usw hat und du ihm daher nicht "Unrecht tust". Und übrigens: Du dürftest die Freundschaft auch dann beenden, wenn du schlicht und einfach keine Zeit oder keine Lust mehr dazu hättest. Keiner hat ein Anrecht darauf, dass du mit ihm befreundet bist, Zeit verbringst, usw. Das erwirbt man sich auch nicht durch Hilfeleistungen.
Ich weiß, ich habe ihn ja selbst schon so bezeichnet.
Das ist eine wichtige Botschaft, die du mir gesendet hast. Ich darf entscheiden, dass eine Freundschaft vorbei ist. Insbesondere, wenn sie mir unterschwellig nicht gut tut. Ich habe das Recht dazu, etwas zu beenden und er hat kein Anrecht auf eine Freundschaft mit mir, nur weil er hilfsbereit ist und sich kümmert. Daher vielen Dank für diese Zeilen. Das hat mir sehr geholfen.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#23
Ja, das meinte ich. Kann doch sein, dass er sich selber meldet, sich entschuldigt, nochmal was klarstellen will, ... Oder auch dass bei dir wieder ein solches Bedürfnis aufkommt.

Also ich formuliere meine Frage mal um: "... falls es irgendwie weitergeht" :002:
Aber stell dir mal vor, ich würde mich noch ein weiteres Mal bei ihm melden. Damit würde ich mich selbst ja verarschen. Nein, diesmal bleibe ich konsequent. Und die Gefahr, dass er sich meldet, besteht glaube ich nicht, weil er das noch nie getan hat. Und um mein Vertrauen zurück zu gewinnen oder die Freundschaft weiterführen zu können, müsste er sich nicht nur entschuldigen, sondern mir auch glaubhaft versichern, dass er mich versteht und sein Verhalten maßgeblich verändern wird. Und das wird meiner Meinung nach nie passieren.
Ergo: Keine Fortsetzung der Freundschaft. :)
 

Hades

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8 Aug 2022
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#25
Und die Gefahr, dass er sich meldet, besteht glaube ich nicht, weil er das noch nie getan hat. Und um mein Vertrauen zurück zu gewinnen oder die Freundschaft weiterführen zu können, müsste er sich nicht nur entschuldigen, sondern mir auch glaubhaft versichern, dass er mich versteht und sein Verhalten maßgeblich verändern wird. Und das wird meiner Meinung nach nie passieren.
Selbst wenn das passieren würde, würde er sich nicht verändern. Mit 63 dreht niemand mehr seinen Charakter um 180 Grad. Er hatte ja im Grunde zu keinem Zeitpunkt positive Charaktereigenschaften. Selbst die Hilfsbereitschaft hat er nur getätigt, um Dir damit zu für ihn geeigneten Zeitpunkten ein schlechtes Gewissen einzureden. Und weil Du wissen wolltest, weswegen er so ist, wie er ist - die Antwort ist: Weil Du so warst, wie Du warst. Er konnte immer nur das mit Dir machen, was Du zugelassen hast. Du hast Dich nie selbst wertgeschätzt und keine Grenzen gesetzt - und ihn damit in seinem Verhalten bestätigt. Denn weswegen soll er sich ändern - eine anstrengende Prozedur - wenn er bei Dir auch ohne Veränderung seine Art durchsetzen konnte?

Deswegen ist es auch so wichtig, dass Du jetzt stark bleibst und auch bei zukünftigen Bekanntschaften konsequent jene aus Deinem Leben streichst, die Dir toxisch begegnen.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#26
Selbst wenn das passieren würde, würde er sich nicht verändern. Mit 63 dreht niemand mehr seinen Charakter um 180 Grad. Er hatte ja im Grunde zu keinem Zeitpunkt positive Charaktereigenschaften. Selbst die Hilfsbereitschaft hat er nur getätigt, um Dir damit zu für ihn geeigneten Zeitpunkten ein schlechtes Gewissen einzureden. Und weil Du wissen wolltest, weswegen er so ist, wie er ist - die Antwort ist: Weil Du so warst, wie Du warst. Er konnte immer nur das mit Dir machen, was Du zugelassen hast. Du hast Dich nie selbst wertgeschätzt und keine Grenzen gesetzt - und ihn damit in seinem Verhalten bestätigt. Denn weswegen soll er sich ändern - eine anstrengende Prozedur - wenn er bei Dir auch ohne Veränderung seine Art durchsetzen konnte?

Deswegen ist es auch so wichtig, dass Du jetzt stark bleibst und auch bei zukünftigen Bekanntschaften konsequent jene aus Deinem Leben streichst, die Dir toxisch begegnen.
Leider hast du Recht. Er hat gemacht und ich habe ihn machen lassen. Gespräche haben nicht geholfen, dass er bestimmte Verhaltensweisen ablegt.
Ich bin seit einiger Zeit bei dem Versuch, zu mir zu selbst zu finden. Kindheit, Jugendzeit aufarbeiten und das Elternhaus ebenso. Da ist einiges im Argen, das ich tief in mir vergraben habe. Denn ich bin ja nicht so geboren worden, ebenso wenig wie er. Und ich habe meinen Anteil daran erkannt, er wird seinen wahrscheinlich leider nicht erkennen.
Ich bin dabei, meinen Bekanntenkreis zu erweitern, weil mir soziale Kontakte ebenso wichtig sind, wie die Zeit für mich allein.
Danke für deinen ehrlichen Beitrag.
 

Hades

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8 Aug 2022
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#27
Ich bin seit einiger Zeit bei dem Versuch, zu mir zu selbst zu finden. Kindheit, Jugendzeit aufarbeiten und das Elternhaus ebenso. Da ist einiges im Argen, das ich tief in mir vergraben habe. Denn ich bin ja nicht so geboren worden
Hast Du in Betracht gezogen, das mit einem Profi aufzuarbeiten? Der kann Dir sicher nochmal besser helfen, Deinen Weg zu Dir selbst zu finden.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#28
Hast Du in Betracht gezogen, das mit einem Profi aufzuarbeiten? Der kann Dir sicher nochmal besser helfen, Deinen Weg zu Dir selbst zu finden.
Ja, auch das spukt gerade in meinem Kopf. Allerdings hatte ich schon Therapien. Ich weiß nicht, ob meine Krankenkasse da mitmacht. Muss ich mal in Erfahrung bringen.
 

Hades

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8 Aug 2022
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#29
Ja, auch das spukt gerade in meinem Kopf. Allerdings hatte ich schon Therapien. Ich weiß nicht, ob meine Krankenkasse da mitmacht. Muss ich mal in Erfahrung bringen.
Soweit ich weiß, gibt es da keine Begrenzungen. Der Psychotherapeut liefert nach dem ersten Besuch (der von der Kasse getragen wird) ein Gutachten an die Krankenkasse, ob die Therapie sinnvoll und zielführend ist, und die Kasse entscheidet dann. Einfach mal bei der Krankenkasse nachfragen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg.
 
Dabei
6 Apr 2016
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#30
Soweit ich weiß, gibt es da keine Begrenzungen. Der Psychotherapeut liefert nach dem ersten Besuch (der von der Kasse getragen wird) ein Gutachten an die Krankenkasse, ob die Therapie sinnvoll und zielführend ist, und die Kasse entscheidet dann. Einfach mal bei der Krankenkasse nachfragen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg.
Vielen Dank!
 
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