Unglücklich verliebt in einen Angestellten vom Amt

Dabei
13 Dez 2020
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#1
Hallo zusammen,
wie die Überschrift es ja bereits schon vermuten lässt, ist meine Situation sehr aussichtslos, so dass ich mit diesem Thema eigentlich schon schlichtweg abgehakt habe, und ich mich hier auch eher auf Grund sehr vielen offen stehenden Fragen angemeldet habe, mit denen ich in einem solchen, rätselhaften Ausmaß nur schwer umgehen kann...

Vorweg aber nun meine Geschichte: Ich hatte einmal vor zwei Jahren bezüglich einem behördlichen Anliegen mehrere Gesprächstermine im Rathaus. Der Mitarbeiter bei dem ich damals mein Anliegen regelmäßig besprochen habe, wirkte auf mich schon von der ersten Sekunde an sehr sympathisch und mich hat es einfach wortwörtlich "umgehauen", habe aber bei den ersten zwei Gesprächsterminen keine weiteren Gedanken darüber verschwendet (hatte insgesamt fünf Termine dort).

Habe zu meinem amtlichen Anliegen dann auch immer einmal wieder ein paar Emails an den Mitarbeiter verfasst, welche von ihm dann immer alle ausgedruckt und textmarkiert wurden. In einem Gesprächstermin hatte er sich darin geäußert, dass er sich meine Emails sehr gerne durchlesen würde und dabei leicht geschmunzelt, während ich dann in einem anderen Termin (am Ende des Gesprächs) fast eine ganze Minute lang lächelnd gemustert wurde und er mir in diesem Augenblick auch etwas tief in die Augen gestarrt hat, so dass ich etwas beschämt von meinen verborgenen Gefühlen aus dem Fenster schauen musste...

Als der Termin dann zu Ende war hat er seinen Kopf leicht nach vorne geneigt und fing dann beim Abschied kurz an zu lachen (und gerade dieses ständige sich räuspern habe ich einfach bei jedem Gesprächstermin gemerkt - ich fühlte mich praktischerweise auf irgendeiner komischen Art nie wirklich ernst genommen und "belächelt"...).

Auch war der Mitarbeiter dann auch immer einmal wieder so wechselseitig (er hat manchmal recht ernst gewirkt und dann wiederum gleichzeitig sehr "heiter" ...hat zwischendurch ständig in sich hinein gelacht oder eben wie obig geschrieben mich so seltsam "beobachtet"). Was ich dann auch noch gemerkt habe ist, dass immer wenn ich sein Büro wieder verlassen habe, sich irgendwelche Blicke in meinen Rücken gebohrt haben (was ich normalerweise sonst nie in einer solchen Form erlebe).

Rein generell ist mir dann auch immer wieder aufgefallen, dass seine Tonlage manchmal recht hochfrequent und "langsam" wurde - zum Beispiel als er mir das Kompliment gemacht hat, dass er sich meine Emails sehr gerne durch liest. Am Anfang habe ich den Mitarbeiter eigentlich auch nur auf recht oberflächlicher Ebene als "sympathisch" empfunden (also ohne mit weiteren Gefühlen verbunden und eher so auf einer Art, wie man eben auch einen hübschen Schauspieler "gut finden" kann).

Im Laufe der Gespräche habe ich aber dann eben doch noch ein "tieferes" Interesse für den Mitarbeiter entwickelt und (da mich dieses ganze Thema unausgesprochen nur noch geplagt hat) ihn auch irgendwann gefragt ob er sich vorstellen könnte mit mir in Kontakt zu bleiben.

Und vielleicht war diese Frage in einem solchen Aspekt auch etwas zu gewagt, aber ich konnte es mit der Zeit einfach nicht mehr so ganz "zurück halten". Meine Frage ob er mit mir in Kontakt bleiben möchte habe ich kurz per Email formuliert und daraufhin eine Einladung zu einem weiteren Gesprächstermin bekommen, die Frage an sich ist aber unbeantwortet geblieben und ich habe den Termin daraufhin auch wieder abgesagt, woraufhin er zurück geschrieben hat, dass er meine Absage mit Bedauern in Kenntnis genommen hat und er mich gerne an seine Kollegin weiter leiten würde.

Das Ergebnis dieser ganzen Sache (da ich mich dann nicht weiter leiten lassen wollte) war dann letztendlich eine recht seltsame Einigung, in welchem der Mitarbeiter bei dem aller letzten Gesprächstermin seine Kollegin involviert hat, und dieses Gespräch dann auch in ihrem Büro statt gefunden hatte. Kurz vor diesem (letzten) Gespräch musste ich auf den Mitarbeiter dann plötzlich ganze 15 Minuten im Flur vor dem Büro seiner Kollegin warten, und als er dann endlich im Flur erschienen ist, hat er mich dann wieder so hochfrequent gegrüßt und mich leicht angelächelt.

Als ich dann mit dem Mitarbeiter im Büro seiner Kollegin saß, hat er dann gesagt, dass er noch Kaffee trinken war, als wollte er mich damit schon fast etwas "provozieren" und hat mich im weiteren Ansatz dann auch mit einem leichten Lächeln und langsamen Kopf schütteln gefragt "was es denn gibt". Im weiteren Verlauf des Gesprächs hat er dann immer an seinem Büro-Schlüssel gespielt, und als ich ihn einmal kurz zufällig in die Augen geschaut habe, hat er seine Augen leicht erschreckt "aufgerissen" und dann wieder blinzelnd zur Seite geschaut.

Seine Kollegin meinte zu dieser Sache nur dass es nichts mit mir sondern mit ihm zu tun hat, sich etwas bei ihm "verändert" hätte und er eben ein "Mann" und ich eine "Frau" wäre, was sich auch schon ziemlich seltsam angehört hat...

Irgendwann habe ich den Mitarbeiter dann einfach angerufen weil ich die Aussagen seiner Kollegin nun doch sehr komisch fand und ihn beispielsweise gefragt warum die Gespräche nun bei seiner Kollegin statt finden. Letztendlich wurde ich am Telefon dann plötzlich nur noch angeschrien. Ergo: "Zuvor hat mir mein Beruf immer Spaß gemacht.", "Ich kann mit Ihnen nicht mehr alleine in einem Raum sitzen", "Ich habe schon genug Freunde", "Auf manche Fragen bekommt man eben keine Antwort" und dass es mich einfach nicht zu interessieren hätte, was sich bei ihm in der Zwischenzeit verändert hat.

Ganz am Ende bin ich dem Mitarbeiter dann in den darauf folgenden Wochen auch noch während eines Spaziergangs zufällig über den Weg gelaufen, und er hat mich natürlich auch gesehen und mir daraufhin von oben herab sehr leer und genervt in meine Augen geschaut und beim Vorbeilaufen leicht mit dem Kopf geschüttelt und dann das Gesicht verzogen....

Mein Anliegen an das Rathaus wurde von seiner Kollegin jetzt schon lange bearbeitet und ich gehe dort auch nicht mehr hin, allerdings hat das Ganze eine sehr tiefe Spur und Wunde mit offenen Fragen in mir hinterlassen.

Ich weiß natürlich auch, dass das mit der Freundschaft niemals etwas werden kann und meine (wenn auch dezenten) Gefühle in diesem Bezug schon gar nicht erwidert werden können, allerdings frage ich mich trotzdem bis heute noch warum sich dieser Mitarbeiter so komisch verhalten hat, da er für mich einfach zu einem Rätsel geblieben ist...

Der Text ist jetzt vielleicht etwas langatmig geworden, aber ich musste das Ganze einmal in irgendeinem passenden Forum los werden, da ich ein solches Verhalten wie hier beschrieben einfach nicht mehr konkret deuten und zu ordnen kann (vielleicht weil aber auch sehr viel Verzweiflung und Gefühle dazwischen liegen...).

Ich danke jedem der mir vielleicht noch irgendwelche Tipps oder Hinweise geben kann und sich den Text bis hier hin durchgelesen hat!

LG StrawberryBlue
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dabei
13 Dez 2020
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#2
Liebe StrawberryBlue,
ich habe einen guten Freund der beim Rathaus arbeitet, und er erzählte mir mal beiläufig, dass die dort wohl relativ häufig junge hübsche Frauen versuchen würden, den Männern den Kopf zu verdrehen, da sie sich irgendeinen Vorteil dadurch erhoffen würden. Ich denke wenn das so oft passiert, können die das irgendwann nicht mehr auseinander halten. Ob jetzt eine wirklich an an ihnen als Person interessiert ist oder aber sie sich nur Vorteile erhofft. Das ist natürlich dann in deinem Fall richtig blöd, da du dich ja wirklich verliebt hast. Leider dürfen sie auch die Personen die sie im Rathaus beraten, keinen persönlichen Bezug haben, so ist es zumindest bei uns. Das könnte mit der Grund sein, warum er dich an die Kollegin verwiesen hat.
 
Dabei
13 Dez 2020
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#3
Hallo Josefina,
das Ding an dieser ganzen Geschichte ist nur (und die ist vielleicht auch etwas "verstrickter" als ich sie hier geschildert habe) dass "mein Fall" in diesem Rathaus schon einmal bekannt gewesen war und mir (blöderweise) die Ehefrau des Mitarbeiters bekannt ist. Jedenfalls (und ich möchte jetzt auch nicht zu viel schildern da es hier sonst das Thema sprengen würde) hat dessen Ehefrau einen Migrationshintergrund und stammt aus einem Land mit ärmeren Verhältnissen...

Ich schreibe dir das deshalb, weil ich Bezug auf deine Antwort
ich habe einen guten Freund der beim Rathaus arbeitet, und er erzählte mir mal beiläufig, dass die dort wohl relativ häufig junge hübsche Frauen versuchen würden, den Männern den Kopf zu verdrehen
nehmen möchte... In diesem Fall bin ich doppelt so stark von dieser Lage betroffen und leide erheblich unter meinen (vermuteten) Gegebenheiten. Da ich derzeit selbst in einer schwierigen Lage stecke (weshalb ich auch zum Rathaus gekommen bin) fühle ich mich da natürlich jetzt sehr "in einen Topf geschmissen" und verurteilt, dass macht meinen Liebeskummer nicht gerade besser, da ich mich wiederum auf einer ganz anderen Ebene mit diesem Thema auseinander setzen muss.

Ich danke dir jeden Falls für deine Antwort und hoffe noch auf weitere Ratschläge hier im Forum.

LG StrawberryBlue
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#4
Ich habe das Gefühl, du hast ursprünglich viel zu viel in ihn hineingedacht, und als du ihm indirekt durch deine Frage nach Kontakt ein Geständnis gemacht hast, war er davon komplett überrascht und verunsichert und hat das anscheinend als übergriffig empfunden. Auch wenn seine Reaktion nicht professionell war, weißt du doch jetzt was los ist: Er hat keinerlei entsprechenden Gefühle für dich, also hak es/ ihn ab.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#5
Ich sehe das wie Twin. Du hast ja wirklich jede kleinste Geste und jedes Lächeln und Anschauen analysiert. Wahrscheinlich ist er einfach freundlich seiner "Kundschaft" gegenüber. Allein die Tatsache, dass er seine Kollegin eingeschaltet hat, zeigt sehr deutlich, dass er deine Annäherungsversuche wahrgenommen hat, sie aber nicht erwidert, sondern im Gegenteil sicher gehen will, dass er auf seiner Arbeit keine Probleme wegen dir bekommt. Er will auf keinen Fall riskieren, dass er mal mit dir allein bei einer Beratung im Zimmer sitzt und es durch mögliche Äußerungen deinerseits irgendwie zu zweideutigen Interpretationen kommt. Auf meiner Arbeit sind die männlichen Kollegen auch sehr vorsichtig, wenn es darum geht, mit einer jungen Frau allein zu sein. Da wird dann eben eine weibliche Kollegin hinzugekommen. Das ist eine ganz normale Präventionsmaßnahme. Einem Kollegen ist es schon passiert, dass ihm eine junge Frau sexuelle Belästigung anhängen wollte, aus Frust, weil sie bei ihm bestimmte Dinge nicht erreicht hat. Das kommt leider auch vor.

Das ist auch der Grund, warum der Mitarbeiter im Amt so abweisend war. Das ist es auch, was dir seine Kollegin von wegen "Frau - Mann" versucht hat mitzuteilen.
Du solltest aus meiner Sicht wirklich aufhören, da noch irgendwelche Dinge weiter aufdröseln zu wollten. Alles, was du jetzt noch an Erklärungen von ihm versuchst zu erhalten, wird schief ankommen und dich auch deinen Wunschvorstellungen keinen Zentimeter näher bringen. Lass ihn einfach in Ruhe und schließe damit ab.
Übrigens habe ich überhaupt nicht verstanden, was seine Ehefrau und deren Migrationshintergrund damit zu tun haben soll. Warum erwähnst du überhaupt ihre Herkunft? Wenn er eine Frau hat, dann ist das doch umso mehr ein Grund, ihm nicht weiter auf die Nerven zu gehen.
 

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