Seit 10 Jahren verheiratet - Liebe wie am ersten Tag - aber trotzdem nur Probleme

Dabei
30 Apr 2013
Beiträge
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#1
Hallo liebes Forum,

ich sitze total in der Klemme und weiß überhaupt nicht, wo ich eigentlich anfangen soll. Am Besten am Anfang.

Ich hatte früh geheiratet, mit 20. Ich war noch grün hinter den Ohren und dachte zu diesem Zeitpunkt, ich hätte ich richtige Entscheidung getroffen zu heiraten. Nach 12 Jahren war die Ehe beendet. Wir hatten drei Kinder, die mittlererweile 20, 18 und 13 Jahre alt sind. Ich hatte einen zweiten Anlauf genommen, hatte mich bis über beide Ohren in eine Frau verliebt. Mit dieser Frau habe ich zwei Kinder (jetzt 6 und 9 Jahre alt) und bin seit 10 Jahren verheiratet. Sie hat meine Historie (Ex-Frau, 3 Kinder) damals auf sich genommen, aus Liebe zu mir.

Meine Ex-Frau hat alle dazu getan, die Kinder aus erster Ehe mir (und meiner jetzigen Frau) abspenstig zu machen. Es gab regelmäßige Besuchswochenenden, auch gemeinsame Urlaube. Doch je älter die Kinder wurden, desto verchlossener wurden sie. Trotz intensiver Bemühungen, auch von meiner jetztigen Frau, wurde die Beziehung zu den Kindern aus erster Ehe immer distanzierter. Meine Ex-Frau hatte ihr Leben völlig auf ihre Kinder und den Unterhaltsanspruch begründet. Zwischenzeitlich sind die ältesten Kinder ausgezogen, der Sohn aus erster Ehe lebt jetzt seit November letzten Jahres bei uns. Grund hierfür ist, dass meine Ex-Frau Depressionen hat und in einer Klinik behandelt wurde. Sie beansprucht Sozialrente, weil sie nicht arbeiten gehen kann. Die zwei ältesten Kinder aus erster Ehe (beides Töchter im Alter von 20 und 18 Jahren) haben und machen große Probleme. Die älteste Tochter macht zwar eine Ausbildung als Sozialassistentin, aber hat eigentlich überhaupt keine Lust darauf und würde am Liebsten nur "abchillen" und Party machen. Die zweit-älteste Tochter befindet sich am Ende einer Berufsfindung und meint, dass es wichtiger wäre einen Führerschein zu machen als sich um einen Ausbildungsplatz zu kümmern. Der Sohn (13 Jahre alt), der letzten November zu uns gezogen ist, hatte Anfangs große Schwierigkeiten sich einzugewöhnen. Mittlerweile klappt alles ganz gut.

Meine jetztige Frau (was für ein Ausdruck) ist eine willensstarke Frau. Sie hat sich vor 2 Jahren Selbstständig mit einem Geschäft bei uns im Haus gemacht. Das war viel Arbeit, z.T. die totale Verausgabung für uns. Ich hatte sie nach Kräften unterstützt (neben meiner Arbeit). Grund für die Selbstständigkeit war u.a. die Möglichkeit sich zuhause um die Kinder zu kümmern. Denn wenn sie den damaligen Job weiter gemacht hätte, hätten die Kinder ganztags betreut worden müssen.

Jetzt bricht auf einmal alles mögliche ein.

- finanzielle Schwierigkeiten, weil u.a. viel in das Geschäft (z.B. Warenbestand) investiert werden musste
- Unterhaltsforderungen meiner Ex-Frau bzw. vom Landeswohlfahrtsverband, welches mich für die Rente in Regress nehmen möchte
- Neben dem Geschäft die Betreuung der 3 Kinder wegen Schulaufgaben und Freizeitaktivitäten, Haushalt
- Insbesondere durch meinen Sohn (13 Jahre) fühlt sich meine Frau eingeschränkt (z.B. muss sie das Bad abschließen, kann sich im Haus nicht mehr so "frei" bewegen, Sex im Schlafzimmer geht nur, wenn der Sohn nicht da ist)
- Das Geschäft selbst, welches ihr viel Arbeit und Mühe macht

Meine Frau fühlt sich wie im Hamsterrad. Und es kommt nichts dabei rum. Urlaub können wir uns in dem Sinne nicht mehr leisten, mal shoppen gehen ist nicht, zuhause fühlt sie sich unwohl, sie ist nur am arbeiten und zuguter letzt gehen auf einmal Forderungen meiner Ex-Frau bzw. Landeswohlfahrtsverband bei uns ein. Die finanzielle Unterstützung meiner zwei ältesten Kinder in Form von Unterhalt hat scheinbar auch kein Ende. Zudem nimmt sie sich keine Zeit für Zahnärzte, Frauenarzt usw.

Dies hat sich jetzt massiv auf unsere Ehe ausgewirkt. Sie ist total abgekühlt, Intimität gibt es nicht mehr, Sex seit Januar diesen Jahres keines mehr, sie ist zuweilen aggresiv und total gefrustet. Hauptgrund ist, dass wir schuften bis zum umfallen und andererseits meine Ex-Frau und meine zwei ältesten Kinder nicht gerade motiviert sind auf eigenen Beinen zu stehen. Für meine Frau besteht kein Grund mehr, "nur für andere zu arbeiten".

Bei mir ist aboluter ALARM. Ich liebe sie wie am ersten Tag, ich möchte sie nicht verlieren, sie ist eine ganz besondere Frau. Ich versuche alles mögliche, um sie aus dieser Kurve zu holen. Ich hatte mit ihr kürzlich einen Abend pro Woche reserviert, an dem nur wir zwei etwas unternehmen und Zeit für uns haben. Ich unterstütze sie wo es geht, z.B. durch putzen zuhause, Morgens richte ich alles für die Kinder für Schule und Frühstück hin, ich koche an Wochenenden und teilweise unter der Woche, ich mache den Garten (250qm) und helfe im Geschäft. Ich motiviere sie sich mal mit Freunden zu verabreden, doch das ist für sie eher verschwendete Zeit, in der sie eigentlich noch etwas arbeiten könnte.

Das nutzt alles nichts. Je mehr ich tue (so ist mein Gefühl), desto mehr blockiert sie. Ich weiß absolut nicht mehr weiter. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Es tut so weh diesen Zustand zu sehen. Ich bin zum Teil selbst total gefrustet, weil ich ja selbst in dieser Endlosschleife hänge und es scheinbar keinen Ausweg gibt.

Soll ich so weiter machen (Unterstützung) und hoffen, dass alles gut geht?
Soll ich ihr professionelle Hilfe (Psychologen) anbieten bzw. dazu raten?

Ich bin für jegliche ernstgemeinte Ratschläge dankbar!
 
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Dabei
13 Dez 2012
Beiträge
87
#2
ihr seid beide überlastet.
das ist auch eine ganze menge was da auf euch einstürzt.

hilfe holen - ja!

und zwar für euch beide. in ihr wird viel last brodeln - genau wie in
dir auch. um einen gemeinsamen weg zu finden wäre vielleicht
eine paartherapie erstmal ein anfang, einfach um herauszufinden,
wo ihr beide steht und was wen wo drückt.

nicht alle baustellen, die ich hier lese, sind auch deine.
deine beiden töchter sind alt genug, um selbst in die pötte
zu kommen - hilfestellung deinerseits sicherlich, aber nicht
die volle verantwortung.

ich wünsche dir, euch, ganz viel kraft!
 
Dabei
30 Apr 2013
Beiträge
2
#3
Hallo,

danke für die Antwort.

Es ist in der Tat sehr viel für uns. Und doch glaube ich an unsere Liebe. Wir hatten uns letzte Woche einmal für einen Tag eine gemeinsame Auszeit gegönnt. Das hat uns beiden sehr gut getan und wir sind uns wieder näher gekommen.

Auf eine Paartherapie möchte sich meine bessere Hälfte nicht einlassen - stattdessen tut sie jetzt etwas für sich (z.B. Yoga) , was ich grundsätzlich gut finde.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Ich werde alles tun, dass wir wieder in die Spur kommen.......

Viele Grüße
 
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