Hallo,
wie der Titel schon sagt, stecke ich in einer komplizierten Situation fest und weiß nicht wirklich, wie es weitergehen soll. Ich hoffe, ihr könnt mich ein bisschen beraten oder ermuntern. Allerdings zwei Vorwarnungen: Erstens bin ich manchmal etwas resistent gegen Ratschläge; ich freue mich über aber über alle Beiträge, es hilft mir einfach anonym ein bisschen darüber zu reden und zu wissen, wie andere so denken. Zweitens: Es wird lang und kompliziert
Es geht um eine Frau, wir kennen uns seit knapp 5 Jahren. Ich bin 24, sie ist 30 Jahre alt. Sie kommt aus dem Ausland und ich habe sie an der Uni kennengelernt, als sie hier als Austauschstudentin war. Wir waren dann ca. 9 Monate zusammen, haben uns danach aber entschieden, die Beziehung zu beenden, da sie wieder zurück in ihre Heimat ging - wir haben generell beide Angst vor einer Fernbeziehung. Der Kontakt wurde aber aufrecht erhalten. Zwei Jahre später machte ich selbst ein Auslandsstudium für ein Jahr in ihrer Heimat, eigentlich eher unabhängig von ihr (ich interessiere mich einfach für das Land), aber wir waren nach kurzer Zeit schon wieder zusammen. Wieder haben wir aber die Beziehung am Ende meines Auslandsjahres beendet, diesmal vielleicht mehr mit dem Gedanken/ Plan, irgendwie zu einer Situation zu finden, in der wir wieder zusammen sind.
Ein halbes Jahr später fing sie aber als Doktorandin in Deutschland an, wir hatten auch schon länger versucht, eine Stelle für sie zu finden und es hat endlich geklappt.
So weit, so gut, allerdings ist die Stadt, in der sie nun also seit einem halben Jahr als Doktorandin arbeitet, immer noch knapp 500km von mir entfernt, mit dem Zug fährt man ca. 5 Stunden, 40€ hin und zurück wenn man früh genug bucht. Sie hat mich seit sie hier ist dreimal besucht, ich sie einmal. Sie übernachtet dann auch immer bei mir (bzw. ich bei ihr), wir gehen ins Kino, essen, feiern, treffen gemeinsame Freunde und schlafen zusammen. Es ist vielleicht ein wenig wie "Freundschaft +", aber mit Emotionen und kompliziertem Hintergrund.
Das klingt vielleicht etwas unglaubwürdig im Zusammenhang dieser Geschichte, aber ich liebe sie sehr. Tatsächlich denke ich in den letzten Monaten immer häufiger darüber nach, sie einmal zu heiraten. Sie liebt mich auch, und naja... sie ist genauso wenig bereit wie ich, in näherer Zukunft zu heiraten, aber... genauso wie ich kann sie es sich für später vorstellen, denke ich, dafür gibt es auch ein paar Anzeichen. Bald kommen z.B. ihre Eltern für zwei Wochen nach Deutschland und sollen meine Mutter kennenlernen, da hat sie mir dann auch mal gesagt, dass ich wissen soll, dass das für sie viel bedeutet, so ein Familientreffen ist in ihrer Kultur auch eigentlich nur bei verlobten Paaren der Fall. Die Gefühle hören auch nicht auf, wenn wir nicht zusammen sind. Die Tatsache, dass wir uns immer dazu entscheiden, lieber keine Fernbeziehung zu führen, hat andere Gründe:
Einerseits haben wir Angst, dann irgendwie "zwanghaft" zu versuchen, ständig zu telefonieren, sich zu besuchen, etc. Wir haben vielleicht beide das Gefühl, dass es besser für unser Verhältnis ist, einen Schritt zurückzugehen, bis wir wieder in der Nähe wohnen und eine normale Beziehung möglich ist.
Andererseits haben wir beide (hier vielleicht ich mehr als sie) eben Angst, uns so fest zu binden, dass wir unser ganzes Leben zusammen verbringen. Sie war auch meine erste Freundin und ich würde einfach gerne ein paar Erfahrungen sammeln, unter anderem eben auch andere Frauen kennen lernen, bevor ich irgendwann vielleicht einmal heirate. Ich weiß nicht, für mich gehört das einfach irgendwie zum Leben dazu. Sie hat aber ebenso wie ich Angst vor so einer festen Bindung, auch weil sie viel in ihrer Karriere vorhat.
Ein paar weitere Details spielen hier noch eine Rolle: Sie ist 6 Jahre älter als ich, das stört uns natürlich kaum, aber in ihrer Kultur ist es eigentlich üblich, in dem Alter schon geheiratet zu haben. Ihre Eltern sind auch sehr konservativ, das ist auch ein wenig ein Problem, da sie eine Hochzeit mit einem 6 Jahre jüngeren Ausländer nicht unbedingt befürworten würden... Auch sonst sind wir in einigen Punkten sehr verschieden, würde ich sagen (ihre Familie ist zum Beispiel auch ziemlich wohlhabend, und einfach so vom Verhalten her sind wir manchmal recht verschieden), aber trotzdem verstehen wir uns natürlich super, diese "äußeren Umstände" sind im Alltag eigentlich nie ein Thema.
Nun zu dem eigentlichen Problem: Wir haben keine richtige Beziehung, das heißt wir können eben beide auch andere Personen daten. Ich habe Anfang des Jahres auch selbst ein paar Mal eine andere Frau getroffen "mit allem was dazugehört", aber ihr natürlich immer klar gesagt, dass ich keine Beziehung möchte. Ich habe das natürlich auch ihr (also der Frau, um die es hier geht) erzählt und naja, sie war nicht gerade begeistert. Daher habe ich dann auch erstmal mich mit niemandem mehr gedatet, ich fühlte mich natürlich nicht so gut dabei, wenn es sie stört.
Letztes Wochenende habe ich sie besucht und wir haben mal wieder genauer über unseren Beziehungsstatus geredet. Es kommt mir selbst ein bisschen komisch vor, aber wir haben quasi abgemacht, dass wir beide keine Beziehung mit jemand anderem anfangen, aber eben andere Leute daten dürfen.
Jetzt ist sie für knapp zwei Wochen auf einer Konferenz im Ausland, zusammen mit ein paar Freunden, von denen wohl auch einer an ihr sehr interessiert ist, so wie sie es mir erzählt hat - und sie hatte irgendwie auch Interesse daran, ihn zu daten.
Ich weiß, wir haben halt gesagt, dass das okay ist, aber es tat trotzdem ziemlich weh das zu hören, mehr als ich gedacht hatte. Dieser Typ kommt aus ihrem Land, ist in ihrem Alter, arbeitet und sucht wohl recht zielstrebig eine Frau um sie möglichst bald zu heiraten (wie es eben in ihrer Kultur "gewünscht" ist in diesem Alter).
Puh, ich kann nicht erklären, wie sehr mir das weh tat und wie viele Sorgen ich mir dabei mache. Einerseits dreht sich mir der Magen um wenn ich mir vorstelle, dass sie auch nur jemand anderen küsst oder gar mehr, andererseits habe ich unheimlich Angst, dass sie ihn vielleicht wirklich mag und es zwischen uns dann wirklich vorbei sein könnte.
Zu allem Übel schreibt sie mir kaum seit sie auf dieser Konferenz ist, anfangs schon sehr wenig, ich habe nachgefragt und sie meinte sie sei eben sehr beschäftigt, aber das kann einfach nicht ganz wahr sein - ich kenne sie nunmal, sie postet ständig Sachen auf Instagram, schickt bilder an Freunde/Familie usw., da hält sie auch keine Konferenz von ab, bei der sie eh nur Zuhörer ist. Daraufhin wurde ich etwas wütend, ich fühlte mich ziemlich verletzt und eifersüchtig, ich hatte das Gefühl, dass sie nicht ehrlich zu mir ist und egal wie wir unsere Beziehung definieren, Ehrlichkeit ist für mich immens wichtig. Ich kam mir vor als sei ich auch nur irgendjemand, der was von ihr will, dem sie aber nur antwortet, wenn sie denn Lust hat (ich meine, es schreiben ihr durchaus oft Männer, die was von ihr wollen, was sie dann einfach ignoriert). Ich habe mich aber dann entschuldigt und versucht cool zu bleiben, wenn man sich für zwei Wochen nicht sieht, schien es mir nicht gut zu streiten. Sie meinte, ich solle mir keine Sorgen machen und es sei alles okay, sie könne mir nur einfach nicht so oft schreiben, und danach hat sie mir nun seit 3 Tagen nicht geschrieben/ geantwortet. Ich kann nachts wirklich nicht schlafen, ich gehe früher von der Uni nach Hause, weil ich mich nicht konzentrieren kann, ich gucke alle 5 Minuten, ob sie mir geantwortet hat und muss mich schon sehr zwingen, ihr nicht verzweifelte Nachrichten zu schicken.
Ich hätte mir schon bald ein Flugticket gekauft aus Angst sie zu verlieren, aber... ich komme mir auch ein wenig vor wie ein Stalker.
Also im Prinzip habe ich zwei Fragen: Mache ich mir (im Bezug auf eben beschriebene Situation) zu viele Sorgen? Und: An sich, ist die Situation vielleicht einfach dämlich und wäre es eurer Ansicht nach besser zu versuchen, diese Situation zu ändern? Wenn ja, wie?
Danke für eure Hilfe
wie der Titel schon sagt, stecke ich in einer komplizierten Situation fest und weiß nicht wirklich, wie es weitergehen soll. Ich hoffe, ihr könnt mich ein bisschen beraten oder ermuntern. Allerdings zwei Vorwarnungen: Erstens bin ich manchmal etwas resistent gegen Ratschläge; ich freue mich über aber über alle Beiträge, es hilft mir einfach anonym ein bisschen darüber zu reden und zu wissen, wie andere so denken. Zweitens: Es wird lang und kompliziert
Es geht um eine Frau, wir kennen uns seit knapp 5 Jahren. Ich bin 24, sie ist 30 Jahre alt. Sie kommt aus dem Ausland und ich habe sie an der Uni kennengelernt, als sie hier als Austauschstudentin war. Wir waren dann ca. 9 Monate zusammen, haben uns danach aber entschieden, die Beziehung zu beenden, da sie wieder zurück in ihre Heimat ging - wir haben generell beide Angst vor einer Fernbeziehung. Der Kontakt wurde aber aufrecht erhalten. Zwei Jahre später machte ich selbst ein Auslandsstudium für ein Jahr in ihrer Heimat, eigentlich eher unabhängig von ihr (ich interessiere mich einfach für das Land), aber wir waren nach kurzer Zeit schon wieder zusammen. Wieder haben wir aber die Beziehung am Ende meines Auslandsjahres beendet, diesmal vielleicht mehr mit dem Gedanken/ Plan, irgendwie zu einer Situation zu finden, in der wir wieder zusammen sind.
Ein halbes Jahr später fing sie aber als Doktorandin in Deutschland an, wir hatten auch schon länger versucht, eine Stelle für sie zu finden und es hat endlich geklappt.
So weit, so gut, allerdings ist die Stadt, in der sie nun also seit einem halben Jahr als Doktorandin arbeitet, immer noch knapp 500km von mir entfernt, mit dem Zug fährt man ca. 5 Stunden, 40€ hin und zurück wenn man früh genug bucht. Sie hat mich seit sie hier ist dreimal besucht, ich sie einmal. Sie übernachtet dann auch immer bei mir (bzw. ich bei ihr), wir gehen ins Kino, essen, feiern, treffen gemeinsame Freunde und schlafen zusammen. Es ist vielleicht ein wenig wie "Freundschaft +", aber mit Emotionen und kompliziertem Hintergrund.
Das klingt vielleicht etwas unglaubwürdig im Zusammenhang dieser Geschichte, aber ich liebe sie sehr. Tatsächlich denke ich in den letzten Monaten immer häufiger darüber nach, sie einmal zu heiraten. Sie liebt mich auch, und naja... sie ist genauso wenig bereit wie ich, in näherer Zukunft zu heiraten, aber... genauso wie ich kann sie es sich für später vorstellen, denke ich, dafür gibt es auch ein paar Anzeichen. Bald kommen z.B. ihre Eltern für zwei Wochen nach Deutschland und sollen meine Mutter kennenlernen, da hat sie mir dann auch mal gesagt, dass ich wissen soll, dass das für sie viel bedeutet, so ein Familientreffen ist in ihrer Kultur auch eigentlich nur bei verlobten Paaren der Fall. Die Gefühle hören auch nicht auf, wenn wir nicht zusammen sind. Die Tatsache, dass wir uns immer dazu entscheiden, lieber keine Fernbeziehung zu führen, hat andere Gründe:
Einerseits haben wir Angst, dann irgendwie "zwanghaft" zu versuchen, ständig zu telefonieren, sich zu besuchen, etc. Wir haben vielleicht beide das Gefühl, dass es besser für unser Verhältnis ist, einen Schritt zurückzugehen, bis wir wieder in der Nähe wohnen und eine normale Beziehung möglich ist.
Andererseits haben wir beide (hier vielleicht ich mehr als sie) eben Angst, uns so fest zu binden, dass wir unser ganzes Leben zusammen verbringen. Sie war auch meine erste Freundin und ich würde einfach gerne ein paar Erfahrungen sammeln, unter anderem eben auch andere Frauen kennen lernen, bevor ich irgendwann vielleicht einmal heirate. Ich weiß nicht, für mich gehört das einfach irgendwie zum Leben dazu. Sie hat aber ebenso wie ich Angst vor so einer festen Bindung, auch weil sie viel in ihrer Karriere vorhat.
Ein paar weitere Details spielen hier noch eine Rolle: Sie ist 6 Jahre älter als ich, das stört uns natürlich kaum, aber in ihrer Kultur ist es eigentlich üblich, in dem Alter schon geheiratet zu haben. Ihre Eltern sind auch sehr konservativ, das ist auch ein wenig ein Problem, da sie eine Hochzeit mit einem 6 Jahre jüngeren Ausländer nicht unbedingt befürworten würden... Auch sonst sind wir in einigen Punkten sehr verschieden, würde ich sagen (ihre Familie ist zum Beispiel auch ziemlich wohlhabend, und einfach so vom Verhalten her sind wir manchmal recht verschieden), aber trotzdem verstehen wir uns natürlich super, diese "äußeren Umstände" sind im Alltag eigentlich nie ein Thema.
Nun zu dem eigentlichen Problem: Wir haben keine richtige Beziehung, das heißt wir können eben beide auch andere Personen daten. Ich habe Anfang des Jahres auch selbst ein paar Mal eine andere Frau getroffen "mit allem was dazugehört", aber ihr natürlich immer klar gesagt, dass ich keine Beziehung möchte. Ich habe das natürlich auch ihr (also der Frau, um die es hier geht) erzählt und naja, sie war nicht gerade begeistert. Daher habe ich dann auch erstmal mich mit niemandem mehr gedatet, ich fühlte mich natürlich nicht so gut dabei, wenn es sie stört.
Letztes Wochenende habe ich sie besucht und wir haben mal wieder genauer über unseren Beziehungsstatus geredet. Es kommt mir selbst ein bisschen komisch vor, aber wir haben quasi abgemacht, dass wir beide keine Beziehung mit jemand anderem anfangen, aber eben andere Leute daten dürfen.
Jetzt ist sie für knapp zwei Wochen auf einer Konferenz im Ausland, zusammen mit ein paar Freunden, von denen wohl auch einer an ihr sehr interessiert ist, so wie sie es mir erzählt hat - und sie hatte irgendwie auch Interesse daran, ihn zu daten.
Ich weiß, wir haben halt gesagt, dass das okay ist, aber es tat trotzdem ziemlich weh das zu hören, mehr als ich gedacht hatte. Dieser Typ kommt aus ihrem Land, ist in ihrem Alter, arbeitet und sucht wohl recht zielstrebig eine Frau um sie möglichst bald zu heiraten (wie es eben in ihrer Kultur "gewünscht" ist in diesem Alter).
Puh, ich kann nicht erklären, wie sehr mir das weh tat und wie viele Sorgen ich mir dabei mache. Einerseits dreht sich mir der Magen um wenn ich mir vorstelle, dass sie auch nur jemand anderen küsst oder gar mehr, andererseits habe ich unheimlich Angst, dass sie ihn vielleicht wirklich mag und es zwischen uns dann wirklich vorbei sein könnte.
Zu allem Übel schreibt sie mir kaum seit sie auf dieser Konferenz ist, anfangs schon sehr wenig, ich habe nachgefragt und sie meinte sie sei eben sehr beschäftigt, aber das kann einfach nicht ganz wahr sein - ich kenne sie nunmal, sie postet ständig Sachen auf Instagram, schickt bilder an Freunde/Familie usw., da hält sie auch keine Konferenz von ab, bei der sie eh nur Zuhörer ist. Daraufhin wurde ich etwas wütend, ich fühlte mich ziemlich verletzt und eifersüchtig, ich hatte das Gefühl, dass sie nicht ehrlich zu mir ist und egal wie wir unsere Beziehung definieren, Ehrlichkeit ist für mich immens wichtig. Ich kam mir vor als sei ich auch nur irgendjemand, der was von ihr will, dem sie aber nur antwortet, wenn sie denn Lust hat (ich meine, es schreiben ihr durchaus oft Männer, die was von ihr wollen, was sie dann einfach ignoriert). Ich habe mich aber dann entschuldigt und versucht cool zu bleiben, wenn man sich für zwei Wochen nicht sieht, schien es mir nicht gut zu streiten. Sie meinte, ich solle mir keine Sorgen machen und es sei alles okay, sie könne mir nur einfach nicht so oft schreiben, und danach hat sie mir nun seit 3 Tagen nicht geschrieben/ geantwortet. Ich kann nachts wirklich nicht schlafen, ich gehe früher von der Uni nach Hause, weil ich mich nicht konzentrieren kann, ich gucke alle 5 Minuten, ob sie mir geantwortet hat und muss mich schon sehr zwingen, ihr nicht verzweifelte Nachrichten zu schicken.
Ich hätte mir schon bald ein Flugticket gekauft aus Angst sie zu verlieren, aber... ich komme mir auch ein wenig vor wie ein Stalker.
Also im Prinzip habe ich zwei Fragen: Mache ich mir (im Bezug auf eben beschriebene Situation) zu viele Sorgen? Und: An sich, ist die Situation vielleicht einfach dämlich und wäre es eurer Ansicht nach besser zu versuchen, diese Situation zu ändern? Wenn ja, wie?
Danke für eure Hilfe