Mutter -> Alkoholikerin

Dabei
30 Aug 2010
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#1
Hey, ich bin neu hier undso aber ich muss das hier glaub ich mal loswerden.

Meine Mutter ist Alkoholikerin und hat immer ein paar mal im Monat ihre "Phasen" in denen sie trinkt. Sie trinkt nicht unbedingt viel aber sie verträgt es absolut nicht und ich seh ihr immer schon das kleinste Schlückchen in den Augen an, oder höre es in ihrer Stimme. Das macht mich verdammt agressiv. Sie weiß, dass mein Vater und ich es so hassen und macht leere Versprechen mit "ich gehe zu einer Selbsthilfegruppe" oder so. Ich weiß ihr jetzt vielleicht denkt, dass ich mich anstelle aber ich komme damit nicht (mehr) klar. Ich hab so scheiß Kindheitserfahrungen die ich nicht mehr loswerde.

Naja jedenfalls bin ich dann mit der Zeit älter und dementsprechend auch reifer geworden und deswegen habe ich beschlossen ihr jetzt massig Stress zu machen. Meine Eltern leben übrigens zusammen aber von Liebe kann keine Rede sein. Sie braucht nur sein Geld und ist zu faul selbst zu arbeiten, will alles in den (sry) Arsch geschoben bekommen und mein Vater macht meistens mit weil er zu weich ist. Ich meine, versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Mutter sehr, es ist nur nicht ganz leicht meine Situation auf den Punkt zu bekommen.

Wie auch immer, am Ende wird es eh so sein, dass sie die Wahl hat zwischen Familie und Alkohol. Also zwischen einem Leben mit uns und dass sie halt hart an sich arbeiten muss um aufhören zu können mit dem Alki und ein Leben mit Alkohol aber ohne meinen Vater und mich. Und davor habe ich krasse Angst, weil ich nicht glaube dass sie stark genug zum Aufhören ist. Wenn sie nicht aufhören will, würde sie alleine dastehen, wahrscheinlich zu ihrer Schwester ziehen müssen und noch tiefer sinken. Und ich würde bei meinem 70-jährigen Vater bleiben müssen, der im letzten Jahr um 5 Jahre gealtert zu sein scheint und der nicht kochen undso kann. :cry:

Scheiße mann, ich hänge an dieser Familie aber ich glaube es ist Zeit loszulassen. Es führt ja eh zu nichts, oder?
 
Dabei
9 Okt 2008
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#2
Steht das fest das Sie Alkoholikerin ist ?

So wie du es beschreibst hört sich das nicht unbedingt viel an,, wobei die Menge relativ ist !

Wenn Sie nicht aufhören will, erreicht Ihr da nicht viel, als Alkoholikerin muß Sie erst richtig abstürzen, und sozuagen in der Gosse enden, bevor
Sie was von sich aus ändert.
Die meisten Alkoholiker trinken, um sich überhaupt lebendig zu fühlen.

Und ich würde bei meinem 70-jährigen Vater bleiben müssen, der im letzten Jahr um 5 Jahre gealtert zu sein scheint und der nicht kochen undso kann.
Ich bezweifel das du bei Ihm bleiben mußt, es gibt Hilfen und Essen auf Rädern !
 
Dabei
19 Mai 2006
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#3
Mhm...wie kommt ihr darauf, dass deine Mutter Alkoholikerin ist?
Für mich hört es sich eher so an als würde sie alle 2 Wochenenden mal feiern gehen und dort etwas trinken.

Versteh mich nicht falsch, aber trinkt sie heimlich jeden Tag und ist nur mit Alkohol in einem normalen Zustand? Und zittert etc ohne ihn?
Es gibt auch noch so genannte Quartalstrinker. Die gehen einmal im Quartal raus und betrinken sich richtig.

Also sehe ich da gerade noch keine Alkoholokerin. Aber ich kenn deine Mutter und die ganze Situation auch nicht.
 
Dabei
9 Dez 2009
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#4
Hallo,

flyingapi hat recht. Ein Alkoholiker MUSS selber mit dem Trinken aufhören wollen. Es muss also "klick" machen und er/sie muss begreifen, dass es so nicht weitergeht. Erst dann wirklich erst dann ist ein erfolgreicher Entzug möglich.
Oftmals funktioniert dies wirklich nur über den absoluten Absturz.
Du und dein Vater ihr solltet euch an eine Selbsthilfegruppe für Co-Abhänigige wenden. Dort werdet ihr sicherlich hilfreiche Tips und auch Untestützung erhalten.

Liebe Sweety85, ein Alkoholiker zeichnet sich nicht dadurch aus, das er jeden Tag sturzbetrunken ist. Quartalssäufer sind ebenfalls alkoholabhängig und selbst wenn jemand "nur"
alle 2 Wochenenden mal feiern geht
und sich dort betrinkt bis zum Absturz oder auch nur bis kurz davor. Die Phasenweise "Regelmäßigkeit" ist das große Indiz für eine/die Alkoholabhängigkeit (von wem auch immer).
Nicht jeder Alkoholiker hat diese von dir beschriebene Symthomatik

aber trinkt sie heimlich jeden Tag und ist nur mit Alkohol in einem normalen Zustand? Und zittert etc ohne ihn?
Die ersten beiden Sätze in Dadongs Eingangspost zeigen sehr deutlich, dass die Mutter Alkoholikerin ist.

Ich war 7 1/2 mit eine Säufer zusammen, mir ist keine Ausrede und kein leeres Versprechen fremd. Es zählen einzig und allein die Taten.
 
Dabei
9 Okt 2008
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#6
Stimmt allerdings, das mit dem zittern und dem verstecken sind Klischees.

Mein Mann trinkt jeden Abend sein Feierabend Bier, mal mehr mal weniger......der kann auch mal ohne auskommen
ohne zittern und Ausreden, trotzdem ist er Alki.

Trotzdem hätt ich gern mehr zu Ihren Phasen gewußt.

Es kommt auch immer drauf an wie die Umwelt (familie) reagiert, ich hab früher auch gern mal getrunken,
meinen Ex Mann hat das furchtbar gestört, von gängelungen auf Partys a la muß das sein, bis hin das er die Kinder
einschwor mir einfach mein Getränk wegzunehmen.
Das hat mich 1. fuchtbar angek**** weil ich eine erwachsene Frau bin und kein Kind.
Dann hab ich es aus trotz schon absichtlich gemacht, weil mich das ständige gängeln und problem wälzen nervte.

Im Endeffekt hab ich ein normales trink verhalten, ich weiß wann ich genug hab, und Pflichten gehn immer vor.

Was ich damit sagen will, nur weil es euch beide stört, heißt es noch lange nicht das es ein Problem ist, es wird oft erst
zum Problem gemacht.

Wie schaut es denn bei ihr aus, würde Sie nen Monat durchhalten ohne zu trinken.....? Oder kreisen Ihre Gedanken da nur drum ?
 
Dabei
19 Mai 2006
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#7
Also, jeder Mensch der am Wochenende feiern und trinken geht ist also Alkoholiker, weil es ein regelmäßiger Abstand ist? Das halte ich für sehr lächerlich. Dann wären ja fast alle Menschen Alkis. Und da lache ich jetzt einfach mal drüber und schüttel den Kopf!

Abhängigkeit:
Übermächtiges Verlangen nach Einnahme von Alkohol, überwertig gegenüber anderen früher höher bewerteten Verhaltensweisen.
Gekennzeichnet durch:
Kontrollverlust, körperliche Entzugserscheinungen, Beschaffung der Drogen mit allen Mitteln

Formen des Alkoholismus:
1. Alphatrinker:
= Probelm-/Erleichterungs-/Konflikttrinker, episodenweises undiszipliniertes Trinken

2. Betatypus:
= Gelegenheitstrinker, übermäßig und unregelmäßig

3. Gammatypus:
= süchtiger Trinker, zuerst psychische, dann physische Abhängigkeit, Kontrollverlust

4. Deltatypus
= Gewohnheitstrinker, rauscharmer, kontinuierlicher Alkoholkonsum, physische Abhängigkeit, unfähig zur Abstinenz

5. Epsilontypus
=Episodischer Trinker, physische Abhängigkeit, Kontrollverlust

Symptomatik:
Identitätsstörungen, Kontaktstörungen, Affektstörungen, mangelnde Stresßbewältigungsstrategie, Vermeidungsstrategie, reduzierter Realitätsbezug, reduzierte Belastbarkeit, kognitive Dysfunktion

So, das nur mal als Überblick. Ich möchte jetzt nicht, dass hier jeder rätselt, welcher Alkoholiker deine Mutter ist. Ich möchte damit nur zeigen, dass es gar nicht so leicht ist, zu sagen "DU bist Alkoholiker". Es gibt verschiedene Formen, aber genauso gut etwas dazwischen.
Hadt du dir mal überlegt WARUM deine Mutter trinkt? Auch hier gibt es unmengen an möglichkeiten, hier einige:
Geselligkeit, Spaß, Genuss, emotionales Tief, Stress, zum locker werden, Betäubung, Gelegenheit, Entspannung, Belohnung,...

Diese Gründe können auch alle in eine Abhängigkeit führen. Das möchte ich gar nicht abstreiten. Doch vll. möchte deine Mutter auch nur 1-2 Abende mit Freundinnen verbringen. Dann trinken sie vll 1-2 Gläser SEkt. Wenn deine Mutter, so wie du sagst, kein Alkohol verträgt, dann müsste ihr diese Menge genügen. Und klar, welcher Mann und welches Kind hat die Mutter gerne angetrunken zu Hause im Bett...das ist ja normal. Wenn mein Freund betrunken nach Hause kommt klatsch ich auch nicht Beifall. Und deshalb ist er trotzdem kein Alkoholiker. Nur weil ihr ein Problem habt wenn sie angetrunken ist und feiern geht, muss sie nicht unbedingt ein Problem mit dem Alkohol haben.
Vielleicht gehst du erstmal zu einer Beratungsstelle für Angehörige und informierst dich da. Die können dir bestimmt besser helfen als wir hier. Da du dort die Sachlage viel besser schildern kannst und sie sich jeden Tag mit solchen Problemen beschäftigen. Bei mir ist es jetzt schon etwas her.

Falls sie ein Alkohlproblem hat, dann könnt ihr daran nichts ändern. Ein Alkoholiker muss den Entzug selber wollen. Und mit Druck kommt ihr erstmal gar nicht weiter.
Aber informier du dich erstmal mit deinem Vater!!!
 
Dabei
18 Dez 2009
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#8
Hm, naja, aber sich Gedanken oder Sorgen machen zu dürfen, muss ja auch mal gestattet sein. Ich finde, man kann hier weder mit Sicherheit sagen, dass sie ein Alkoholproblem hat (Regelmäßigkeit, kleinstes Schlückchen ansehen und Versprechen machen von wegen Selbsthilfegruppe sprechen dafür, die Lebensumstände der Ehe "ohne Liebe" könnten ein mögliches Motiv sein, "nur sein Geld brauchen" und keiner Arbeit nachgehen könnte ein Hinweis auf Entfernung vom Leben und der Realität sein - muss aber alles nicht), es könnte aber auch tatsächlich nur ein netter Abend mit Freunden sein, den sie da ein paar Mal im Monat genießt. Das wissen wir von hier aus sicher nicht.

Ich hätte trotzdem gern gewusst, wie alt Du bist, liebe Dadadong. Und Du schreibst von Kindheitserinnerungen, die Du nicht los wirst. Magst Du darüber vielleicht erzählen und sie doch mal etwas verarbeiten und loswerden? Musst Du natürlich nicht.

Du kannst Dich an eine Suchtberatungsstelle wenden. Die beraten auch Angehörige. Adressen und Telefonnummern findest Du im Telefonbuch oder beim sozialpsychiatrischen Dienst Deiner Stadt (der steht auch im Telefonbuch). Die helfen Dir kostenlos weiter. Mitarbeiter von Suchtberatungsstellen sind übrigens auch zur Verschwiegenheit verpflichtet, so dass Du Dir da keine Sorgen machen brauchst, dass etwas schlimmes passieren oder man schlecht über Deine Mutter reden könnte oder sowas.

Ich wünsch Dir alles Gute und freu mich, wenn wir noch mal von Dir lesen.
 
Dabei
9 Dez 2009
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#9
Also, jeder Mensch der am Wochenende feiern und trinken geht ist also Alkoholiker, weil es ein regelmäßiger Abstand ist? Das halte ich für sehr lächerlich. Dann wären ja fast alle Menschen Alkis. Und da lache ich jetzt einfach mal drüber und schüttel den Kopf!
Wenn jemand jedes Wochenende feiern geht dort Alkohol konsumiert und nicht in der Lage ist auch nur ein Wochende Party zu machen ohne zu saufen, dann ist sehr wohl eine Form von Alkoholismus vorhanden. Man muss auch nicht auf jeder Party Alkohol konsumieren. Es ist auch durchaus möglich zu Feiern und in Gesellschaft Spaß zu haben mit 0,0 Promille.
Leider ist Alkohol immer noch viel zu gesellschaftsfähig und wird als "ist doch nicht so schlimm" abgetan. Es gibt viel mehr Alkoholiker (auch solche von denen wir so etwas niemals denken würden) in unserer Gesellschaft, als wir uns vorstellen können.

Und DAS sind die typischen Ausreden eines Alkoholikers warum er/sie trinken muss.
Spaß, Genuss, emotionales Tief, Stress, zum locker werden, Betäubung, Gelegenheit, Entspannung, Belohnung,...
Es ist nicht deine Aufgabe Dadadong, dich nach dem WARUM zu fragen, es reicht schon zu sehen, dass es ihr (und euch auch) nicht gut tut, wenn sie Alkohol -unabhängig von der Menge- konsumiert /konsumiert hat.
Zu der Erkenntnis, dass es so ist, muss sie aber von alleine kommen. Da könnt ihr ihr leider gar nicht helfen. Ihr könnt nur eines tun: euch selber schützen.
 
Dabei
30 Aug 2010
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#10
Also erst mal, ich bin 15 Jahre alt und danke euch dass ihr euch die Zeit nehmt, mir zu helfen..
Und wegen der Alkoholiker Frage: Ist nicht so dass ich viel Ahnung davon habe aber meine Mutter hat auch schon vor meiner Geburt regelmäßig getrunken. Mit der Zeit wurde es dann halt auch immer mehr und wenn sie heute trinkt, dann tut sie das grundsätzlich heimlich. Sie fährt dann mehrmals am Tag einfach mit dem Auto weg und kommt wieder mit der Ausrede sie habe sich noch was Süßes holen wollen o.Ä. Schon oft haben wir leere Flaschen (ausschließlich Sekt) im Wäschekorb, unter der Spüle oder so gefunden. Naja wie auch immer, für mich ist es keine Frage dass sie abhängig ist. Früher z.B. als ich noch klein war, vlt. 7 Jahre alt habe ich immer heftig geweint wenn sie getrunken hatte und dann kam sie immer und sagte es sei das letzte Mal o.Ä. Natürlich war es nie das letzte Mal, aber ich habe sozusagen die Hoffnung nie aufgegeben.
Manchmal hat sie auch Depressionen und trinkt dann, wozu sie leider auch noch Tabletten nimmt. Ich weiß auch nicht, es ist immer ziemlich erbärmlich zu Hause während ihrer Phasen.

Zu den Kindheitserfahrungen möchte ich nur soviel sagen: Ich war fünf oder sechs Jahre alt, allein mit ihr zu Hause, sie war total zu und ist gestolpert, hat sich den Zahn ausgeschlagen und ich wusste gar nicht was mit ihr los war. Das war nicht das Einzige, was passiert ist aber auf anderes möchte ich hier nicht eingehen. Jedenfalls habe ich dann viel später erfahren, dass sie eine Depression hatte, weil ihre Schwester/meine Tante eine Fehlgeburt hatte.
Also manchmal aber eher sehr selten ist mit der Trinkerei eine Depression in Verbindung, also Zuflucht in den Alkohol.

Nun ja dann wollte ich noch was zu meinen oberen lezten Sätzen sagen, die mit meinem Vater. Kann sein dass ich da ein bisschen in Selbstmitleid geraten bin (sry), also aufs Neue: Mein Vater ist 70, dafür aber noch relativ fit, hatte letztes Jahr leider eine Herz-OP die ihn wie bereits erwähnt etwas geschwächt und altern lassen hat. Und ich glaube halt dass jetzt mal Schluss sein muss mit dem Vertuschen und der Unterstützung unsererseits. Also ich glaube auch, dass sie mal ganz unten sein muss um alles einzusehen. Aber dafür dürfen wir ihr nicht helfen sondern müssen sie "verlassen". Dann wäre ich halt allein mit meinem Vater und es würde eine MENGE Arbeit auf mich zukommen weil ich dann vieles einfach selbst regeln müsste.

Ach das ist alles so schwer in Worte zu fassen...
LG
 
Dabei
18 Dez 2009
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#11
Hallo Dadadong,

da bist Du wirklich in einer schwierigen Situation. Eine, die nicht nur schwierig, sondern auch schlimm ist. Trotzdem möchte ich Deine Mutter nicht verurteilen. Es gibt so viele Menschen mit Suchtproblemen. Es muss ja nicht immer Alkohol sein. Nobody ist perfect und hinzu kommt, dass es oft auch verständliche Gründe gibt, warum man in so was reinrutscht. Doch für viele Süchtige ist es eben schon mal ein Problem, einzusehen und sich eingestehen, dass sie ein Problem haben - und dann den Glauben daran zu finden, dass sie die Kraft haben, und es schaffen können, etwas zu ändern. Das tragische an Suchtproblemen ist halt, dass nicht nur die Person mit dem Problem sich kaputt macht und Schaden nimmt, sondern eben ganze Familien, so wie Du und Dein Vater. Und bei Alkohol ist es denke ich auch lange Zeit so, dass die Angehörigen eher und mehr leiden, als der Betroffene selbst.

Was Deinen Vater angeht, so kann ich Dich sehr gut nachempfinden, denn meiner ist 71 und bei dem verhält es sich ähnlich. Nur bin ich 33 und Du leider erst 15.

Ich möchte Dir dringend dazu raten, Dich wirklich an den sozialpsychiatrischen Dienst zu wenden! Ich weiß, dass die dort Leute abstellen, die sich um Kinder von Menschen mit Suchtproblemen kümmern. Also dass Du dort eine ganz bestimmte ausgebildete Person bekommst, an die Du Dich jederzeit wenden und mit der Du über ALLES reden kannst, was Dich bedrückt. Zudem werden die Dich und idealer Weise auch Deinen Vater an eine Suchtberatungsstelle verweisen. Dort findet ihr nicht nur professionelle Hilfe, sondern es gibt auch Selbsthilfegruppen für Angehörige.

Ich rate Dir GANZ GANZ DRINGEND, dass ihr diesen Weg nehmt, bevor ihr auf eigene Faust entscheidet, Deine Mutter ganz "nach unten" zu lassen und zu gehen. Das liegt mir SEHR AM HERZEN. Und zwar vor allem in DEINEM INTERESSE, für Deine Entwicklung.

Hast Du mit Deinem Vater denn in letzter Zeit mal über das Thema gesprochen? Was sagt der denn? Oder was sagt er im Allgemeinen, falls ihr nicht drüber gesprochen habt in letzter Zeit?
 
Dabei
30 Aug 2010
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#12
Also ich habe vor mit ihm darüber zu sprechen und er selbst sagt auch dass er das nicht mehr mitmachen will und es ihn kaputt macht.
Naja und ich hab halt ziemlich Angst dass ihm was passieren könnte, weil er ja wirklich nicht mehr der jüngste ist, und dass ich dann alleine mit meiner Mutter dastehe, das wäre mein Ende, denn bis jetzt haben wir uns immer gegenseitig unterstützt.
 
Dabei
19 Mai 2006
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#13
So leid mir das tut, aber wenn deine Mutter ihr Problem nicht selbst als Problem sieht, werdet ihr nichts machen können. Sie muss es selbst wollen. Und dafür müss man als Alkoholiker erst sehr tief fallen.

Wenn jemand jedes Wochenende feiern geht dort Alkohol konsumiert und nicht in der Lage ist auch nur ein Wochende Party zu machen ohne zu saufen, dann ist sehr wohl eine Form von Alkoholismus vorhanden. Man muss auch nicht auf jeder Party Alkohol konsumieren. Es ist auch durchaus möglich zu Feiern und in Gesellschaft Spaß zu haben mit 0,0 Promille.
Leider ist Alkohol immer noch viel zu gesellschaftsfähig und wird als "ist doch nicht so schlimm" abgetan. Es gibt viel mehr Alkoholiker (auch solche von denen wir so etwas niemals denken würden) in unserer Gesellschaft, als wir uns vorstellen können.
Ja.
Und ausserdem sind ganz viele Menschen Kaffee und Schokoladensüchtig (mein ernst jetzt!)

Und DAS sind die typischen Ausreden eines Alkoholikers warum er/sie trinken muss.
Spaß, Genuss, emotionales Tief, Stress, zum locker werden, Betäubung, Gelegenheit, Entspannung, Belohnung,...
Das sind erstmal Gründe warum überhaupt jeder trinkt. Ob sich dadurch eine Sucht ergibt oder nicht, das ist immer noch etwas anderes! Aber sind es nicht viel mehr Gründe als Ausreden!?
 
Dabei
18 Dez 2009
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#14
Das verstehe ich voll. Ich denke, ihr seid beide sehr belastet mit der Situation. Darum finde ich es noch wichtiger, dass ihr professionelle Unterstützung sucht. Es gibt da wirklich recht gute und viele Stellen.

Was Du auch mal machen könntest: Du könntest die Addresse des sozialpsychiatrischen Dienst ausfindig machen, oft ist der in Gesundheitsämtern, und dort mal einfach so hingehen. Dort liegt oft viel Informationsmaterial aus - über Suchtberatungsstellen und andere Hilfen, über Alkoholabhängigleit und Co-Abhängigkeit. Samel doch mal was zusammen, nimm es Dir mit - und wappne Dich für ein Gespräch mit Deinem Vater. Versuch, ihn zu üerzeugen, dass ihr mal einen Termin bei einer Suchtberatung vereinbart und da gemeinsam hingeht. Wunder Dich allerdings nicht oder sei nicht zu enttäuscht und sauer, wenn er das nicht möchte. Nach vielen Jahren ist er mit Sicherheit eben auch schon in der Co-Abhängigkeit drin. Wenn er nicht mit möchte, melde Dich hier nochmal. Dann machen wir nen neuen Plan.

Auf jeden Fall bin ich wie gesagt erstmal dagegen, Eure Familie auseinander zu reißen und kaputt zu machen. Ich mach mir da Sorgen, dass es Dir mehr schadet, als es nützt.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#16
So leid mir das tut, aber wenn deine Mutter ihr Problem nicht selbst als Problem sieht, werdet ihr nichts machen können. Sie muss es selbst wollen. Und dafür müss man als Alkoholiker erst sehr tief fallen.
In Bezug auf IHR Problem hast Du sicher Recht, dass sich da nix ändern wird, so lange SIE IHR Problem nicht anerkennt und selbst was ändern will. Aber Fakt ist doch, dass Dadadong und ihr Vater unter der Situation leiden - und denen zumindest geholfen werden muss und auch geholfen werden kann, weil es da Möglichkeiten gibt. Wenn die Mutter erkennt, dass Tochter und Ehemann so leiden, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen (müssen), leidet Mutter vielleicht auch und erkennt ihr Problem an, findet vielleicht den richtigen Weg ohne nocht tiefer zu fallen. Wie auch immer. Es ist jedenfalls möglich. es zu versuchen, ohne die Familie sofort auseinander zu reißen und den Süchtigen komplett sich selbst zu überlassen. Es kann glücken. Wenn nicht, dann ist eine Trennung immernoch ein letzter Ausweg. Aber selbst im Falle einer Trennung können sowohl Dadadong als auch ihr Vater sicherlich die Hilfe einer Suchtberatungsstelle oder einer Angehörigen-Selbsthilfegruppe gut gebrauchen.
 
Dabei
19 Mai 2006
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#17
Liebe Lilia,

ich habe ebenfalls den Rat gegeben eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen. um sich Hilfe zu holen.
Ich kann aus meinen Erfahrungen mit Suchtkranken nur sagen, dass es nicht reichen wird, dass ihre Mutter Mitleid bekommt und sich sorgen um ihre Familie macht. Suchtkranke sind da anders! Sie denken nicht mehr so wie wir. Und in den meisten Fällen muss es ihnen erst sehr schlecht gehen, bevor sie etwas ändern wollen, und selbst dann glückt es nicht immer.
Ich möchte hier nur jegliche Illusion nehmen, dass die beiden mal eben zu einer Beratungsstelle gehen, 2- 3 Tipps beherzigen und in 3-5 Monaten wieder alles in Ordnung ist. Das Leben mit einem Abhängigen ist hart und anstrengend. Es kostet Nerven, es kann sehr weh tun. Daher sollte eine Beratungstelle aufjeden Fall aufgesucht werden, damit die beiden wissen was auf sie zukommt und wie sie sich verhalten sollen.
 
Dabei
25 Jan 2010
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#19
ich kann dich verstehn... mein vater ist alki meine tante ist letztes jahr an dem alkohol gestorben und meine mutter tut es heimlich ... ich glaube... oder hoffe es das sie es nicht oft tut aber dies kommt halt durch meinen vater weil sie sich dadurch allein fühlt und durch den tot meiner tante(ihrer schwester)... wie oft habn wir mit meinen vater schon geredet... er sagt von sich selber das er es braucht... und ich mache dies auch schon sehr lange zeit mit... und wir haben schon alles versucht ihn davon weg zu bekommen... aber es geht nicht... die leute die trinken sehen es nicht ein.. sie müssen es von selber tun... wir haben gehofft das mein vater damit aufhört nachdem meine tante davon gestorben ist... aber nichts davon... ich hoffe das es bei meiner mama nicht so schlimm wird wie es bei meiner tante war... und wie viel es bei meinen vater ist weil ich glaube sie hat sich noch ein bisschen im griff... sie trinkt nicht tagsüber wenn abends aber heimlich und halt nicht sehr oft... aber halt schon so oft damit ich es bedenklich finde und mit ihr habn wir auch schon geredet... aber da kannst du wirklich nichts dran tun... wenn du mit deinem vater abhaust dann tröstet sich deine mutti nur mit dem alkohol... es muss wirklich etwas mit ihr passieren damit sie es merkt... so blöd wie es klingt.. aber egal was du machst sie muss das ruder rumreißen .. naja ich hoffe sie schaffst das und begreift es halt auch
 
Dabei
9 Okt 2008
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#20
Der Alkohol ist ein Hund, das Phänomen daran, die Ihn trinken sehn ihn bei sich selbst nicht als Problem.
Andere ja die sind süchtig, da schüttelt dann jeder Alki mit dem Kopf und lästert über andere Alkis,, wenn du dem dann
sagst, ja aber du bist genauso, und führst dich ganz genauso auf wenn du betrunken bist, wollen Sie das nicht wahrhaben.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#21
Kathiii, Dir ist aber auch dringend der Weg zum sozialpsychiatrischen Dienst und zu einer Suchtberatungsstelle zu empfehlen. Auch ganz alleine und nur für Dich!
 
Dabei
25 Jan 2010
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#22
naja ich hab mich damit abgefunden... naja was heißt abgefunden... aber ich kenns nicht anders und ich kann ihnen nicht helfen weil sie sich nicht helfen lassen.. ich habe ja auch noch zwei schwestern die habn auch schon alles probiert... wir drei halten ja auch zusammen.. nur ich wollte damit zeigen das solche ja wirklich von selber sagen müssen so ich höre damit jetzt auf.. denn nicht mal der tot meiner tante hat nen schalter umgelegt... also sind solche menschen wirklich für sich selber verantwortlich... so traurig wie es sich anhört aber man kann solchen nicht helfen so gerne wie mans tun würde... ich weiß ganz sicher das mich sowas geprägt hat und ich in sowas niemals reinrutschen werde... nur es ist wirklich traurig auch für seine familie wie sowas vieles kaputt machen kann aber man da einfach nichts gegen tun kann
 
Dabei
18 Dez 2009
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#23
. ich weiß ganz sicher das mich sowas geprägt hat und ich in sowas niemals reinrutschen werde...
Ich wünsch Dir, dass Du das auch so durchhältst. Wobei Du ja schon 20 bist. Da bin ich schon ganz zuversichtlich. Hatte mir das auch geschworen, obwohl ich mich nicht erinnern kann, da großartige Dramen durchgemacht zu haben. Soll heißen, ich hab als Kind kaum was mitbekommen vom Alkoholismus meines Vaters. Es ist bei dem auch glaub ich nicht wirklich schlimm geworden. allerdings ausreichend schlimm, um seine Gesundheit mit zu ruinieren.

Ich meinte meinen Rat an Dich aber auch eher als Unterstützung und Hilfe für Dich, nicht mit dem Ziel, deine Eltern vom Alkohol wegzubringen. Wie alt sind Deine Schwestern? Vielleicht geht ihr mal zusammen hin?
 
Dabei
25 Jan 2010
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#24
um deinen rat bin ich dir auch dankbar... an sowas hatte ich auch noch nie gedacht zu so einer stelle zu gehen ich habe halt damit immer irgendwie gelebt... meine schwestern sind älter 26 und 29... mit ihnen könnte ich sowas in angriff nehmen... danke :)
 
Dabei
25 Jan 2010
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#25
naja .. und sei froh das du da nicht viel von mitbekommen hast... bei vielen spielt aggresivität dann ja auch ne große rolle... jetzt nicht bei mir... mein papa trinkt am abend seine bier bis er stramm ist und schläft dann auch man gerne im stehn ein... der pennt dann einfach vor sich hin... der traurige höhepunkt war halt bei meiner tante die sich dann halt am tag ihre paar flaschen wodka reingezogen hat.. das habe ich zwar nicht mitbekommen.. aber sowas setzt einen dann ja doch schon zu besonders wenn man dann an seine eigenen eltern denkt...
 
Dabei
18 Dez 2009
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#26
Gerne. Tut nicht Not, der Dank. Aber ich hoffe eben, dass ihr etwas Hilfe findet, die Euch gut tut. Und bin mir da relatibv sicher. Manchmal ergeben sich durch sowas auch ungeahnte Möglichkeiten. aber zuviel versprechen möcht ich auch nicht. Geht mal hin.
 

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