Mit dem Dozenten zusammen - Angst vor der Uni

[fauchmieze]

Hallo!

Ich bin seit fast einem Jahr mit meinem Dozenten zusammen (wir sind beide um die 30), den ich bereits seit 5 Jahren (aus meinem Erststudium) kenne.

Zuerst haben wir eine Fernbeziehung geführt, ich bin jedoch für ihn wieder nach Hause gezogen und habe ein neues Studium angefangen (Das Warum ist eine längere Geschichte und tut nichts zur Sache).

Nun stehen die ersten Prüfungen an und ich muss mich (endlich) auch in der Uni physisch blicken lassen. Wir sind uns einig, dass wir offen mit unserer Beziehung umgehen wollen, weil wir uns für unsere Liebe nicht schämen müssen... ABER:

Ich habe eine (peinliche) Angst vor den jüngeren Studenten.
Eine Prüfung muss er mir beispielsweise abnehmen. Glücklicherweise eine Hausarbeit, allerdings wird diese, damit man uns nichts nachsagen kann, doppelten Umfang haben, außerdem muss ich sie im Kurs zusätzlich mündlich vorstellen.
Trotzdem weiß ich nicht, wie man uns generell begegnen wird. Er selbst hat wenig bis keine Kontakte zu den Kollegen, ihm ist es egal.
Mir aber nicht.
Ich habe schon ziemlichen Schiss, dass man mich mobben könnte, oder mich komplett ignoriert.
Die meisten Studenten sind 10-12 Jahre jünger als ich, als ob es nicht schon schlimm genug wäre. Ich unterstelle jedoch vielen gelangweilte Boshaftigkeit, weil an unserer kleinen Uni im kleinen Fachbereich schnell Dinge aufgebauscht werden (ich habe ja an der Uni bereits studiert).

Hat schon jemand Erfahrungen (beide Seiten) machen können?
Ich sollte eigentlich über den Dingen stehen, aber irgendwie klappt das nicht.

 

[Jesse Blue]

Ärger kann es in jedem Fall geben. Nicht wegen dem Gestz, aber weil er Dich weder bevorzugen noch benachteiligen darf. Zudem könnte die Uni intern entscheiden, dass sein Verhalten nicht tragbar für den Ruf der Uni ist und ihn rausscmeißen oder rausmobben. Und Du könntest sicherlich Probleme mit den Studenten bekommen. Angesichts Deiner kurzen Anwesenhit dort sollte Dir das aber weniger Kopfzerbrechen bereiten als ihm, wenn die anderen Studenten sich beschweren sollten.

Zudem sollte er schon von sich aus so professionell sein, eure Sache innerhalb seiner Dienstzeit außen vor zu lassen. Sofern ihr beide also mit Verstand agiert, kriegt es auch keiner mit. Hat nichts mit schämen zu tun, sondern einfach mit Schläue.

 

[fauchmieze]

Naja, nun. Ich meinte natürlich nicht, dass wir uns knutschend durch die Ecken drücken.

Aber es sind (Stief)Kinder mit im Spiel, beispielsweise, mit denen wir uns in der Öffentlichkeit blicken lassen (wäre schlimm, wenn nicht). Gemeinsames Einkaufen, auch mal mittags zusammen essen. Das bekommen die anderen natürlich früher oder später mit.

Der Uni selbst wird es egal sein, zumal es bereits einen ähnlichen Fall gab - aber eben aus einem anderen, GROSSEN Fachbereich.
Unser Fachbereich könnte das jedoch anders sehen.

Mich würde es vielmehr interessieren, wie es wohl andere sehen, also speziell Studenten.
Meine Freunde von früher stört es nicht (auch wenn er erst kritisch beäugt wurde - ist ja auch im ersten Augenblick sicherlich komisch), wir sind allerdings auch viel älter als der heutige Durchschnittsstudent.

Mir selbst wäre es damals egal gewesen, wenn eine andere Studentin etwas mit einem Dozenten gehabt hätte. Es gibt ja noch den großen Unterschied Affäre/Beziehung.

 

[Jesse Blue]

Ist doch vollkommen egal, was außerhalb des Unigeländes passiert. Wenn Dir das etwas ausmacht, dann trenn Dich lieber. Denn wenn Du hier einen Mehrheitszuspruch brauchst, scheinst Du ein Mitläufer zu sein, der unabhängig von der hier gewonnenen Einstellung sofort zusammenklappt, wenn mal einer in Deinem sozialen Umfeld herumpupt.

 

[Takes_one]

Hey hey
würd mich nicht die Bohne jucken. Bin schon von der Schule her ganz gut sensibilisiert, seitdem mal die vierzigjährige Kunst (- und Mathelehrerin!, aber Kunst war wohl ihr Ding) den Oberstufenschüler kurzerhand geheiratet hat.

Uni, der Betrieb ist weitläufig und schnellebig, ein Semster vergeht doch wie im Flug.

Eine Prüfung muss er mir beispielsweise abnehmen. Glücklicherweise eine Hausarbeit, allerdings wird diese, damit man uns nichts nachsagen kann, doppelten Umfang haben, außerdem muss ich sie im Kurs zusätzlich mündlich vorstellen.

Klingt gut, wissen alle bescheid und können nicht über dich lästern. Okay, er könnte die 60 Seiten mal eben wie die 30 runterschreiben, aber da müsste man schon ne üble Lästerschwester sein
Gibts bei Euch eigentl auch Zweit- u Drittkorrektoren? Und wenn du einfach ein Semester wartest und den Kurs bei nem anderen Doz machtest?

pS musste bei deinem nic unweigerlich dran denken, wie du damals alle anderen Mietzen in Schach gehalten hast, bevor du ihn "erledigt" hast

ppS das Alter geht doch ziemlich unter, bei uns ist buntgemischt, wir haben sogar ne handvoll mindestens 60jähriger. Die meisten haben doch erst ne Ausbildung oder was anderes gemacht, zw 24 und 28 sind se schon. Ihr macht das schon

 

[fauchmieze]

Naja, Jesse - zu dir werde ich mich nicht weiter äußern - jedem seine Meinung.
Aber ich weise dich nur mal darauf hin, welche Macht böse Zungen in meinem Fall haben könnten (theoretisch auch in seinem... aber ich denke da bereits an mein Erststudium).

Leider geht das mit dem Warten und Zweitkorrigierenden nicht so einfach, weil wir nur ein kleiner Fachbereich sind. Da leider jeder jeden kennt, ist diese Story wahrscheinlich Klatschthema Nr. 1. Das an sich stört mich nicht, ich sorge mich eher um richtigen Ärger.

Ich habe bereits mal hier und mal da nach Erfahrungsberichten gegoogelt. Und nicht immer die besten Dinge gelesen.
Mobbing, Drohungen etc... teilweise richtig krasse Sachen.

 

[Jesse Blue]

Das ist doch von Situation zu Situation unterschiedlich. Rein rechtlich kann man euch nichts anhaben. Wird (was eher unwahrscheinlich ist) gemobbt, dann gehst Du zur Direktion und die Studenten werden abgemahnt oder fliegen von der Uni. Problem gelöst. Ob Du Dir diese Eventualität jedoch antun willst, musst Du doch am besten wissen. Erfahrungen anderer sind nicht auf Dich übertragbar, weil jeder ein anderes Gemüt hat und - wie eingangs erwähnt - die Einzelfaktoren und die Menschen des sozialem Umfelds nicht dieselben sind.

 

[fauchmieze]

Naja nun, das stimmt schon.

Mich schrecken nur die Erfahrungsberichte anderer ab.
Um es platt zu sagen: ich will mich in meinem Alter nicht mit solchen Kindereien heumschlagen.

In meinem früheren Studium habe ich auch schon mehrere Kurse bei ihm besucht. Nicht, dass da plötzlich irgendwelche Dinge hereingeredet werden, die nicht passiert sind.

Aus dem Knutschalter sind wir glücklicherweise raus (also, öffentlich), ich kann nur schlecht einschätzen, wie biestig Kommilitonen tatsächlich sein können. Es stellt ja auch nicht jeder seine Geschichte ins Netz.
Es muss ja nicht jeder sofort mein bester Freund werden, aber auf Mobben habe ich einfach keine Lust.
Ich wüsste nicht mal, ob an der Uni wirklich gehandelt werden würde.

 

[Jesse Blue]

Gemobbt werden allenfalls Opfer. Wer sich zur Wehr setzt, erstickt Mobbing bereits im Ansatz. Zudem weißt Du doch gar nicht, welchen Anteil jene Mobbingopfer zur Gesamtgruppe jener bilden, die solch eine Verbindung eingehen.

Wie gesagt: Erfahrungen anderer sind nicht auf Dich übertragbar, weder negativ noch positiv.

 

[hayline]

Also ich studiere selbst grade und weiß, dass die jüngere ( wir sind alle um die 20) ziemlich oft am lästern sind, über nervige Kleinigkeiten wie das nicht Erscheinen oder Einschleimen bei Dozenten. Würde eine von uns etwas mit nem Dozenten anfangen, gäbe das ein ziemliches Lästerpotenzial. Aber da du a) älter bist und b) auch schon vorher mit ihm zusammen warst, würde ich mir an deiner Stelle nicht Sorgen machen. Selbst wenn sie schlecht reden, das tun sie auch über andere Dinge.